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  #1  
Alt 30.11.2007, 23:41
schnuckelchen schnuckelchen ist offline
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Ort: Kerpen
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Standard AW: Mein Papa unverhofft

Ja, es tut gut sich hier den Frust von der Seele zu schreiben....

Du hast recht, es ist eine scheiß-Krankheit und das kann man auch nicht schönreden, trotzdem gibt es halt auch hier einige schöne Beispiele die Mut machen.

Erst mal hören was Du morgen erfährst, dann einmal tief durchatmen und dann den Kampf beginnen

Ich drück für morgen die Daumen
__________________
Betroffene: Meine Mum, Baujahr 1943
inoperabler BSDK mit Lebermetastasen, Diagnose 26.06.2007
Für immer eingeschlafen am 16.01.2008
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  #2  
Alt 01.12.2007, 19:04
Doro72 Doro72 ist offline
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Registriert seit: 30.11.2007
Beiträge: 38
Standard AW: Mein Papa unverhofft

Heute war ich meinen Papa besuchen. Ich war am Vormittag, damit nicht alle am Nachmittag aufschlagen.
In der Zeit war auch Visite. Ich wartete draußen. Befragte anschließend den Doc.

Man kann nicht mehr operieren. Die Leber hat Metastasen. Die Lymphknoten wahrscheinlich auch. Die Prognose sieht nicht gut aus, was der Doc aber nur mir sagte, nicht bei der Visite.
Es wird eine Chemo geben. Drei Wochen. Dann schauen, wie er es verträgt. Dann 3 weitere Wochen und anschließende Überprüfung der Werte. Die Chemo wird stationär gemacht. Er bleibt dann jeweils 2 Tage im Krankenhaus. Genaueres habe ich vorerst nicht erfragt.

Der Arzt war sehr nett, er stahlte Kompetenz und Ruhe aus. Er vertraute mir auch an, dass sein Vater vor einem halben Jahr auch daran verstorben ist. Er hatte nach Diagnosestellung noch 7 Wochen. Er weiß wovon er spricht und wie sich die Angehörigen fühlen. Er meinte auch die Fragen kämen erst am Wochenende. Wir können uns jederzeit an ihn bzw. seine Kollegen wenden.
Mit den ganzen Fachbegriffen kenne ich mich noch nicht aus. Habe auch nicht gefragt, welche Chemo bzw. Medikamente.


Mein Vati ahnt, dass es nicht gut aussieht. Wir wollen aber kämpfen.

Nach dem Krankenhaus bin ich zu meiner Mam, wo ich auch meine Geschwister angefunden habe. Ich informierte sie über das Gespräch.

Auch wenn wir hoffen und bangen, dass er noch lange bei uns bleibt, müssen organisatorische Dinge geklärt werden. Meine Eltern sind selbstständig.
Blöde Situation. Bestimmte Dinge weiß nur mein Dad. Wie macht man das, ohne ihm das Gefühl zu geben, man hat ihn schon aufgegeben?!

Ich für meine Teil versuche bei den besuchen im Krankenhaus etwas Normalität zu wahren. Empfahl auch der Doc. Die Tränen kann ich trotzdem nicht immer verdrücken.

Ich wünsche allen Betroffenen und Angehörigen viel Kraft.
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  #3  
Alt 03.12.2007, 12:13
Katja11 Katja11 ist offline
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Standard AW: Mein Papa unverhofft

Hallo Doro,

es tut mir sehr leid, das auch Ihr mit dieser furchtbaren Krankheit kämpfen müsst. Mein Papa ist vor einem halben Jahr daran gestorben, womit ich euch aber keinesfalls den Mut zum Kampf nehmen will. Unsere Situationen sind nur ziemlich ähnlich, meine Eltern haben auch gemeinsam eine Firma aufgebaut und diese auch 30 Jahre gemeinsam geführt. Nun führe ich diese gemeinsam mit meiner Mama weiter. Ich kann euch nur raten, soviele Dinge wie möglich zu regeln. Es hat nichts damit zutun, das Ihr die Hoffnung aufgebt. Es geht auch darum, das dein Papa während der Chemo vielleicht nicht in der Lage sein wird sich ums Geschäft zu kümmern. Er soll sich ja auch völlig auf sich konzentrieren. Wir hatten nur sehr wenig Zeit zur Regelung organisatorischer Dinge. Auch bei uns gab es sehr viele Dinge die nur mein Papa wusste, dies macht es jetzt natürlich nicht einfacher. Leider ist es auch oft so, dass in der Geschäftswelt Pietät nicht sehr groß geschrieben wird. Wir haben auch manchmal die volle Breitseite bekommen, wo sich jeder "normale" Mensch fragt ob man jemandem sowas antun darf.
Ich wünsch euch in erster Linie ganz viel Kraft für die kommende Zeit und das dein Papa die Chemo gut verträgt.


LG Katja
P.S.Falls du irgendwelche Fragen hast, kannst du mir gerne eine PN schicken!
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  #4  
Alt 03.12.2007, 20:28
Doro72 Doro72 ist offline
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Beiträge: 38
Standard AW: Mein Papa unverhofft

ich schreibe jetzt nur mal klein. geht schneller. bitte um nachsicht für jegliche fehler.

leider konnte ich mit keinem arzt heute sprechen. ich gehe arbeiten und bin erst etwas später zu hause. war erst am abend im KH.

meine mam rief mich auf arbeit an. eine chemo wird nicht gemacht. im vordergrund steht jetzt schmerzterapie. dann kann papa nach hause. es scheint also schneller zu gehen als gehofft.

heute war ich ihn besuchen. ich habe versucht seinen "galgenhumor" aufzugreifen. wir haben geschmunzelt, gelacht und uns auch angeschwiegen. über die krankheit geredet, uns mut gemacht. auch wenn es nicht wirklich realistisch war.

er hat starke blähungen, oberbauchshmerzen. Ich denke die leber will nicht mehr so.

ich versuche positiv zu denken, ihn aufzuheitern. auch wenn die situation noch so dramatisch ist. lachen ist doch immer noch die beste medizin.

es kann keiner helfen, aber es tut gut seine ängste loszuwerden.
danke.
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  #5  
Alt 04.12.2007, 16:33
Alexa1 Alexa1 ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Mein Papa unverhofft

...ich weiß...
und wenn es dir hilft dann schreib einfach weiterhin darüber...

ich wünsche dir und deiner familie von herzen alles erdenklich gute und ganz viel kraft für die kommende zeit.

liebe grüße

alexa


(ein lachen kann zum schönsten geschenk der welt werden...)
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  #6  
Alt 04.12.2007, 17:11
Miezel Miezel ist offline
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Ort: Leipzig
Beiträge: 146
Standard AW: Mein Papa unverhofft

Liebe Doro,

ich glaube, es ging jedem von uns so, diesen Zustand kennen wir alle hier nur zu gut - leider. Und ich weiss, wie schwer es ist, Optimismus zu verbreiten, auch wenn man es eigentlich besser weiss; aber dem Kranken darf man nie seine Hoffnung nehmen, und auch wir haben neben ganz besch... Tagen sehr, sehr schöne u. lustige Tage gehabt (die man natürlich möglichst lange behalten möchte...) und schon allein deshalb hat sich manche Plagerei gelohnt.
Eines habe ich durch diese Krankheit gelernt: Zeit ist doch ein sehr relativer Begriff, wichtig ist, wie wir sie nutzen!
Das Forum hat mir immer sehr geholfen, hilft mir auch weiterhin (unser Weg ist ja noch nicht zu Ende) und ist für mich eine echte Bereicherung - und auch Trost, nicht allein zu sein...

Jetzt ist - wie bei uns momentan auch - eine wirklich gute Schmerztherapie angesagt, denn diese tierischen Schmerzen muss man im Griff haben, um noch eine einigermaßen Lebensqualität zu haben u. ist auch das Einzige (zumindest bei uns), was getan werden kann.

Also - nutze es u. frag' uns ruhig Löcher in den Bauch u. schreib' dir alles von der Seele. Vielleicht können wir dir bzw. du dir selbst ein wenig helfen, mit dieser Belastung fertig zu werden.

Also, Kopf hoch - ein großes Energiepaket versuche ich jetzt mal zu schicken!

liebe Grüsse aus Leipzig

Ute
__________________
Betroffener: mein Papi (Jahrgang 1930) Diagnose 14.5.07 BSDK mit Lungenmetas inoperabel, Chemo mit Gemzatibin + Tarceva, Zunahme Lungenmetas + Lymphknotenbefall - Chemo wurde im Oktober eingestellt; seit 4.12.07 Lebermetas, zusätzlich Lungenentzündung. Eingeschlafen am 8.12.2007

Geändert von Miezel (04.12.2007 um 17:15 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #7  
Alt 04.12.2007, 19:56
Doro72 Doro72 ist offline
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Beiträge: 38
Standard AW: Mein Papa unverhofft

danke für eure warmen worte. tut gut.
es ist ein auf und ab.
gestern konnte ich ja keinen doc erreichen. meine mum war gerstern nicht in der lage dazu jemanden zu befragen.

und jetzt ist der stand so, dass mein paps etwas falsch verstanden hat.

es gibt erstmal eine richtige schmerztherapie. anschließend die chemo. das hat er gar nicht mitbekommen. morgen will meine mum nochmal mit dem arzt reden. sie hat sich fragen aufgeschrieben und wollte auch wissen, ob ich welche habe.
man liest ja auch viel im netz von unterstützenden therapien. enzym bzw. vitamintherapie.
meine eltern interessiert es weniger.

die hoffnung ist auf jeden fall wieder gewachsen.
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