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  #1  
Alt 01.12.2007, 13:13
wölkchen
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: Angst, dass wir daran zerbrechen

Hallo ihr Lieben!

Wollt ma kurz berichten...
schließlich sollt ihr nicht nur meine Angst, sondern auch die Erfolgserlebnisse mitkriegen!

Hatte mittlerweile schon 2 Termine bei dem Therapeuten der Beratungsstelle-und er ist echt klasse!
Ich kann im Moment recht gut an mir/mit mir arbeiten, ist alles irgendwie viel sortierter in mir. -Gutes Gefühl!! Und ne kompetente Stütze hab ich durch den Therapeuten auch.

Meiner Mama gehts grad auch relativ gut-hält sich tapfer!
Übernächste Woche ist die letzte Chemo, dann kann Weihnachten kommen!

Wünsche Euch allen ein schönes Wochenende und einen entspannten
1.Advent!

Alles Liebe, vergesst das erste Türchen am Kalender nicht!

Wölkchen
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  #2  
Alt 02.12.2007, 14:31
Stefans Stefans ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 425
Standard AW: Angst, dass wir daran zerbrechen

Hallo Wölkchen,

Zitat:
Zitat von wölkchen Beitrag anzeigen
Hatte mittlerweile schon 2 Termine bei dem Therapeuten der Beratungsstelle-und er ist echt klasse!
Das freut mich sehr. Schön, dass die da auch für längere Beratungen zur Verfügung stehen und nicht gleich delegieren.

Zitat:
Meiner Mama gehts grad auch relativ gut-hält sich tapfer!
Übernächste Woche ist die letzte Chemo, dann kann Weihnachten kommen!
Auch, wenn es mit diesem thread nichts zu tun hat - die Zeit vor Weihnachten bietet sich ja an, sich zu besinnen und zurückzudenken, was das Jahr so gebracht hat. Bei uns fing 2007 schlimm an: gleich Anfang Januar war meine Frau bei ihrer Gynäkologin - BK-Verdacht. 5 Tage später in der Klinik, dann Ablatio, dann Reha, dann AHT. Sie hat nochmal großes Glück gehabt - ein langsam wachsender Tumor, keine Metastasen, und keine Chemo nötig. Trotzdem war v.a. das erste Quartal ziemlich stressig. Morgen geht meine Frau zum erstenmal wieder arbeiten, wenn auch nur für 2 Wochen (dann 3 Wochen Urlaub).

Dann hat es im April ihre Schwester erwischt: auch BK, sofort Klinik und Ablatio, aber bei ihr das "volle Programm". Erst Chemo, dann Bestrahlung, dann AHT. Die Chemo hat sie inzwischen glücklich überlebt, Bestrahlung ist zu Weihnachten auch vorbei. Die AHT danach ist dann nur noch "halb so schlimm". Jetzt liegt seit einigen Wochen der Vater meines besten und ältesten Freundes (wir kennen uns seit über 30 Jahren) darnieder: Lungenkrebs (nein, nicht vom Rauchen - das hat er schon vor 35 Jahren aufgegeben). Der Vater wird nach der OP Weihnachten in der Klinik verbringen. Und wohl darüber nachdenken, wieviel er von 2008 noch erleben darf. Eine Freundin meiner Frau ist kürzlich auch am Bronchialkarzinom gestorben: Diagnose im August, Tod im November :-(

Zitat:
Alles Liebe, vergesst das erste Türchen am Kalender nicht!
Einen Adventskalender habe ich nicht. Da würde ich eh' alle 24 Leckerlis am ersten Tag rausnehmen und mich damit vollstopfen :-) Was ich aber anläßlich des "Jahresrückblicks" nicht vergessen werde: dass das Leben endlich ist, und jeden jederzeit das Schicksal ereilen kann. Und deshalb dankbar zu sein für jeden Tag, den man noch gesund erleben kann. Und das Schöne in den ganz banalen alltäglichen Kleinigkeiten zu sehen und zu geniessen! Auch, wenn's manchmal schwer fällt.

Viele Grüße,
Stefan
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  #3  
Alt 09.12.2007, 13:51
wölkchen
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Beiträge: n/a
Standard AW: Angst, dass wir daran zerbrechen

Hallöchen!!

Vielleicht kann mir grade mal jemand weiterhelfen...hier im Forum gabs mal einen Beitrag über Alkoholkonsum während der Chemotherapie.
Leider find ich ihn nicht mehr
Weiß einer von Euch vielleicht wo der versteckt liegt?
Wär mir grad echt wichtig...

Danke schonmal!



HABS GEFUNDEN!!***

Geändert von wölkchen (09.12.2007 um 19:54 Uhr) Grund: weil selbst noch gefunden...
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  #4  
Alt 10.12.2007, 20:16
wölkchen
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Standard AW: Angst, dass wir daran zerbrechen

Hallöchen...ich bins mal wieder!

Gestern fündig, heute schon wieder auf der Suche...nur weiß ich nicht genau, nach was.

Ich erzähl einfach mal...denn mal wieder hats mit meiner Familie zu tun.

Haben vorhin zusammen beim Abendessen gesessen, meine Eltern, mein Bruder und ich.
Irgendwie kam meine Mum drauf, dass mein Bruder nochn paar Sachen für die Schule morgen erledigen muss. Worauf mein Papa-wie so oft-erstma wieder laut geworden ist. Nicht selten betitelt er meinen Bruder als faule Sau. Nichts-Macher etc. Er (Pap) kommt abends heim und will seine Ruhe. Super sag ich, und vom ganzen Tag kriegste nix mit, weils deine kranke Frau alleine schmeißt!

Mein Bruder is nicht der Motivierteste was die Schule angeht, ich denke er frisst (im wahrsten Sinne) auch viel in sich hinein. Aber bitteschön, was will man von dem Kerl erwarten?? Er ist 12 Jahre alt, keiner hat jemals wirklich mit ihm über die Krankheit meiner Mum gesprochen. Er ist so sensibel und hat Angst!
Das macht mich so wütend... Wie oft hab ich schon versucht zu erklären, dass auch er sich einen Weg sucht um mit allem umzugehen. Da isst er eben viel oder lenkt sich vor dem Computer ab. Er holt sich die Zuneigung eben wo anders. Und ich kenn es so gut...
Es tut mir so leid mit anzusehen, weil meine Eltern scheinbar wieder nicht verstehen, um was es eigentlich geht- wie es ihrem Sohn geht. Ich kann mittlerweile doch gut nach mir schauen, aber der "Kleine" doch nicht!
Ich versuch ja für ihn da zu sein...aber! Ich bin die Schwester, ich hab selbst genug zu tragen und möchte mich nicht verantwortlich fühlen müssen. So wehs mir manchmal tut.

Wie heute beim Essen, da zerreißts mir echt alles. Diskussion war am laufen und mein Pap sagt doch tatsächlich zu meinem Bruder: "Du bist der, der die ganze Familie versaut." Und betonts noch 4 mal! Ich wär echt fast komplett ausgerastet, hab ihn angeschrien er hätte sie nicht alle. Wie er sowas zu seinem Kind sagen könnte...er hat erst garnicht verstanden warum ich mich aufreg-bis er doch glatt die Frechheit besitzt mir zu sagen: "Dann geh und beruhig ihn wieder wenn das so bös war."
Hallo?!?! Bin ich im falschen Film oder was?? Hab ihm überdeutlich zu verstehen gegeben, dass das jetzt wohl nicht meine Aufgabe wäre.

Ach ja, meine Mum gabs bei der ganzen Aktion natürlich auch. Sie saß da und hat kein Wort gesagt, nur neben sich geschaut. Woher soll sie auch die Kraft haben??

Ich weiß garnicht ob ich darauf jetzt Antwort erwarte.../erwarten kann. Ich mussts nur einfach mal irgendwo hinschreiben.
Weiß hin und wieder nicht wirklich damit umzugehen. "Muss" ich irgendjemand "retten"? Sollte ich nur nach mir schauen? Hab ich eine Aufgabe?
Manchmal hab ich keine Ahnung...


Liebe Grüße, ein verwirrtes, wütendes Wölkchen
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  #5  
Alt 11.12.2007, 06:54
wölkchen
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Standard AW: Angst, dass wir daran zerbrechen

Liebe Britta,

vielen vielen Dank für deine Antwort. Ich kann mir einiges zu Herzen nehmen! Tollwood am Wochenende hört sich gut an, werd das mit meinem Bruder machen-wie gut dass mir immer mal jemand auf die Sprünge hilft...

Gestern hat er gefragt, ob wir am Wo.ende in irgendson Abenteuerbad fahrn, allein. Im ersten Moment war ich äußerst genervt, hab ICH doch Wochenende.
Und kurz drauf hab ichs verstanden...wir werdens machen, vielleicht nimmt er sich n Freund mit. ma schaun ob er seine Schwester wirklich allein habne will

Meine Mama hab ich vor n paar Wochen überreden können, mit ihrer Cousine 3 Tage nach Rom zu fliegen. Das macht sie ab Sonntag und tut ihr hoffentlich gut.

Ich musst vorhin grinsen, als ich über die Aggressionen meines Vaters gelesen habe. Es ist einfach so lächerlich. Ich mein, wenn man ihn sieht, wartet man echt nur auf nen Windstoß der ihn jeden Moment umhaut. Klein, dürr, Unsicherheit in Person, verschlossen. Aber platzen kann er, und das gewaltig.

Nochmal DANKE!! Werd heut abend wieder reinschaun, muss jetzt ma ganz schnell Richtung Arbeit!

Liebe Grüße, wölkchen (heute ein wenig klarer!)
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  #6  
Alt 11.12.2007, 20:02
wölkchen
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Standard AW: Angst, dass wir daran zerbrechen

Hallo liebe Annett!

Da hast du wohl recht...meinem Papa is nicht zu helfen. Und ich will auch garnicht. Weiß nicht wo ich die Motivation dafür herholen sollte. Er kommt vielleicht nicht gut mit der Situation klar-aber seine Familie bitteschön kann auch nix dafür!

Und die andern zwei...klar würd ich gern helfen, irgendwas tun.
Irgendwann wirds nur einfach zu viel...nacheinander, mal mein Bruder, mal meine Mum kommen zu mir. Und wenn sie beide garnix sagen, einfach nur in meiner Wohnung sitzen und da sind. Jo, vielleicht sollte ich damit kein Problem haben. Hab ich aber! Ich würd so gern meine Tür zu machen wenn ich abends heim komme -und niemand an der Backe haben! Nur ich...
Und dann tuts mir gleichzeitig wieder leid, wenn ich sie "rauskomplimentiere", wo ich doch eigentlich weiß, warum sie kommen.

Ich mag keine verdrehten Rollen mehr!!

Beschissener Zwiespalt. Wär ich mal in Hessen geblieben. Was weiß ich warum ich mir das wieder aussuchen musste.
Ich will ja auch garnicht jammern, das ist nicht meine Art.
Ich hab nur zwischendurch Angst, mich selbst zu "vergessen".
( hab seit 10 Jahren selbst ne psychsom. Erkrankung und kämpfe noch immer)

Das soweit, ich lern jetzt nochma mit meim Brüderschen Französisch....schreibt er nämlich morgen...!

Auf gehts, mit ner Kelle Kraft und ner Sahnehaube Optimismus...

Und danke einfach fürs lesen

Geändert von wölkchen (11.12.2007 um 20:11 Uhr)
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  #7  
Alt 24.12.2007, 21:00
wölkchen
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Standard AW: Angst, dass wir daran zerbrechen

Hallöchen-und hoffentlich schöne Weihnachten!


Ganz ehrlich, ich bin froh, dass bei uns so weit alles rum ist. Ich hab zwar schon mit 2 lieben Menschen darüber "gesprochen"...aber ich glaub ich brauch das grad nochmal. Weil ichs einfach nicht fassen kann...

Heut Nachmittag, gegen halb 3 oder so, fliegts Wölkchen -nichts böses ahnend- nach oben in Elterns Küche.
Da seh ich doch mein Bruder(12), wie er sich grad n Colabier einschüttet. Ich kann euch sagen, ich hab sicher geschaut wien fotografierter Elch. Einfach nur geschockt. Vor allem steht mein Papa daneben, und beschwert sich lediglich über das falsche Glas, welches mein Bruder benutzt-und lässt ihn gehen.
Hab erstma garnicht verstanden was da passiert...dann bin ich meinem Bruder hinterher, hab ihm das Zeug abgenommen und weg geschüttet. Mein Papa hab ich angemeckert. Seine Reaktion: "Ich habs ihm ja such verboten." Na is ja klasse, getan hat er allerdings nichts.
Wütend und heulend bin ich in meine Wohnung gestampft...bei mir kam in dem Moment so viel hoch...war nur grauenvoll.Schmerzhaft.

Hab dann meinen Bruder geholt und mit ihm geredet. Schließlich war ich jetzt die böse Schwester. Er hats, denke ich, verstanden. Ihn trifft auch am wenigsten irgendeine "Schuld".

Meine Mum hat geschlafen zu der Zeit...als ich ihr gesagt hab, wos Colabier gelandet ist, sagt sie doch tatsächlich: "Naja, wir haben ja noch eins." Bitteschön, was ist das denn??!! Zu Weihnachten dürfte er doch mal probieren, ich hätt auch irgendwann ma angefangen.
Ich war einfach nur geplättet. Da is mir nichts mehr zu eingefallen. Ich musste einfach drüber weinen...
Stellt sich die Frage, über was. Weil ich Angst um meinen Bruder habe? Weil ich verdrängte Dinge wieder erlebe? Und wohl nichts ändern kann, außer für mich zu verarbeiten?
Komme mir etwas hilflos vor...mein Bruder kann nicht wissen, was ich fühle. Er sagt halt:"Papa is wie Homer Simpson, der trinkt auch jeden Abend Bier. Und ich bin Bart.Der macht das auch." "-und Bart is erst 11!"

Dem entsprechend heile Familie war das Essen, die Bescherung, etc.
Naja, es ist vorbei.

Ich wünsch euch was,
euer wölkchen (mittlerweile wieder beruhigter!)



Ach ja, der supergau, damit ihr was zum lachen habt: Mein Papa schenkt meiner Mama n Föhn. Ja, is klar. (für alle, die mich und meine family noch nicht kennen:meine Mum verlor sämtliche Haare durch die Chemo)
Noch fragen?Ich nicht. Meine Mum fand toll, dass son Lockendings dabei war.
Ich bin ja wirklich kein Kind von Traurigkeit, mache gerne Witze und kann auch angebracht sarkastisch sein. Aber n Föhn? Wenns alle konnten, ich konnt nicht drüber lachen.
Wie kann man sich nur gegenüber allem so die Augen "zuschmiern"?

Kopfschüttelnde Grüße

Geändert von wölkchen (24.12.2007 um 21:03 Uhr)
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