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  #1  
Alt 11.05.2007, 09:27
Chrisz1979 Chrisz1979 ist offline
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Standard AW: Bin verzweifelt!

Hallo Kerstin!
Wenn ich das so lese was Du geschrieben hast kann ich nur den Kopf schütteln!
Und es ist kein Einzelfall, dass Patienten und Angehörige im Stich gelassen werden und vor allem im Ungewissen!
Das ist das deutsche Gesundheitswesen!
In 4 Jahre bei der Bundeswehr im Sanitätsdienst habe ich selbst die Entwicklung des deutschen Gesundheitswesens hautnah miterlebt. Da ist der behandelnte Arzt meist nicht selbst schuld daran.
Ich könnte das noch etwas weiter ausführen. Jedoch wäre das zu politisch.
Ich bin auch der Meinung, dass wir "normal sterblichen" daran nicht viel ändern können.
Das Einzige was wir tun können, ist den Betroffenen beizustehen so gut wie wir können. Deswegen werde ich auch so schnell als möglich zu meinem Vater ins Krankenhaus fahren.
Gestern gegen 21h hat sich mein Bruder bei mir gemeldet.
Nach dem CT wurde nun ein Enddarmkarzinom festgestellt. Auch die Harnröhre ist angegriffen. Und die Ärzte rechnen mit Metastasen. Sie können allerdings erst etwas genaues nach der OP sagen, die schon heute morgen statt findet.
Auch seine Blutwerte sind sehr schlecht und er hat Schmerzen am ganzen Körper!
Nun bete ich, dass die OP gut verläuft!!!

Ich wünsche Deiner Mutter, Dir und Deiner Familie alles Gute und sende Euch Kraft!

Liebe Grüße vom Bodensee
Chrisz
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  #2  
Alt 11.05.2007, 09:41
Kerstin N. Kerstin N. ist offline
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Beiträge: 462
Standard AW: Bin verzweifelt!

Lieber Chrisz,
das sind keine guten Nachrichten. Ich hatte so gehofft, daß alles nicht so schlimm ist für deinen Vater.
Ich wünsche ihm (und natürlich auch euch), daß die OP gelingt, und daß dein Vater keine Schmerzen mehr haben muß.

Ich drücke euch ganz fest die Daumen und wünsche euch alles erdenklich Gute!!!
Viel Kraft und Mut wünsche ich dir!
Grüße aus Hannover an den schönen Bodensee
Kerstin
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  #3  
Alt 03.06.2007, 11:01
Chrisz1979 Chrisz1979 ist offline
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Registriert seit: 10.05.2007
Beiträge: 4
Standard AW: Bin verzweifelt!

Hallo Kerstin!
Entschuldige,daß ich mich erst jetzt melde.
Zuerst ging die Zeit überhaupt nicht rum...und nun wie im Fluge.
Wie geht es Deiner Mutter? Hattet Ihr mit dem Arzt ein Gespräch?
Ich bin am 11.05. mittags zu meinem Vater ins Krankenhaus gefahren.Ich habe mich mit meinem Bruder getroffen und wir sind in die Intensivstation.Die Schwester sagte uns,daß unser Vater schon wach sei und führte uns in sein Zimmer.Einen kurzen Moment dachte ich es haut mir gleich die Füße weg.Mein Vater,der immer der Starke war,lag in diesem Bett...total abgemagert und schwach und überall diese Schläuche!Als er mich sah,bekam er Tränen in die Augen.Du mußt wissen,daß ich mit 17 Jahren ausgezogen bin und schon immer zu meinem Vater ein gespanntes Verhältnis hatte.Mit schwacher Stimme meinte er:"Das freut mich,daß Du da bist.Mit Dir hätte ich nicht gerechnet."Ich merkte,daß Ihm meine Anwesenheit gut tut...jedoch hat mich seine Aussage traurig gemacht.Aber da es nicht um mich sondern um Ihm geht ignorierte ich seine Worte.Er war noch benommen von der Narkose und nach ca. 30 Minuten hat uns die Schwester gebeten,daß wir doch morgen wieder kommen sollen.Am nächsten Tag wurde er in ein anderes Zimmer verlegt.Als wir ihn besuchten wußte er nicht mehr,daß wir am Vortag schon mal da waren.Jeden Tag konnten wir sehen,daß es ihm besser geht.Er nimmt auch recht schnell wieder zu.Meine Mutter hatte mit dem Arzt ein Gespräch in dem die OP besprochen wurde.Sie haben meinem Vater ein großes Stück Darm entfernt und den angewachsenen Darm von der Blase entfernt.Der Tumor hatte schon gestreut.Er hat Metastasen im ganzen Körper.Und sein Körper produziert fast kein Blut und deswegen bekommt er fremdes Blut.Ich mußte nach 2 Wochen aus beruflichen Gründen wieder die Heimreise antreten.Letzten Freitag wurde er entlassen.Meine Mutter kümmert sich jetzt um ihn.Obwohl sie sich erst mal um sich kümmern sollte,da sie durch den Krebs meines Vaters das Trinken angefangen hat.Mein Bruder ist täglich dort.Und ich versuche,in den nächsten 2 Wochen wieder hin zu fahren.Da soll die Chemo beginnen.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie einen schönen Sonntag und freue mich auf eine hoffentlich erfreuliche Nachricht von Dir!

Liebe Grüße
Chrisz
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  #4  
Alt 03.06.2007, 13:28
Kerstin N. Kerstin N. ist offline
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Beiträge: 462
Standard AW: Bin verzweifelt!

Hallo, lieber Chrisz,

danke, daß du dich gemeldet hast. Hatte mir schon Gedanken gemacht.

Da haben sich ja alle deine Befürchtungen und Ängste bezüglich deines Vaters bestätigt.
Es tut mir so leid!
Und dann auch noch die Probleme deiner Mutter. Das ist ja alles sehr viel auf einmal, was ihr da ertragen müßt.
Ich würde dir gerne irgendetwas hoffnungsfrohes sagen, aber das klingt doch alles nach Phrase und irgendwie abgedroschen.
Kann dir nur eine virtuelle Umarmung schicken.

Wir haben dann doch endlich mit dem Arzt meiner Mutter im Krankenhaus sprechen können.
Es sieht so aus, als seien die Tumore in ihrer Leber erst einmal zum Stillstand gekommen durch die Chemo.
Wir haben dann versucht eine bessere Betreuung durch die Ärzteschafft zu erreichen. Was uns auch gelungen ist! Ein winziger Erfolg und eine kleine Erleichterung für uns!
Der Hausarzt meiner Mutter, ein eher unsensibler Typ, der viel von Privatpatienten mit Botoxbehandlungen hält aber eher weniger von schwerkranken Kassenpatienten, war total unkooperativ.
Jetzt wird meine Mom durch ihre Frauenärztin betreut, die gleich sämtliche Unterlagen aus dem Krankenhaus angefordert hat und mit den Onkologen und dem behandelnden Chefarzt in Verbindung getreten ist.
Endlich macht mal jemand etwas, ohne, daß wir vorher darum betteln mußten!
Morgen abend ruft sie uns an und bespricht mit uns die nächsten Maßnahmen.
Denn meine Mutter hat starke Schmerzen und müßte palliativ betreut werden.
Außerdem haben wir nun endlich erfahren wo sie denn nun überall Metastasen hat im Körper (um es kurz zu sagen:überall!).

Du siehst also, bei mir gibt es nicht wirklich gute Nachrichten, aber auch keine ganz schlechten!

Ich wünsche dir auch einen - einigermaßen - schönen Sonntag. Laß den Kopf nicht hängen!

Liebe Grüße
Kerstin
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  #5  
Alt 03.06.2007, 14:09
joelg joelg ist offline
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Unglücklich AW: Bin verzweifelt!

Hallo chrisz, hallo Kerstin,
habe am Dienstag meinen Vater (53) an diese schreckliche Krankheit verloren.
Deshalb kann ich eure Gefühlslage gut verstehen.
Er hat nie Chemo bekommen, ihm wurde von Anfang an gesagt, man könne nichts mehr machen.
Mein Vater war mit Arztbesuchen so ähnlich wie deiner, chrisz. Er bekam letzten Sommer Wasser in der Beinen. Irgendwann ging er nach Zureden zum Arzt und dieser Unfähige schickte ihn mit Wassertabletten nach Hause...Dadurch bekam er auch Wasser im Bauch. Er wartete dann noch fast 4 Wochen, bis zum nächsten TErmin.
Danach kam er für 2 Wochen nach Tübingen( wir kommen auch vom Bodensee! Aus welcher Stadt kommst du eigentlich?) und im Januar hatte er die endgültige Diagnose.
Danach wurde er immer schwächer. Die letzte Zeit konnte er kaum mehr was selber machen. Und nun ist er erlöst...
Er war erst 53 und hatte noch so viel vor.
Aber für ihn war das Wichtigste, das hat er mir oft gesagt, dass er wusste wir sind für ihn da. Ich hab dann auch irgendwann meinen Sohn, knapp 3, ins KH mitgenommen. Ich glaube, dass tat beiden sehr gut. So konnte mein Kleiner seinen einzigen Opa wenigstens noch etwas besser kennenlernen.
Ich kann nur sagen, seid füreinander da und zeigt euch eure Liebe. Redet auch über den Ernstfall und seid immer ehrlich.
Ich bin mit den Gedanken bei euch...
Liebe Grüße vom Bodensee
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  #6  
Alt 03.06.2007, 15:49
Kerstin N. Kerstin N. ist offline
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Standard AW: Bin verzweifelt!

Hallo Joelg,

danke für deine lieben Worte. Es tut sehr gut sie von jemandem zu lesen, der einen versteht.
Ich erlebe gerade im Freundeskreis- jedenfalls dachte ich bisher, es sei mein Freundeskreis - einen allgemeinen Rückzug.

Unter dem Vorwandt:"Wir wollten dir erst einmal Zeit geben, damit du den Kopf frei bekommst", melden sich die Leute nicht wieder (weiß gar nicht, was die damit meinen!!).

Vor Jahren habe ich das schon erfahren, als ich selber krank war. Jetzt, da meine Mutter so schwer erkrankt ist, passiert das wieder.

Wenn diese Leute wenigstens irgendwelche Trottel wären, würde ich mich nicht weiter aufregen. Aber es sind studierte Menschen, von denen ich dachte, sie hätten auch Herzensbildung. Doch das kann man wohl nicht studieren!
So, Schluß damit! Hatte mich nur gerade so aufgeregt, weil ich dieses Problem erst gerade wieder mal hatte.

Es ist sehr traurig, daß du deinen Vater verloren hast.
Ich finde es sehr schön, daß du deinen kleinen Sohn mit zu seinem Opa ins Krankenhaus genommen hast.
Das war sicher nicht nur wichtig für deinen Sohn, sondern auch für deinen Vater.
Schön, daß ihr füreinander da seit. Gut zu wissen von so einer Familie in Notzeiten aufgefangen zu werden.

Ich wünsche dir und deinen Lieben alles Gute.
Liebe Grüße aus Hannover,
Kerstin:
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  #7  
Alt 04.06.2007, 10:19
joelg joelg ist offline
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Beiträge: 37
Unglücklich AW: Bin verzweifelt!

Hallo,
ich bin auch so froh, daß mein Sohn und mein Vater sich die letzte Zeit so nah waren.
Gestern waren wir auf dem Spielplatz und mein Sohn lag mit meinem Mann auf so ner großen Schaukel. Sie haben in den Himmel geschaut und mein Sohn sagte, er würde Opa da oben im Himmel sehen.
Er hat dann mit ihm geredet:"Hallo Opa, wie geht`s? Gut?"
Da sind mir die Tränen gelaufen...
In diesen Worten war so viel Liebe.
Ich vemisse ihn so.
PAPA, wo du jetzt auch bist: ICH LIEBE DICH!!
ICh denk an dich.

Euch allen viel Kraft für euren Weg.
Liebe Grüße
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