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#1
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AW: Chemo oder nicht?
Hallo tommy
Zitat:
Das muss jeder selbst entscheiden aber ich hätte mich dagegen entschieden. Alles Gute Jennifer |
#2
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AW: Chemo oder nicht?
Hallo Tommy
ich hatte ne Chemo, unter ganz anderen Umständen. Will nur sagen, bin nicht grundsätzlich dagegen. Was ich mit in die Entscheidung einbeziehen würde: Chemos sind Zellgifte. D.h. sie greifen Zellteilung in irgendeiner Art und Weise an. Damit zerstören sie Krebszellen besonders, stressen aber auch die "normalen Zellen". Damit haben sie eine gewisse Gefahr selbst wieder Krebs zu erzeugen. Wie groß das Risiko ist und wann das genau eintritt und welche Krebsarten, ist mir nicht ganz klar, denke, das hängt auch vom Mittel selbst ab. Aber ich hab schon so Größenordnungen von 5% Risiko gehört / gelesen. Im Internet findet man nicht wirklich viel. Eine Ärztin hat mir den Zusammenhang grundsätzlich bestätigt, aber keine Prozentzahl nennen wollen. In den Fällen, wo das mit der Chemo eindeutig ist, würde man die Jahre, wo man in Gefahr kommt, an einem neuen Krebs zu erkranken oft gar nicht mehr erreichen. Ich bin mir allerdings nicht sicher wie das in den Nutzen "3%" einbezogen wird und ob überhaupt. Hinterfrag das sicherheitshalber mal. Vielleicht beeinflusst das die Sicht auf die Dinge. LG Mona |
#3
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AW: Chemo oder nicht?
Hallo Tommy,
ich war in ähnlicher Situation wie Deine Frau. Mein Tumor war 8 mm und auch ein G2, kein Lymphknotenbefall, allerdings war der Hormonrezeptor negativ und auch Her2neu war negativ, d. h. ich nehme kein Tamoxifen oder ähnliches. Ich habe mich für den Therapievorschlag 6 x FEC und 30 x Bestrahlungen entschieden. Zum Zeitpunkt der Diagnose war ich noch nicht in den Wechseljahren, das war für mich auch ein wichtiger Punkt, weil die Zellteilung doch noch recht zügig vonstatten geht. Bei der OP fliesst Blut und das Wandern von Krebszellen ist möglich, trotz Sicherheitssaum. Mein Sicherheitsdenken ist sehr hoch. Die Entscheidung für Chemo und Bestrahlung ist die einzige 'Vorsorge', die ich schaffen konnte. Im Falle eines Rückfalls würde ich mir Vorwürfe machen, wenn ich nicht 'alles' ausgeschöpft hätte. Im Nachhinein mache ich mir eher Gedanken darüber, ob ich die Bestrahlung nicht hätte sein lassen sollen. Denn wenn ein Rückfall in der betroffenen, jetzt noch erhaltenen Brust, erfolgen sollte, werde ich um eine Ablatio nicht herumkommen. Ein bestrahltes Feld kann nie wieder bestrahlt werden. Bald habe ich schon 2 Jahre rückfallfrei überlebt. Die Chemo hängt mir noch in den Knochen. Mit der Zeit sind die Nachwirkungen der Chemonebenwirkungen jedoch enorm gesunken. Es heißt, eine Chemo ist in ca. 2 Jahren grob abgebaut, vollständig erst nach ca. 10 Jahren. Ich wünsche Euch beiden viel Kraft und Zuversicht und Deiner Frau wünsche ich, das sie die für sich stimmige Entscheidung trifft. Lieben Gruß Heike
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Ich habe nicht mit Krebs gerechnet, der Krebs hat nicht mit mir gerechnet. Nicht mit meiner Phantasie, meiner Lernfähigkeit, meinem Überlebenswillen... Ursula Goldmann-Posch |
#4
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AW: Chemo oder nicht?
Hi Tommy und Anhang,
ich weiss was ihr gerade durchmacht, denn ich hatte fast die gleichen Ausgangspunkte....ich wurde im Nov.06 Brusterhaltend operiert, pT 1b, pNO(sn) (0/6) MO, invasiv duktales Ca. G2 mit DCIS-Anteil, Oestrogen 50%, Progest.: 80%, HER2/neu:1 (neg.) 9mm Tumor, ich bin 46 jahre alt und noch nicht in den Wechseljahren. Mir wurde die Entscheidung ob Chemo oder nicht auch selbst ueberlassen und wurde durch 2 Computerprogramme mit Prozentaussagen geschickt!!! Auch ich habe meinen Onkologen gefragt, was wenn ich seine Frau waere, er ihr raten wuerde, es kam ein Schulterzucken.....Mein Frauenarzt meinte auch keine Chemo....so habe ich mich dann auch entschieden und hab 36 Bestrahlungen bekommen und bekomme nun alle 28 Tage Zoladex und nehme Arimidex ein. Die ganzen Nebenwirkungen sind nicht so toll und ich werden mir im Herbst die Gebaermutter und Eierstoecke entfernen lassen. Die Angst bleibt immer, ob mit Chemo oder nicht....und wir ALLE wollen auf der sicheren Seite stehen.....wie hier immer wieder gerne geschrieben wird. Ich wuensche euch viel Mut und ihr macht fuer euch die richtige Entscheidung. ganz liebe Gruesse amERIKA |
#5
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AW: Chemo oder nicht?
Hallo, erst einmal ein Danke für Eure Teilnahme und die Informationen.
Wir haben jetzt die genaue Bezeichnung: Es ist ein invasives Mammacarcinom, Tumorkategorie: pT1b, pN0 (SLN), G2 (6Punkte), MIB1 5%, ER 100%, PGR 40%, Hercep-Score 1+ Nach allem was wir jetzt an Informationen haben würde meine Frau auf die Chemo verzichten. Z.Z. würde das bedeuten, Bestrahlung und Tamoxifen. Werden jetzt noch eine Beratung der Krankenkasse in Anspruch nehmen. Evtl. noch den Frauenarzt meiner Frau mit einbeziehen. Hat sich jemand schon einmal an das Expertenteam von www.ueberleben-mit-brustkrebs.de gewandt? Wollten wir evtl. auch noch tun. Liebe Grüße tommy und Frau |
#6
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AW: Chemo oder nicht?
Hallo Tommy,
meines Wissens werden nach den Empfehlungen des St. Galler Brustkrebskongresses von 2005 Tumore, die kleiner sind als 1 cm, nur noch als geringes Risiko veranschlagt. Das hieße für Deine Frau, dass eine Chemo eigentlich nicht nötig ist. Vielleicht kannst Du da noch einmal ein wenig recherchieren. Ich selbst habe die Information auf die Schnelle im Moment nicht mehr verifizieren können. Bin mir aber ziemlich sicher, dass ich das irgendwo gelesen habe. Allerdings spielen für die Entscheidung für oder gegen Chemo noch einige andere Faktoren eine Rolle. Sind bei Deiner Frau auch die Proteasen bestimmt worden (u-PA, PAI-1, Ki-67, p53)?. Sie sind nach den Gravenbruch-Empfehlungen wichtige Kriterien für die Risikoeinteilung. Meine Frau hatte im November 2005 eine nahezu identische Diagnose wie Deine. Die Prognose war also denkbar gut. Problem war eigentlich nur die G 2-Einstufung des Tumors. Und dennoch hat die Uniklinik meiner Frau damals eine Chemotherapie empfohlen. Grund dafür war hauptsächlich, dass bei der Biopsie dummerweise die Bestimmung der Proteasen versäumt wurde. Wären diese Werte positiv gewesen, hätte man mit Sicherheit auf die Chemo verzichten können. So war es eben ein Blindflug und meine Frau hat sich verständlicherweise sehr schwer getan mit der Entscheidung. Am Ende hat dann aber doch ihr Sicherheitsbedürfnis die Oberhand behalten und sie hat 6 x FEC über sich ergehen lassen. Das war sicher keine besonders tolle Zeit, aber mittlerweile liegt die Therapie schon über ein Jahr hinter ihr und es geht ihr gut. Nachwirkungen der Chemo spürt sie eigentlich keine mehr. Gruß bastl |
#7
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AW: Chemo oder nicht?
Zitat:
Grüße tommy |
#8
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AW: Chemo oder nicht?
Hallo Tommy,
was Du zitierst, sind die St.Galler Empfehlungen von 2003 (oder noch früher). Ich meine aber die Empfehlungen von 2005. Da heißt es nach meiner Erinnerung, dass Tumore, die kleiner sind als 1 cm, ganz unabhängig vom Grading als geringes Risko eingestuft werden. In den älteren Empfehlungen ist ja von Tumoren die Rede, die kleiner als 2 cm sind. Bei meiner Frau konnten die Proteasen leider im Nachhinein nicht mehr bestimmt werden. Das hatte hauptsächlich damit zu tun, dass der Tumor schon nach der Biopsie so gut wie verschwunden war. Auf jeden Fall war bei der Operation nicht mehr genug Tumormaterial vorhanden, um die Werte zu bestimmen. Gruß bastl |
#9
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AW: Chemo oder nicht?
Hallo Tommy,
was Du zitierst, sind die St.Galler Empfehlungen von 2003 (oder noch früher). Ich meine aber die Empfehlungen von 2005. Da heißt es nach meiner Erinnerung, dass Tumore, die kleiner sind als 1 cm, ganz unabhängig vom Grading als geringes Risko eingestuft werden. In den älteren Empfehlungen ist ja von Tumoren die Rede, die kleiner als 2 cm sind. Bei meiner Frau konnten die Proteasen leider im Nachhinein nicht mehr bestimmt werden. Das hatte hauptsächlich damit zu tun, dass der Tumor schon nach der Biopsie so gut wie verschwunden war. Auf jeden Fall war bei der Operation nicht mehr genug Tumormaterial vorhanden, um die Werte zu bestimmen. Gruß bastl |
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