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  #1  
Alt 25.01.2010, 07:09
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Adenocarcinom - wie gehts weiter?

Hallo Bine,

aus eigener Erfahrung (seit gut zwei Jahren) kann ich sagen, daß man sich da auf alles mögliche einstellen kann.
Bei mir gehts immer auf und ab. Manchmal sehr schnell und unerwartet. Deswegen kann ich auch die wechselnde Prognose der Ärztin verstehen. Gerade bin ich wieder "auf".

Vier Wochen lang lag ich zu Hause und kam nicht mal bis zum Klo. Stattdessen hatte ich neben dem Bett Eimer.

Einen Pflegedienst hatte ich nicht. Ich hätte auch keinen gewollt.
Eine liebe Nachbarin schaute regelmäßig nach mir und fragte nach meinen Wünschen und Bedürfnissen.

Lg Reinhard

Zum Thema "nichts sagen": ich merke es eigentlich schon vor den Ärzten, wie es um mich steht und denke, man sollte kein Geheimnis daraus machen. Das würde nur dem gegenseitigen Vertrauen schaden.
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  #2  
Alt 25.01.2010, 16:46
bineblocksberg bineblocksberg ist offline
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Standard AW: Adenocarcinom - wie gehts weiter?

Hallo Erika, hallo Reinhard,
ja ich habe heute schon alles mögliche während meiner Arbeitszeit erledigt. Morgen kommen zwei Sauerstoffgeräte, davon ein mobiles, einen Rollator für die erste Zeit wenn er noch so schwach auf den Beinen ist kann ich am Mittwoch abholen. Pflegebedürftigkeit wurde heute netterweise vom Sozialdienst des Krankenhauses beantragt, ich denke mal aber das dauert bis sich da mal jemand bequemt. Also habe ich heute einen "Hausnotruf" organisiert, das wird am Montag angeschlossen und alles besprochen.
Ausserdem habe ich heute ganz schön lange mit Prof. Beuth von der Uni Köln gesprochen. Alles in allem ein eigentlich zufriedenstellender Tag.
Ich werde ihn am Freitag aus der Klinik holen, Samstag und Sonntag bin ich zuhause dann kann ich das auch abschätzen ob ich ihn Montag alleine lassen kann.
Ganz vielen Dank für Eure Tips.
Übrigens unsere Nachbarn sind leider auch alle berufstätig, auf die Idee bin ich auch gekommen.

Reinhard, klar dass man die Wahrheit sagen soll, natürlich weiss er von seinem ersten behandelnden Arzt dass dieser ihm noch 1/2 Jahr gibt.
Mein Freund ist sehr stark und kämpft wie ein Löwe. Aber stell Dir mal vor jemand ist labil, der nimmt sich vielleicht bei Aussagen wie kurzfristig oder 14 Tage schon vorher freiwillig das Leben. Und im nachhinein bin ich froh dass er dieses hin und her nicht mitbekommt, ich könnte mir dann schon vorstellen, dass er dann auch irgendwann keine Hoffnung mehr sieht und nicht mehr kämpft. Und das will ich nicht. Oder sagen wir mal noch nicht, denn er hat noch keine Schmerzen oder was sonst noch dazugehört.

LG Bine
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  #3  
Alt 25.01.2010, 22:28
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Adenocarcinom - wie gehts weiter?

Hallo Bine,

Ich habe nie gekämpft, weil ich dabei ja nur verlieren kann.
Es hat mir immer gereicht, möglichst nicht zu früh zu sterben und die mir verbleibende Zeit zu genießen.

Entscheidend für den Lebenswillen ist, so finde ich, daß man das Gefühl hat, daß sich das Leben noch lohnt, daß man irgendwie gebraucht wird, obwohl man doch anscheinend zu nichts mehr Nütze ist.

Hierbei können die Angehörigen sehr hilreich sein.

LG Reinhard
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  #4  
Alt 26.01.2010, 07:00
bineblocksberg bineblocksberg ist offline
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Standard AW: Adenocarcinom - wie gehts weiter?

Guten Morgen Reinhard,

Angehörige hat er leider nicht mehr, nur noch einen Bruder und der ist weit weg. Er hat also nur noch mich und natürlich werde ich alles in meiiner Macht stehende tun um ihm zu helfen und ihn zu unterstützen.
Wie ist das mit Antioxidantien während der Chemo? Er bekommt Cisplatin und Pemetrexed. Prof Beuth von der Uni Köln hat mir Equizym MCA empfohlen. Ausserdem soll er viel rotes Obst und Gemüse essen.
Andersrum hab ich wieder gehört, Antioxidantien können gerade bei einer Chemo mit Cisplatin die Zytotoxität abschwächen

Ich hatte schon im Vorfeld auf Anraten der Apothekerin Orthomol gekauf, dieser Prof. Beuth meinte das würde während der Chemo gar nix bringen, wohl aber das Equizym.

LG Bine
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  #5  
Alt 26.01.2010, 08:05
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Adenocarcinom - wie gehts weiter?

Hi Bine,

ich hatte andere Chemo-Mittel und habe eigentlich immer nur das genommen, was mir der Onkologe verschrieben hat.

Eine Zeitlang hatte ich dazu Akupunktur, bis die Therapeutin wechselte, der neue Therapeut war mir zu unpersönlich. Dann hatte ich Misteltherapie, die ich dann auch abgesetzt habe und wirklich nur noch das absolut notwendige nahm.

Zum Essen: die China-Therapeutin empfahl mir, auf meinen Körper zu hören und das zu essen, wonach er verlangt. Das tue ich bis heute.
Ansonsten untersuchte sie mich bei jeder Sitzung und gab dementsprechende Empfehlungen.

LG Reinhard
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  #6  
Alt 08.02.2010, 22:13
bineblocksberg bineblocksberg ist offline
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Beiträge: 109
Standard AW: Adenocarcinom - wie gehts weiter?

Ich möchte nun auch mal wieder berichten, was sich seit der Entlassung meines Freundes aus der Ruhrlandklinik getan hat.
Er hat natürlich viel gelegen, immer schön seinen Sauerstoff eingeatmet und hat auch täglich ein paar Runden durch den Garten gedreht. Übungen für die Beinmuskulatur gehörten auch zu seinem Programm. Was für ihn eben sehr lästig war, war diese ständige Husterei und das er sich hin und wieder erbrochen hat wenn er was "vernünftiges" gegessen hat. Mit vernünftig meine ich eben frisch gekochtes, das kam regelmässig ne Stunde später wieder raus. Quark Joghurt, sein Fresubin usw. blieben drin.

Letzte Woche Donnerstagmorgen kam der Hausarzt zum Blut abnehmen und er hat auch direkt mal die Lunge abgehört und hat uns freudig mitgeteilt, dass in der rechten Lunge (die vom dem riesigen Tumor kaputte) wieder Atemgeräusche zu hören seien *freu*. Nachmittags einen
Termin in einer Arztpraxis in der Schulmedizin und Naturheilkunde unter einem Dach ist, ebenso wie eine Onkologie. Auch dieser Besuch verlief ganz toll, ein gepacketes Bündel an Therapiekonzepten kombiniert mit Chemotherapie, alles in allem ein erfreulich positiver Tag.

Abends rief dann der Hausarzt an, er hätte einen Notruf vom Labor bekommen, die Thrombozytenwerte liegen unter 5000 und unter diesen Umständen sollte mein Freund auf jeden Fall sofort ins Krankenhaus da die Gefahr einer lebensgefährlichen Blutung besteht. Wahrscheinlich könnte er am nächsten Tag wieder nach Hause.
Nun, in dieser Nacht wurden ihm 2 Infusionen mit Thrombozyten angehängt, am nächsten Tag bei der Laborkontrolle waren diese wieder im grünen Bereich dafür waren die Leukocyten unter 1000 gefallen. Dafür bekam er die letzten 3 Tage Spritzen, zwar fielen die Leukos die ersten 2 Tage leider wieder aber heute war der Wert auf 2400 :-). Morgen kann er dann erstmal wieder das Krankenhaus verlassen. Eine Röntgenkontrolle der Lunge wurde heute auch gemacht, das Ergebnis wissen wir aber erst morgen.

Vermutlich wird die nächste Chemo aufgrund der letzten Laborbefunde dann wohl um ein paar Tage verschoben? Oder kann man die trotzdem weitermachen, er wäre nächste Woche wieder dran. Ich denke mal das wäre sicher im Moment nicht so gut, obwohl ja begleitend noch andere Therapien angestrebt sind (Hyperthermie, Ozontherapie usw.).

Ich wünsche Euch allen ganz viel Kraft und Hoffnung, hört niemals auf zu kämpfen.

Bine
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  #7  
Alt 01.03.2010, 09:22
bineblocksberg bineblocksberg ist offline
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Beiträge: 109
Standard AW: Adenocarcinom - wie gehts weiter?

Guten Morgen Zusammen

nachdem mein Freund letztendlich nochmal im Krankenhaus gelegen hat weil dieses Mal der Hämoglobinwert so schlecht war hat der Onkologe entschieden, es gibt keine Chemo mehr, denn noch so eine würde er nicht überleben . Er wird dann nur noch mit Avastin als Monopräparat weiter behandelt.
Seit Freitag bekommt er auch Bestrahlung aber nicht für die Hirnmetastase sondern auf den Lungentumor, die Ärzte erhoffen sich dass die Lunge sich dann wieder etwas entfaltet und er besser Luft bekommt. Seit der ersten Bestrahlung hustet er leider wieder vermehrt und stärker, bis hin zum Würgereiz. Ist das normal bei Bestrahlung? Er hat noch 14 vor sich und ich denke dass wird dann sicher auch noch schlimmer werden?

Etwas gutes gab es aber doch auf dem Planungs-CT. Es werden wieder einige kleine Stellen in der Lunge belüftet, nur reicht das noch nicht aus. Wir hoffen weiter-

Euch allen eine erfolgreichen und hoffentlich beschwerdefreien Wochenanfang.

LG
Bine
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