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#1
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AW: Der Alptraum, der nicht endet
Liebe Stellaris,
warum solltest Du nicht jetzt in Kur fahren und im Falle eines Falles (an den man nicht denken will, als Realist aber doch denkt, da gehts Dir wie mir) nochmal ausnahmsweise eine bewilligt bekommen, wenn es soweit ist? Es gibt mit Sicherheit eine Möglichkeit, Deinen Mann gut zu versorgen und trotzdem in Ruhe in Kur zu fahren? Vielleicht kümmern sich beide Mütter, oder hast Du ne Schwägerin oder sonst Verwandtschaft? Pack es an, Stellaris, Du brauchst es bitter nötig und Du hast es verdient. Da mit dem Yoga ist schon mal ne gute Idee. Wir denken hier alle an Dich und senden Dir Kraft. Liebe Grüße Erle |
#2
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AW: Der Alptraum, der nicht endet
Hallo Stellaris,
kann das alles sehr gut nachempfinden auch das Gefühl "Alleinerziehende" zu sein. (Bist Du ja auch- oder?) Ich habe zwar keine Kinder aber als mein Mann wirklich Pflegefall wurde, lag halt auch plötzlich alles auf meinen Schultern und dazu ein mann, der zunehmend wie ein Kind wurde. Ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen an: Geh jetzt in Kur und tanke Kraft. Du hast es nötig. Viele wären an deiner Stelle schon zusammengebrochen. es ist nicht gerecht, wenn jemand, der wie Du sich durchkämpft und die Zähne zusammenbeißt immer weiter bis über die Grenzen getrieben wird. Wie gesagt, ich hab keine Kinder nur Tiere, aber ich halte es für Blödsinn, dass dein Sohn in der Kur krank werden soll. Warum? Weil seine Mami endlich mal Zeit für ihn hat? Vielleicht braucht auch er die Kur. In seiner Entwicklung sind das ja ganz entscheidende Phasen, die jetzt nur so nebenbei laufen. Dann mal drei Wochen raus aus der ganzen Sch... tut ihm sicher auch gut. Und wenn er darauf mit einer Erkrankung reagieren würde, dann hätte er sie eben nötig. Was wäre denn daran so schlimm? Ist der Druck Zuhause nicht auch für ihn ne Belastung? Grüße martina |
#3
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AW: Der Alptraum, der nicht endet
liebe stellaris
auch ich schließe mich meinen vorschreiberinnen an. die kur ist zum jetzigen zeitpunkt gut, vor allem um kraft zu tanken. dein kind kann doch während des kuraufenthaltes in den dortigen kindergarten. vormittags und nachmittags. ich selbst war 2 mal in mutter kind kur. bin aber hier im kk selbst als angehörige unterwegs. mein papa hatte krebs und verstarb im märz 2006, zum ende an hirnmetastasen. meine mama hat alzheimer pflegestufe drei. mittlerweile lebt sie bei uns. in der ganzen zeit der krankheit meines papas habe ich nie an mich gedacht. fazit: ich wurde schwer depressiv, und magerte täglich mehr ab. als papa starb war ich mit meinen nerven am ende und wog nur noch 48 kg. danach mußte ich zur reha. ich wurde verlängert auf fast 8 wochen und durfte nur telefonischen kontakt zu hause haben. heute geht es mir wieder gut, ich wiege wieder 60 kg, muß aber immer noch antidepressiva einnehmen. es nützt deinen angehörigen nichts, wenn du selbst krank wirst. meist merkt man es selbst nicht, wie krank man wirklich ist. mache die kur, tanke kraft!!! ich schicke dir ein großes kraftpaket liebe grüße iris |
#4
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AW: Der Alptraum, der nicht endet
Hallo Stellaris,
so schlimm wie es sich anhört, aber denk an Dein Kind und an Dich!!!!! Du brauchst noch soviel Kraft und die musst ja irgendwo herkommen. Sei Deiner Schwiegermutter nicht böse, sie kann mit der Krankheit ihres Sohnes warscheinlich nicht umgehen. Bei meinem Schwiegervater ist es genau so. Wenn er fragt wie es seinem Sohn geht, komme ich kaum dazu zu antworten, sofort erzählt er mir andere Geschichten. Also Kopf hoch, Dein Sohn braucht Dich. Fahrt zur Kur!!! Liebe Grüße |
#5
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AW: Der Alptraum, der nicht endet
Hallo,
vielen Dank Ihr Lieben für eure Unterstützung. Vielleicht sollte ich das Thema Kur ja doch schon dieses Jahr in Angriff nehmen. Ich merke schon, dass ich recht ausgepowert bin. 06. Februar 2007: Gestern ist die familiäre Situation mal so richtig eskaliert: Nachdem J. den ganzen Spätnachmittag schon knurrig war, hat unser Sohn dann auch noch etwas aus einem der Bücher meines Mannes ausgeschnitten. J. unterstellte ihm direkt böse Absicht und sagte Sachen zu unserem Sohn, ich war total entsetzt und musste natürlich erst mal wieder heulen. Als ob ein 2,5 jähriger mit bösem Vorsatz so was macht ! Ich habe dann auch mal Tacheles geredet: nämlich wenn er sich nicht mit seinem Kind beschäftigt, brauchte er sich auch nicht zu wundern, wenn er als Vater nicht akzeptiert bzw. respektiert würde. Na ja, der Abend war mal wieder sehr erquicklich. heute morgen war J. dann wieder besser drauf (wie jeden morgen) und hat wohl auch gute Vorsätze gefasst, erst mal abwarten wie es gleich ausschaut wenn ich nach Hause komme, mit dem Kleinen. Sorry wenn ich das jetzt mal so rauslassen muss, aber ich finde, auch als totkranker hat man kein Recht, alles nur noch auf sich zu beziehen, nur noch auf dem Egotrip zu sein, absolut keine Rücksicht mehr zu nehmen, mir reichts bald ! |
#6
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AW: Der Alptraum, der nicht endet
Hallo Stellaris,
kann Dich gut verstehen und mal muß auch was raus. Ich habe meinen Mann auch nicht mit Glaceehandschuhen angefasst. Sicher, ich war schon geduldiger, als ich es anders gewesen wäre, aber das ist alles sehr relativ. Zum normalen Zusammenleben gehört auch mal eine Auseinandersetzung. Man muß es ja nicht übertreiben aber manchmal muß eben was raus. Natürlich kann ein 2 1/2 Jähriger nicht absehen, was es bedeutet, aus einen Buch etwas zu schneiden. Die Schimpfe kann es doch höchstens dafür geben, dass er ohne zu fragen die Schere genommen hat. Wenn er wußte, dass er das nicht darf, dann kann es deshalb Schimpfe geben - alles andere ist schlichtweg zu hoch für ihn. Auch ein krebskranker Papa ist ein Papa und hat Verantwortung. Ihr seid eine Familie und habt ein riesen Problem, nämlich die Krankheit Deines Mannes. Es ginge leichter zu schaffen, wenn ihr zusammenhaltet. Der Kleine kann da nicht viel helfen aber der Große schon. Ob Dein Mann verstehen kann, dass nicht nur er ein Problem hat, sonder Ihr beiden / Ihr drei. Es ist ja nicht nur seine Sache und nicht nur er leidet. Wäre sicher leichter, wenn er das verstehen würde. Er darf dich nicht im Stich lassen. Andererseits ist natürlich klar, dass er wenig Geduld momentan aufbringen kann und die Menschen um ihn herum so manche Wut abbekommen, die eigentlich Wut auf das Schicksal und die Krankheit ist. Aber das muß er auch nicht kultivieren und zur Gewohnheit werden lassen. Er braucht Dich doch, also dann bitte möglichst pfleglich behandeln. WERTSACHE! Grüße martina |
#7
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AW: Der Alptraum, der nicht endet
Liebe Martina,
vielen Dank für deine Worte, besonders gut hat mir die „Wertsache“ gefallen ! Du hast ja recht, ich wünschte mein Mann würde das auch mal so sehen. Ich hoffe, dass er sich mit unserem Sohnemann jetzt mehr Mühe gibt, mal schauen, ob meine Worte was genutzt haben. Ansonsten gab es gestern keine nennenswerten Vorkommnisse, heute will ich mich mal wieder nach der Arbeit auf mein Sportgerät schwingen und danach noch mit Söhnchen in die Wanne hüpfen (wenn er mag). Hat früher auch der Papa gemacht, das geht jetzt aber nicht mehr, da J. so unbeweglich geworden ist aufgrund des Wassers in den Beinen. Bis bald ! |
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