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  #1  
Alt 25.12.2008, 10:36
Benutzerbild von jojo08
jojo08 jojo08 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliger Bronchialkrebs mit vielen Metastasen

Hallo Anastra,
ich habe ebenfalls ein Brochialcarzinom mit Metastasen Stadium IV (letztes Stadium)
Die Erstdiagnose war im April 08 und man sagte mir, dass ich noch ca. 3-9 Monate zu Leben habe. Dies war die Prognosse der Ärzte und die Statisik.
Ich lebe immer noch !

Ich habe zuerst Chemotherapie und dann habe ich noch Bestrahlungen erhalten. Mir geht bis heute - ausser Husten und Atemnot bei Anstregung - gut.

Bitte gebe die Hoffnung nicht auf.

Viele Grüssse
Gabi
__________________
ED April 2008: Kleinzelliges Bronchialkarzinom pT4c,N3,M1,G3(StadiumIV)Nebenierenmetastasen re., Lymphknotenmetastasen bds.
01/09 Lebermetastasen, Lympknotenmetastase kleinkurv. Magen, 01/10 LK Bauchspeicheldrüse und Mediastium
ED April 08: Brochoskopie: Exzision und Laser-Destruktion
5-8/08: Chemo Carboplatin /Etoposid,
9-10/08:Bestrahlung Bronchial Tumor 41 Gy
1-3/09: ChemoTopotecan,
4-7/09: Chemo ACO
9-11/09 FOLFIRI, 11-12/09
Taxotere, seit 1/10 Bendamustin
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  #2  
Alt 25.12.2008, 11:33
Anastra Anastra ist offline
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Standard AW: Kleinzelliger Bronchialkrebs mit vielen Metastasen

Danke Gabi!

Dein Beitrag macht mir Mut, ihn vielleicht noch eine Zeit bei mir zu haben.
Wo sitzen deine Metastasen?


Nur sind die Leberwerte so schlecht (gestern war der Wert bei 2055, statt den Normalwert von 55). Der Arzt im KH sagt, dass damit keine Chemo angefangen werden kann. Nur eine Antikörpertherapie. Eine Chemo würde ihn augenblicklich ins Leberkoma versetzen, da die Mittel über die Leber abgebaut werden. Ich hoffe dass der Onkologe am Dienstag anders entscheiden wird. Mein Paps ist noch so stark und will kämpfen.

Heute ist alles sehr, sehr schlimm. Wohl weil Weihnachten ist. Und mein Bruder nicht kommt. Mein Daddy seinen Enkel nicht sehen kann. Weil ich sehe wie sehr mein Vater leben will und die Ärzte uns den Mut rauben.

Ich denke es ist in Ordnung meinem Vater erst nach Weihnachten von den Metastasen zu erzählen. Damit wir noch mal zwei relativ unbeschwerte Tage miteinander haben. Die soll er genießen. Am Samstag erzähle ich es ihm dann. Wie haben zu Hause alles ganz ganz schön gemacht, wie immer. So wie er es mag. Nur hören die Tränen einfach nicht auf zu laufen. Dabei will ich doch stark sein für ihm.

Ich fahre ihn nun aus dem Krankenhaus abholen und versuche stark zu sein.
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Mein Daddy: endgültige Diagnose am 24.12.2008 kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Metas in Leber, Knochen, Lunge und Lymphknoten.
12.08.2009 - Jetzt hat der Himmel einen Engel mehr
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  #3  
Alt 25.12.2008, 11:54
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andreaa andreaa ist offline
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Standard AW: Kleinzelliger Bronchialkrebs mit vielen Metastasen

Hallo Anastra,
es tut mir so leid und ich wünsche dass man Deinen Vater noch helfen kann!

Ich kenne Deinen Vater nicht, aber bist Du sicher,dass Du es ihm sagen musst?
Weiss nicht ob ich es so knallhart wissen möchte oder die Tage die es mir noch gutgeht einfach unbedarft geniessen möcht.
Die Hoffnung kann ja auch stark machen!

Wünsche wie auch immer Du entscheidest,dass es das Richtige ist.
Viel Kraft Euch allen.

LG Andrea
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Ich liebe das Leben!

LG Andrea
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  #4  
Alt 25.12.2008, 17:38
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jojo08 jojo08 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliger Bronchialkrebs mit vielen Metastasen

Hallo Anastra,
ich habe in der rechten Nebenniere Metastasen sowie in sämtlichen Lymphknoten im Bereich der Lunge. Meine linke Lunge funktioniert nicht mehr, da sie zu wenig belüftet war. Meine rechte Lunge ist noch voll funktionsfähig. Der Tumor ummantel auch meine Speiseröhre (Probleme mit dem schlucken von sehr festen Speisen-nach Bestrahlung keine Beschwerden mehr), Luftröhre und meine Aorta und war bei der Erstdiagnose ca. 2 Männerhandgross. Ausserdem hatte ich Verd. auf Knochemetastasen bei der Erstdiagnose im Bereich des rechten Beckens. Dies wurde im August nochmals abgeklärt und mir wurde gesagt, dass ich doch keine Metastasen im Bereich des rechten Beckens habe. Meine Blutwerte waren teilweise auch sehr schlecht. Dann hat man entweder die Chemo verschoben bzw. man hat die Chemo reduziert.
Die Diagnose würde ich deinem Vater sagen bzw. die Ärzte sollen es ihm sagen. Ich fand es immer sehr wichtig über meinen Zustand Bescheid zu wissen.
Versuche die Zeit mit deinem Vater zu geniessen. Es ist zwar schwer und man benötigt einige Zeit sich mit der Tatsache, dass man unheilbar krank ist abzufinden, jedoch ich empfand es immer wichtig zu wissen was in meinem Körper vor sich geht.

Viele Grüsse
Gabi
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Geändert von jojo08 (25.12.2008 um 17:49 Uhr)
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  #5  
Alt 26.12.2008, 01:07
Anastra Anastra ist offline
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Standard AW: Kleinzelliger Bronchialkrebs mit vielen Metastasen

Man hat heute die Morphium Dosis um 25 mg erhöht. Um sicher zu gehen dass der Durchbruchschmerz nicht kommt und man hat heute angefangen mit der Bisphosphonate Therapie für seine Knochen.

Ich habe meinen Vater aus dem KH abgeholt. Er hat in der Küche einen Kaffee getrunken. Dann kamen meine Tante und Freund aus Reutlingen. Das freute ihn sehr. Aber er war heute sehr schlapp. Er hat sich dann auf "sein" Sofa gelegt und 3 Std ganz fest geschlafen. Er hat gelächelt im Schlaf und war so glücklich zu Hause zu sein. Uns alle um sich zu haben.
Wie er wieder wach war, haben wir via Internet eine Videokonferenz mit meinem Bruder gemacht. Mein Vater ist so aufgeblüht seinen Enkel zu sehen.
Danach war ich einige Zeit mit ihm alleine. Er hat geweint, ganz bitterlich und sagte: In meinem Körper herrscht Krieg und ich weiß dass ich diesen nicht gewinnen werde, aber ich habe jetzt keine Angst mehr. Vor gar nichts mehr.

Auf dem Weg zurück ins KH hat er sich die Sterne angesehen und war sehr sentimeltal. Das habe er alles nicht mehr wahr genommen in der letzten Zeit. Wie schön das doch alles sei. Im KH wollte er ein paar Minuten alleine sein mit mir. Er nahm mich ganz fest in den Arm, dankte für den schönen Tag und sagte mir wie lieb er mich hat und wie stolz er auf mich ist, und dass ich auf die Mama aufpassen soll.

Es klingt fast so als wolle er sich verabschieden. Es tat richtig weh zu gehen. Es war das erste Mal eine Angst in mir, ihn das letzte Mal zu sehen. Eine Todesangst war das.

Seine Geschenke wollte er heute nicht auspacken. Erst Morgen. Damit er sich auf etwas freuen kann morgen. Und sicher sein kann dass er morgen wieder nach Hause kommt.

Es war auch für mich ein sehr anstrengender Tag.




Ich werde es ihm von den ganzen Metastasen erzählen, aber nicht an Weihnachten. Er soll dieses Weihnachtsfest genießen so gut es geht. Er selber möchte auch gar nicht mit den Ärzten reden. Er schickt mich immer hin. Ihm ist das zu viel. Er meint er versteht es eh nicht und ich könnte es ihm besser erklären. Es beruhigt ihn ungemeint, dass ich da bin und ihm das abnehme. Er hatte immer etwas Angst vor Ärzten...
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Geändert von Anastra (26.12.2008 um 01:46 Uhr)
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  #6  
Alt 26.12.2008, 23:50
Anastra Anastra ist offline
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Standard AW: Kleinzelliger Bronchialkrebs mit vielen Metastasen

auch heute Abend muß ich einfach wieder schreiben. Ich glaube einfach dass mir das hilft....

Papa ging es heute etwas besser. Wir haben früh morgens schon telefoniert und mittags habe ich ihn dann nach Hause abgeholt. Er hat ja ein Morphiumpflaster mit 100mg und sollte zusätzlich alle 6 std eine Tablette nehmen damit dieser Durchbruchsschmerz nicht kommt.
Ich finde das schon eine sehr hohe Dosis. Aber wenn der Arzt meint das sei richtig.....
Mein Vater ist sehr müde vom Morphium. Hat immer einen trockenen Mund. Schmeckt nichts richtig und hat keinen Hunger mehr. Dabei hat er so viel abgenommen. Er muß dringend zunehmen.... Zudem ist im laufend schwindelig. Er traut sich kaum noch zu laufen, aus Angst umzukippen.

Er war heute einige Zeit im Garten - seinem Garten. Hat die Sonne genossen.
Meine Tante war wieder da. Aber das war ihm nach 2 std zuviel. Er wollte es vor dem "Besuch" nicht sagten, ich habe es allerdings gemerkt und die Gäste gebeten sich zu verabschieden. Er muß einfach lernen dass er nun keine Rücksicht auf die anderen nehmen muß. Er ist wichtig. Und es ist wichtig dass er mit seinen Kräften haushaltet.

Er hat so viele blaue Flecken an den Beinen. Wo kommt das her? Er sagt er hat sich nirgends gestoßen. Er weiß auch nicht woher die sind.
Hat das mit dem Morphium zu tun? Oder mit den Knochenmetastasen? oder mit der Leber?


Da es meinem Daddy heute nicht ganz so schlecht ging bin ich heute auch relativ stabil. Mußte nicht weinen wie ich das KH verlassen habe.

Euch allen eine gute Nacht
Anastra
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  #7  
Alt 27.12.2008, 12:05
Benutzerbild von Marita C.
Marita C. Marita C. ist offline
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Standard AW: Kleinzelliger Bronchialkrebs mit vielen Metastasen

Liebe Anastra,
gerade zu Weihnachte solch eine Diagnose zu bekommen ist sehr schwer.
Dein Vater ahnt,das er sehr schwer krank ist.Du brauchst sehr viel Kraft für die kommende Zeit.Ich hoffe,das du noch eine lange Zeit mit deinem Vater hast.
Zu den blauben Flecken,kann dir bestimmt noch jemand was sagen.

Liebe Grüße Marita
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  #8  
Alt 27.12.2008, 14:31
info info ist offline
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Standard AW: Kleinzelliger Bronchialkrebs mit vielen Metastasen

Zitat:
Zitat von Anastra Beitrag anzeigen
Er hat so viele blaue Flecken an den Beinen. Wo kommt das her? Er sagt er hat sich nirgends gestoßen. Er weiß auch nicht woher die sind. Hat das mit dem Morphium zu tun? Oder mit den Knochenmetastasen? oder mit der Leber?
Hallo Anastra,

Die Leber bildet viele für eine normale Blutgerinnung wichtige Substanzen ohne die es zu einer vermehrten Blutungsneigung und zu Blutungen teilweise auch ohne adäquate Verletzung kommt. Es wäre möglich, dass die bei Deinem Vater festgestellten Lebermetastasen für eine solche Leberfunktionseinschränkung verantwortlich sind.

Alles Gute für Deinen Vater und Dich,
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