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Alt 14.05.2007, 00:45
Benutzerbild von Gärtner
Gärtner Gärtner ist offline
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Standard AW: Ich bin so verunsichert

Liebe Irmgard!

Also das Hüsteln, das muss doch gar nichts bedeuten. Du hast doch gar keinen Magen mehr, oder? Dann wurde doch der Dünndarm direkt mit der Speiseröhre verbunden. Dadurch kann es vorkommen, dass der Dünndarm Schwierigkeiten mit dem Transport des Speisebreis hat, da er ja die Speiseröhrenfunktion mit übernehmen muss, auf die er ja nicht eingerichtet ist. Deshalb wohl auch die Schleimproduktion und das gelegentliche Erbrechen. Da das Darmsekret basisch ist, ergibt sich leicht eine Reizung der Speiseröhre und des Kehlkopfs; dann kommt's zum Hüsteln. Also, ich bin kein Arzt und auch insofern nicht betroffen, als ich ja zumindest einen Teil meines Magens noch habe. Aber das ist mein bescheidenes Verständnis von Anatomie und Physiologie des Verdauungstraktes. Beunruhige Dich deshalb nicht zu sehr. Klar, dass Du es abklären lässt. Ich weiß, wie es ist. das geht mir selber ja auch so. Bei jeder Abweichung vom Bisherigen, denkt man gleich, dass es der Krebs ist. Aber da Du ja gerade ein Blutbild hast machen lassen und Dein Allgemeinbefinden gut ist...
Also, ich setzte mir nicht so ein Nahziel. Warum sollte ich und warum sollten wir nicht viel älter werden? Auf das Erfüllen des Zieles hast Du sowieso keinen Einfluss, so wie Du ja den Krebs auch nicht wolltest. Im Gegenteil: Man hat von Fällen gehört, wo sich Leute regelrecht auf Sterbedaten selbst programmiert haben, bzw. durch "WahrsagerInnen" programmiert wurden, was dann auch eintrat. Welchen Nutzen soll ein Nahziel denn haben? Es sei denn, man ist lebensmüde und sagt sich selbst, dass man länger nicht leben will. So schätze ich Dich aber gar nicht ein. Will mal 100 werden!
Den Gedanken an den Tod sollte man aber schon zulassen, ab einem bestimmten Alter. Wenn es Dich beruhigt, alles geregelt zu sehen, dann tu es! Ich habe selbst auch daran gedacht, aber ich habe mich noch nicht dazu durchringen können. Es ist so wie Abschiedsbrief schreiben. Aber da ich noch nicht sterben will, will ich auch noch keinen Abschiedsbrief schreiben. Mir selber ist es relativ egal, wo "ich" nach meinem Tod "ruhen" werde. Ich bin dann ja nicht mehr da. Das Einzige ist, dass ich nicht möchte, dass wegen mir dann noch viele Umstände gemacht werden, dass sich wegen mir jemand verpflichtet fühlen soll. Meine Hinterbliebenen sollen trauern, wie sie es selbst möchten. Aber ich denke, das ihnen zu sagen, hat auch noch Zeit.

Alles Gute!
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Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder. Ich glaube an Letzteres. (Einstein)
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  #2  
Alt 21.05.2007, 16:40
irmgard05 irmgard05 ist offline
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Daumen hoch AW: Ich bin so verunsichert

Zunächst einmal, danke für eure Antworten und hallo zusammen. Ich war für ein paar Tage mit meinem Mann auf Norderney-Energie tanken. Es war sehr schön und es hat uns gut getan. Unsere Wohnung ist z.Zt. absolutes Chaos, da das Aufhübschen der Wohnung im vollen Gange ist. Diese Termine waren nun schon geplant bevor wir ahnen konnten, dass übermorgen die Urnenbeisetzung meiner Schwiegermutter ist. Dieser Mai ist voll von absoluten Widersprüchlichkeiten des Lebens für uns, man könnte aus diesem Monat spielend drei machen.
Gärtner, ich habe ,glaube ich, noch 1/3 meines Magens und nur wenig von der Speiseröhre ist übrig, von daher weiß ich nicht, ob deine Überlegungen bei mir zutreffen können. Morgen wird das MRT gemacht, dann weiß ich mehr, ich bin von (Zweck-)Optimismus erfüllt. Aber die Hüstelei ist wirklich richtig blöde(wenn ich das so sagen darf). Nach der großen Op hatte ich auch solchen Husten und ich muss sagen, da wurde sehr gründlich nachgesehen, da es dafür viele Ursachen geben kann, auch viele unerfreuliche.
Zur Frage der "Ziele", ich glaube für mich ist es nicht verkehrt und Nahziel 60 meint auch gleich, dass ich noch Fernziele habe, meine Gedankengänge dazu sind meist positiv. Zumindest ist das meistens so. Manchmal bin ich da allerdings auch ganz kleinlaut.
Die Auseinandersetzung mit dem Tod- das ist schon schwierig. Man spricht schon darüber, haben wir vor meiner Erkrankung auch, aber da war es wesentlich theoretischer. Natürlich weiß man nie wann,wie, wo, woran man sterben wird, nicht jeder,der gesünder ist lebt auch länger. Aber mit einer Krebserkrankung kriegt dieser Gedankengang doch eine ganz andere Qualität, ich denke das geht jedem so. Wir haben dem nun insoweit Rechnung getragen, dass wir jetzt ein notarielles Testament, die Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht fertig haben. Bislang hatten wir das nur in einfacher Form. Von unseren Kindern wissen wir z.B. auch inwieweit sie Gedankengänge zum Organspenden usw. haben. Eigentlich gäb es noch viel zusagen, aber ich habe leider keine Zeit mehr, liebe Grüße an alle Irmgard
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  #3  
Alt 13.10.2007, 12:34
irmgard05 irmgard05 ist offline
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Frage AW: Ich bin so verunsichert

Hallo zusammen, jetzt bin ich also wieder hier.
Wie siehts aus? So wirklich weiß ich das noch nicht. Magenspiegelung und Endosonographie hat nicht wirklich was Neues gebracht. Gott sei Dank nicht, denn ich hatte wegen der Beschwerden, die ich habe, schon an ein Rezidiv im Opbereich gedacht. Ich muss allerdings sagen, ich glaube, ich hab bei dem Gespräch nicht alle Einzelheiten mitbekommen. Es wurden keine Gewebsproben entnommen, da das nicht notwendig war, über die bekannten Lymphknoten hinter dem Brustbein, weiß ich nichts Neues. Das erscheint mir im Augenblick aber auch nicht so wichtig, da ohnehin neue im Hals sind. Mittwoch habe ich einen CT-termin. Erst danach bringen diese Gespräche erst wirklich was. Eher kann keiner sagen, welches Vorgehen sinnvoll ist. Der CEA-wert ist von28,... auf 41,... in den letzten 5Wochen gestiegen. Bislang waren das immer nur Anstiege um 3 oder 4 Punkte. Das sieht jetzt aber anders aus, auchbei allen Vorbehalten diesem Marker gegenüber. Ich scheine mich wohl auf dünner werdendem Boden zu bewegen. Es geht schon an die Nerven.
Ich denke, Gärtner, du bist sicher auch nervös(vorsichtig ausgedrückt). Oder kannst du besser damit umgehen? Ich denke an dich und den MRT-termin.
Gabi, weißt du schon mehr? Ich wünsche, dass es Günstiges ist!
Jürgen, ich hab mich gefreut von dir zulesen. Ich hattemir schon einige Gedanken gemacht, wie es dir wohl geht, denn mit der Art Behandlung, die du hinter dich gebracht hast, wurde dir ja ordentlich zugesetzt, wenn man es mal so ausdrücken will. Ich freumich, dass es dir wieder ein wenig besser geht. Du hast schon viel geschafft! Mir ist damals nach der Reha gesagt worden, es brauche ca 2Jahre, bis ich wieder 90% meiner Leistungsfähigkeit erreicht hätte. Das kam gut hin, nur dass ich jetzt halt den Mist mit den Lymphknoten habe. Ziemlich genau 2Jahre nach der Op!
(Ich hätt gern optimistischer geschrieben, aber im Augenblick habe ich doch erhebliche Probleme mit meine Zukunftsperspektive.
Liebe Grüße Irmgard
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  #4  
Alt 14.10.2007, 01:39
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Gärtner Gärtner ist offline
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Standard AW: Ich bin so verunsichert

Liebe Irmgard,

das klingt ja leider wirklich nicht beruhigend, was Du da schreibst und ich kann leider auch gar nicht sagen, beruhige Dich, warte, was auf Dich zu kommt, obwohl es das einzig Richtige ist. Es hat wirklich keinen Sinn, sich fertig zu machen, bevor man konkret etwas weiß(und auch dann hat es ja keinen). Aber ich weiß genau, wovon Du sprichst. Mein MRT war gestern und natürlich weiß ich auch noch nichts. Die Radiologen sagen ja nichts. Am Dienstag werde ich bei meiner Ärztin sein und dann wohl schon etwas erfahren. Und jetzt liegen auch bei mir die Nerven ziemlich blank, denn gerade Zuversicht haben die Radiologen nicht ausgestrahlt und man ist ja sehr sensibilisiert und achtet auf jede Nuance und die klangen nicht gut. Ich bemühe mich trotzdem, so weiter zu machen wie vorher. Gestern war ich zum Ehemaligen-Treffen meiner alten Firma. s war sehr schön und danach ging es mir gleich wieder viel besser. Weil ja der Lokführer-Streik war, musste ich mit dem Fahrrad 1,5 km zur Bushaltestelle fahren. Das hat mir sehr gut getan. Heute habe ich mit meinem Sohn Holz für den Winter gemacht. Bei den Planungen für die nächste Zeit gehen mir dann schon fürchterliche Gedanken durch den Kopf.
Es ist schon so: Jetzt nach 2 Jahren hat man sich so einigermaßen gesundheitlich wieder stabilisiert, dass man wieder vernünftiger essen kann und sich auch wieder mehr zutraut und jetzt soll das wieder zu Ende sein? Du siehst, leicht fällt mir das im Moment auch nicht. Bei meinem letzten Termin beim Onkologen im August hatte der mir gesagt, dass er jetzt nichts machen will, wegen des guten Allgemeinzustandes. Wenn es aber Rezidive wären, dann wären sie nicht operabel. Das geht mir nun verstärkt durch den Kopf. Ich denke darüber nach, was ich tun würde, wenn es denn so wäre.
Trotzdem genieße ich den Tag nach Möglichkeit und werde mir die 2 Tage Galgenfrist noch so angenehm wie möglich machen, d.h. morgen wieder Holz hacken.
Ich drück Dir die Daumen Irmgard und hoffe, dass wir uns bald wieder in besserer Stimmung unterhalten können.
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