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Alt 27.11.2007, 11:44
Benutzerbild von mutzel
mutzel mutzel ist offline
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Registriert seit: 15.11.2007
Ort: NRW
Beiträge: 48
Standard AW: Über den Tod reden - Wie und wann?

Liebe Ines,
genau so habe ich mich auch gefühlt.
Du verdrängst die Realität nicht, genau das ist die Realität. Leider....
Auch wenn sie einem nicht gefällt und man auch nicht weiß wie wird es
Morgen oder Übermorgen. Man lebt wie in seiner eigenen Welt unter einer
Dunstglocke. Man bekommt zwar alles mit was um einen rum passiert, aber
an manchen Tagen interessiert es einen überhaupt nicht.
Ich habe Tage hinter mir wo ich Dinge tue, die ich mir in meinem künsten Träumen hätte niemals vorstellen können.
Ich wollte nur im Bett bleiben, keine Familie versorgen, nicht arbeiten, keinen
Sport machen, keine Verantwortung für irgendwas übernehmen. Einfach nur
da liegen..... Du kennst mich jetzt nicht, aber so bin ich nie gewesen. Ich bin
sonst ein sehr lebensfroher, verantwortungsbewusster, fürsorglicher Typ Mensch.
Das ist momentan alles weg - ich sage meine Termine ab - kann meine Sportgruppe nicht richtig trainieren, meine Kinder nicht richtig versorgen...
Das ist alles komisch und neu für mich, ich muss Hilfe annehmen obwohl ich sonst für alle die Hilfe bin. Das ist eine neue Erfahrung - mit der ich erstmal
lernen muss umzugehen.

Liebe Ines du merkst das in einer solchen Lebenssituation nichts unnormal
oder realitätsfern ist. Denn man durchlebt es gerade....
Es ist alles pure Realität, die jeder anders verarbeitet.
Ich drücke dich ganz dolle und hoffe das euer Leidensweg auch bald eine
ruhiges Ende findet. Begleite deine Mama so gut du kannst, das hilft dir hinterher ein ganzes Stück weiter. Und lerne sie los zu lassen und auch das
im richtigen Moment ihr zu sagen, auch wenn es schwer fällt.
Sie wartet darauf und es macht euch beiden den Abschied leichter.
Vielleicht noch ein kleiner Rat, meine Mama wollte nicht so eine hohe Dosis
Morphium, weil sie gerade diesen Schwummerzustand nicht haben wollte.
Wir haben eine gute Dosierung gefunden, womit Mama keine Schmerzen hatte, aber auch noch normal am Leben teilhaben konnte. Ist ein kleines ausprobieren, aber uns hat es sehr viel Lebensqualität gebracht.
Vielleicht sprichst du einfach mal mit dem Arzt.
Ist deine Mama im Krankenhaus oder in einem Hospiz?

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Ausdauer aber auch noch schöne
Momente mit deiner Mama.
Ich bin in Gedanken bei dir.....

LG Simone
__________________


In Erinnerung an meine Mama
12.10.1946 - 05.11.2007

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12.07.1946 - 02.08.2009
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