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  #1  
Alt 02.09.2009, 23:12
Benutzerbild von Kerstin22
Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Standard AW: Panik vor Chemo

Mensch Kerstin ,
du schaffst das. Ganz sicher.
Die Haare kommen wieder. Die Nebenwirkungen wirst du überstehen. Hast du nicht mehr Angst vor dem Krebs?
In einem Jahr läufst du auch wieder mit deinen Haaren durch die Gegend und die Nebenwirkungen sind Geschichte.
Ich wünsche dir, dass du die Kraft findest weiter gegen deine Krankheit zu kämpfen. Es lohnt sich.
Alles Liebe
Kerstin
__________________
Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #2  
Alt 02.09.2009, 23:52
Benutzerbild von BarbaraO
BarbaraO BarbaraO ist offline
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Standard AW: Panik vor Chemo

Hallo Kerstin,
wenn ich Dich so lese, dann entsteht vor meinem geistigen Auge ein Szenario wie aus einem Horrorfilm:
In einem feuchten dunklen Raum voller Spinnweben und und markerschütternder Schreie laufen blutrünstige Krankenschwestern mit besudelten Schlachterschürzen herum, hauen den armen wimmernden Patienten wie Irre lachend lange, rostige Kanülen in den Arm und wer Glück hat, fällt nicht sofort tot um.
Fakt ist, dass die Infusionen in sehr angenehmen Räumen von gut ausgebildeten, sehr netten Schwestern verabreicht werden. Dort sitzen die "Leidensgenossen" und lesen, raten Kreusworträtsel, dösen mit oder ohne Knopf im Ohr oder haben sogar eine Begleitung zum Klönen dabei. Da geschieht absolut nichts schreckliches.
Es ist sinnvoll, sich etwas zum Essen und Trinken mitzunehmen, denn die Infusionen dauern sehr lange und außerdem braucht man etwas leckeres für den Geschmack, der sich leider langsam bemerkbar macht.
Danach kann man ganz normal wieder nachhause gehen. Die Übelkeit kommt meistens erst am nächsten Tag und dagegen gibt es erstklassige Medikamente.
Das alles hat nichts mit Mut zu tun und kann wirklich von jedem geschafft werden.
Da ist überhaupt nichts schlimmes bei.

Zitat:
Zitat von Kiki
Aber ich habe Angst es nicht zu schaffen und nicht durchzuziehen. Und wenn ich nach dem ersten Mal machen verweigere, dann hab ich auch nichts gewonnen, sondern auch noch meine Haare verloren.
Tut mir leid, aber das ist Gejammere, das Dich nicht weiter bringt.
Es gibt keinen Grund, das nicht durchzuziehen. Glaubst Du, dass wir hier alle Helden und Heldinnen sind?
Die Chemo abzulehnen oder nach dem ersten Mal abzubrechen bedeutet, aus lauter Feigheit mit dem Leben zu spielen und der Krebstod soll nicht der angenehmste sein.
Das mag jetzt alles ziemlich hart klingen aber es ist die Wahrheit.
Entscheide, wie Du willst aber wenn Du das Leben wählst, dann reiß Dich mal ein bisschen zusammen.

Lieber Gruß
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  #3  
Alt 03.09.2009, 09:11
Benutzerbild von HeikeMarlies
HeikeMarlies HeikeMarlies ist offline
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Standard AW: Panik vor Chemo

Hallo Kerstin,
ich kann deine Ängste verstehen. Ist es aber nicht mehr die Angst vor dem Ungewissen, was kommt auf mich zu? Sieh die CHemo als Hilfspolizei die deinen Körper reinigt. Auch mir ging es so, diese Angst. Ich bin alleinerziehend mit zwei Mäusen von 5 und 13 Jahren.Auch ich wußte nicht wie soll es werden, schaff ich das. JA WIR SCHAFFEN DAS!! Wir sind Kämpfer auch wenn es nicht immer so scheint. und wenn du denkst du möchtest mal weinen dann tu es , es gehört dazu . Habe gestern meine Haare abrasiert und es gab positive Ressonance. Ich gefall mir sogar mit Glatze. Hab meiner Mam gesagt, das sie sich bei meiner Geburt Mühe gegeben hat und ich ne sehr schöne Kopfform habe.
Es ist zu schaffen. Ich bekomm am Dienstag meine nächste. Und gegen die NW kannst du dir bei deinen Arzt Mittel geben lassen. Du mußt nicht alles ertragen. Rede über deine Ängste mit deinem Arzt. Wenn er gut ist, hilft er dir. Ich habe dies auch gemacht und in unserer Praxis wird mit der Angst jedes einzelnen bewußt umgegangen und das tu gut.
Also liebe Kerstin, ich wünsche dir viel viel Kraft.
LG Heike
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  #4  
Alt 03.09.2009, 09:54
Benutzerbild von schätzelein
schätzelein schätzelein ist offline
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Standard AW: Panik vor Chemo

Hallo Kerstin

Jammere soviel du willst, du hast ja auch allen Grund dazu und manchmal hilft jammern ja auch
Bedenke nur wie ist es wenn du keine Chemo machst, kannst du dann angstfrei leben?? Ich profitiere nur zu 5% von der Chemo und trotzdem war ich irgendwann an dem Punkt wo ich mir sagte ohne geht nicht. Ich will keine Möglichkeit auslassen. Am Dienstag hab ich nun schon meine 3. Chemo und ich vertrage sie ganz gut. Du hast schon sooo viel geschafft das schaffst du auch noch.
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  #5  
Alt 03.09.2009, 14:37
Benutzerbild von Kerstin22
Kerstin22 Kerstin22 ist offline
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Beiträge: 874
Standard AW: Panik vor Chemo

Ich bins noch mal. ich würde dir auch raten mit den Ärzten über deine konkreten Ängste zu sprechen. Manchmal hilft das schon. Ich habe eine Brech-Phobie und inzwischen 14 Zyklen Chemo hinter mir (hatte keinen Brustkrebs). Über meine Angst informiert konnten mich die Ärzte beruhigen und mir Medikamente geben und Ängste nehmen. Wegen der Chemos habe ich übrigens nie gekotzt. Den Haarausfall fand ich persönlich überhaupt nicht schlimm. Es tut nicht weh und irgendwann sind sie wieder da. Um eine tödliche Krankeit zu bekämpfen, muss man vielleicht was riskieren.
Viel Kraft!
Die andere Kerstin
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Morbus Hodgkin, II B mit Riskofaktor, ED 4/06, 8x BEACOPP eskaliert,Bestrahlung, 1. Rezidiv 03/07, 2x Chemo mit DHAP, 20.06.07 SZT; Bestrahlung;Reha, 2. Rezidiv, 18.04.08 allogene SZT, 03.06.08 komplette Remission , 2019: Knoten im Brustkorb, 03/19 ED Peripherer Nerventumor, 6 Zyklen Chemo, Bestrahlung, OP, bestätigte Remission 01/20
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  #6  
Alt 03.09.2009, 21:01
Kiki-K Kiki-K ist offline
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Beiträge: 594
Standard AW: Panik vor Chemo

Hallo Ihr Alle!

Ihr seid alle so unglaublich lieb und versucht mir Kraft zu geben und Mut zu machen! Dafür vielen Dank! Es ist schön zu wissen, daß es solche Menschen wie Euch gibt und auch zu lesen, daß es Euch allen nicht viel anders geht oder ergangen ist als mir. Wenn ich es doch bloß schaffen könnte, die Chemo nicht als Feind der mich zerstört anzusehen. Ich weiß selber das hört sich völlig daneben an, aber bis zum jetzigen Zeitpunkt seit der Diagnose ging es mir nie schlecht. Ich hatte keine Schmerzen und nichts. Die OP hab ich mit Leichtigkeit weggesteckt. Und jetzt kommt der morgige Tag und ich funktioniere einfach immer weniger. Ich möchte einfach so weiter leben wie ich es bis jetzt getan habe. Ohne Blessuren wenn man es so nennen mag. Bis auf die Tatsache das mir halt oben links was fehlt. Aber das macht mir nichts aus. Es ist ok. Mit den Ärzten hab ich gesprochen. Sie kennen meine Angst und meine Ablehnung der Chemo. Aber sie sagen halt alle das ich da durch muß und wieder bessere Zeiten kommen und die Haare wieder wachsen. Alle sind sehr nett und fürsorglich zu mir. Wirklich. Ich vertraue ihnen auch. Nur mir selber eben nicht. Sch....!

Aber jetzt höre ich auf zu schreiben. Ich habe das Gefühl immer nur das Selbe zu schreiben und komme mir irgendwie auch doof vor, weil ich so bin.

Morgen um 7.45 Uhr soll ich im Krankenhaus sein. Ich hoffe ich schaffe es!

Kerstin
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  #7  
Alt 03.09.2009, 21:21
Benutzerbild von Jule66
Jule66 Jule66 ist offline
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Beiträge: 4.025
Standard AW: Panik vor Chemo

Liebe kerstin,

habe lange überlegt,ob ich Dir schreiben soll.Auf der einen seite denke ich,jeder muß für sich selber entscheiden und die Konsequenzen daraus tragen.
Andererseitsu bist 35Jahre jung,und Du lieferst selber das Stichwort,die Chemo zu machen: Du sagst,Du willst so weiter machen wie zuvor.
Das kannst Du zwar kurzfristig,wenn Du keine machst.Aber glaubst Du wirklich,dass du das Leben angstfrei genießen kannst?Dass Du Dir nicht irgendwann Vorwürfe machst?
Es gibt für alles im Leben DEN richtigen Zeitpunkt,ein Zeitfenster.Dein Zeitpunkt für Deine Zukunft,damit Du langfristig so weiterleben kannst,ist MORGEN.In der Chemoambulanz.
Sandra hat dieser Tage ein tolles Buch vorgestellt,von Miriam Pielhau.Ich habe es gelesen,Respekt.Ich kann es Dir nur empfehlen,diese Frau ist ein Beispiel an Mut und Tapferkeit und Optimismus.So ein Buch kann Dir helfen,Dich zu überzeugen.
Ich selber habe nicht eine Sekunde an dem Nutzen der Chemo für mich gezweifelt.Gerade weil ich auch so weiter leben will...
Ich habe auch geheult,als die Haare fielen(und die waren lang und schön),ich jammere und tobe,aber...ich habe schon die 4.geschafft,nur noch 2.und noch was:heute ist der 1.Tag,an dem ich nicht geraucht habe(und das ich,als echte Süchtige).Ich möchte ab sofort meine Karriere als Raucherin beenden!
Du siehst,man kann ne ganze Menge schaffen,Schritt für Schritt.
Tu Dir selbst den Gefallen und denke LANGFRISTIG:der Zeitpunkt ist jetzt,morgen.Schritt für Schritt.DU SCHAFFST DAS;WIE WIR ALLE.
Liebe Grüße und alles Gute für morgen,JULE
__________________
"Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will."
Albert Schweitzer
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