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  #1  
Alt 26.03.2008, 23:17
Rutschie66 Rutschie66 ist offline
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Standard AW: waywalk an alle .......

Hallöchen zusammen
Ich verstehe ehrlich nicht so richtig, was hier das Problem ist. Dürfen Angehörige nicht an Betroffene schreiben und um Rat bitten?
Was soll das heißen, als Betroffene hätte man nicht noch die Zeit oder die Kraft sich um Angehörige zu kümmern?
Da muss ich aber widersprechen. Ich bin an Krebs erkrankt, habe aber auch erkrankte Angehörige, deshalb kann ich nur sagen, dass ich schon als Angehörige froh war, wenn ich mich mit außen stehenden Betroffenen( also nich Angehörige meiner Familie) unterhalten konnte. Bei diesem Austausch waren die Emotionen nicht so stark im Vordergrund und deshalb habe ich mich als Angehörige besser informieren können, was vielleicht im Umgang mit meinem Verwandten oder mir selbst helfen könnte, besser mit der Situation um gehen zu können.
Jetzt als Betroffen weiß ich wie wichtig dieser Austausch ist.
Auch mein Mann (dem ich sehr dankbar für seine Geduld und Liebe bin) ist immer wieder froh, wenn er sich mit anderen über Krebs und die ganze Problematik unterhalten kann, wenn ihm danach ist. Da es unter uns Beiden nicht immer so einfach ist, die Gedanken auszutauschen ohne dass ich anfange zu heulen oder ein Streit bricht vom Zaun ( meistens ohne ersichtlichen Grund), ist es besser sich so untereinnander zu unterhalten.
Ich weiß, dass mein Mann und ich mittlerweile wieder offener reden können und das verdanken wir unter anderem diesem besagten Austausch.
lg Ruth

Geändert von Rutschie66 (26.03.2008 um 23:21 Uhr)
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  #2  
Alt 27.03.2008, 11:59
Benutzerbild von Eleve
Eleve Eleve ist offline
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Standard AW: waywalk an alle .......

Hallo Ruth,

Zitat:
Zitat von Rutschie66 Beitrag anzeigen
Hallöchen zusammen
Ich verstehe ehrlich nicht so richtig, was hier das Problem ist. Dürfen Angehörige nicht an Betroffene schreiben und um Rat bitten?
Natürlich dürfen Angehörige anderen Betroffenen Fragen stellen oder auch mal schreiben, was sie bewegt. Aber so wie Waywalk auf der ersten Seite geschrieben hat, sah es eher nach "Männerrunde" aus, teilweise ausdrücklich an Männer adressiert. Und das ist wirklich besser im Angehörigenforum aufgehoben.

Wenn wir BK-Frauen wissen wollen, wie sich Angehörige fühlen, können wir ins Angehörigenforum schauen.
IM BK-Forum rutscht eben jedes Mal ein Beitrag nach hinten, wenn ein anderer nach vorn kommt. Und da ist die Frage, ob ein reines Angehörigen-Austauschposting immer wieder die Postings mit aktuellen Nöten der BK-Frauen nach hinten schieben muß.

Aber wenn Angehörige sich ausdrücklich mit Betroffenen austauschen möchten, sind sie im BK-Forum natürlich herzlich willkommen.

So zumindest meine Interpretation der Lage

VieleGrüße,
Eleve
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  #3  
Alt 27.03.2008, 21:35
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: waywalk an alle .......

Hallo Waywalk,

auch ich hatte ursprünglich im BK-Forum geschrieben (siehe Heike). Als "betroffener" Angehöriger. Dort geht es in der Regel um ganz spezielle Fragen zu Brustkrebs. Dann bin ich dort auf jeden Fall richtig.

Du dachtest (und ich auch): meine Frau hat Brustkrebs. Ich brauche Hilfe. Wo kann ich die meisten Betroffenen und "betroffenen" Angehörigen ansprechen?? Natürlich im BK-Forum.

Wenn ich nun die Beiträge (siehe z.B. Eleve) lese, muss ich ihnen rechtgeben. Wir sind hier schon richtig.

Jetzt taucht ein Problem auf. Sicherlich waren ursprünglich Männer angesprochen. Es zeigt sich aber, dass die Beziehung von Partner/in und Angehörige/r zur Lösung vieler Fragen eine grosse Rolle spielt. Es ist nun mal so, dass Männer und Frauen eine andere Denkweise haben. Wer kann eine Frau besser beschreiben als eine Frau? In diesem Fall am besten Frauen aus dem BK-Forum (desshalb die ursprüngliche Plazierung), die sich dort als "betroffene" Angehörige einbringen. Nur wie mache ich die auf uns "betroffene" Männer, auf diesen Thread, aufmerksam?

Nur einfach so hoffen, dass mal eine zufällig darüber stolpert? Die Methode schien mir ein bisschen zu unsicher.

Waywalk, lass dich durch unsere Schreibereien nicht verunsichern, schreibe deine Fragen, du wirst Antworten erhalten, und darum alleine geht es zuerst einmal.

Wie geht es deiner Frau und dir?

Viel Kraft von

Helmut
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  #4  
Alt 27.03.2008, 21:57
Leni 47 Leni 47 ist offline
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Standard AW: waywalk an alle .......

Hallo ihr Männer,

ich bin eine BK betroffene Frau und werde bei euch reinschauen,und euch auch gerne Fragen beantworten,obwohl du Helmut schon fast alles beantwortet hast,sehr gut sogar.

Liebe Grüße Leni
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  #5  
Alt 28.03.2008, 22:54
DTFE DTFE ist offline
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Standard AW: waywalk an alle .......

Hallo waywalk,
hattet ihr inzwischen denn eure Vorbesprechung? Und hast du deine Fragen auch mit "an den Arzt" bringen können? Wie wird die Therapie denn jetzt aussehen? OP, Bestrahlung, Chemo????
Lass mal hören/lesen? Gruß Doro
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  #6  
Alt 29.03.2008, 06:09
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: waywalk an alle .......

hallo waywalk,

bez. der Arztbegleitung kannst du nur den Wunsch deiner Frau akzeptieren.

Bei uns war es so, dass ich meinen Mann für die ersten Gespräche nicht dabei haben wollte. Sondern wie auch sonst in meinem Leben erst einmal alles für mich sondieren, analysieren mußte, um dann mit meinem Mann darüber zu reden. Ich spürte seine riesengroße Angst bei einem ersten Gespräch über den Verdacht meiner Erkrankung beim Arzt, die mich noch trauriger und unkonzentrierter machte. Ich wußte wohl, dass 4 Ohren mehr hören, aber ich mußte es zuerst alleine durchziehen. Ich konnte in diesem Moment meinen Mann nicht trösten, denn ich dachte, es ist das was er nun braucht. Erst nachdem die erste OP vorüber war redete er "intensiv" mit mir und machte mir klar, wie wichtig es für ihn gewesen wäre. Heute nachdem ich weiß, wie er sich damals fühlte, weiß ich wie notwendig es für ihn in seinem Verarbeitungsprozeß gewesen wäre.

So haben wir beschloßen, dass wir uns gegenseitig die "Freiheit" der Option geben, damit der Betroffene evtl. zuerst mit sich klar kommt, und dann die gemeinsamen Gespräche oder Arztbesuche stattfinden. Da mein Mann nun auch betroffen ist, weiß ich wie es sich in Realität anfühlt, wenn er alleine seinen Arztbesuch durchzieht... ich sitze zuhause auf heißen Kohlen.
__________________
Jutta
_________________________________________




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  #7  
Alt 29.03.2008, 12:13
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: waywalk an alle .......

Hallo Waywalk, hallo Leute,

ich bin der Ansicht, dass die "betroffenen" Partner durchaus das Recht auf information haben, sofern sie sich denn überhaupt dafür interessieren und einbringen wollen. Gibts ja leider auch. Das heisst auch Teilnahme an Arztterminen. Zwar entscheidet letztendlich immer die Frau. Sie darf sich im Falle der Ablehnung dann auch nicht beschweren, wenn der Mann nicht so funktioniert, wie sie es erwartet. Ihm fehlen halt die wichtigen Informationen, er kennt nicht das Gefühl beim Arztgespräch. Er kann die Tragweite von Entscheidungen einfach nicht so abschätzen, wie es notwendig wäre. Er hatt eben nur Informationen aus 2-ter Hand.

Gerade bei einer solchen Erkrankung ist es ungeheuer wichtig zwischen den Zeilen zu lesen, die Untertöne des Arztgesprächs mitzubekommen.

Ausserdem denken Männer und Frauen, wie bereits gesagt, anders. Sie gehen anders an die Krankheit heran, sie sehen unter Umständen die Diagnosen von einer etwas anderen Seite. Und genau diese unterschiedliche Vorgehensweise ist sehr fruchtbar im Gespräch untereinander. Missverständnisse zur Diagnose und Besprechung lassen sich so eventuell leichter ausräumen.

Die Frau, (nicht, weil sie eine Frau ist, sondern in diesem Fall die Kranke) als Betroffene, neigt viel eher zu Panikreaktionen bei solchen Gesprächen. Bis sie das Gehörte verarbeitet hat ist der Arzt schon 2 Sätze weiter und die sind dann weg. Zwangsläufig ist es so, dass der Mann, als eben "Nichtkranker", diese Reaktion nicht in dem gleichen Masse hat. Er bekommt diese beiden Sätze durchaus mit. Ergebnis siehe oben.

Also, lasst euch nicht so einfach zur Seite drängen oder gar durch die beste Freundin ersetzen. Ihr habt das Recht, euch dann zurückgesetzt zu fühlen. Ihr sollt sie dann ja auch nachher in den Arm nehmen und trösten. Ihr habt nachher die Auswirkungen der Behandlung und (nicht jede Frau ist auch eine einfache Erkrankte (genau wie Männer)) ihre kleinen und grossen Launen auszuhalten. Ihr seit nicht da, nur um den Buckel hinzuhalten, sondern um aktiv mitzuarbeiten.

An euch Frauen: wie soll der Partner seine Ängste und Sorgen verarbeiten, wenn er immer nur Informationen aus 2-ter Hand bzw. sie garnicht erhält? Wie fühlt sich der eigene Mann wenn er erst hinter der besten Freundin kommt? Bei dieser Krankheit gibt es keine typischen "Termin-beim-Frauenarzt-Gespräche" mehr, da ist Offenheit angesagt. Wo ist da Platz für Scham??? Geheimnisse und Misstrauen können tödlich für eure Beziehung sein und in letzter Konsequenz auch für euch!!!

Ich hoffe, ich habe das in aller Offenheit klar ausgedrückt. Ich will niemandem auf die Füsse treten (sollte ich doch, so gehe ich nicht so einfach zur Seite), ich sehe das nun mal so und nicht anders. Wobei es durchaus individuelle Unterschiede geben mag. Vielleicht könnt ihr das auch so nachempfinden.

Waywalk, ich wünsche euch Beiden viel Kraft und Gottes Segen

Helmut
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