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  #1  
Alt 14.05.2007, 13:23
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Estella,
schau mal auf die Seiten von www.biokrebs-heidelberg.de.
Dort findest du viele Informationen (z. B. über Selen) und kannst auch anrufen.
LG Ulla
__________________
SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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  #2  
Alt 14.05.2007, 18:52
Benutzerbild von _Viola_
_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Estella,

Schuldgefühle musst Du nicht haben. Es ist nicht Deine Schuld, dass Dein Vater so schwer krank ist.

Wichtig für die Chemo ist, dass Dein Vater gute Medikamente bekommt. Zofran hat meinem Vater sehr geholfen. Die Übelkeit hat sich damit in Grenzen gehalten. Bei seiner ersten Chemo wurden ihm die richtigen Medikamente erst nachdem ich mich in der Klinik richtig aufgeregt hatte, gegeben. Da hatte er 12 Kilo abgenommen, konnte überhaupt nichts essen. Schon der Gedanke, dass er essen und trinken muss, haben bei ihm schon Würgegefühle verursacht. Deshalb habe ich vor der letzten Chemo, die er bekommen hat, gleich den Arzt nach der Medikation gefragt. Am Montag hatte die Chemo angefangen und am Mittwoch konnte er schon O-Saft trinken.

Zusätzlich habe ich ihm 3 mal in der Woche ein Mistelpräparat gespritzt. Selen hat er auch genommen. Ich glaube es hieß "Selenase". Ich denke schon, dass ihm das geholfen hat.

Ein paar Wochen nach der ersten Chemo hatte sich mein Vater auch wieder erholt und konnte fast alles essen. Manchmal haben wir uns, über die Mengen, die er verdrückt hat, lustig gemacht. Innerhalb eines Jahres hatte er auch fast sein Gewicht wieder.

Mach Dich nicht im Vorfeld schon fertig, ich weiß, das ist leicht gesagt. Mir ging es ja auch nicht anders.

Alles Gute für Deinen Vater. Ich wünsche ihm viel Glück bei der bevorstehenden Chemo!

Liebe Grüße
Viola
__________________
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  #3  
Alt 14.05.2007, 22:01
estella estella ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Ulla, liebe Viola,
ich danke euch für eure Tips und Hinweise - werde morgen bei BioKrebs anrufen, um ich über Misteltherapie und Selen zu informieren!

@Viola: es ist toll, dass du "Frischlingen" wie mir Mut machst. Als Angehöriger will man einerseits dem lieben Menschen alle Kraft geben, anderseits braucht man selber Kraft, um die Trauer, die Angst und den Schmerz zu bewältigen.

Mittwoch wird er eingeliefert udn ein CT wird gemacht...mal sehen, was noch kommt.
Alles Liebe,
estella
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  #4  
Alt 27.05.2007, 15:30
estella estella ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Hallo!
Diese Woche war furchtbar!!!! Vergangenen Freitag sagte uns die Stationsärztin, dass man auf dem CT zwei Manifestationen entdeckt hätte: eine in der Wirbelsäule und eine in der Rippe. Der Wirbel sei sogar schon angeknackst. Wenn sich der Verdacht bestätigt, dass es Metastasen sind, dann sei keine Heilung mehr möglich...die Ärztin erklärte uns alles genau und sehr ruhig, ohne Hast, ohne falsche Anteilnahme, aber trotzdem mit viel Mitgefühl. Ich hörte mir alles an und war wie betäubt. Sie beteuerte zwar, dass erst die Biopsie Klarheit verschaffen könnte, aber ganz ehrlich:was sollte es sonst sein? SPK metastasiert auch in die Knochen, drei Lymphknoten sind befallen und auch wenn die Stationsärztin bemüht war so sachlich wie möglich unsere Fragen zu beantworten, am Ende meinte sie: "Wir müssen davon ausgehen, dass es Metastasen sind.". Mein Vater verzog keine Miene, er schaute freundlich und seufzte und sagte dann:"Ja, gut". Wir gingen in sein Zimmer und ich fluchte auf Spanisch, was anderes fiel mir nicht ein. Mein Vater streichelte mein Gesicht und antwortete: "So ist das Leben, was sollen wir machen". Dann schickte er uns nach Hause - er wollte alleine sein. Jeder kann sich vorstellen wie viel wir geweint haben. Es folgten diverse Untersuchungen und am Montag wurde die Biopsie entnommen. Jeden Tag hieß es, dass die Ergebnisse noch nicht vorlägen, dass wir uns bis zum kommenden Tag gedulden sollten. Dienstag erklärte uns die Stationsärztin, dass man mit der Chemo beginnen würde, denn die Ergebnisse der Biopsie würden zu keiner anderen Behandlung führen. Sie erklärte uns erneut, dass man meinen Vater nicht operieren würde, wenn Tochterzellen gefunden würden, aber dass man d ErgebIn den kommenden Tagen besuchten mein Bruder und ich unseren Vater mit unseren Kindern und verbrachten Stunden auf dem Spielplatz des Virchow Klinikums. Es ist ein schöner, großzügig angelegter Spielplatz mit einer Rutsche, Kletterautos, Sand, Bäumen und Wiesen. Da das Wetter gut war tobten die Kleinen viel rum, machten Bekanntschaft mit anderen Kindern und beschäftigten ihren Großvater, in dem sie von ihm getragen werden wollten. Mein Vater erzählte viel über seine Reisen durch Lateinamerika. Und er lobte das Personal des Virchows (die Schwestern und Ärzte sind wirklich sehr nett). So verging die Woche. Dann kam eine gute Nachricht: bei meinem Vtaer seien keine weitere Manifestationen in den Knochen festgestellt worden - nur die zwei bereits bekannten in der Rippe und in der Wirbelsäule. Immerhin, wenn es Metastasen sein sollten, dann war er nicht voll davon. Die Chemo vertrug er gut: keine Übelkeit, kein Durchfall, keine Beschwerden irgendeiner Art. Die Stationsärztin sagte uns, dass er deswegen Freitag früh entlassen werden könne - gegen Nachmittag solle der endgültige Befund der Biopsie kommen. Doch kurz nachdem mein Vater raus kam, erhielt mein Bruder einen Anruf der Ärztin: man hatte keine Krebszellen gefunden! Mein Vater hat keine Metastasen, er wird operiert werden. Ich bin immer noch aufgewühlt von den Ereignissen der Woche: viele Verwandte und Freunde riefen an und litten mit uns. Die Chemo kann mein Vater noch immer gut verarbeiten. Er selber wundert sich, ob sie wohl auch wirkt. Nächste Woche stehen eine Termine an, mit dem Virchow Onkologen, mit der Praxis, die fortan meinen Vater behandeln wird..doch erst einmal ist Ruhe. Oder besser: keine Ruhe, denn mein Vater versucht so mobil wie möglich zu bleiben. Ich hoffe, dass es kein schlechtes Zeichen ist, dass der so fit ist. So richtig traue ich mich nicht, mich zu freuen...
Liebe Grüsse an alle,
estella
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  #5  
Alt 27.05.2007, 15:47
joleen joleen ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Hallo
auch meine Wochen sind nur noch furchtbar, seit mein Freund weiss, das keine Op mehr erfolgen wird. hat er abgeschlossen, und es geht rapide bergab.Er kann fast nichts mehr bei sich behalten. Trinken geht nur mit Mühe. und in den Port Kriegt er nicht genug rein. Er nimmt ab, wie ein Abreisskalender. Er kann kaum noch gehen, weil er so geschwächt ist. Er will auch keinerlei Versuche irgendwelcher Therapien mehr. Es ist so schlimm das mitansehen zu müssen.Es übersteigt fast meine Kraft.Ich kann das fast nicht ertragen.
jOLEEN
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  #6  
Alt 28.05.2007, 10:04
estella estella ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Liebe Joleen,
es tut mit unglaublich Leid! Man kann niemanden richtig trösten. Ich hoffe, dass es besser geht und sich dein Freund stabilisiert. ich hoffe, dass du Menschen um dich hast,die dich in den Arm nehmen können.
Denke an euch,
e
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  #7  
Alt 15.06.2007, 12:57
estella estella ist offline
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Standard AW: Verzweifelt, traurig und wütend

Hallo,
gestern bekam mein Vater den zweiten Zyklus. Ambulant, da er bisher alles extrem gut verträgt. Er nimmt zu, seitdem meine Mutter aus Spanien gekommen ist und kocht, er rennt nach wie vor die Treppen hoch und trägt nach wie vor meinen Sohn durch die Gegend. Zwischenzeitlich fielen die Werte der Leukozyten, aber jetzt ist auch das im grünen Bereich...ich sollte mich freuen und dankbar sein, aber ich habe Angst, dass die Chemo nicht wirkt und der Tumor derweil weiterwächst und streut. Der Onkologe hatte uns darüber aufgeklärt, dass bei immerhin 20% der Patienten die Chemo nichts bewirkt und da sein Zustand so unfassbar gut ist (keine Übelkeit, kein Durchfall, kaum Müdigkeit...), mache ich mir Sorgen. Mein Vater wertet es natürlich als Zeichen seiner Stärke und die Freude darüber, will ich ihn nicht nehmen.Zeitgleich will ich nicht, dass wir uns in eine trügerische Sicherheit wiegen und man sich später ärgert, nichts unternommen zu haben. Wenn er nächste Woche immer noch keine Anzeichen von Nebenwirkungen zeigt, werde ich mit den Onkologen reden.
Liebe Grüsse,
estella
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