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  #1  
Alt 28.06.2007, 15:44
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tatin tatin ist offline
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo Shakira,

ich habe nicht Angst vor den Kollegen. Die sind echt super. In den ganzen Jahren der Krankheit konnte ich immer sofort los wenn was war und wenn es ganz kurfristig war. Sie standen und stehen immer hinter mir. Auch wenn ich mal wieder fast einen Monat gefehlt habe weil es meinem Süßen nicht gut ging. Das war nie ein Problem. Die haben sogar den Kiga geschlossen um an der Beerdigung dabei zu sein. Das war voll lieb!

Ich habe Angst vor den Eltern. Wenn man fast 50 Eltern begegnen muß, ist nicht so einfach und dann geht es los . Warum trägt sie kein schwarz, wie kann die nur lachen, warum hast du uns nichts davon erzählt ................. kenn das noch vom letzten Jahr wo er beinahe gestorben wäre. Alle stehen da und mustern dich das ist schlimmer, als wenn sie was sagen würden.

Ich wünsche dir jetzt schon ganz viel Kraft für die Beisetzung der Urne. Kenne das von meiner Cousine als die gestorben ist. Das ist nochmal ein ganz harter Tag.

Ich habe ganz liebe Eltern und super Freunde die immer für mich da sind. Tag und Nacht. Nur will ich mich nicht zu sehr daran gewöhnen das immer jemand da ist. Ich habe schon zu oft gesehen, das der Alltag der andern viel zu schnell wieder losgeht und keiner ist dann mehr so recht für einem da. dan fällt man erstrecht in ein Loch.

Habe mir das Buch das du meintest und ein paar ander mal bestellt und kann sie mir morgen mal im Buchhandel ansehen.

Freue mich wieder von dir zu hören und denke immer daran :

Was man tief im Herzen besitzt,
kann man nicht durch den Tod verlieren.

Viele liebe Grüße

Kathrin
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  #2  
Alt 28.06.2007, 22:00
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tatin tatin ist offline
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Ach Schatz du fehlst sooooooooooo sehr!!!!!

Meine Liebe zu dir ist so unendlich groß!
Der Schmerz dich verloren zu haben ist noch viel größer!
Aber zu wissen, daß du nun keine Schmerzen mehr hast wo du nun bist, macht es etwas leichter.

Wie soll es nur ohne dich weitergehen? Wie soll ich ohne dich leben können? Welchen Sinn soll diese Leben ohne dich haben ?

Es ist alles so unendlich schwer!

Danke für die wunderschönen 5 Jahre die wir zusammen verbringen durften und in denen du mir immer wieder gezeigt hast wie lebenswert das Leben trotz der schlimmen Krankheit sein kann. Danke für alles mein Süßer !!

In ewiger Liebe
Deine Tatin
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  #3  
Alt 29.06.2007, 00:03
Shakira Shakira ist offline
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo Tatin,

das finde ich sehr gut, dass du dir die Bücher bestellt hast - mal sehen, ob sie dir auch helfen. In dem Buch von Dr. Wolf steht z.B. auch drin, dass es völlig unnütz ist, sich wegen der anderen Gedanken zu machen. Es geht um DICH, nicht um die. Ich könnte mir sogar eher vorstellen, dass sie dich mustern mit dem Gedanken: wow, wie schafft sie das nur, so stark zu sein?
Viele sind nunmal auch sehr befangen, was der Umgang mit "Trauernden" angeht, wissen nicht, was sie sagen sollen. Ich habe dafür Verständnis, ich weiß, dass mir umgekehrt auch die Worte fehlen würden...
Wie gut, dass du so nette Kollegen/innen hast - das ist doch am wichtigsten, sie werden hinter dir stehen.
Es steht nirgendwo geschrieben, dass man schwarz tragen muss. tu ich auch nicht. Mein Schatz wollte nicht, dass man wegen ihm lange traurig ist oder leidet - also versuche ich auch, es nicht zu tun.
Außerdem - so stehts auch in diesem Buch - hast du (haben wir) das RECHT glücklich zu sein! Wir haben zu unseren Süßen gestanden und sie unterstützt, die ganzen schweren Jahre. Wir haben uns Treue geschworen "bis das der Tod euch scheidet" - und nicht weiter! (Der Satz klingt noch sehr hart - aber dieses Buch sagt, irgendwann muss man das verstehen, damit man später glücklich sein kann und nicht Schuldgefühle bekommt, weil man wieder lacht oder sogar irgendwann mal wieder einen Neuen kennen lernt....)
Eine Bekannte, deren Mann vor einigen Jahren auch an Krebs starb, sagte mal: sie sieht es als Geschenk an, einen lieben Menschen auf diesem schweren Weg begleiten zu dürfen.
Verwandte meines Mannes kommen immer wieder zu mir und danken mir, was ich für ihn getan hätte und dass er bei mir sein konnte die ganze Zeit - ich komme mir dabei sehr komisch vor, denn ich sehe das natürlich nicht so; er war meine Liebe, er war mein Mann, ich habe selbstverständlich zu ihm gehalten und er hat mir auch eine Menge gegeben. Ich glaube nicht, dass man mir für irgendwas zu danken hat. Aber ich versuche es auch mal so zu sehen: ich durfte ihn begleiten auf diesem Weg - vielleicht konnte ich ihm einiges leichter machen. Dafür bin ich dankbar.

Ich vermisse ihn unendlich - heute habe ich mir vorgestellt, er käme über die Straße plötzlich auf mich zu - ich würde ausflippen vor Freude, ich würde mein Auto mitten im Verkehr stehen lassen, um ihm in die Arme zu fallen - diese Vorstellung ist noch so nah, so real, sie treibt mir die Tränen in die Augen. Wie soll ich bloß auf Dauer ohne ihn zurecht kommen....
ich bemühe mich wirklich sehr, alles so gut es geht zu verkraften, aufrecht zu bleiben, weiter zu machen - mein Mann hatte mir das Versprechen noch abgenommen, weiter zu leben; ich versuche es, so gut ich kann.
Es fällt nur noch so schwer - ist ja auch noch nicht viel Zeit vergangen, ich weiß.... ich bin manchmal etwas ungeduldig mit mir selbst.

Glücklicherweise habe ich auch so tolle Freunde, die Tag und Nacht für mich da sind - es hilft ungemein. Sie wissen, dass ich auch mal Ruhe brauche (ich gehe dann einfach nicht ans Telefon, alle wissen bescheid) und wenn ich mich dann melde, stehen sie sofort parat.

tja, mal sehen - jeder Tag ist irgendwie anders. Ist schon echt ein chaos manchmal.
Sehe ich das richtig, ist heute eigentlich Vollmond?
Na dann - Gute Nacht!

LG,
Shakira

PS: Du hast Recht: was man tief im Herzen besitzt, verliert man nicht durch den Tod!
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  #4  
Alt 29.06.2007, 00:09
Shakira Shakira ist offline
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo Tatin,

das finde ich sehr gut, dass du dir die Bücher bestellt hast - mal sehen, ob sie dir auch helfen. In dem Buch von Dr. Wolf steht z.B. auch drin, dass es völlig unnütz ist, sich wegen der anderen Gedanken zu machen. Es geht um DICH, nicht um die. Ich könnte mir sogar eher vorstellen, dass sie dich mustern mit dem Gedanken: wow, wie schafft sie das nur, so stark zu sein?
Viele sind nunmal auch sehr befangen, was der Umgang mit "Trauernden" angeht, wissen nicht, was sie sagen sollen. Ich habe dafür Verständnis, ich weiß, dass mir umgekehrt auch die Worte fehlen würden...
Wie gut, dass du so nette Kollegen/innen hast - das ist doch am wichtigsten, sie werden hinter dir stehen.
Es steht nirgendwo geschrieben, dass man schwarz tragen muss. tu ich auch nicht. Mein Schatz wollte nicht, dass man wegen ihm lange traurig ist oder leidet - also versuche ich auch, es nicht zu tun.
Außerdem - so stehts auch in diesem Buch - hast du (haben wir) das RECHT glücklich zu sein! Wir haben zu unseren Süßen gestanden und sie unterstützt, die ganzen schweren Jahre. Wir haben uns Treue geschworen "bis das der Tod euch scheidet" - und nicht weiter! (Der Satz klingt noch sehr hart - aber dieses Buch sagt, irgendwann muss man das verstehen, damit man später glücklich sein kann und nicht Schuldgefühle bekommt, weil man wieder lacht oder sogar irgendwann mal wieder einen Neuen kennen lernt....)
Eine Bekannte, deren Mann vor einigen Jahren auch an Krebs starb, sagte mal: sie sieht es als Geschenk an, einen lieben Menschen auf diesem schweren Weg begleiten zu dürfen.
Verwandte meines Mannes kommen immer wieder zu mir und danken mir, was ich für ihn getan hätte und dass er bei mir sein konnte die ganze Zeit - ich komme mir dabei sehr komisch vor, denn ich sehe das natürlich nicht so; er war meine Liebe, er war mein Mann, ich habe selbstverständlich zu ihm gehalten und er hat mir auch eine Menge gegeben. Ich glaube nicht, dass man mir für irgendwas zu danken hat. Aber ich versuche es auch mal so zu sehen: ich durfte ihn begleiten auf diesem Weg - vielleicht konnte ich ihm einiges leichter machen. Dafür bin ich dankbar.

Ich vermisse ihn unendlich - heute habe ich mir vorgestellt, er käme über die Straße plötzlich auf mich zu - ich würde ausflippen vor Freude, ich würde mein Auto mitten im Verkehr stehen lassen, um ihm in die Arme zu fallen - diese Vorstellung ist noch so nah, so real, sie treibt mir die Tränen in die Augen. Wie soll ich bloß auf Dauer ohne ihn zurecht kommen....
ich bemühe mich wirklich sehr, alles so gut es geht zu verkraften, aufrecht zu bleiben, weiter zu machen - mein Mann hatte mir das Versprechen noch abgenommen, weiter zu leben; ich versuche es, so gut ich kann.
Es fällt nur noch so schwer - ist ja auch noch nicht viel Zeit vergangen, ich weiß.... ich bin manchmal etwas ungeduldig mit mir selbst.

Glücklicherweise habe ich auch so tolle Freunde, die Tag und Nacht für mich da sind - es hilft ungemein. Sie wissen, dass ich auch mal Ruhe brauche (ich gehe dann einfach nicht ans Telefon, alle wissen bescheid) und wenn ich mich dann melde, stehen sie sofort parat.

tja, mal sehen - jeder Tag ist irgendwie anders. Ist schon echt ein chaos manchmal.
Sehe ich das richtig, ist heute eigentlich Vollmond?
Na dann - Gute Nacht!

LG,
Shakira

PS: Du hast Recht: was man tief im Herzen besitzt, verliert man nicht durch den Tod!
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  #5  
Alt 29.06.2007, 14:52
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo Shakira!

Weißt du was ich hasse ohne ende, daß mich die Leute bewundern, was ich alles für meinen Süßen getan habe. Für mich war es immer selbstverständlich alles menschenmögliche für ihn zu tun. Ich habe ihn über alles geliebt.

Heute Nacht hatte ich das Gefühl, daß er mir sehr nahe war. So als wenn er sich an mich gekuschelt hätte und mich in den Arm nimmt. Plötzlich hatte ich ein ganz seltsames aber sehr angenehmes kribbeln im ganzen Körper, so wie wenn er nun gehen würde und da war auch das Gefühl umarmt zu werden weg und ich bin eingeschlafen. Was auch so seltsam ist, daß ich oft schlecht träume und dann wache ich auf und sage Schatz, schicke mir bitte schöne Träume oder keine. Aber nicht solche wie eben und dann kann ich durchschlafen bis morgens.

Auch wenn ich an sein Grab gehe läßt er so oft in dem moment die Sonne scheinen. Wenn ich dann sage ich gehe und kann wie wie früher im KH nicht von ihm trennen ( da hat er mich als rausgeworfen ) dann läßt er es kurz regnen bis ich im auto bin und dann hört es auf. ich glaueb so langsam kann man mich für durchgeknallt erklären. Vielleicht wartet man auch auf ein Zeichen und interpretiert in alles etwas rein oder ich drehe so langsam durch.

Werde mir später mal die Bücher die ich gekauft habe durchlesen. Habe das von dir empfohlene und ein anderes gekauft. Das heißt : Meine Trauer wird dich finden. Bin auch mal auf das gespannt.

Was gut tut, das man trotz der Trauer um ihn auch mal lachen kann. Lachen, wenn man sich an ihn erinnert. Lachen, wie er in manchen Situationen reagiert, seinen Humor und seinen Sarkasmus wieder an den Tag gelegt hätte.
Wei oft hat er gewitzelt, wenn ich Fotos gemacht habe. " Machst wieder Bilder wenn ich mal nimmer bin " oder " Wer weiß wie du mal mit deinem nächsten Mann aussiehst" Solche Sätze taten weh. Aber das war mein Süßer. Er will auch das ich weiterlebe. Das ich das Leben genieße und auch wieder glücklich werde. Nur ist das leichter gesagt als getan.

Trotz allem fehlt er an allen Ecken und Enden. Das macht mein Herz ganz schwer.

Liebe Grüße
Kathrin

Die Erinnerung ist das einzigste Paradies,
aus dem wir nicht vertrieben werden können.
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  #6  
Alt 29.06.2007, 16:39
Shakira Shakira ist offline
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo Kathrin,

das hört sich so schön an, dass du dich gestern nacht von deinem Süßen umarmt gefühlt hast! Ich bin schon fast neidisch ;-)
Ich warte die ganze Zeit auf Zeichen von ihm, aber entweder bekomme ich sie nicht oder ich sehe sie dann nicht, weil ich ein so verdammt bodenständiger und wissenschaftsverbundener Mensch bin... ich habe immer für alles und jedes eine "natürliche" Erklärung. ich muss auch zugeben, dass "unerklärliche" Sachen mir einfach Angst machen. Gleichzeitig wünsche ich mir, mehr Zugang dazu zu finden, weil ich denke, ich könnte dann endlich die Zeichen meines Schnuckels sehen und verstehen...
gestern Nacht bin ich z.B. auf einmal mit Herzklopfen aufgewacht, meinte auch etwas zu spüren oder ob evtl. jemand im Zimmer war?? Ich hatte Angst und was mach ich? Ich ziehe mir die Decke über den Kopf und denke: nein, geh weg!
Die Nacht davor (oder waren es 2 Nächte davor) habe ich beobachtet, wie im Abstand von ca. 1 Minute der Rauchmelder an der Zimmerdecke 3 x aufblinkte. Das fand ich seltsam, weil mir das vorher noch nie aufgefallen war, aber natürlich erkläre ich mir das wieder mit irgendeinem technischen Problem.
1 Tag nach seinem Tod ging ich allein zu einem nah gelegenen kleinen See - man konnte wunderschön den Sonnenuntergang beobachten - allerdings waren ein paar größere Wolken vor der Sonne. Erst als ich am Ufer stand, blitzte die Sonne aufeinmal auf. hm dachte ich, bist du das jetzt? Und im nächsten Augenblick: ach quatsch, es passiert öfter, dass die Sonne durch die Wolken hindurchlugt! Aber dann fing es an zu regnen - man sah die Wasseroberfläche gesprenkelt von den aufschlagenden Tropfen - und ich bekam nicht einen davon ab. Das war schon seltsam - ich habe ein paar mal mir die Hand über den Kopf gehalten, um zu fühlen, ob ich nicht doch Regen abbekomme, habe das wasser direkt zu meinen Füßen beobachtet - eindeutig hat es geregnet und über mir schien ein unsichtbarer Regenschirm zu sein....

also du siehst, du wirst bestimmt nicht verrückt, wenn doch, dann glaube ich werden alle Hinterbliebenen kurz nach dem Tod ihrer Liebsten verrückt.


Ich hoffe, unsere beiden Männer treffen sich mal im Himmel oder im Jenseits, wie man das auch nennen möchte - es hört sich so an, als hätten sie sich gut verstanden. Auch mein Mann konnte immer gut witzeln, war halt eine Frohnatur und ein unverbesserlicher Optimist. Wenn ich mir jetzt noch überlege, was er nicht alles getan hat, um wieder gesund zu werden....mir tut das Herz weh. Er hat einen verzweifelten, im Endeffekt doch einsamen Kampf geführt....er hat wirklich alles ausprobiert, über Mistel, Vitaminpräparate und chinesische Tees, QiGong und Reiki bis hin zu Hand-Auflegen usw....
Vor allem Reiki und QiGong hat er eine Weile sehr intensiv betrieben und ich dachte anfangs immer: ach herrje, in welche Sphären driftet mein Schatz denn nun ab? Ich habe es nicht so mit der Esoterik, er bis dahin auch nicht! Er war Ingenieur, also weit davon entfernt, an solche Dinge zu glauben.
Aber nachdem ihm die Schulmedizin nichts mehr versprechen konnte, hat er alles versucht und sich allem geöffnet. Ich konnte da aber nicht mitmachen - er wollte, dass ich auch QiGong mache, aber ich konnte das nicht. Also musste er das allein machen, er hat es über 1,5 Jahre durchgezogen, täglich fast 3 Stunden! Und hat sich nach speziell auf ihn abgestimmten Rezepten chinesische Tees gekocht, nach bestimmter Prozedur, die auch fast 3 Stunden gedauert hatte, dann hatte er Tee-Konzentrat für 2 Wochen - und dann wieder 3 Stunden kochen, das ganze Haus hat danach gestunken....
Aber ich bin inzwischen überezeugt, dass er ohne das alles nicht so lange durchgestanden hätte.
Er hatte ja schon 2003 Lungenmetastasen gehabt....

Warst du eigentlich bis zum Schluss die ganze Zeit bei deinem Mann? Als er starb?
Ich bekomme die Bilder dieser 12 Stunden Intensivstation bis zu seinem letzten Atemzug einfach nicht aus dem Kopf.... ich weiß, dass er nichts mehr gespürt hat, denn sie haben ihn in ein künstliches Koma versetzt (so ca. die letzten 6 Stunden), aber für mich (und seine Mama, die dabei saß) sah es ganz schrecklich aus, mit welcher Kraftanstrengung er um jeden Atemzug gerungen hat....
Ich schaue schnell wieder schöne Bilder von ihm an, um diesen Horror zu vergessen...

Alles Liebe,
Shakira
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  #7  
Alt 29.06.2007, 18:13
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tatin tatin ist offline
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo Shakira!

Mein Mann hatte auch Lungenmetastasen und hat Hyperthermie gemacht die hat ihm sehr gut getan. Daraufhin sind die sogar keiner und weniger geworden.

Was die Zeichen betrifft.Ich bin ein verdammter Realist. Dewegen wundert es mich ja so. Ich warte so sehr auf ein zeichen von ihm, daß ich befürchte mir das alles nur einzubilden. Aber ich will auch daran glauben.

Ich habe die letzten tage bei ihm im zimmer geschlafen und gewohnt. Er ist ganz friedlich eingeschlafen. Sein Herz hatte einfach aufgehört zu schlagen. Er mußte nicht kämpfen. Ich hatte mich noch recht normal mit ihm unterhaten können und habe sogar noch kurz vor seinem Tod eine ganz dicken schmatzer bekommen. Meine Mutter weinte sogar dabei und meinet "WIE SCHÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖN". Einen Tag davor war seine Mutter da und da war er recht fit. Abends haben dann ganz heftige Schmerzen eingesetzt. Sie haben die Morphine hochgesetzt, die er die letzten Wochen bekommen hatte. Am morgen an dem er strab hatte er recht starke Schmerzen. Sie haben nochmals die Morphine hochgesetzt und auch ein kleines Narkosemittel dazu. Da meinet er, er will nimmer und später "er will nur noch schlafen". Kurz darauf wurden die Schmerzen besser und er war wieder entspannt. Nur hatte er an dem Tag so einen trockenen Mund. Als dann am Nachmittag sein Vater kam schaute er kurz hoch und eine Minute später ist er eingeschlafen. Als wenn er auf ihn gewartet hatte. Er mußte echt nicht kämpfen. Er ist innerhalb einer Minute eingeschlafen. Er wollte noch was sagen vor seinem Tod, das habe ich nicht verstanden, weil sein mund so trocken war. Entwerder zu mir oder zu seinem Vater oder auch was allgemeines. Keine Ahnung. Aber da wir uns alles gesagt hatten was für uns wichtig war und auch noch kurz vorher diesen wunderschönen Kuss bekommen habe. Ist es erträglich nicht zu wissen was er sagen wollte. Ich habe ihm die Hand gehalten und ihm gesagt, das ich ich ganz arg liebe und er gehen darf, das es ok ist und ihm niemand böse ist. Das er nimmer Kämpfen braucht und dann auch keine Schmerzen mehr hat. Ich glaube es war ein swchöner Tod, wenn man von einem schönes Tod reden kann.



Ich glaube auch irgendwo daran, daß wir uns eines Tage alle wieder sehen werden.

Es tut gut mit dir zu schrieben. Fühle dich ganz fest von mir gedrückt

Liebe Grüße
Kathrin

Geändert von tatin (29.06.2007 um 18:18 Uhr)
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  #8  
Alt 29.06.2007, 19:04
schatzi schatzi ist offline
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Ort: Lübeck
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Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Liebe Tatin,

mein tief empfundenes Mitgefühl zu Deinem Verlust.

Ich habe gerade Dein Thema entdeckt und die Beiträge (nicht alle) durchgelesen.

Es kommt einem immer alles so bekannt vor. Ich bin zwar schon 47 und meine Frau war bei ihrem Tod (22.04.2007) noch keine 50, aber ich finde es nicht als erstrebenswert in diesem Alter schon Witwer zu werden. Wobei mir trotzdem bewusst ist, dass es besser für meine Frau war, es war nur noch eine Quälerei.

In meinem Thread (neudeutsch für Thema) schreibe ich meiner Frau jeden Tag, was ich so erlebe und um mich herum passiert und habe es bis jetzt geschafft, keinen Tag auszulassen.
Auch wenn es mich häufig traurig macht, glaube ich trotzdem, dass es mir hilft.

Was ich noch empfehlen kann sind Trauergruppen, da habe ich hier in Lübeck eine sehr gute mit einem tollen Pastor gefunden.

Liebe Grüße
Christian
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  #9  
Alt 29.09.2008, 09:53
Steffi_20 Steffi_20 ist offline
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Ort: Ich komme aus Österreich (Kärnten, Wolfsberg) und studiere in Graz
Beiträge: 7
Standard AW: Mit 30 Jahren alleine

Hallo,

ich wohne zwar nicht in deiner Nähe. Daher werden wir uns bestimmt nicht treffen. Aber ich wollte dir trotzdem schreiben. Da ich aus genau dem gleichen Grund, wie du hier bin. Ich wollte mit Leuten sprechen, die auch so JUNG ihren PARTNER verloren haben.
Ich bin 20 Jahre alt und war mit meinem Lebensgefährten (er war 21) 5 Jahre zusammen. er ist am 16.07.2008 an einem Maligenen Melanom gestorben.

Ich wünsche dir viel kraft!!

Mit lieben Grüßen Steffi

PS: Wenn du Lust zum Gedankenaustausch hast, dann melde dich bei mir!
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