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#1
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AW: Angst um Papa
Hallo Ihr lieben,
zum Thema rauchen kann ich was sagen, meine Mutter hörte fast intuitiv vor der Diagnose damit auf und ich direkt danach ( wie man leider sieht *grummel* ) Aaaaber, ich habe mal mit der Ärztin gesprochen, warum manche während der Behandlung rauchen und trotzdem durchkommen. Okay, wenn jemand wirklich nicht mehr lange hat und ein gewisses Alter erreicht hat, finde ich man sollte Ihm das nicht nehmen, wenn er es möchte. Aber Sie sagte zu mir: Jeder kommt mit einem Gesundheitskontostand auf die Welt, der eine hat 200 Punkte daruf und der andere 1 Million. Hmm.. ich denke da ist was wahres dran. Ich finde aber auch, wenn man kann sollte man aufhören. Wobei Mama und ich trotz allem Raucherfreundlich geblieben sind. Denn wir haben ja auch jahrelang geraucht und verstehen es eben deswegen. Einen schönen Tag euch lieben noch Tanja |
#2
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AW: Angst um Papa
Hallo Engel,
hab jetzt lange überlegt, ob ich zu Deinem Eintrag etwas schreiben soll oder nicht, mich dann aber doch dazu entschieden. Ich hoffe, dass auch eine konträre Meinung hier stehen darf Ich kann Deine Gedanken und die Wut darüber, dass es immer noch Menschen gibt, die trotz ihrer Krebserkrankung noch rauchen, ja verstehen. Trotzdem finde ich Deine Reaktion recht heftig. Du bist sonst jemand, der - so lese ich das zumindest aus Deinen bisherigen Einträgen - für viele Dinge Verständnis hat und sich auch in andere Menschen einfühlen kann. Die meisten Menschen sind nach der Diagnose erst mal total geschockt - und jeder geht anders damit um und verarbeitet auch Dinge anders. Ich denke einfach, dass die Menschen, die trotzdem an ihrer Zigarette festhalten, einfach nicht in der Lage sind, sich zu der riesigen psychischen Belastung der Erkrankung und Therapie auch noch zusätzlich den Stress eines Entzuges anzutun. Dass Rauchen schädlich und sicherlich nicht förderlich ist für eine Behandlung das ist sicher jedem klar. Aber ich glaube, man darf auch den psychischen Aspekt nicht vergessen. Jeder Mensch hat riesige Angst und braucht all seine physische, aber vor allem auch seine psychische Kraft, um mit der Situation leben zu können ... Manchmal geht vielleicht nicht alles auf einmal: Krankheitsbewältigung und Entzug. So sehe ich das zumindest. Lieben Gruß Helga |
#3
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AW: Angst um Papa
Hallo Rosa,
vielen Dank für die PN. Werd mich da nochmal hinterklemmen... LG
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Engel Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008 Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen. |
#4
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AW: Angst um Papa
Hallo Helga,
danke für Deine Meinung, natürlich ist auch Dein Beitrag 'willkommen'. Ja, da hat jeder so seine Meinung. Ich habe auch 10 Jahre viel geraucht, teilweise mehr als 1 Schachtel am Tag. Als main Mann und ich ein Baby wollten habe ich sofort aufgehört, weil ich mir meiner Verantwortung bewusst war. Es kam auch danach nicht mehr für mich in Frage. Vielleicht ist das in meinem Beitrag auch ein wenig heftig rübergekommen, aber es macht mich halt wütend und auch traurig, das zu sehen. Die Betroffenen haben doch auch eine Verantwortung, nicht nur für sich, sondern auch gegenüber denen, die sich um sie sorgen. Ich hab das bei Dad's Zimmernachbarn in der Lungenklinik gesehen. Der stand am Abend vor der OP mit 'ner Fluppe vor der Klinik. Seine Frau hat geweint und ihn angefleht, es zu lassen, sie will ihn nicht verlieren, und so. Er hat sie eiskalt weggeschickt und gesagt, dann soll sie wegschauen. Die Arme Frau ist am Ende ihrer Kraft. Das tut mir so leid und weh. Wenn es aussichtslos ist, so wie Tanja meinte, hab ich auch Verständnis. Dann soll man sich alles 'gönnen', wozu man Lust hat. Aber man darf nicht die vergessen, die hinterher weinend zurückbleiben und die Welt nicht mehr verstehen. Wenn man die Situation psychisch nicht durchsteht, kann man sich doch Hilfe holen, wenn man bedenkt, das man es schafft, Behandlungen mit teilweise heftigen Nebenwirkungen 'in Kauf zu nehmen', dann tun doch Gespräche auch nicht mehr weh. Grade wenn man weiß, dass man jetzt all seine physische Kraft braucht, legt man sich doch mit der Qualmerei selbst Steine in den Weg. Aber wahrsheinlich gehe ich da zu sehr von mir selber aus. Übrigens bin ich jetzt net militant, oder so . Die Meisten in meinem Freundeskreis sind Raucher, da stört's mich nicht. Ich könnte übrigens momentan auch meinem Dad in den Hintern treten , weil er ab und zu aus Angst in die Flasche guckt, was sonst auch nicht seine Art ist. Wenn ich dann sehe, dass Ma fast daran zerbricht, könnt ich heulen... Liebe Grüße
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Engel Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008 Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen. |
#5
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AW: Angst um Papa
Hallo,
bin leer, er trinkt und trinkt und trinkt. Lässt niemanden an sich ran, schottet sich ab, gibt auf. Hab das Gefühl, er denkt an Selbstmord. Scheiße, mein Gefühl hat mich bisher zu selten getäuscht. Ma ist am Ende, weint nur noch. Warum? Wenn er so weiter macht, schafft er's nicht mal bis Weihnachten. Was denkt er sich eigentlich, so einfach kann er sich doch nicht aus der Affaire ziehen. Weiß nicht mehr weiter..........alles sinnlos, Ma rief grad an, er istvoll, aggressiv, sagt er hat nichts getrunken und überhaupt sei alles ihre Schuld, das ist so unglaublich verletzend...
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Engel Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008 Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen. Geändert von Engel07 (21.06.2007 um 20:56 Uhr) |
#6
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AW: Angst um Papa
Lieber Engel,
das tut mir sehr leid Zu allem Elend das jetzt auch noch dazu. Mensch, so ein Mist aber auch. Einen guten Rat habe ich leider auch nicht in dieser Situation. Was will man da auch machen? Mit guten oder bösen Worten kommt man ja da auch nicht weiter. Und den Alkohol, der sich im Haus befindet, wegzuschütten hilft vermutlich auch nicht auf Dauer. Dann gibt es wahrscheinlich noch mehr Stress. Ich kann Dir bzw. Euch nur von Herzen wünschen, dass es lediglich eine Phase ist, weil Dein Dad momentan überhaupt nicht damit klar kommt, und diese Phase ganz schnell vorbei ist und er wieder zur Besinnung kommt Lieben Gruß Helga |
#7
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AW: Angst um Papa
Hallo Helga,
wie geht es Dir denn. Erzähl doch mal von Dir. schön, dass Du da bist. Er hat anscheinend nix zu Hause. Mama arbeitet bis nachmittags. Wenn er vormittags allein ist, fährt er mit dem Mofa in den Supermarkt um die Ecke. Wir können ihn ja nicht 24 Stundenim Auge behalten. Wenn das Wetter schön ist fährt er in den Garten und trinkt dort. Mama ist nicht mobil, sie kommt da nich einfach so hin. Der setzt sich ja sogar voll aufs Mofa. Es ist fast, als ließe er's drauf ankommen. Ich glaube, ich war noch nie in der Situation, nichts tun zu können. Das ist neu für mich und verdammt schwer zu akzeptieren. Kann ich nich einfach aufwachen?????????????? ein hilfloser, verzweifelter, auch mal jammern dürfender
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Engel Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008 Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen. |
#8
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AW: Angst um Papa
Ach Engelchen,
bei soviel Verzweiflung fehlen mir wiedermal die Worte.. Es tut mir wahnsinnig leid, dass ihr nun eine zweite Baustelle habt. Trinkt denn Dein Vater öfter oder eher jetzt, aus Angst? Er muss dringend den Ernst der Lage erkennen - ich würde mit dem behandelnen Oberarzt reden. Würde ihm die Lage schildern und instruieren, Deinem Vater Mut zu machen, den Krebs zu bekämpfen. Wenn ein Arzt das macht, kann Dein Vater vielleicht eher an sich glauben. Vielleicht ginge es auch, Deinen Vater die Chemos immer stationär machen zu lassen (bei uns wars möglich), da kommt er an keinen Alkohol dran. umarm Dich Juliane |
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