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Alt 27.05.2007, 00:25
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Beiträge: 3.063
Standard Klaustrophie

Hallo nochmal,

danke dass ich schon so schnell Antworten bekommen habe. Also muss ich zusehen, dass es klappt mit der Studie.

Was mir in der Klinik auf fiel, war meine eigene seelische Verfassung.
Hier Zuhause, in gewohntem Umfeld, mit Menschen die mich mögen und unterstützen kann ich ganz gut mit der Krankheit umgehen. Ich arbeite ja noch, weil ich zum einen ja so viel wie möglich normal sein will und zum anderen arbeite ich freiberuflich, d.h. ich muss sehen, dass ich auch noch so gut es eben geht weiterarbeiten kann, wenigstens überwiegend.

Also, ich kam Freitag in die Klinik auf diese besondere Station, meine älteste Tochter (28) begleitete mich - Gott sei Dank - und wir mussten eine kleine Weile warten...da merkte ich, ich halt es kaum aus, ich will weg. Ich hatte fast einen klaustrophobischen Anfall. Verlor zusehends die Fassung, heulte. Und ich habe mind. 3 Wochen nicht geheult. Aber dort, diese vielen sehr kranken Menschen, die mit ihren Infussionständern durch die Gänge spazierten, teils mit Glatze, dass hat mich umgehauen.
Nach einer Weile hatte ich mich wieder eingekriegt, was zum großen Teil meiner wunderbaren Tochter zu verdanken war, sie hat mich nämlich einfach in ein Gespräch verwickelt in dem es nicht um Krankheiten ging.

Dann auf dem Zimmer, zwei Bettnachbarinnen. Eine mit Vollglatze und langer Leidensgeschichte (Brust, Leber, Magen, Knochenkrebs) dennoch sehr nett und eine die erst seit 3 Monaten weiß, dass sie einen Leber und Darmkrebs hat. Diese Zweite war zwar ganz nett, aber sie tickte wegen totaler Kleinigkeiten (zum Abendessen das falsche Brötchen, das Telefon geht nicht, Infusion stockt...) völlig aus. Heulte, zitterte, wollte abbbrechen und heim.

Was mich aber ziemlich überraschte war meine Reaktion: Ich konnte nicht zu ihr gehen und sie beruhigen oder ihr zusprechen. Ich hab das Zimmer verlassen und bin raus um mal wieder zu heulen. Und das kenne ich nicht von mir. Ich wäre als Gesunde ganz sicher zu ihr gegangen und hätte das Gespräch gesucht, ihr Mut gemacht, sie runtergeholt. Das bin ich.
Ich konnte nicht.
Es erschreckt mich, was dieser Scheißkrebs mit mir macht.
Ich wusste, mir geht es von allen auf diesem Zimmer am besten, aber ich hatte nicht den Nerv zu helfen.

Ich will so nicht sein.

Beate
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