Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 03.09.2009, 13:13
Leni84 Leni84 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.08.2009
Ort: Solingen
Beiträge: 23
Standard AW: Wie überlebt man diesen Schmerz?

Liebe C.

ich bin so völlig sprachlos seitdem ich deine Zeilen las..........
du hast im letzten halben Jahr fast genau das gleiche Schicksal mitgetragen wie ich mit meiner Mama. Bei ihr war es Brustkrebs der ins Gehirn gestreut hatte und auch sie kämpfte einen Kampf, der bereits verloren war.
Meine Mami starb 5 Tage nach deiner Mama.......und so wie du ihre letzten Stunden beschrieben hast, genauso !!!!! war es auch bei uns! Auch wir waren bei ihr und hielten ihre zittrige Hand, hörten sie laut atmen und die Abstände immer länger wurden bis sich ihr brustkorb nicht mehr regte

Und warum ich dir schreibe- ich bin auch vor Schmerz wie gelähmt, weiß nicht mehr weiter, kann nicht aufhören an ihr Leid zu denken und verspüre ein unbeschreiblich starkes Heimweh.
Hast du dir schon Hilfe gesucht? Trauerbewältigungsangebote oder Therapeuten?
Vielleicht können wir uns gegenseitig Tipps geben.

Ich grüße und drücke Dich aus der Ferne

Madeleine
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 03.09.2009, 21:59
c-nada c-nada ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 03.09.2009
Beiträge: 2
Standard AW: Wie überlebt man diesen Schmerz?

Hallo Madeleine,

es tut mir sehr leid, dass Du auch so etwas Schlimmes durchmachen musstest und musst. Dass Du ständig an ihr Leid denken musst, kann ich so gut nachvollziehen, das geht mir genauso. Ich kann es einfach nicht fassen, dass so ein großartiger Mensch so leiden muss. Wenn ich daran denke, welche Ängste und Höllenqualen sie ausgestanden haben muss und wie tapfer und optimistisch sie trotzdem war, bringt es mich fast um.
Nein, ich habe mir noch keine Hilfe zur Trauerbewältigung gesucht, ich dachte eigentlich, dass ich es alleine schaffe. Wenn ich aber daran denke, dass ich am Montag, zwei Wochen nach Mamas Tod, wieder arbeiten gehen soll, kann ich mir das überhaupt nicht vorstellen. Ich glaube, ich kann das noch gar nicht.
Wie ist das bei Dir? Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt und denk daran, dass es irgendwo Menschen gibt, denen es genauso geht wie Dir.
Alles Liebe,
*Caro
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 03.09.2009, 23:08
Boxerhund1 Boxerhund1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.06.2009
Ort: Ba-Wü
Beiträge: 202
Standard AW: Wie überlebt man diesen Schmerz?

hallo Caro,

fühl dich erstmal ganz lieb gedrückt

Meine Mutter starb vor etwas mehr als 2 Monaten, bei mir ist es also auch noch recht frisch.
Wie ein paar meiner Vorredner schon sagten, jeder geht anders um mit der Trauer. Ich habe für mich selber Ablenkung gesucht, so gut es ging - nur nicht immer dran denken müssen. Seit Jahren hab ich in dieser Zeit nachts wieder mal Bücher gelesen, bis mir die Augen zugefallen sind, hab mich bis nach Mitternacht im Chat rumgetrieben - nur ja nicht wirklich zum Nachdenken kommen.
Wenn der Schock nachläßt und der Schmerz hochkommt, hat man eine schwere Zeit.

Aber... ich kann dir versichern, daß der Schmerz im Lauf der Zeit milder wird, daß es nicht mehr so sehr weh tut. Und... du hast immerhin nahe Verwandte, die dich einfach auch mal in die Arme nehmen können, so daß ihr zusammen weinen könnt.

Was für mich richtig war und ist, muß nicht auch für dich richtig sein. Aber vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, wenn du wieder arbeiten gehen würdest. Dadurch bringst du vielleicht ein kleines bißchen Normalität zurück in dein Leben - und es lenkt dich ab, weil du dich auf andere Dinge konzentrieren mußt. Und so geht ein Tag um, dann eine Woche, ein Monat.... und es wird leichter und besser - es tut immer weniger weh.

Deine Mama wird immer ihren ganz besonderen Platz in deinem Herzen behalten. Und sie würde ganz bestimmt wollen - so wie du sie beschrieben hast - daß du DEIN Leben anpackst wieder und vorallem irgendwann auch wieder lachen kannst und glücklich sein, sowenig möglich dir das im Moment vielleicht erscheint.
Ich drück dich nochmal ganz lieb
__________________
Liebe Grüße, Cori

Als Angehörige kam ich, als Hinterbliebene blieb ich.

Mama: 4.10.1924 - 29.6.2009
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 04.09.2009, 12:46
Benutzerbild von Hasi1965
Hasi1965 Hasi1965 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.01.2009
Ort: Lohmar
Beiträge: 695
Standard AW: Wie überlebt man diesen Schmerz?

: Und sie würde ganz bestimmt wollen - so wie du sie beschrieben hast - daß du DEIN Leben anpackst wieder und vorallem irgendwann auch wieder lachen kannst und glücklich sein, sowenig möglich dir das im Moment vielleicht erscheint.

Meine Mama starb vor 3 Monaten. Ich kann Dir nur den gleichen Tipp geben. Wichig ist aber, das Du es rauslässt , sonst gehst Du kaputt.

Mein tiefes Beileid und ich wünsche Dir ganz viel Kraft

Ulli
__________________
Meine Mam: * 02.11.1937 - + 02.06.2009
"Wenn Du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es Dir sein als lachten alle Sterne. Weil ich auf einem von Ihnen wohne, weil ich auf einem von Ihnen lache..."
(Der kleine Prinz)

Mein Papa: *04.11.1935 - + 11.05.1993
Sorry, das ich Dich allein gelassen habe.

Mein Bruder:*02.06.1962 - September 1962

Ich werde Euch nie vergessen !
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 05.09.2009, 14:31
summersky summersky ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 27.06.2009
Beiträge: 6
Standard AW: Wie überlebt man diesen Schmerz?

Hallo C-Nada,

meine Mutter starb vor 3 Monaten und ich kann nur sagen, dass es gute und schlechte Zeiten gibt. Trotz dieser ganzen schlimmen Zeit, 1997 Unterleibskrebs, 2001 Zungenkrebs, 2006 Speiseröhrenkrebs, erinnere ich mich an die guten Zeiten. An all das was ich ihr geben konnte und umgekehrt. Ich schreibe auch Tagebuch und die Anrede ist nicht mehr Hallo mein bester Freund, sondern Hallo Mama ich liebe dich. Es hilft darüber zu reden, zu trauern und einfach zu weinen und zu sagen - ich hasse diese sch.... Krankheit. Aber unser Leben geht weiter und keiner der Verstorbenen wollte wohl das es uns schlecht geht. Jeder kommt anders damit zurecht. Ich habe sie seit 2001 gepflegt und die letzten 3 Jahre hat sie bei mir gewohnt. Ich weiß was Belastung ist und mir fällt es schwer jetzt mein eigenesn Leben zu führen, aber auch das werde ich schaffen. Was bleibt ist die Liebe und Geborgenheit, die ich bekommen habe und ich nehme es als Kompliment, das man mir gesagt hat, du bist wie deine Mutter. Obwohl man es ja eigentlich nicht so gerne hört. Ich liebe meine Eltern und am Grab spreche ich mit ihnen und ich bin davon überzeugt, dass alle Verstorbenen ein Auge auf ihre Lieben haben. Die Wunde, der Schmerz wird nie verheilen, aber er wird mit der Zeit erträglicher. Ich sprühe nun auch nicht vor Lebensfreude, aber mit der Hilfe meiner Freunde kommt die Hoffnung wieder zurück, dass es doch irgendwann gut wird.
Ich fühle mit dir und es tut mir leid, dass du so einen Verlust erleiden mußtest.
Ich wünsche dir viel Kraft und Energie und kann nur sagen, lass die Trauer zu. Ich habe viele Sachen von ihr in meiner Wohnung stehen und habe auch Kleidungsstücke behalten. So gehe ich damit um, vielleicht werden diese Dinge mit der Zeit eingemottet, aber jetzt erstmal stehen sie hier und ich merke es tut mir gut.Die Wohnung ist so gut wie aufgelöst. was mich auch manche Träne gekostet hat, denn ich bin mit den Möbeln aufgewachsen. Mein Bruder konnte den Großteil gebrauchen, der Rest geht als Spende weg.
So werde ich damit fertig.
Ich wünsche dir alles Liebe und Guten
__________________


Meine Eltern sind wieder vereint
meine Vater 27.09.1930 - 07.12.1999
meine Mama 07.10.1934 - 30.05.2009
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 03:13 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55