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Alt 22.07.2009, 14:03
Benutzerbild von blueblue
blueblue blueblue ist offline
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Registriert seit: 06.05.2008
Ort: Lüneburg, Niedersachsen
Beiträge: 534
Standard AW: gedanken über tod und leben

Liebe Loewi udn liebe Biana,

ich habe immer am Montag meinen Termin beim Psychotherapeuten. Er stellt mich total auf den Kopf, nimmt mich regelrecht auseinander, führt mir vor Augen, dass ich über Jahre hinweg ziemlichen Raubbau an meinem eigenen Körper betrieben habe und Signale, die mir gegeben wurden einfach zur Seite geschoben habe.

Ich war nicht krank und wenn sich was anschlich, hab ich mich hingestellt und hab gesagt, nööö ist nüscht.... Ich bin mit Migräneattacken aller reinster Güte arbeiten gegangen. Auch sonst wegen der Zipperlein, das hat mich nicht aus dem Konzept gebracht. Bandscheibenvorfall.... na und.... ich hab mich Therapieren lassen udn bin arbeiten gegangen. Ich hab immer gedacht, das bissel steckst du locker weg.

Meine Familie war mir immer am wichtigsten, Hauptsache der geht es gut, wie es mir ging , war egal. Die Mitarbeiter in der Firma, die von mir betreut wurden, habe ich immer gut behandelt, wie mir das ging....war egal. Meine Mutter hat eine schwere Phase durchlebt, mit Selbstmordgedanken und allem drum und dran, ich war für sie da, wie es mir geht dabei....war egal.

So kommt nach und nach immer mehr zusammen und dann dem Krebs auch noch das Rezidiv.... und plötzlich aus heiterem Himmel wird alles zu viel.

Was mit mir geschehen ist im letzten Jahr, kommt jetzt erst wirklich bei mir an und hat mich sowas von aus der Bahn geworfen, dass ich damit nicht mehr alleine fertig werde. Dass ich das mal sagen würde, hätte ich vor dem Rezidiv überhaupt nicht für möglich gehalten. Im Gegenteil, hätte mir jemand gesagt, ich würde mal so etwas sagen, den hätte ich glatt für verrückt erklärt.

Alle um mich herum halten mich für eine Powerfrau, für eine starke Frau, die genau den Weg kennt.... Ich bin an einem Punkt, wo ich mir eingestehen muss, nein ich bin es nicht, im Moment bin ich schwach, verletzlich und zerbrechlich. Und ich hoffe sehr sehr sehr, dass der Psychotherapeut mir da hilft aus diesem Jammertal wieder heraus zu finden.

Liebe Grüße an euch beide

blueblue ( Heike )
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  #2  
Alt 23.07.2009, 18:30
lindt lindt ist offline
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Registriert seit: 14.03.2009
Ort: cottbus
Beiträge: 392
Standard AW: gedanken über tod und leben

@Liebe Blueblue,

ich wünsche Dir, dass Du Dichj erholst und auch zu Dir findest.
In psychologischer Behandlung sich zu begeben ,ist wohl glaube ich, in unserer Situation,dass ratsamste.
Wir dürfen die Hoffnung und den guten Glauben niemals verlieren.
Diese Erfahrung hat uns ,glaube ich ,alle in irgendeiner Form verändert.
Das alte Leben in dem Sinne wird es nicht mehr geben.
Aber weißt Du ,es hat auch auf irgendeiner Art Vorteile, nämlich neu zu beginnen ,vieles zu überdenken und zu verändern.
Waren doch die alten Gewohnheiten nicht stets die allerbesten.
Haben wir doch soebend die schmerzhafte Erfahrung gemacht ,dass das Leben endlos ist.
Es ist nichts selbstverständlich und schon garnicht die Gesundheit.

Ich z.B. bin egoistischer geworden.
Früher hab ich mich viel zuviel um Andere gesorgt.
Jetzt habe ich garnicht mehr die Kraft dazu.
Jetzt reicht sie gerade so für mich und das ist auf einer Art, ganz gut so.

Ich wünsche Dir ein riesen Kraftpaket und alles erdenklich Liebe.
Und noch was!
Hab schön Dank für Deinen so wichtigen Hinweis,ich meine damit die Leipziger Uniklinik und dem dort praktizierenden Professor.
Solche Hinweise sind stets sehr wertvoll.

Bis bald ,liebe Heike,herzlichst Biana
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