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  #1  
Alt 30.10.2008, 20:39
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enchilada enchilada ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Tumorzellen im Nervenwasser..?

Gibt es hier keinen, der schon mal was davon gehört , bzw. Erfahrung damit gemacht hat...

Es kann doch noch nicht sein, das mein Vater der einzigste war, der so etwas hatte...
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Mein Papa
+ 14.10.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz


Als die Kraft zu Ende ging, war`s kein Sterben, war`s Erlösung

http://de.youtube.com/watch?v=ePyRrb2-fzs
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  #2  
Alt 30.10.2008, 20:50
Sternenflüsterin Sternenflüsterin ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Tumorzellen im Nervenwasser..?

Liebe Enchilada,

zuerst einmal mein tiefes Mitgefühl! Es tut mir leid, dass auch Du Deinen Vater an dieses mistige Schalentier verloren hast.

Mein Vater hatte auch ein Cardia-Ca., das bei Diagnosestellung bereits metastasiert war in Leber und später dann in den ganzen Bauchraum. Ich bin mir sicher, dass zuletzt auch sein Gehirn betroffen war, aber es läßt sich so nicht sicher sagen, die Verwirrtheitszustände können auch durch die zunehmende Vergiftung des Körpers, wenn die Leber versagt (Leberkoma).

Ich glaube wie Mock auch, dass nicht sehr viele Ärzte in diesem Stadium den Patienten noch mit solchen Untersuchungen wie eine Lumbalpunktion "quälen", zumal es an der Therapie keinen Unterschied macht.

Und Enchilada, bei eingetretener Metastasierung ist es nunmal sehr unwahrscheinlich, dass man das Rad des Schicksals nochmal umdrehen kann.... So schwer es auch fällt.
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  #3  
Alt 01.11.2008, 21:11
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enchilada enchilada ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Tumorzellen im Nervenwasser..?

Liebe Sternenflüsterin

Danke auch dir, für die lieben einfühlsamen Worte...ich kann es nicht oft genug sagen, wie gut es gut, lauter liebe netten Leute, so wie ihr hier im KK um einem herum zu haben.

Klar, kann es im Nachhinein egal sein, woran er tatsächlich gestorben ist.....es ändert so oder so nichts an der Tatsache....man macht sich aber trotzdem weiterhin Gedanken darüber.
Denke mal, das es nicht nur mir so geht

Ich frage mich, warum sie meinem Vater dann noch mit dieser Lumbalpunktion gequält haben, wenn es an der Therapie, so wie ihr schreibt, eh nichts geändert hätte...?
Wir hatten wirklich noch sooo viel Hoffnung...auch die Ärzte, sprachen nie davon, das es bald zu Ende gehen würde...wir haben uns an jeden Strohhalm geklammert, mit der Hoffnung, das es endlich wieder besser werden wird....doch das es dann plötzlich soweit kommt...damit hat wirklich keiner gerechnet

Klar, wir wussten seit der Diagnose, das die Krankheit nicht mehr heilbar ist,...doch wir hatten trotzdem die Hoffnung bzw. Wunsch, das sie wenigstens die Krankheit stoppen, bzw. soweit in den Griff bekommen, das er noch ein paar schöne Jahre damit leben kann....Zeitweise, sah es ja auch gut aus...er war trotz Chemo relativ fit, konnte soweit es ging seinen Alltag normal bewältigen....er hatte noch einen sehr schönen Sommer....wir waren wirklich alle der Meinung das er es packt ...doch dann hat sich plötzlich das Rad gedreht und es ging rapide abwärts...bis hin zu seinem Tode
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Mein Papa
+ 14.10.2008

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  #4  
Alt 02.11.2008, 16:19
Sternenflüsterin Sternenflüsterin ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Tumorzellen im Nervenwasser..?

Liebe Enchilada,

ich kenne Deine Gefühle nur allzu gut. Obwohl man die Tatsachen nur allzu gut kennt, versucht man, bis zuletzt die Augen davor zu verschließen und hofft auf irgendein Wunder, "Bei uns ist das sowieso nicht wie bei den anderen, sondern wir werden es dem Mistkerl schon zeigen." Ich habe bis fast 2 Tage vor dem Tod meines Papas immer noch krampfhaft daran festgehalten, dass es ja "nur Nebenwirkungen der Chemo" seien, warum es ihm so schlecht geht, aber es waren nun einmal schon leider die Vorboten des Leberkomas...

Warum die Ärzte Deinen Papa noch dieser Untersuchung unterzogen haben, kann ich Dir und mir auch nicht erklären. Aber Ärzte sind eben auch nur Menschen .... Vielleicht wollte dieser Arzt eben auch nur einfach nicht aufgeben.

Denke Dich nicht zu sehr hinter diese Fragen, es wird Dir kaum gelingen, befriedigende Antworten zu finden.

Halt Dich an dem Gedanken fest, dass ihr alles Menschenmögliche für Deinen Papa getan habt und bis zuletzt für ihn da wart. Dass die Krankheit letztendlich stärker als ihr und er war, das liegt nicht in eurer/seiner Macht....

Mich quält immer noch der Gedanke, dass mein Papa im Krankenhaus sterben musste, obwohl mein Kopf genau weiß, dass wir seine Pflege zu Hause nie in dem Maß hätten leisten können, wie es erforderlich gewesen wäre, um ihn schmerzfrei zu halten. Ich werde wohl auch nie eine Antwort auf die Frage finden, ob es nicht doch besser gewesen wäre, ihn nicht mehr ins Krankenhaus einliefern zu lassen... Ich weiß nur, dass wir immer nur das Beste für meinen Papa wollten.... Und das ist das, woran ich mich festhalte.
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  #5  
Alt 03.11.2008, 08:29
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enchilada enchilada ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Tumorzellen im Nervenwasser..?

Liebe Sternenflüsterin
Man kann es wirklich nicht glauben…wie viele Menschen gegen diese schreckliche Krankheit bzw. diesem Mistkerl Krebs ankämpfen und letztendlich doch den Kampf verlieren….schon der Gedanke daran macht einen total traurig…man fragt sich: Warum ist das alles so…Warum wird einem Menschen so viel Leid zugefügt?

Man selber, will andere Leute immer trösten und ihnen gut zureden…dabei macht man selber das Gleiche durch und es geht einem selber auf deutsch gesagt, total beschi**en…deshalb möchte ich dich jetzt hier an dieser Stelle auch mal symbolisch ganz dolle in den Arm nehmen…
Mir tut es wirklich leid, das auch du deinen Papa wegen diesem blöden Mistkerl verloren hast .

Ja, diese quälenden Gedanken, wie warum haben wir das nicht so und so gemacht fressen einen total auf…auch mich quält der gleiche Gedanke….war es richtig meinen Papa im Krankenhaus zu lassen…? Ich war ja der Jenige der dafür gesorgt und ihn dort zurückgelassen hat…ab dem Zeitpunkt, als er im Krankenhaus war, verschlechterte sich sein Zustand rapide und ich machte mir Vorwürfe…obwohl ich ganz genau weiß, das es daheim genauso weit gekommen wäre, wenn nicht sogar schlimmer…denn auch wir hätten ihm niemals die Pflege geben können, die er im Krankenhaus bekommen hat….Trotzdem quält einem der Gedanke und ich sehe noch heute, wie mich mein Vater so treuherzig und hilferufend angesehen hat, als er wieder im Krankenbett lag und sagte: „Jetzt bin ich wieder da, wo alles angefangen hat“

2 Tage, bevor mein Vater verstarb, sagte er, das er heim und in seinem Bett schlafen möchte….Ich frage mich, ob er spürte, das er bald gehen muss….ob er deswegen heim wollte um dort für immer einzuschlafen??? Der Gedanke frisst uns total auf…wir hätten ihm sooo gerne diesen Wusch erfüllt …doch wie gesagt, keiner hatte damit gerechnet…

Das Schlimmste an der Sache ist ja, das er nicht mehr sprechen konnte...er konnte uns ja nichts mehr mitteilen
Mich würde so interessen, was er uns noch alles zu sagen gehabt hätte
Ich habe immer gesagt, das ich mich total freue, wenn mein Papa wieder sprechen kann...er hat bestimmt sooo viel zu erzählen...doch dazu ist es leider nicht mehr gekommen
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Mein Papa
+ 14.10.2008

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  #6  
Alt 03.11.2008, 20:31
Sternenflüsterin Sternenflüsterin ist offline
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Beiträge: 29
Standard AW: Erfahrung mit Tumorzellen im Nervenwasser..?

Liebe Enchilada,

ich danke Dir für Deine Umarmung und Deine einfühlsamen Worte. Auch 2 Jahre und fast 3 Monate, nachdem mein Papa jetzt schon nicht mehr bei uns ist, tun sie immer noch genauso gut wie am Tag seines Todes. Danke dafür!

Es scheint wohl wirklich so zu sein, dass wir Angehörige tun und lassen können, was wir wollen, am Ende bleibt immer das Gefühl, dass es zu wenig oder falsch war. Und wenn wir die Chance bekämen, es noch einmal "richtig" zu machen, würden wir wiederum andere Fehler machen.

Und viele Bilder und Worte aus dieser Zeit des Abschieds werden wir wohl unser Leben lang nicht verlieren.

Du hast Recht, es ist und bleibt bitter, wie viele immer wieder und immer wieder die gleichen bitteren Erfahrungen und Wege gehen müssen. Mir kommt immer wieder dieser Gedanke: Die Menschheit fliegt ins All, zum Mars und was weiß ich wohin und erfindet die abenteuerlichsten Dinge, aber ein Mittel gegen diese Mist-Erkrankung zu finden, das gelingt nicht....

Bei Dir ist es noch so frisch und ich wünsche Dir weiterhin so viel Kraft und Stärke und hoffe für Dich, dass Du ganz viele liebe Menschen um Dich herum hast, die Dir Stütze und Halt sind. Du wirst sehen, die schmerzenden, offenen Wunden heilen, aber die Narben bleiben wohl....

Laß Dich nochmal drücken..
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  #7  
Alt 05.11.2008, 18:18
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enchilada enchilada ist offline
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Standard AW: Erfahrung mit Tumorzellen im Nervenwasser..?

Liebe Sternenflüsterin

Du bist wirklich total lieb...kann mich nicht oft genug dafür bedanken

Ja, du hast Recht, ich frage mich auch, warum man um Gottes Willen kein Mittel gegen diese schei* Krankheit findet
.....aber vielleicht gelingt es ihnen doch irgendwann einmal....etwas geeignetes dagegen zu erfinden...wie sagt man so schön,
Die Hoffnung stirbt zuletzt

In diesem Sinne, wünsche ich auch dir alles, alles Gute und weiterhin viel Kraft
Machs gut
LG
Enchilada
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Mein Papa
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