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  #16  
Alt 02.10.2008, 11:48
Optimistin43 Optimistin43 ist offline
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Standard AW: Das "normale" Leben ist nicht mehr normal, vor allem im Beruf

hihi
so unflexibel wie ne Reihe Feldsalat

den merk ich mir

lacht Marietta
__________________
Leben ist das , was einem zustößt während wir auf die Erfüllung unserer Wünsche und Träume warten !
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  #17  
Alt 02.10.2008, 12:34
NTH NTH ist offline
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Standard AW: Das "normale" Leben ist nicht mehr normal, vor allem im Beruf

...ich sag ja:

jeder so, wie er WILL und KANN.

und dafür muss man sich vor niemandem rechtfertigen...
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  #18  
Alt 02.10.2008, 12:52
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Standard AW: Das "normale" Leben ist nicht mehr normal, vor allem im Beruf



....wobei wir wieder beim Anfang sind:

w a s ist das "normale Leben"


LG
__________________
Ilse
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  #19  
Alt 02.10.2008, 13:06
NTH NTH ist offline
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Standard AW: Das "normale" Leben ist nicht mehr normal, vor allem im Beruf

Ach ja Ilse,

du liest ja auch gerade "Wer bin ich ? Und wenn ja wieviele?" *grins*

Also da alles relativ ist, wird wohl normal auch relativ sein

Noch was zum Schmunzeln:
ich habe mir gestern meine Infusionen abgeholt.
Das ist immer ganz schick, weil ich mich so 1-2 Stunden gemütlich in aller Ruhe bei sanfter Musik in dem schicken Ledersessel umflötzen kann.
Gestern ertönt nach wenigen Minuten nebenan die Filmmusik von "Tom und Jerry". Ich dachte zunächst, jetzt haben die sich in der Praxis ja wieder mal was charmantes einfallen lassen. Statt Geräte piepsen - Tom und Jerry
Innerhalb kürzester Zeit war aber klar, dass dies das Handy einer Patientin war.
Innerhalb vom 30min. hat das Teil 5x geklingelt. 2 mal hat sie selbst gewählt.
Sie hat einen Termin verschoben, einen ihrem Mann aufgedrückt ( der nicht willig war und deswegen Schimpfe bekam). Dann war noch das Volksbank KOnto nicht gedeckt und das muss sie sich noch was einfallen lassen, da die Löhne bezahlt werden. Material muss bestellt werden.
Ach ja, und zum Schluss hat sie noch jemandem, der ihr offensichtlich nahe stand, mitgeteilt, dass sie neue Metastasen auf der Lunge hat, was aber nichts schlimmes sei.

Normal oder nicht?
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  #20  
Alt 02.10.2008, 14:13
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Maggy66 Maggy66 ist offline
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Standard AW: Das "normale" Leben ist nicht mehr normal, vor allem im Beruf

Huhu,

wollte auch nochmal kurz etwas dazu 'melden' Ich merke jetzt während der Chemo-Zeit, dass ich neben der neu gewonnen Vergesslichkeit (das mit dem Teewasser kommt mir bekannt vor , hier liegen auch lauter Erinnerungszettel) auch viel weniger belastbar bin. Im Prinzip geht es mir immer nur die eine Woche vor der nächsten 'Dröhnung' wieder halbwegs gut und natürlich könnte man diese Woche mit Arbeit ausfüllen. ABER es ist auch immer die Woche, wo ich liegen gebliebene Dinge erledigen kann, wieder zu Kräften kommen kann und hier im Forum stöbern kann z.B. . Wenn ich immer diese eine Woche arbeiten wäre, wäre niemanden geholfen, mir nicht, meiner Familie nicht und auch meinem AG nicht. Im Gegenteil, da ich vorher schon, was ich zugegebener Maßen erst jetzt erkannt habe, völlig ausgebrannt und erschöpft war, würde mich das genau wieder aus den Latschen kippen. Deshalb habe ich beschlossen, es für mich und meine Familie nicht zu tun. Die letzten Jahre haben mir so ziemlich jegliche Energie geraubt, wenn ich etwas ändern will und vor allem MUSS, dann eben jetzt, auch wenn da erst solch eine Diagnose herhalten muss. Seit ich denken kann, war ich immer arbeiten, arbeiten, arbeiten, habe jede Menge Überstunden gemacht, habe immer 'JA' geschrien und bin immer nur wie ein Huhn hin- und her gepest (schreibt man das so ?!?!?!?) und habe nicht gemerkt, dass die Akkus leiden.
Jetzt wo Kinder, Haus und Garten und die damit verbundenen Aktivitäten noch dazu gekommen sind und ich mich immer und überall für alles zuständig und verantwortlich gefühlt habe, weiß ich, dass man irgendwann einfach nicht mehr kann und sich das eingestehen sollte.

Die Reaktionen der Leute sind sehr unterschiedlich, die einen gucken ein ungläubig an, dass man nach solch einer Diagnose und der damit verbundenen Behandlung ÜBERHAUPT noch normal funktioniert und nicht 24h Stunden am Tag auf dem Sofa liegt und schläft O-Ton: 'Ich würde Rente beantragen und 'Was, du kannst doch jetzt in deinem Zustand nicht joggen gehen!, andere sind der Meinung, ja kein Problem, ist ja nicht mehr so wie früher und überhaupt, gibt ja gegen alles Tabletten und die Haare verliert auch keiner mehr usw., nach dem Motto 'sprich mich bloß nicht an, is ja gar nich so schlimm, nimm deine Medikamente und funktioniere gefälligst wieder wie sonst auch!

Ja und genau da hatte ich dann ein schlechtes Gewissen, wenn ich dann immer wieder gehört habe, dass einige sogar Vollzeit arbeiten gegangen sind, weil ich mir dann auch wie ein Schlaffi, Versager oder eben Weichei *winkewinke* vorgekommen bin, so als wenn ich mir meine Müdigkeit und mangelnde Belastbarkeit nur einreden würde, nur um nicht arbeiten zu müssen. Aber davon muss man sich freimachen, jeder merkt am besten, was er schafft oder nicht.

@Kimmy
Liebe Kimmy, ich denke auch, dass es sehr darauf ankommt, was man arbeitet, wie lange schon, ob es der Traumberuf ist oder zumindest einen gewissen 'Spaßfaktor' beinhaltet oder eben auch, was man sonst noch so für Belastungen hat. Als ich anfing, hatte ich großen Spaß bei der Arbeit, ich habe mich genauso auf das Wochenende gefreut wie auf Montag, bzw. bin ich lange Strecken auch jedes Wochenende arbeiten gewesen und habe mir Hunderte von Überstunden lieber auszahlen lassen, bin von früh bis spät dort fröhlich oder auch krank und auch schon mal Fieber aufgetaucht und war tatsächlich zufrieden, weil ich es gerne gemacht habe. Wenn ich geschafft war, habe ich mich zu Hause hinlegen können, war mein eigener Herr sozusagen, klar ich hatte Freunde, Familie, Haushalt und Sport, aber sonst konnte ich weitgehend alles so einteilen wie ich wollte. DAS ist jetzt anders! Manchmal kam ich (auch schon vor der Diagnose) abends völlig fertig und platt mit den Kindern im Schlepptau nach Hause und dachte 'jetzt bitte 3 Wochen Urlaub oder zumindest 2 Stunden schlafen', GING ABER NICHT! Weil Kinder darauf keine Rücksicht nehmen, wenn sie auch den ganzen Tag hinter sich haben. ALSO musste ich weiter funktionieren!
Die Arbeit hatte sich mittlerweile auch durch Übernahmen, Chef-Wechsel usw. drastisch geändert, also weniger Leute, mehr Arbeit, chaotische Organisation, nicht mehr so viel Freiraum usw., dass ich alleine dadurch schon völlig am Ende war. Alle Pläne wurden ständig über den Haufen geworfen, nichts mehr war wirklich planbar und haute einen im wahrsten Sinne des Wortes aus den Latschen. Manchmal dachte ich, bitte lasst mich bei Aldi an der Kasse sitzen oder Briefe austragen, dann hat alles wenigstens eine gewisse Regelmäßigkeit und ist besser planbar, völlig blöd, ich weiß!
Und dann kommt sowas!

Wer weiß, wenn ich diese Diagnose auch damals bekommen hätte, ohne Kinder und andere Verpflichtungen, wie ich dann gedacht hätte?!?
Ich glaube fast, dass ich tatsächlich arbeiten gegangen wäre, aber nicht aus lauter Langeweile, weil mir die Decke auf den Kopf gefallen wäre (damit hatte ich noch nie Probleme), sondern einfach, weil ich Spaß gehabt hätte und ich abgelenkt worden wäre, so wie du!
Im Prinzip dachte ich immer, wenn ich früher so etwas gehört habe wie 'Burn-Out', 'na der hat ja nur keine Lust zu arbeiten', jetzt weiß ich es besser! Ich denke, dass es kaum Menschen gibt, die sich über Jahrzehnte Doppel- und Dreifachbelastungen aussetzen können, ohne dass irgendwann dafür mal die Quittung kommt!

Fazit von diesem Roman : auch wenn es schwierig ist, ich probiere mich nicht unter Druck setzen zu lassen, dass ich funktionieren müsste wie immer (fällt mir sehr, sehr schwer) und akzeptiere auch, wenn jemand unbedingt arbeiten gehen möchte und für sich die beste Lösung darin sieht, dass das Leben genauso weiter gehen soll wie bisher! Mein Leben soll sich ändern, wenn nicht jetzt, wann dann?

DAS WAR DAS WORT ZUM SONNTAG

LG Maggy, die sich gerade wieder erholt hat (merkt man das?!?!?)
und hier rumhängt statt zu putzen
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  #21  
Alt 02.10.2008, 21:49
Moma7 Moma7 ist offline
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Standard AW: Das "normale" Leben ist nicht mehr normal, vor allem im Beruf

Hallo Ute!

Meine Gedanken nach der Diagnose kurz vor Weihnachten kreisten auch darum, wann ich wohl nach der OP wieder arbeiten können würde.
Zuerst habe ich gedacht so 3 Wochen nach der OP müsste wieder gehen. Dann kam die 2. OP im Februar, dann die Strahlentherapie im März/April und danach noch AHB im Mai.
Im Juni habe ich entgegen der Empfehlung der Ärzte wieder angefangen zu arbeiten. Ich habe mich noch nie so auf meine Arbeitsstelle gefreut wie nach diesen 5 Krankheitsmonaten. Ich hatte zwischendurch ab und zu etwas gearbeitet, was ich so von zu Hause aus am Computer erledigen konnte oder Kolleginnen beraten, wenn es um mein Arbeitsgebiet ging. Gelegentlich habe ich auch eine Stippvisite an der Arbeitsstelle gemacht.
Die ersten Wochen waren sehr hart und ich bin dabei so manches Mal an meine Grenzen gestoßen, was aber auch daran lag, dass die Arbeit nicht gleichmäßig über die Woche zu verteilen ist, sondern es dazwischen immer mal Tage gibt, an denen ich 8 - 11 Stunden arbeiten muss (trotz Wiedereingliederung). Bis jetzt habe ich es aber nicht bereut, wieder angefangen zu haben, weil ich meine Arbeit sehr gern mache. Ich bin mir im Moment jedoch noch nicht sicher, ob mein Wiedereingliederungsplan aufgeht. Im Moment bin ich bei 60%, ab 27. Oktober bei 80% und ab Februar wieder Vollzeit. Vollzeit kann ich mir im Moment noch nicht wirklich vorstellen. Ich bin doch ganz schön erschöpft, wenn ich Nachmittags nach Hause komme und das mit dem Haushalt habe ich auch noch nicht ganz im Griff.
Ich merke aber auch, dass ich durch die Anforderungen, die die Arbeit mit sich bringt, auch wieder leistungsfähiger werde. Das mit dem Gedächtnis ist schon besser geworden und es gibt auch wieder Tage, an denen ich fast ohne Pause von Morgens bis Abends durchpowern kann.
Ich habe auch gemerkt, dass ich mit meinen Problemen wie rasche Ermüdbarkeit, Vergesslichkeit, eingeschränkte Multitaskingfähigkeit nicht allein bin. Wenn ich meine Kolleginnen so anhöre, geht es ihnen auch ohne Krebserkrankung ähnlich. Meine Kolleginnen sind alle zwischen 51 und 61. Vielleicht empfinden wir die Einschränkungen nur deutlicher, weil der Alterungsprozess durch die AHT abrupter einsetzt.

LG Moma
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  #22  
Alt 03.10.2008, 10:00
Elisabeth60 Elisabeth60 ist offline
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Standard AW: Das "normale" Leben ist nicht mehr normal, vor allem im Beruf

Hallo,

na, da fühle ich mich ja etwas beruhigt, daß es vielen so geht wie mir!!
Aus einem Berufsleben kommend, indem ich machmal Jahre sogar ohne
einen "Schnupfen" hatte,habe ich mich ganz schwer getan mit dem
beruflichen "Abschalten".
Das ging soweit, daß ich schon fast ein schlechtes Gewissen hatte, da die Kolleginnen die entsprechende Mehrarbeit ja übernehmen mußten.
Mein Arzt hat mir sagt: machen sie sich von den Gedanken frei, konzentrieren sie sich auf sich, um die Krankheit in Ruhe zu verarbeiten, der Körper braucht das.
Das habe ich auch beherzigt, aber es gelingt mir nicht immer! Wenn es mir gut geht,meldet sich das Gewissen wieder und macht mir richtig zu schaffen.
Bei mir steht jetzt noch die Reha an (leider nochmal um einen Monat verschoben) und ich habe tatsächlich überlegt, ob ich vorher schon mit der Wiedereingliederung beginne. Wahrscheinlich blöde, gell?
Mich würde interessieren, wie lange bei Euch die durchschnittliche Arbeitsunfähigkeit war (nach OP,Bestrahlungen und AHT).

Einen schönen Sonntag
Lissi
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  #23  
Alt 03.10.2008, 10:53
Moma7 Moma7 ist offline
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Standard AW: Das "normale" Leben ist nicht mehr normal, vor allem im Beruf

Hallo Lissi!

Aus meinem vorherigen Beitrag geht ja schon hervor, dass ich 5 Monate krank geschrieben war. Ich habe 2 OPs (Brust und Eierstöcke), Strahlentherapie und AHB hinter mir und mache jetzt eine AHT. Ich habe mehrmals meinen Ärzten kräftig auf die Füße getreten, um schneller Termine zu bekommen, was außer bei der ersten OP auch funktioniert hat. Im Januar hatte ich die erste OP, im Juni habe ich mit der Wiedereingliederung angefangen. Ab Februar arbeite ich wieder voll (so ist jedenfalls der Plan).

Auch mir wurde gesagt, ich solle mich auf mich konzentrieren und von der Arbeit abschalten. Ich konnte und wollte es nicht. Ich denke, dass es für mich auch so der richtige Weg war. Ich war telefonisch oder per Mail - außer während der Klinikzeiten - für meine Kolleginnen immer ansprechbar, so dass ich bei Problemen intervenieren konnte. Das hat mir, nachdem ich wieder angefangen habe zu arbeiten geholfen, wieder Fuß zu fassen, weil ich über vieles gut informiert war.

Mein Arbeitgeber hatte mich darum gebeten, mich "am Stück" krank schreiben zu lassen, weil er nur dann eine Vertretung einstellen könnte. Das hat auch gut funktioniert. Nach 3 Wochen war die Vertretung da, hat allerdings nicht ganz so viele Stunde wie ich gearbeitet.

Nach meinen Erfahrungen haben Frauen ohne Chemo so nach durchschnittlich 6 Monaten wieder angefangen zu arbeiten, Frauen mit Chemo nach 12 Monaten.

LG Moma
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  #24  
Alt 03.10.2008, 11:51
Elisabeth60 Elisabeth60 ist offline
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Standard AW: Das "normale" Leben ist nicht mehr normal, vor allem im Beruf

Hallo liebe Moma,
da bin ich nochmal. Ich glaube, wir ticken "ähnlich".
Auch ich habe kurzfristig nach der OP mal 3 Wochen normal gearbeitet,war allerdings dann auch entsprechend k.o.
Mit meinen Kolleginnen hatte ich immer Kontakt, gehe auch mal für 2-3 Stunden für Hilfestellungen ins Geschäft.
Dabei habe ich allerdings gemerkt, daß ich für schwierige Problemlösungen
nicht belastbar bin und davon nichts hören möchte.
Mal sehen, wie es sich weiter gestaltet, habe meine Reha ja auch wie Du in I*****, nachdem
ich den ersten zugeteilten Reha-Ort abgelehnt habe.
Dort hätte ich noch zusätzlich Depressionen bekommen.
Mich beunruhigt nur dieses Auf-und Ab und ich hoffe, daß die Zeit es bringt zum normalisieren.
Beste Grüsse
Lissi

Geändert von gitti2002 (25.03.2012 um 23:05 Uhr) Grund: *****
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  #25  
Alt 03.10.2008, 12:12
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friebe friebe ist offline
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Standard AW: Das "normale" Leben ist nicht mehr normal, vor allem im Beruf

Hallo Lissi,

ich hatte meine OP Ende Januar und Anfang März, danach Bestrahlung und AHB. Mit der Wiedereingliederung habe ich im August angefangen. Ich wollte eigentlich schon eher beginnen, aber da hat meine Ärztin gestreikt. So im nachhinein gesehen hat sie wahrscheinlich recht gehabt. Früher war es kein Thema für mich 10 und mehr Stunden zu arbeiten, jetzt finde ich 6 Stunden schon ganz beachtlich - noch nicht am Montag oder Dienstag, aber im Laufe der Woche dann schon. Ich denke (hoffe) aber, dass es besser wird. Ab November will ich wieder voll arbeiten.

Einen anderen Aspekt finde ich auch nicht so unwichtig. Ich hatte ausreichend Zeit, mich mit der Tatsache Krebs zu haben, zu arrangieren. Ich habe mich neu sortiert, Prioritäten neu gesetzt. Ich habe gelernt, auch mal zuzugeben, dass mir etwas zu viel ist. Ich habe gelernt, mit den sehr unterschiedlichen Reaktionen auf meine Krankheit umzugehen. Dadurch habe ich eine gewisse Gelassenheit bekommen, die manches leichter macht - klappt nicht immer, aber immer öfter.

Ich denke, man sollte sich nicht zuviel mit anderen vergleichen, sondern rauskriegen, was für einen selbst das Richtige ist. Irgendwie beneide ich Frauen wie Kimmy, aber ich bekomme das so nicht hin. Mittlerweile kann ich das akzeptieren.

Liebe Grüße - Klara
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  #26  
Alt 04.10.2008, 01:41
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Maggy66 Maggy66 ist offline
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Standard AW: Das "normale" Leben ist nicht mehr normal, vor allem im Beruf

Huhu, wollte mich auch nochmal kurz melden. Ich habe bei mir auch festgestellt, dass ich viel müder, viel weniger belastbar und tatsächlich ziemlich vergesslich geworden bin (hat etwas mit der Chemo zu tun, klar). Das Leben geht aber weiter mit 'Allem-drum-und-dran', weshalb ich bisher nahezu überhaupt keine Zeit hatte, mich mit der Krankheit, mein Leben, Zukunft usw. wirklich auseinanderzusetzen. Leider...manche wollen es auch nicht, ich möchte gerne, weil ich dieses 'Ereignis' ja schon für mich und meine Familie nutzen möchte, um mein Leben zu ändern, also etwas Positives aus der ganzen Angelegenheit zu ziehen, weil vorher eben jede Menge auch schief gelaufen ist.
Ich bin im Juni operiert worden und bis 1 Tag vorher noch bis spät abends arbeiten gewesen, weil wir Inspektion hatten und ich gerne alles 'ordentlich' übergeben wollte. Nicht wenige haben gedacht, ich habe sie nicht mehr alle! Nur meine Frauenärztin hat verstanden, warum ich das tue und mich unterstützt. Es hätte mir nicht gut getan eine Woche vorher schon krank zu sein, um mich mental auf die OP vorzubereiten, während ich die ganze Zeit ohnehin nur an den Berg Arbeit und meine arme Kollegin gedacht hätte. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich auch, ich könnte mind. einen Tag in der Woche dort erscheinen um nicht 'raus zu sein'.
Aber irgendwie funktioniert es nicht, auch weil ich denke, wenn ich dort genau dann auftauche, wenn ich einen guten Tag habe, dann denken alle, wenn es ihr sooooo gut geht, kann sie doch auch die ganze Zeit kommen. Das will ich nicht, weil ich gemerkt habe, dass mein Leben z.Zt. ziemlich aus den Fugen läuft und es wichtiger ist, das erstmal in Ordnung zu bekommen, damit es dann auch wieder mit der Arbeit läuft. Erst das eine und dann das andere
Hat sicher auch damit etwas zu tun, dass ich kaum Zeit habe nachzudenken, die ganzen Termine, Kinder, Einschulung, Geburtstage, Krankheiten usw.. Ich bin richtig beschäftigt, die Arbeit mit dem ganzen Stress und der ganzen Action würde mich komplett umhauen und mir und meiner Familie so überhaupt nicht helfen, deshalb lasse ich es.
Ich habe auch nur Kontakt zu 2 Kolleginnen, finden vielleicht auch alle merkwürdig. Aber irgendwie will ich auch nicht angesprochen werden, jedenfalls nicht von den beiden Vorgesetzten, noch nicht...
Leid tut mir nur meine Kollegin, weil sie jetzt so viel Stress hat, dass sie bestimmt auch krank wird, bei uns ist es leider so, dass trotzdem die ganze 'Palette' verlangt wird und sie leider auch nicht 'nein' sagen kann, so wie es bei mir auch immer war. Das wird dann ja auch gnadenlos ausgenutzt.
Ja und nun ist schon Oktober und ich habe keine Ahnung, wie ich das mit dem Arbeiten mache. Habe auch noch jede Menge Resturlaub und auch Überstunden, wenn ich das richtig verstanden habe, dann wird es bis Ende März gestrichen. Jetzt dachte ich, dass ich das ab Feb/Mrz vor der Reha noch 'abbummel', damit es nicht verfällt, aber dann müsste ich direkt nach der Reha gleich wieder 'voll' ran, weiß nicht, ob das so gut ist.
Wenn ich nach dem Hamburger Modell einsteigen würde, könnte ich mir Zeit lassen, wäre aber finanziell ziemlich im Nachteil und der Urlaub wäre weg, obwohl das unfair ist, weil ich ihn ja wegen Krankheit nicht nehmen konnte. Na ja, die Ärztin meinte, ich solle jetzt erstmal die Chemo und Bestrahlung hinter mich bringen und dann nochmal nachdenken.
Werde ich tun, es kommt mir auch noch alles sehr unwirklich und kurz vor, OBWOHL schon 4 Monate vorbei sind.
Bei den meisten scheint es tatsächlich so zu sein, dass sie MIT Chemo und Bestrahlung so ca. nach 12 Monaten wieder arbeiten (manche schon früher, manche auch erst nach 1 1/2 Jahren) und ohne so ca. nach einem halben Jahr. Hört sich sehr lange an, andererseits sind bei mir ja nun auch schon 4 Monate rum und es sieht z.Zt. nicht danach aus, dass ich dieses Jahr noch arbeiten gehe.
Ich glaube, das würde mich bei diesem ganzen Chaos hier auch wieder ziemlich zurückwerfen.
Es ist sicherlich eine gute Idee, sein Leben, so gut es eben geht, wieder zu ordnen, vielleicht einige Dinge positiv zu verändern um dann gestärkt wieder 'durch zu starten'. Dann klappt bestimmt alles besser, denke ich.
Auch wenn ich immer wieder ein SUPER SCHLECHTES GEWISSEN habe, aber es ist besser so, wenn ich mich zurückhalte, auch meinen Kindern zu Liebe!

In dem Sinne, allen eine GUTE NACHT, haltet die Ohren steif und kämpft weiter!!!

LG Maggy
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  #27  
Alt 07.10.2008, 12:03
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Hallo @all,
möchte mich auch kurz zu Wort melden und mich Kimmy anschließen:
Wenn "Frau" während der Therapien arbeiten möchte (nicht muß !!) halte ich das auch für absolut richtig und legitim.

Ich für meinen Teil muß aber sagen, dass ich es leistungstechnisch nicht geschafft hätte, während der Chemo und vor allem während der Bestrahlungen voll zu arbeiten, geschweige denn meine berufliche Weiterbildung weiterzuführen. Die Schule konnte ich während der Chemo noch besuchen, aber "malochen" ??? Nee, das ging echt nicht, obwohl mir mein Beruf wirklich Freude macht.
Während der Bestrahlungen, die mich seltsamerweise stärker umgehauen haben als die Chemo, ging zeitweise nix mehr. Insgesamt war ich 9 Monate krankgeschrieben und hatte deswegen nicht den Anflug eines schlechten Gewissens.

Zum einen war ich bis zum Zeitpunkt meiner Erkrankung bereits 26 Jahre (ohne nennenswerte Ausfälle) Vollzeit berufstätig gewesen und zum anderen hab ich mir den Krebs ja nicht ausgesucht.

Und jetzt ??? Nachdem ich trotz "Chemo-Hirn" meinen Abschluß geschafft hab, bin ich seit Juli d.J. als Berufsbetreuer/Verfahrenspfleger selbständig. Aber keinesfalls 40 oder 50 Std. pro Woche, sondern maximal 20-30 und das reicht mir auch völlig, weil auch ich zugeben muß, dass ich einen Teil meiner Leistungsfähigkeit durch die Therapien/AHT eingebüßt hab.

Mir ist schon klar, dass ich großes Glück hab, finanziell abgesichert zu sein und dass mein Mann diese "Teilzeit-Selbständigkeit" voll unterstützt, denn wäre ich auf ein volles Gehalt angewiesen, sähe die Sache natürlich ganz anders aus.
Aber ich habe gerade durch meine Krankheit keinen Bock mehr dazu, so wie früher meine gesamte Zeit mit Arbeiten (einschl. Überstunden schieben) zu verbringen. Und ich hab auch schlicht keine Lust mehr dazu - wie früher - ständig zwischen Arbeit und Haushalt hin und her zu hecheln. Insofern kann ich sagen, dass mein Leben jetzt ruhiger und angenehmer verläuft.


LG Chris
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  #28  
Alt 07.10.2008, 12:06
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Liebe Chris,

RICHTIG SO!!!



LG Maggy
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  #29  
Alt 07.10.2008, 12:18
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Hi Maggy,
deswegen kann ich Dir nur empfehlen, laß Dir mit dem Wiedereinstieg Zeit(wenns bezügl. der Kohle irgendwie geht).
Ich mein, was sind schon 4 Monate, wenn man wie wir eine solche Diagnose und alle folgenden Therapien verkraften muß ??
Im übrigen hab ich in 26-jähriger Berufstätigkeit die Erfahrung gemacht, dass Dir letztlich kein Arbeitgeber "danken" wird, wenn Du so schnell als möglich wieder einsteigst.
LG Chris
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  #30  
Alt 07.10.2008, 12:42
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Liebe Chris,

ja, habe ich jetzt schon öfter gehört, auch gestern von der Psychologin, nicht unter Druck setzen lassen, sich selbst nicht unter Druck setzen und sich die Zeit nehmen, die man braucht, so lange es eben auch finanziell möglich ist! Aber es ist halt sehr schwierig für mich zu akzeptieren, dass nichts mehr ist, wie es mal war, andererseits es aber vielleicht auch gerade gut so ist, DASS nichts mehr so ist, wie es war!

Und leider stimme ich dir zu, die meisten AG danken es tatsächlich nicht, entweder man funktioniert oder man funktioniert nicht! Tatsächliches Verständnis ist da eher die Ausnahme, auch wenn man vorher 25 Jahre immer da war und geackert hat ohne Rücksicht auf Verluste.
Vielleicht wäre das als AG für mich auch nicht machbar, wer weiß...

Alles Liebe Maggy
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