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  #1  
Alt 14.02.2009, 15:48
NTH NTH ist offline
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Registriert seit: 24.07.2008
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Standard AW: Ich will mein Leben zurück

Freitag, der 13. ...ja das war´s wirklich..

Die letzten 14 Tage hatte ich auch viel mit dieser Angst zu tun.
Das, was ich hier gelesen habe, war einerseits sehr tröstlich, da man merkt, dass man nicht alleine ist.
Andererseits ließ es die Angst, die sonst eigentlich nur mal kurz vorbeischaut, doch irgendwie ziemlich massiv werden.

Gestern lag ich in meiner Hyperthermie - und das ist ja immer schön Gelegenheit, mal in Ruhe nachzudenken....

Also habe ich mich auch mit dieser Angst nochmal beschäftigti.

Mädels, gestern namittag waren in der allgemeinärztlichen Praxis nebenan 3 Notfälle, zweimal kam der Rettungswagen, einmal der Hubschrauber.
Konkretest weiß ich nur vom letzen Patienten. Ein 30-jähriger kam mit Klage über Kopfschmerzen in die Praxis, bricht zusammen, Pupillen sind starr, keine Vitalfunktionen .
Als ich die Praxis verließ, war noch nicht klar, ob er den Flug ins Krankenhaus noch überstanden hat (Verdacht auf massive Gehirnblutungen).

Als ich nach Hause kam, las ich, dass eine Bekannte (25) auf eisglatter Fahrbahn tödlich verunglückt ist. Sie war so lebensfroh....

Auf einmal fing ich an, mich zu schämen.
Auch wenn ich weiß, dass ich eine Krankheit habe, die lebensbedrohlich ist, habe ich doch ausgesprochen gute Prognosen.

Die anderen hatten keine Chance mehr auf noch 30 Jahre, noch 10 Jahre, noch ein Jahr, noch ein halbes Jahr,
nein, noch nicht mal auf eine weitere Sekunde....

Versteht mich nicht falsch, dies hier ist ein Scheißkrankheit - aber wir sind noch nicht an der Dead line.
Und was wir aus dem Rest machen liegt ganz an uns.
Ich habe mich gestern sehr dafür geschämt, dass ich die letzten 14 Tage mehr mit Angst verbracht habe, als damit, jeden Tag für´s glücklich sein zu nutzen...

Vielleicht ist es auch ein Ansatzpunkt, sich zu fragen, ob man die Tatsache, dass man sich seiner Endlichkeit wohl bewußter ist, als so manch anderern, dazu verwenden sollte, deswegen Angst zu haben, oder die offensichtlich endliche Zeit zu genießen.

LG
Nicole
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  #2  
Alt 14.02.2009, 17:11
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Rosmarin Rosmarin ist offline
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Beiträge: 202
Standard AW: Ich will mein Leben zurück

Gestern hatte ich auch Angst(vor Thrombose), so daß ich sogar mein Handy mit ans Bett genommen habe, mache ich sonst nie, aber heute ist sie wieder weg, die Angst. Wer weiß, wer in mir mich da narren will, eine Woche vorm hei?ersehnten Umzug.

Jetzt freue ich mich wieder sehr drauf, und mit jeder gepackten Kiste komme ich meinem Ziel näher.

Ich hoffe nur, daß meine Knie durchhalten, die knirschen schon richtig(bin auch mit 68kg zuuuu schwer).

Wenn die Knie nicht mitmachen, kann ich mich dann kaum bewegen(habe das seit fast 20 Jahren)...also immer schön langsam und ein Liedchen geträllert

LG und ein schönes WE, Anne
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  #3  
Alt 15.02.2009, 09:44
Benutzerbild von Christa
Christa Christa ist offline
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Beiträge: 136
Standard AW: Ich will mein Leben zurück

Zitat:
Zitat von NTH Beitrag anzeigen
Versteht mich nicht falsch, dies hier ist ein Scheißkrankheit - aber wir sind noch nicht an der Dead line.
Und was wir aus dem Rest machen liegt ganz an uns.
Ich habe mich gestern sehr dafür geschämt, dass ich die letzten 14 Tage mehr mit Angst verbracht habe, als damit, jeden Tag für´s glücklich sein zu nutzen...

Vielleicht ist es auch ein Ansatzpunkt, sich zu fragen, ob man die Tatsache, dass man sich seiner Endlichkeit wohl bewußter ist, als so manch anderern, dazu verwenden sollte, deswegen Angst zu haben, oder die offensichtlich endliche Zeit zu genießen.

LG
Nicole
hallo nicole!

du hast es wunderschön ausgedrückt, die richtigen worte gefunden!
ich kann das, was dir am freitag passiert ist, was du beobachtet hast, sehr gut nachvollziehen. und ich habe mir deine worte überlegt und finde, das ist absolut richtig!

ja, ich verbringe ab und zu offenbar auch zuviel zeit mit meiner angst, anstatt sie einfach nur zu nützen und zu genießen.

ich glaube, ich sollte meine endlichkeit beginnen positiver zu sehen und sie wirklich genießen. freu mich z.b. auf den flug im september nach barcelona. ohne krebst hätte ich diesen urlaub nie gemacht, mir gedacht "ach was, mach ich irgendwann". nein, ich mach ihn jetzt.

und ja, es geht mir bedeutend besser, meine prognose ist viel positiver, als die von so manchem patienten, der in unsere ordi kommt oder bei uns im spital liegt.

nicole, einfach nur DANKE!

lg
christa
__________________
Leben ist das, was passiert, wenn ich eigentlich was anderes vorhatte...
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