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#1
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AW: Abschied
Liebe Susanne!
Ich finde egoistisch wäre es, wenn Du sie um jeden Preis halten wollen würdest! Schön wäre es, wenn Deine Mama weiß, was in Dir vorgeht und Du sie vlt verabschieden kannst? Auch wenn sie nicht ansprechbar sein sollte, denke ich dass sie hören und/oder spüren wird, wenn Du bei ihr bist und ihr dementsprechendes sagst/versprichst! Vor ein paar Wochen tat mein Papa seine letzten schweren Atemzüge, ich hab mich auf den Weg von Berlin nach Hildesheim gemacht um ihn zu verabschieden! Seine Lebensgefährtin war die ganze Zeit bei ihm und hat ihm gesagt, dass seine Kinder unterwegs sind! Er hat nicht auf uns gewartet! Ich nehme an, weil er es uns ersparen wolle! Jemand hat mal zu mir gesagt "Dein Papa hat gespürt, dass Du ihn gehen lassen wolltest, und Dir die Entscheidung abgenommen, ihn verabschieden zu müssen!" Ich glaube meine Mama war das sogar! Egoistisch von mir wäre gewesen, ihm zu sagen, er soll kämpfen, ich will ihn noch nicht gehen lassen, es waren doch nur 5 Wochen und 3 Tage! Mich hats zerrissen, aber ich wollte nicht, dass er SO für uns kämpft! Er selber hatte sein Schicksal schlichtweg von erster Minute aktzeptiert! Hoffe das war jetzt nicht zu durcheinander?! Lg Sanni
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The best and most beautiful things in the world cannot be seen or even touched. They must be felt with the heart. Papa ich liebe Dich! |
#2
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AW: Abschied
Hallo, Susanne,
jemanden gehen zu lassen oder gehen lassen zu wollen - in all diesen traurigen Fällen - ist ein grosses Zeichen von Liebe, denn Du willst doch eigentlich nur sein Bestes, auch wenn es Abschied heisst. Ich kann Deine Gedanken gut nachvollziehen, denn ich habe auch am Bett meiner schwerkranken Mutter gesessen und ihr gesagt und gewünscht, dass wir alle ihr die Erlösung gönnen. Deine Gedanken und Gefühle sind absolut normal - Du musst Dir deswegen keine Vorwürfe machen. Und vielleicht kommt irgendwann auch der Augenblick, wo Du sagst Danke, dass sie erlöst wurde. Ich wünsche Dir Kraft und Mut - Karin |
#3
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AW: Abschied
Hallo Susanne,
nein du bist nicht egoistisch und gefühllos. Bei so einer Krankheit gibt es in vielen Fällen keine Lebensqualität mehr.Da ist es eine Erlösung für den Betroffenen wenn er gehen kann. Ich sehe es bei meiner eigenen Mutter die im Pflegeheim liegt,den Kot oft nicht mehr halten kann,oft nicht mehr klar bei Verstand ist und sich völlig wundgelegen hat. Das ist kein schönes Leben mehr und auch ich hoffe (wie sie selbst auch) dass es bald vorbei ist.Auch ich liebe meine Mutter,aber lieber lasse ich sie los als dass sie sich so quälen muss. Fühl dich mal gedrückt und mach dir keine Vorwürfe.Andere denken genauso LG Tala
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http://www.youtube.com/watch?v=Vbwxz_bma2E |
#4
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AW: Abschied
Liebe Susanne!
Natürlich bist Du nicht egoistisch! Ich habe in den letzten Stunden auch zu meiner Mutter gesagt,dass sie loslassen soll... Sogar die Krankenschwestern habe ich gefragt,wann sie "endlich" erlöst ist. Das haette ich mir vorher nie traeumen lassen,ich liebe doch meine Mutter. Doch,wie meine Vorschreiber schon sagten,es ist doch eine Qual ,so zu leben. Man hat die Mutter zwar laenger,doch wie? So habe ich versucht,mich zu verabschieden,irgendwie... |
#5
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AW: Abschied
Ihr Lieben
Vielen Dank für Eure Worte. Bis vor ein paar Wochen hätte ich nie gedacht dass ich mich mit solchen Gedanken befassen muss..... Soeben bin ich aus dem Krankenhaus zurückgekehrt. Meine Mutter hat meinen Vater und mich erkannt und ist ansprechbar. Ihr Zustand ist zur Zeit stabil. Weitere Infos haben wir zur Zeit noch nicht das noch nicht alle Untersuchungen gemacht wurden. Die Ärzte haben meinen Vater gestern Abend gefragt ob wir lebenserhaltende Massnahmen möchten, das wollen wir aber beide nicht, für uns wäre das kein "Leben" mehr. Liebe Grüsse Susanne |
#6
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AW: Abschied
Liebe Susanne,
ich möchte dich einfach mal in meine Arme nehmen….und dir sagen: "Nein, du bist nicht Egoistisch“ Ich als Betroffene wünsche mir auch nicht lange Leiden zu müssen. Diese Krankheit ist ein so schweres Schwert in der Brust…..für die Betroffenen und Angehörigen. Es ist kein schlechter Gedanke.....dieser Gedanke ist aus dem Herzen.....du wünscht deiner Mama kein Leid, sie hat schon so lange gekämpft. Lieben heißt loslassen…aber was man Liebt…. lässt man auch nicht gerne los. Liebe Grüße und alles erdenglich an Kraft schicke ich dir und deiner Mama. Birgit Loslassen kostet weniger Kraft als Festhalten, und dennoch ist es schwerer. |
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