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  #1  
Alt 26.03.2010, 13:54
hope28 hope28 ist offline
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Beiträge: 17
Standard AW: woher nehmt ihr die kraft zum kämpfen?

so nun nehm ich mir mal die zeit und nehme stellung" auf meine worte.

erstmal vielen dank für eure antworten. es ist wirklich interessant und lehrreich für mich, wie ihr damit umgeht.

meine wortwahl war wohl doch etwas ungünstig und ich wollte sicher niemanden damit verletzen. ich denke es ist auch anders rüber gekommen, als ich das wollte...

als ich gesagt habe, ich bewundere die menschen die mit der krankheit krebs leben und nicht aufgeben und letztendlich wieder gesund werden, meinte ich, das mir das hoffnung gibt und zuversicht, dass es bei uns auch alles wieder gut werden kann.
ich wollte keineswegs damt sagen, dass diejenigen, die es leider nicht schaffen, verlierer sind oder nicht genug getan haben um wieder gesund zu werden...
das ist einfach nur tragisch und sehr traurig und verlierer sind diese menschen sicher nicht. es war nicht meine absicht es zu klingen zu lassen.
ich habs wohl einfach falsch ausgedrückt. jemand meinte ich wäre wohl eine verzweifelte tochter. dazu kann ich nur eins sagen - genauso ist es. gut erkannt!

für mich ist es im moment noch "kampf", aber ich habe durch eure antworten auf jeden fall gemerkt, dass man damit leben muss und verstehe auch was ihr mit dem "annehmen" meint.
für mich ist es noch kampf, weil wie noch ganz am anfang damit stehen und das alles neu ist. ich denke das akzeptieren und annehmen wird noch etwas dauern. ich habe im moment nur angst und gleichzeitig hoffnung.

eure beiträge haben mir auf jeden fall etwas die augen geöffmet und dir esmiralda danke ich auch sehr. dein fall ist wieder einer, der einem hoffnung macht und ich finde deine einstellung sehr gut.

@schafchen; nach deinem letzten post kann ich auf jeden fall besser nachvollziehen, was du meinst. manchmal kommt es halt wirklich beim schreiben anders rüber als in einer unterhaltung

vielleicht konnte ich mich jetzt etwas besser ausdrücken und ihr versteht mich ein wenig...
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  #2  
Alt 27.03.2010, 00:01
schäfchen46 schäfchen46 ist offline
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Beiträge: 34
Standard AW: woher nehmt ihr die kraft zum kämpfen?

Zitat:
Zitat von hope28 Beitrag anzeigen
für mich ist es noch kampf, weil wie noch ganz am anfang damit stehen und das alles neu ist.
Sei mir nicht böse.

Für Dich ist das kein Kampf. Natürlich ist alles neu und ihr steht am Anfang. Aber eben "ihr", nicht Du persönlich. Du bist nicht betroffen. Das ist keine Anklage, sondern lediglich eine Feststellung. Gegen was kämpfst Du? Gegen Deine Gefühle? Gib Deiner Mutti jedwege Unterstützung.

Monika und Birgit Ihr sprecht mir aus der Seele. Danke für Eure schönen Zeilen. Glück dem, der steinige Pfade nicht begehen muß. Das soll kein böser Gedanke sein. Glück dem, dem es gutgeht Ich wünsche niemandem etwas böses.

Verstehen kann nur der, der in gleichen Schuhen tritt.

*Auf das du alle Tage deines Lebens lebst*

LG
Schäfchen

Ich wünsche jedem und allem Gesundheit und ein schönes Leben
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  #3  
Alt 27.03.2010, 12:58
hope28 hope28 ist offline
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Beiträge: 17
Standard AW: woher nehmt ihr die kraft zum kämpfen?

also ich muss dir doch mal wiedersprechen.

ich kämpfe auch und zwar nicht mit der krankheit an sich, da ich ja selber nicht krank bin.
als angehörige und tochter kämpfe ich auch und zwar mit der situation vielleicht auch mit den gefühlen...
kämpfen oder kämpferin ist für mich eigentlich ein positive bezeichnung. man gibt nicht auf und versucht alles um es wieder ins positive zu verwandeln, als angehörige versucht man die betroffene aufzubauen und mut zu machen und das beste zu geben in so einer situation.
und wenn jemand nicht wieder gesund wird ist er trotzdem kein verlierer, weil derjenige nicht genug "gekämpft" hat.

jeder hat ja eine andere einstellung zu diesem thema und da mache ich auch niemanden einen vorwurf. man kann anderer meinung sein und sich trotzdem austauschen.

wie gesagt ich wünsche niemanden was böses und allen das sie wieder gesund werden, daher war es nicht meine absicht, dass es so rüber kommt.


aber ich bin eine kämpferin und stolz drauf
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  #4  
Alt 27.03.2010, 13:13
MaNdY1990 MaNdY1990 ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: woher nehmt ihr die kraft zum kämpfen?

Hallo...
da muss ich hope28 recht geben auch angehörige müssen mit dieser situation klar kommen und kämpfen auf einer art und weisse ...
den würden freunde, familie und menschen die dir nah stehn nicht mit dir kämpfen und dir nicht die kraft geben würden betroffene auch nicht so stark bleiben wie sie sind den man braucht einfach nur menschen die in dieser zeit an deiner seite sind und die einfach mit dir fühlen und dir die kraft geben ...
und die kraft die uns angehörig geben ist nicht immer für ihn leicht all das was sie mit ihnen mit machen ...
was aber angehörig und freunde näturlich gern machen es gibt aber auch freunde die dich einfach links liegen lassen und den kampf einfach nicht mit dir kämpfen wollen ..
doch die die mit dir den weg gehen und dir beistehn kämpfen für dich mit ..
das ist meine meinung
es soll nicht böse oder so rüber kommen ..
hope28 wünsche dir und deiner familie ganz ganz viel kraft ..
Liebe grüße mandy
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  #5  
Alt 27.03.2010, 23:28
schäfchen46 schäfchen46 ist offline
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Beiträge: 34
Standard AW: woher nehmt ihr die kraft zum kämpfen?

ja hope, ich verstehe, was Du meinst. Ich verstehe es wirklich und würde als Angehörige ebenso reagieren. Ich kann das gut nachvollziehen.

Ich sehe es jedoch heute aus Betroffenersicht. Und ich weiß, wie Angehörige reagieren und agieren. Es ist immer "dieses" - wird schon alles gut, mach mal, geh mal, lass machen. DAS ist es, was mir oft die Luft nimmt. Sicher macht man und tut und lässt es über sich ergehen. Aber was eben dieses eben mal "machen lassen" tatsächlich bedeutet, kann nur ein Betroffener nachempfinden. Ich habe erlebt - und das mache ich keinem Angehörigem zum Nachteil - das es sich sooo leicht "spricht". Ja, lasse dies oder das machen, wird schon alles gut, muß so sein.

Ich für meinen Teil kann damit schlecht umgehen und daher kann ich die Gefühle Angehöriger schlecht annehmen. Das soll jetzt keine Wertschätzung Dir gegenüber sein.

Ich erlebe es auch heute noch. Wenn ich darüber sprechen will (und das Bedürfnis habe ich manchmal) heißt es von den Angehörigen "lass mal, ist doch alles gut und vorüber" Ist es das tatsächlich? Wenn vorüber hat kaum einer mehr die Muse, darüber sich zu unterhalten.

Ich wünsche Euch weiterhin alles Gute

schäfchen
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  #6  
Alt 28.03.2010, 00:22
Benutzerbild von Finesse
Finesse Finesse ist offline
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Standard AW: woher nehmt ihr die kraft zum kämpfen?

Hallo Hope,

ich finde, Du hast hier wirklich ein interessantes Thema angeschnitten. Ich denke, die Frage mit dem Umgang ging nur in die falsche Richtung, weil das Thema "kämpfen" manchmal falsch ankommt.

Als es mir als Betroffene passierte, war ich zutiefst verwundert: Ich bin krank, kann doch garnicht sein. Dann kam die Angst: Hilfe!!!

Und dann? Komischerweise hatte ich die tiefe Überzeugung, dass ich es schaffe. Es war in mir drin kein Zweifel. Ich hatte Glück, es war ein sehr frühes Stadium und ich habe es hoffentlich geschafft. Die Zeit war nicht einfach. Annehmen mußte ich die neue Ina, die schwach ist und Geduld braucht. Ich mußte annehmen, dass ich mich verändere. Und meine Unschuld ist weg: Das trifft mich nicht, nur die Anderen.

Aber ich glaube, der Weg der Angehörigen ist ganz anders. Die können ja nicht wie wir zur OP gehen und die Chemo überstehen. Die können nur mitleiden.
Ich habe es bei meinem Lebensgefährten bemerkt. Diese Sprüche (sorry, ist nicht ganz so gemeint): Das wird schon wieder. Wir schaffen das. Da müssen wir durch.
Ich habe sie gehaßt die Sprüche. Aber es war ja nur die reine Hilflosigkeit. Mich zu halten, wenn ich weinte und genau zu wissen, dass es nicht in seiner Macht lag, hat ihn grau werden lassen. Er ist krank geworden, als es mir etwas besser ging: Bandscheibe und Leistenbruch. Du siehst, er hatte schwerer zu tragen als ich.
Und was Schäfchen geschrieben hat: Er tut alles, damit es ist wie immer. Nur dass nichts mehr so wie immer ist.
Ich habe immer gesagt, ich will mein altes Leben zurück. Ganz ehrlich, so ein Quatsch. Ich habe ein neues und die Qualität ist ganz tief innen drin viel besser, ganz anders.
Ich werde am 14. Mai einen neuen 1. Geburtstag feiern mit all den Leuten, die bei mir und mit mir waren.
Als Betroffene habe ich mir gewünscht, dass ich das Gefühl habe, so ein zu dürfen wie ich gerade bin. Ich meine, so geliebt zu werden. Mit all den Chemoverrücktheiten, den Stimmungsschwankungen, .....
Und dass so viele Menschen das geschafft haben, dafür möchte ich Danke sagen.
Sei für deine Mutter da, akzeptiere sie wenn sie mutlos ist, genauso wenn sie mutig ist. Aktzeptiere Ihren Weg - egal ob Kampf, Aktzeptanz, Wut, Schmerz, Hoffnung, ...
Verstehst du. Tue ihr die Liebe und kämpfe nicht, sondern zeig ihr nur, dass du da bist und sie lieb hast.

Das habe ich am Meisten gebraucht.

Sorry, das ist alles ein wenig lang geworden. Aber es tat gut, alles einmal zu schreiben.

Danke Hope

Ina
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  #7  
Alt 29.03.2010, 10:44
melsta melsta ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 54
Standard AW: woher nehmt ihr die kraft zum kämpfen?

Hallo Ina,
Du sprichst mir aus der Seele, genauso fühlte es sich bei mir auch an.
Ich mag nicht undankbar klingen, denn meine Freunde und Familie standen mir bei, und es hat mir auch sehr geholfen.
Nur war ich letztendlich diejenige, die da allein durchmusste, und keiner konnte mir etwas abnehmen - und genau da rührt die Hilflosigkeit her glaube ich.
Im Moment bin ich zum Beispiel 4 Wochen vor meiner 3. Nachsorge, und ich bin total unruhig und hibbelig und habe Angst. Und wenn ich das ausspreche (bei Nachfrage) sind die meisten hilflos, und sagen Dinge wie "wird schon alles ok sein", und das macht mich wiederum ein wenig hilflos - so dass ich von der Angst vor der Nachsorge nichts mehr sagen mag....
Naja, jedenfalls wollte ich sagen, dass Du das sehr schön formuliert hast, und ich mich darin wiederfinden konnte.
:-)
Viele Grüße,
Melanie
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