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#1
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AW: Scheiß Chemo!
Ach Zitronengras,
ich kann dich so gut verstehen und ich denke, es wird wohl keinen Betroffenen geben, der das nicht auch könnte. Ich habe morgen meine letzte Chemo. Gott sei dank! Nur noch einmal diese schxxx Nachwirkungen ertragen. Auch wenn es "nur" 6 Chemos sind, spätestens nach der ersten weiß man, was auf einen zu kommt und will das ganze eigentlich nicht noch mal haben. Andererseits bin ich mit Barbara O. total einer Meinung. Das Gift hilf mir beim Überleben. Wenn es mir schlecht geht nach den Chemos, dann weiss ich, dass das Gift wirkt. Ich habe mich seit der ersten OP bei Freunden und Verwandten mit Unmengen von Büchern versorgt und liege an den Tagen nach den Chemos, wenn es mir schlechter geht, ohne schlechtes Gewissen den ganzen Tag auf dem Sofa und lese. Du hast jetzt bis zur nächsten Chemo 3 Wochen Zeit, dich zu erholen. Und du wirst sehen, wie beim ersten Mal wird es dir von Tag zu Tag wieder besser gehen. Für mich sind diese 3 Wochen zwischen den Chemos jedesmal wie im Fluge vergangen. Klar, man kann Optimist sein, wie man will (und ich zähle mich absolut auch dazu), diese Krankheit zieht einen einfach runter. Es klappt nicht jeden Tag, positiv zu denken. Aber es gibt ja keine Alternative, wir müssen kämpfen. Ich wünsche dir, dass es dir bald wieder besser geht. Und du schaffst die anderen 4 Chemos auch noch! Ich schicke dir ein paar positive Gedanken und etwas Optimismus. Lass den Kopf nicht hängen! Liebe Grüße Karen
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__________________________________________________ _________________ Diagnose: BK 08/2008; invas. dukt. und lobul. Karzinom, ger. intraduktuale Komponente; pT2 pN2a M0 L1 V0 |
#2
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AW: Scheiß Chemo!
Liebes Zitronengras,
manchmal ist einfach alles und durch deinen gerade überstandenen Infekt hängst du jetzt natürlich besonders durch. Ich bin auch nicht gerade ein supergeduldiger Mensch und es ist sehr schwer, zu der eigenen Schwäche zu stehen, besonders wenn man sonst eher aktiv und optimistisch ist. Ich habe meine "Zwangspausen" in den letzten zwei Jahren dazu genutzt, auch einmal Verantwortung abzugeben, ohne schlechtes Gewissen faul zu sein, mir die Ruhe zu nehmen, die ich brauche, viel zu lesen, auch mal bis mittags zu schlafen und den Kindern einen Döner mitzubringen, statt der "ausgewogenen Vollwertmahlzeit." Meine Kinder und besonders mein Mann (... wo ist denn eigentlich ...) sind viel selbständiger geworden. Man muss nicht immer funktionieren. Wenn du dich schxxxx fühlst, dann wirkt die Chemo doch und gibt deinen ungebetenen Mitbewohnern ganz ordentlich eins auf die Mütze. Des packst du scho Birgit |
#3
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AW: Scheiß Chemo!
Liebe Zitronengras,
Kann dich wirklich sehr gut verstehen, daß du unglücklich bist. Aber das mit dem runterzählen hat mir auch sehr geholfen, obwohl ich doch manchmal auch sehr verzweifelt war weil es mir so schlecht ging,und ich das Gefühl hatte es nimmt kein Ende. Lass dich nicht verunsichern, wenn es heisst zusammenreissen usw. Jeder ist anders und hat auch eine andere Geschichte hinter sich. Also reagiert jeder Körper auch anders. Ich habe und musste mich in meinem ganzem Leben oft in den Hintern treten, bei 4 Kindern und einem Mann ( (EX) der das 5.Kind war), wovon ich die meiste Zeit auch noch gearbeitet habe. Da kam hängen lassen nicht in Frage, dabei war ich immer ein positiv gestimmter Mensch. So bin ich denn auch die Chemo angegangen, mit dem Gedanken das zieh ich nun durch, sollen doch alle Krebszellen gekillt werden. Dummerweise hat sich mein Körper dann alle möglichen Nebenwirkungen angelacht. Ab dem 3. Tag nach der Chemo habe ich platt gelegen, es ging tagelang wirklich nichts. Mein Mann der weiss, ich bin hart im nehmen, wollte manchesmal den Notarzt rufen. Die Tage vor der nächsten Chemo wurden dann den Kräften ensprechend nett gestaltet. Ehe du dich dann versiehst hast du die Hälfte der Chemos geschafft und dann geht es nur bergauf. Sei ganz lieb gegrüsst Lisa |
#4
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AW: Scheiß Chemo!
Hi Tamina,
bist Du beim ersten Mal ohne Chemo davongekommen? Solche Fragen hatte ich mir (und den Ärzten ) vor, während und nach der Chemo auch gestellt. Da genauer nachzuforschen bringt Dich genauso weit, wie das genaue Lesen von Beipackzetteln oder das genaue Studieren der Einwilligungserklärung zu einer OP So sprach der Operateur vor der Kaiserschnitt-OP: "das kann alles passieren, aber bei Ihnen wird es nicht passieren." Ich musste grinsen, denn ich wenn er nicht Recht behalten hätte, hätte ich ihm das nur schwer unter die Nase reiben können. Klar kann es Folgeschäden und auch Dauerschäden geben nach Chemo und auch nach den Bestrahlungen. Und man kann auch die ganze Chemozeit damit zubringen, sich vor den "häufigeren" davon zu fürchten, seien es Nervenschädigung in den Fingerspitzen und Zehen oder bleibende Unfruchtbarkeit oder Herzschäden usw. Wie sagte ein Onkologe, als ich ihn vor der Chemo um eine Zweite Meinung aufsuchte: Vergessen Sie dese ganzen Statistiken. Für jeden persönlich gibt es immer nur 50:50. Entweder es klappt oder es klappt nicht. Eigentlich Unsinn, aber irgendwo doch wahr. Wenn Du eine Überlebenschance von 1% hättest, ständen Deine Chancen wieder 50:50 ob Du zu den 1% gehörst oder nicht Deshalb gibt es auch auf Deine weiteren Fragen auch nur eine recht vage Antwort: Zitat:
Zum Beispiel ersetzt man z.B. bei herzkranken Patienten manche Substanzen durch weniger herzschädigende. Im Allgemeinen verabreicht oder empfiehlt man aber viele Zusatzmedikamente um den Körper zu schützen. Z.B. VitaminBKomplex gegen Nervenschädigung, Blasenschutz für die Blase u.v.m. Ich bin Zitronengras ja um ein Jahr voraus und meine Leberwerte sind wieder normal, mein Blutbild ok bis auf leicht niedrige Leukos, Nervenschäden hab ich keine, Eierstöcke melden sich langsam wieder an, usw., also es hat wohl alles so geklappt wie es sollte. Andere Langzeitfolgen muss man eben abwarten (Zweittumore, Leukämie, Wundheilungsstörungen oder was sonst alles noch Jahre nach einer Chemo und Bestrahlung kommen könnte. Und da sind wir wieder bei den 50:50. Oder bei dem schönen Zitat vom halb vollen und dem halb leeren Glas. Wie war das mit dem Optimisten und dem Pessimisten, was kürzlich im Forum so schön zu lesen war? Hier wäre mein erster Ansprechpartner die Krebshilfe vor Ort. Normalerweise geht es einem relativ gut - von kurzen Durchhängern abgesehen. Wenn nicht, kann man jederzeit stationär aufgenommen werden, so hat man mir erzählt. Tamina, stell den Ärzten Deine Fragen und lass dir sagen, was alles präventiv getan werden kann. Dann gehst Du gleich viel ruhiger an die ganze Sache ran. Und Dir, Zitronengras, wünsche ich, dass Du aus dem tiefen Tal wieder herausgekrabbelt bist, und dass Du Dich wieder besser fühlst. Viele Grüße! Eleve |
#5
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AW: Scheiß Chemo!
Hallo liebes Zitronengras,
ohhhjaaa....was Du beschreibst, das kenne ich. Genau das! Nach meiner zweiten Taxotere bin ich auch total zusammen geklappt. Meine Psyche war den Bach runter.....zusammen mit all meiner Energie, meiner Kampfeslust. Ich hatte am ganzen Körper Knochenschmerzen und wusste überhaupt nicht mehr, was ich mit mir anfangen sollte. Hab mich zum Beispiel mal eine Stunde in die Dusche gehockt (stehen war zu anstrengend ) und hab jegliche Aussenwelt aus dem Bad verbannt (keine Schwester, kein Freund, kein niemand!). Ich konnte keine Durchhalteparolen mehr hören...keine Aufmunterungsversuche....keine "vielleicht würde dir dies oder das gut tun". Hab einfach das Wasser auf mich einprasseln lassen und mir für einen Bruchteil einer Sekunde sogar mal gedacht, dass es ja auch ganz ok wäre, jetzt einfach tot umzufallen. Keine Ahnung, wie ich drauf war! Ich bin in der Wohnung rumgetigert und hab mich auf dem Sofa rumgewälzt und nichts hat es besser gemacht, weder meine Laune noch meine körperliche Situation. Aber... nach 4 langen Tagen.... kam irgendwann das Licht am Ende des Tunnels. Und das wird bei Dir auch kommen. Da wird aus der Wut und dem Frust plötzlich wieder brauchbare Energie... da will man wieder die Zeit bis zur nächsten Chemo (bloss-noch-nicht-daran-denken) mit Leben füllen...da will man Essen gehen, auch wenn nichts wirklich schmeckt und unterwegs sein, auch wenn es einen tierisch anstrengt. Und irgendwann ist sie dann ganz vorbei, die Scheiss Chemozeit. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du ganz schnell wieder aus dem Loch rauskommst und den Kopf aus dem Sand steckst. Ich denke, es ist normal, dass man mal an so einen Punkt kommt, wo einen alles ank***** und man alles kurz und kleinschlagen könnte und doch nicht einmal mehr zum Aufregen genug Energie hat.... Aber Aufgeben ist nicht! Es lohnt sich zu kämpfen...für jeden einzelnen besseren Tag, der noch kommen wird! Fühl Dich lieb gedrückt und halte durch! Sonne |
#6
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AW: Scheiß Chemo!
Zitat:
Jetzt hab ich auch noch Zahnschmerzen bekommen und weiß nicht, ob ich mir da auch noch Sorgen machen muss. Der Zahn ist wurzelgefüllt und hat immer schon mal wieder komischerweise gemuckt. Aber nun habe ich für jedes Zipperlein so eine gesteigerte Wahrnehmung. Chemo war am Montag, heute ist Freitag und ich fühle mich nur ein winziges Bisschen besser als gestern. Blutwerte heute waren einigermaßen, Neulasta bekommen und prophylaktisch schon wieder ein Antbiotikum. Kann ich jetzt nochnichtmal mehr unter Leute gehen? Habe einfach Angst vor Ansteckung, will auf keinen Fall wieder ins Krankenhaus müssen Ja, es ist genau, wie Du es beschreibst, SonneSollScheinen, ich möchte alles kurz und kleinschlagen und habe nicht die Energie dazu |
#7
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AW: Scheiß Chemo!
Hallo Zitronengras,
Du bist nicht jämmerlich. Hatte 2007 Jan-April 6x TAC und es ging mir zeitweise genau so. Ich habe geheult, geflucht, geschimpft, die ganze Palette je nach Befinden. Zwischendurch wollte ich auch nicht mehr zur Chemo gehen. Sollten die das S**zeug verdrücken wem immer, aber nicht mir. Mein armer Mann mußte das Alles mit ertragen. Er hat mir mir immer diskutiert: wie wird es, wenn ich wirklich nicht mehr hingehe, die Folgen usw. Kann ich das mit mir vereinbaren? Lange Rede kurzer Sinn, ich bin 6x hingegangen, hatte 6x Neulasta, 6x Antibiose und 6x EPO. Es ist natürlich Sch****. wenn man weiß was an Nebenwirkungen kommen kann, besonders, wenn die letzte Chemo sehr anstrengend war. Aber es müssen nicht alle NW´s immer wieder bei jedem Zyklus kommen. Die Nächste ist schon Halbzeit. Dann bist Du ca. Ende Februar f e r t i g mit Chemo. Vielleicht kannst Du dich mit Lieblingsmucke oder so aufmuntern. Die schlappe Zeit müßte jetzt auch fast vorbei sein. Es wird aufwärts gehen, ganz bestimmt Liebe Grüße Lilli, die eigentlich Eva heißt |
#8
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AW: Scheiß Chemo!
@ Tamina
Dein Beitrag ist wirklich nicht besonders Mut machend Allerdings sind das Fragen,die sich Jeder/r stellt und "alte Hasen" - bei mir sind die 8 Zyklen Chemo 5 Jahre her - kennen sie zur Genüge Viele kämpfen auch noch Jahre danach mehr oder weniger gegen die Nachwirkungen oder gegen die Auswirkungen der AHT - oder sie fühlen sich "pumperlXund", das gibt's wohl auch ..... @ Zitronengras Wenn Du hier im Forum quer liest wirst Du sehen, dass viele Betroffene die Chemo auch als KampfGefährte verstanden haben An besonders besch...... Tagen haben meine Mitstreiterinnen und ich uns dahingehend motiviert LG
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Ilse |
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