|
#1
|
|||
|
|||
AW: So hilflos
Lieber Ernst!
Inzwischen wurde mein Vater wieder auf die Intensivstation verbracht, weil die Nieren wieder schlapp gemacht haben, wie schon direkt vor der OP auch. Er wird dort nun beatmet und sicher wieder sediert, außerdem wird nun eine vorübergehende Dialyse ins Auge gefasst. Es bleibt ihm wirklich nicht viel erspart. Alles Gute für dich! Heidi Christine |
#2
|
|||
|
|||
AW: So hilflos
Liebe Heidi Christine,
Deinen Vater hat es ja wirklich ganz schlimm erwischt. Mein Mann hat ebenfalls Kehlkopfkrebs und man wollte ihm sofort den Kehlkopf entfernen. Der Arzt in der HNO-Klinik, der uns die endgültige Diagnose mitteilte, meinte, wenn mein Mann sich nicht operieren lassen würde, würde er wahrscheinlich nur noch ein halbes Jahr leben. Mein Mann hat sich nicht operieren lassen und steckt mitten in einer kombinierten Chemo-/Strahlentherapie und er lebt!! Heidi, es ist ganz wichtig für Dich und für Deine Mutter, dass ihr euch ab und zu Auszeiten nehmt. Ihr braucht sehr viel Kraft und ich denke, so einen Schicksalsschlag kann man nur durchstehen, wenn man sich ab und zu Zeit für sich selbst nimmt. Vielleicht gibt es in Deiner Stadt eine Gesprächsgruppe für Angehörige von Krebspatienten. Für Deine Mutter wäre es sehr wichtig, die Möglichkeit zu haben, sich, wann immer sie möchte, alles von der Seele zu reden. Sie hat zwar Dich, aber ich weiss aus eigener Erfahrung (meine Tochter ist 26), dass man sein Kind nicht noch mehr belasten will. Vielleicht möchte sie ja auch mal hier im Forum schreiben. Ich würde mich gern mal mit ihr unterhalten. Bleibt stark, ihr zwei und meldet euch wieder! Gruß Heike |
#3
|
|||
|
|||
AW: So hilflos
Immer wenn ich denke, es geht nicht schlimmer, werde ich eines Besseren belehrt. Nachdem er ja heute auf der HNO-Intensivstation war, dachte ich noch, gut, nochmal von vorne. Dann wurde am Nachmittag Wasser in der Lunge festgestellt und er wurde sofort punktiert. Auf der Anästhesie-Intensivstation, wo er jetzt liegt, wird er jetzt wieder beatmet und liegt im künstlichen Koma. Dazu hat uns die Ärztin vorhin gesagt, dass er ein stark vergrößertes Herz hat, was wir auch noch nicht wussten, und es nicht klar ist, ob dieses das alles noch aushält. Alles, was kaputtgehen konnte, ist kaputt, auch die Leber soll einen "Herd" haben, also gibt es kaum ein wichtiges Organ, das voll intakt ist. Auszeiten können wir uns im Moment wenig nehmen, meine Mutter führte eine fast symbiotische Beziehung mit meinem Vater und auf sich reduziert ist sie fast nicht lebensfähig.
Ich habe selbst eine Familie, die jetzt sehr zurücksteht, mich aber immer unterstützt und stärkt. Meine Mutter hat nur meinen Bruder und mich, aber wir wissen bald nicht mehr, wie wir ihr Trost geben können, denn jedes Wort, das trösten könnte ist gesprochen und mehr gibt es nicht. Alles Gute für euch Heidi Christine |
#4
|
|||
|
|||
AW: So hilflos
Zwischendurch wollte ich mich mal wieder melden ... und Bescheid geben! Mein Vater hatte nun im Krankenhaus am Donnerstag vor einer Woche noch einen Herzinfarkt und ist nun wieder unter Beatmung und im Tiefschlaf. Durch den Infarkt kam es zu einer Wasseransammlung in der Lunge, die aber punktiert werden konnte und nun liegt er mittlerweile auf der dritten Intensivstation und wir warten, dass es besser wird. Der HNO Arzt hat gemeint, aufgrund der zwischenzeitlichen Vorgänge müsste man wohl versuchen, die Lymphknoten mit zu bestrahlen, statt zu entfernen aber die Hauptsache ist nun erst einmal, dass das Herz wieder mitspielt.
Es wird alles immer schwieriger ... |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|