Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Eierstockkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 19.04.2007, 19:18
Benutzerbild von basuhexe
basuhexe basuhexe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.04.2007
Ort: Thüringen/Hessen
Beiträge: 31
Standard AW: Schwere Entscheidung,Total-OP oder Schwangerschaft?

Liebe Anja,

ich (26) stand auch vor dieser Entscheidung, nur hatte ich weniger Zeit wie Du um zu entscheiden....

Welches Stadium hast Du?

Bei mir war Figo 3c und mir hat man von vornherein gesagt "es geht hier um Ihr leben"

Ich hatte Montag morgen im Januar 2007 Aufnahme im KH mit Untersuchung und hatte einen Ovarschutz verlangt. Da kam dann der OA rein und sagte genau das "es geht hier um Ihr leben". Er war mir sofort unsympathisch, weil ich davon ausgegangen bin, dass ich wenigstens noch einen Eierstock behalten kann. Ich hatte auch bis zum Schluß den Zettel wegen OP-Aufklärung nicht unterschrieben, weil es mir wichtig war. Der Assistenzarzt, der mich untersuchte hat verstanden, dass es mir ernst war und organisierte ein Gespräch... Also kamen dann am späten Abend der Chef der Klinik, der Assistenzarzt, sowie der "unsympathische" OA sowie ein weiterer OA. Und wir berieten die Möglichkeiten die ich hatte. (Man brauch ja nicht unbedingt eine Gebärmutter....in Deutschland verboten!)
- Eizellen einfrieren = zu spät
- Eierstock behalten, auch wenn er unaufällig ist = Gefahr, dass es später ausbricht
- Eierstockgewebe einfrieren (um Eizellen zu produzieren reicht Gewebe) = wer läßt sich "krankes" Gewebe einpflanzen und das muß seperat konserviert werden (lt. den Ärzten mußt Du das selber tragen)
Bei der Möglichkeit Eierstock behalten sowie Eierstockgewebe einfrieren = wer läßt sich eine "kranke" Eizelle einpflanzen/ Kann ich nicht verantworten!

Ich hatte jeden Arzt einzeln nach seiner Meinung gefragt und jeder riet mir ab. Einer (der mich eingehens untersuchte) brachte es auf den Punkt und fragte:Ist Ihr Kinderwunsch so groß wie Ihr eigenes Leben?

Ich hätte alles dafür gatan um einen Eierstock zu behalten, wollte immer 2 Kinder haben. Ich bin mit meinen Freund schon über 10 Jahre zusammen. Nach dem Studium sollte es losgehen...mit der Kinderplanung
Was nicht sein soll....soll nicht sein!

Die Entscheidung kann Dir niemnd abnehmen!


GLG Basuhexe
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 19.04.2007, 19:28
reni06 reni06 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.03.2007
Beiträge: 278
Standard AW: Schwere Entscheidung,Total-OP oder Schwangerschaft?

Hallo Anja!
Es tut mir leid,das du zusätzlich zu deiner Erkrankung dich noch mit solchen wichtigen und emotionalen Dingen beschäftigen mußt.Ich weiß, wenn die Erkrankung überstanden ist,möchte man ein normales Leben leben und dazu gehören bei den meisten Kinder.Ich würde meinen Arzt fragen, wie hoch eigentlich die Chance ist nach der Chemo überhaupt noch Kinder zu bekommen und danach würde ich entscheiden.Eine andere Frage wäre für mich ob es eigene Kinder sein sollen oder ob ich in der Lage bin auch ein Kind zu adoptieren.Ich wünsche dir viel Kraft beim Treffen der Entscheidung,denn ich glaube das diese Entscheidung eine der schwersten im Leben einer Frau ist.Und niemand kann dir sagen, was die Zukunft bringt und deine Entscheidung heute die richtige ist.Alles Gute für dich und deinen Freund
reni
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 19.04.2007, 20:01
Benutzerbild von basuhexe
basuhexe basuhexe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.04.2007
Ort: Thüringen/Hessen
Beiträge: 31
Standard AW: Schwere Entscheidung,Total-OP oder Schwangerschaft?

Wie reni06 schon geschrieben hat, zwecks schwanger werden nach Chemo - Hattest Du wärend der Chemo einen OVARSCHUTZ?
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 19.04.2007, 20:29
Marmit Marmit ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.09.2006
Beiträge: 56
Standard AW: Schwere Entscheidung,Total-OP oder Schwangerschaft?

Hallo Anja, die Entscheidung kann dir wohl niemand abnehmen. Jedoch kann ich dir von mir berichten: ich habe mich bei FigoI für den Erhalt von Gebärmutter und einem Eierstock entschieden. Ab Sommer dürfen wir uns dann an die Familienplanung machen. Ich habe es lange mit Professoren und Ärzten diskutiert und sie standen voll hinter meiner Entscheidung.

Meine Chemo war eine Monotherapie Carboplatin, sodass mein verbliebener Eierstock auch weiterhin aktiv ist. Frag, wenn du noch weiteres wissen willst!

Liebe Grüße

Geändert von Marmit (29.12.2009 um 23:18 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 19.04.2007, 20:30
Anja S. Anja S. ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 19.04.2007
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 280
Standard AW: Schwere Entscheidung,Total-OP oder Schwangerschaft?

Hallo, von einem Ovarschutz höre ich heute zum ersten mal. Ich weiss es nicht, ich muss nachfragen ob ich automatisch einen hatte oder hätte einen verlangen müssen!

Ich war im Stadium 3 C, das noch zum Zusatz.

Um auf die Frage zu kommen, ob mein Kinderwunsch so hoch ist wie mein Wunsch zu leben! Ja, es ist Gleichgestellt! Können vielleicht viele nicht verstehen, es ist aber einfach so.

Ich vertraue diesem Professor sehr. Und ich denke wenn die Möglichkeit einer Schwangerschaft nach der Chemo so gering wäre, hätte er mir auch davon abgeraten.

Er meinte ja auch, das evtl. ein Eierstock eingefroren werden könnte etc. Wenn er das Risiko wirklich für soviel höher hält hätte er mir das nicht vorgeschlagen, das glaube ich zumindest. Die Wahrscheinlichkeit das sich erneut Tumore bilden liegt bei ca. 40 %, das ist schon sehr hoch.

Ich sage mir, wenn der Krebs wieder kommen sollte, kommt er so oder so, einen Weg wird er sich bahnen, mit Eierstöcken und Gebärmutter oder ohne!

Im Moment sage ich mir zu 80% ich will es versuchen, der Rest in mir ist immer noch am hadern. Es ist nicht leicht. Vielleicht werde ich es später bereuen. Aber mit Sicherheit werde ich es bereuen wenn ich die Total-OP machen werden. Dann wird in mir immer die Frage auftauchen was wäre wenn........

Danke und Gruss
Anja.

Geändert von Anja S. (19.04.2007 um 21:25 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 19.04.2007, 21:21
Seeigelein Seeigelein ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.02.2006
Ort: Berlin
Beiträge: 179
Standard AW: Schwere Entscheidung,Total-OP oder Schwangerschaft?

Ich weiß nicht, es ist sehr schwer, aber die Erkrankung kann so hart und unfair sein, dass man dann für Kinder auch nicht da sein kann. Und ob man es dann nicht bereut? Eine Schwangerschaft bedeutet zumindest einen totalen Hormonschub. Da kann alles passieren, gut oder schlecht.

Hör einfach auf deinen Bauch. Du musst ja mit den Konsequenzen leben.

Ich drück dir die Daumen und wünsche dir alles Gute.

Netti
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 19.04.2007, 21:36
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.05.2006
Ort: norddeutschland
Beiträge: 2.079
Standard AW: Schwere Entscheidung,Total-OP oder Schwangerschaft?

Liebe Anja!
Ich bin nicht in diesem Forum zu finden, sondern bei Darmkrebs. Möchte Dir aber trotzdem meine Gedanken schreiben:
Wenn der Professor Dir gesagt hat, Du könntest Deine Organe behalten und sogar Kinder bekommen, dann ist das schon viel wert. Natürlich kann er nicht in die Zukunft sehen. Das kann ja -zum Glück- niemand. Letztenendes ist es eine Entscheidung, die nur Du mit Deinem Partner treffen kannst.

Für mich ist es so, daß Kinder und Kinderwunsch das Größte in meinem Leben sind bzw waren (Kinder kann ich keine mehr bekommen, was oft sehr sehr traurig ist, auch wenn ich schon welche habe, aber darum geht es ja nicht). Schwanger zu sein, allein der Gedanke an ein neues Leben war einfach mein Glück. Und natürlich das Kind zu haben, es begleiten zu dürfen. Zukunft!
Wenn sich eine Chance damals ergeben hätte, meine Fruchtbarkeit zu erhalten, hätte ich es getan. Ich hätte nach Abschluß der Therapien sicherlich ein Baby bekommen.
Ich finde das Argument, man könne ja wieder erkranken und sich dann um das Kind nicht mehr kümmern, nicht stark genug, um von dem Wunsch abzuweichen. Es kann immer allen etwas passieren, man ist vor nichts geschützt, das mußten wir hier ja gerade leider erfahren. Natürlich KANN wieder etwas auftreten ( Du sprichst von 40%), MUSS aber nicht (bei immerhin 60% scheint nichts aufzutreten- im übrigen halte ich von den Statistiken nichts).
Es ist eine sehr schwere Entscheidung. Hör´auf Dein Herz!!!

Alles erdenklich Gute,

hope
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 19.04.2007, 22:43
Benutzerbild von Bessie
Bessie Bessie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.02.2007
Ort: Im Grünen
Beiträge: 676
Standard AW: Schwere Entscheidung,Total-OP oder Schwangerschaft?

Hallo Anja!

Ich stand im August 06 vor einer ähnlichen Entscheidung wie du. Ich war damals 30 Jahre alt, hatte mein Studium gerade beendet, eine Augenkrankheit ausgestanden und bekam von meinem Augenarzt endlich grünes Licht ein Baby zu bekommen. Prompt wurde ich im 3. darauffolgenden Zyklus schwanger. Es war alles gut, Hormone stimmten, starker Herzschlag beim Baby,... Ich fing mich langsam an zu freuen, irgendetwas hielt mich aber ab eine Bindung mit dem Baby aufzubauen. Irgendein komisches Gefühl. In der 11. Woche hatte ich dann eine leichte Blutung, ging ins Krankenhaus und der Doc. dort konnte keinen Herzschlag mehr feststellen. Das bedeutete Vollnarkose und Kürretage und da ich schon mal in Narkose war, sollte eine "harmlose" Dermoidzyste noch gleich mitentfernt werden. Wie sich leider herausstellte war diese Zyste aber ein Krebstumor, ich hatte EK Figo 1c.

Mein Prof. teilte mir mit, sofern dieser Tumor kein Borderline Tumor wäre müsste eine Total OP gemacht werden, da das Risiko erneut zu erkranken einfach zu groß wäre. Ich begann also zu grübeln und kam für mich zu dem Schluss, dass ich nur Mutter werden wollte, sofern ich auch für mein Kind da sein kann. Leider war mein Tumor kein Borderline, so wurde mir diese schwere Entscheidung abgenommen. Aus heutiger Sicht denke ich, dass egal wie man sich in dieser Situation entscheidet, man mit seiner Entscheidung unsicher und vielleicht auch unzufrieden wäre.

Außerdem sagte der Prof. zu mir, dass ich grosses Glück (im Unglück) hatte, da es nicht absehbar gewesen wäre, wie sich dich Schwangerschaftshormone auf das Krebswachstum ausgewirkt hätten. Er meinte, dass es möglich gewesen wäre, dass ich unser Kind gerade noch hätte austragen können. Das würde bedeuten ich wäre heute nicht mehr da, da der Geburtstermin am 18.3.07 gewesen wäre.

Ich für mich hab jetzt meine Chemo hinter mir und möchte im Sommer um Adoption ansuchen, weiters möchte ich ein Kind zur Pflege nehmen. Also ein Kind für uns und eines das uns braucht.

Ich hoffe ich konnte Dir mit meiner Geschichte helfen.

Schöne Grüße
Bessie
__________________
Glücklich, wer alles zum Guten wendet und auch das Widrige sich zum Gewinn macht.
(Thomas von Kempen)


Dir von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 02:41 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55