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  #1  
Alt 30.09.2008, 13:49
Seniora Iris Seniora Iris ist offline
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Standard AW: Übers Sterben sprechen

Hallo liebe Eleve,

ja, auch mir fällt es schwer übers Sterben zu reden, noch schlimmer ist es, wenn Dein Knirps aus der Schule nach Hause kommt (mein Sohn ist 9 Jahre alt) und erzählt, das die Oma von Luisa Krebs hatte und daran gestorben ist. Seine Frage: wirst Du auch sterben. Tja, wie geht man damit um? Ich habe mich mit ihm hingesetzt und ihm sachlich erklärt, ohne Emotionen, das war schwer, was passieren muss um zu sterben und daß ich noch lange nicht so weit bin.

Es hört sich sicherlich etwas banal an,aber in der Esotherik gibt es einige richtig gute Bücher, die sich mit dem Thema Sterben und was danach kommt beschäftigen.

Sicherlich ist diese Art von Literatur nicht jedermanns Sache, ich bin hier auch aus purer Neugierde gelandet und hängen geblieben.

Da niemand wirklich weiss, was kommt danach, hat es mich ein wenig getröstet und meine Phantasie beflügelt in der Hoffnung, das es dann wirklich so ist wie beschrieben.

Die Angst davor begleitet mich tagtäglich, ich denke sie wird trotz allem weiter bestehen.

Ich hatte letztens mit einer befreundeten Heilpraktikerin eine Unterredung, in der sie mir erklärte, daß wenn Menschen schwer krank sind und der Tod vor der Tür steht, der Körper und das Bewusstsein umschaltet. Der Tod ist dann kein großes Thema mehr, hier gilt dann nur doch die Erlösung.

Vielleicht ist es dann so???

Meine Erfahrung mit diesem Thema ist, daß ich alleine damit fertigwerden muss, wedermein Mann noch meine Eltern oder andere mir nahestehenden Menschen sind bereit sich mit mir darüber zu unterhalten aus irgendeiner Angst heraus. Also bleibt mir,wahrscheinlich kennt ihr die gleichen Reaktionen, nichts übrig um weiter zu forschen und zu lesen um Antworten und auch einen gewissen Trost zu finden.

Liebe Grüße von Iris
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  #2  
Alt 30.09.2008, 16:19
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Karin55 Karin55 ist offline
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Standard AW: Übers Sterben sprechen

Liebe Iris,

ja, das mit den Kindern ist ein interessantes Thema, eigentlich sogar ein eigenes für sich.

Mein Sohn war zwar schon 18 als ich ihm von meiner Erstdiagnose berichten musste, aber mir tat das so unendlich leid. Er steckte in Abiturvorbereitungen und musste das mit tragen. Ich hätte mir so gewünscht, dass er sein junges Leben nicht mit dieser Belastung leben musste. Schon als ich mich scheiden lassen musste, weil es wirklich nicht mehr anders ging, da war er 16, tat es mir so weh, ihm die Nachricht, dass sich seine Eltern trennen, zu überbringen.

Ich weiß leider auch keine Lösung, gerade wenn man den Kindern vermitteln muss, dass der Tod der Mutter oder eines Angehörigen näher ist als man glaubte. Ich wollte meinen Sohn eigentlich immer irgendwie schonen, aber es war mir leider nicht möglich.

LG
Karin
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  #3  
Alt 01.10.2008, 14:20
Benutzerbild von mascha2600
mascha2600 mascha2600 ist offline
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Standard AW: Übers Sterben sprechen

Hallo Eleve,
hallo an alle !
Kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen. Auch ich kann mit meinem Mann nicht so über das Thema Tod sprechen, wie ich eigentlich wollte. In der Zeit nach der Chemo bis dieses Jahr August konnte ich das auch alles recht gut verdrängen.
Nachdem aber bei der letzten Blutuntersuchung rauskam, dass meine Tumormarker stark angestiegen sind, war das "Sterben" natürlich wieder in den Vordergrund gerückt. Mein Mann verdrängt das Ganze völlig; lt. ihm "werde ich mit Sicherheit 75 Jahre alt"......Gleiches gilt für Freunde oder auch Verwandte.

Ich versuche aber nicht allzu hart über meinen Liebsten/und Freunde zu urteilen, weil ich weiß, dass man als gesunder Mensch die Todesangst, die wir Betroffenen haben, nicht nachvollziehen kann. Ein Gesunder kann nicht nachvollziehen, was es heißt, quasi auf einem Pulverfass zu leben.

Lange hab ich auch drüber nachgedacht, was mir eigentlich so eine Angst macht und habe festgestellt, dass es nicht der Tod als solcher ist, sondern die Angst, dass ich so elendig "verrecken" muß, wie meine Mutter. Ich versuche daher mich damit zu beruhigen, indem ich mir sage, dass heutzutage niemand mehr unter solchen Qualen sterben muß, wie sie damals. Was ich hingegen aufgegeben habe, ist, mein Leben (so wie früher) langfristig - also auf die nächsten 10 Jahre - zu planen. Ich versuche hier und jetzt mein Leben so intensiv wie möglich zu leben.

LG Chris
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  #4  
Alt 01.10.2008, 15:07
Benutzerbild von Karin55
Karin55 Karin55 ist offline
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Standard AW: Übers Sterben sprechen

Hallo Chris,

gelingt dir das, hier und jetzt intensiv zu leben? Ich frage deshalb, weil ich das auch so machen wollte, als ich von meinen Metas erfuhr. Herausgekommen ist eine gewisse Hektik, dass ich alles und viel in einen Tag hineinstecken möchte und so viel (zu viel?) plane, was ich demnächst noch alles machen möchte, solange es noch geht. Das ist falsch, das weiß ich, aber die Angst, noch sooo viel zu versäumen, treibt mich an.

LG
Karin
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  #5  
Alt 01.10.2008, 15:54
Benutzerbild von Birgit4
Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Übers Sterben sprechen

Ihr Lieben,
ich Plane ganz bewußt(aber immer mit den Gedanken .....werde ich noch dabei sein ? )....ich freue mich auf Weihnachten am Kamin , Urlaub,Geburtstage von den Kindern,Leonie wird 10 Jahre jung im November ....nächstes Jahr ist von meinen Freunden Silberhochzeit.Was kann ich schon an Geschenken Basteln und Vorbereiten !
Ja,ich brauche neue Ziele....ob ich sie erreiche weiß ich nicht.....aber ich habe mich darauf gefreut.
Wenn ich auf meinen Verstand hören würde......würde ich mich hinlegen.....und nur noch Trauern,und mich selbst Bemitleiden wie schlecht es mir doch geht.
Heute muß ich zum Elternabend....ich habe keine Kraft dort hinzugehen....das Wasser in meinem Bauch drückt auf mein Herz und die Milz.
Ich bin nun auch schon Medikamenten abhängig.....durch meine täglichen Schmerzen die ich habe.Aber ich kämpfe dagegen an....heute hatte ich wieder so ein Gefühl beim Einkaufen ( Wie lange noch).....mir war so schwindellig ."Wie lange macht mein Körper das noch mit" ???

Ich habe Angst vor dem Tag....wo ich nichts mehr kann.....außer auf dem Sofa zu liegen
So langsam stellt sich der Körper um....nähmlich auf Sparflamme zu leben.
Ich könnte manchmal nur heulen.....so ein schwerer Weg.....aber ich Plane trotzdem.....ich möchte noch an diesem,meinem Leben teilnehmen.
Mit Tränen in den Augen sitze ich hier.....es tut manchmal so weh in meiner Seele....ich muß was annehmen ,was ich nicht annehmen will.
Ich mußte das mal los werden.....Danke fürs Annehmen.
Lieben gruß von Birgit
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  #6  
Alt 01.10.2008, 16:00
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
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Registriert seit: 14.05.2006
Ort: norddeutschland
Beiträge: 2.079
Standard AW: Übers Sterben sprechen

Ach, meine liebe Birgit((((

Ich nehme Dich mal lieb in den Arm

Deine Leena
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

(alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden)
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