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  #1  
Alt 21.05.2010, 13:30
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So, ich war einige Zeit nicht hier online, da ich selber auch immer etwas Ärger mit meiner Gesundheit habe (mein Blutdruck spinnt kolossal - ich hatte zwischendurch Rekordwerte bis 240/120), aber ich wollte doch weiter Positives zu meinem Dad berichten.

Ende März war ja noch eine Befundbesprechung mit dem Onkologen, und der noch einmal genommene CEA war an diesem Tag wieder etwas höher, bei 25ng/ml. Der Doc war etwas verwundert und meinte, in etwa 10 Prozent der Fälle "lügt" der Tumormarker. Allerdings bestünde natürlich auch eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass eine Peritonealkarzinose bestehen könnte, die man aber bei noch sehr kleinen Herden nicht auf dem CT sehen könnte. Er sagte, er wolle noch etwas abwarten und etwa einen oder zwei Monate später noch einmal den CEA Wert messen, da er keinen Tumormarker behandelt. Und so lange keine Metastasen in den bildgebenden Verfahren zu sehen seien, bestünde kein direkter Handlungsbedarf.

Nun war mein Vater letzte Woche wieder beim Onkologen, wo ihm Blut für einen neuerlichen Tumormarker-Check abgenommen wurde. An diesem Tag hatte ich leider keine Zeit mitzugehen, aber der Doc sagte, dass er meinen Vater sofort nach Essen in die Uniklinik zum PET-CT schicken würde, wenn der Wert weiter gestiegen wäre. Mein Vater sollte Ende der Woche anrufen und würde dann erfahren, wie es aussieht.

Wir waren schon etwas besorgt, was nun herauskommen würde, aber dann kam zum Glück die Entwarnung: CEA 17ng/ml und CA 19/9 ebenfalls etwa 17 U/ml! (Ganz genau habe ich mir die Zahlen diesmal leider nicht gemerkt, aber sie waren beide irgendwo im 17er Bereich - vielleicht korrigiere ich das später, wenn ich meinen Vater noch mal gefragt habe.)

Da der Normalwert für den CEA bei kleiner als 5ng/ml liegt, ist er bei meinem Dad natürlich immer noch nicht "normal", aber die Tatsache, dass er um immerhin fast 30% gesunken ist, ist ja doch extrem erfreulich. Jetzt bleibt ihm erst einmal das PET-CT erspart (er hatte ja in den letzten Monaten schon eine ganze Menge CTs und die Szintigraphie, und das ist ja auch eine gewisse Belastung).

Das weitere Vorgehen ist jetzt eine Koloskopie Ende Mai und dann im Juli oder August der nächste Termin beim Onkologen.
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  #2  
Alt 23.05.2010, 12:14
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Schon nach so kurzer Zeit ein Update, aber diesmal mache ich mir Sorgen um meine Mutter (76). Gerade hat mein Vater angerufen, dass meine Mutter (die schon immer etwas unter Verstopfung leidet) heute nacht, als Sie auf der Toilette war und sich offenbar ziemlich angestrengt hatte, einfach umgekippt war und er sie bewusstlos auf dem Boden vorgefunden hatte. Sie ist das sofort wieder aufgewacht, kann sich aber nicht einmal erinnern, ob ihr schwindlig geworden ist oder so, und einen Notarzt zu rufen hat sie - wie sie halt ist - kategorisch abgelehnt.

Nun ist es möglich, dass diese Synkope eine Folge davon ist, dass Sie am Abend Dulcolax eingenommen hatte (Ich hab gerade mal in die rote Liste geschaut - da steht drin, dass Schwindel+Synkope gelegentliche Nebenwirkungen von dem Zeug sind, und meine Mutter sagte, sie hätte Dulcolax noch nie sonderlich gut vertragen und nur ganz selten genommen, wenn die Verstopfung zu schlimm wurde), aber man weiß ja nie. Zum Glück hat sie sich nirgendwo den Kopf gestoßen.

Jetzt ist sie zwar wieder fit, aber wo ich gerade am Telefon mit ihr gesprochen habe, erzählte sie mir, dass sie heute früh eine größere Menge hellrotes Blut im Stuhl hatte (was sie allerdings auf ihre bekannten Grad 3-4 Hämorrhoiden zurückführt, was dadurch auch recht wahrscheinlich ist) - aber! - Dann sagte Sie, dass ihr in letzter Zeit öfter aufgefallen sei, dass ihr Stuhl merkwürdig dünn war wie ein Bleistift.

Jetzt sind natürlich bei mir wieder alle Alermglocken angegangen, und ich habe ihr gesagt, dass ich sie unbedingt spätestens am Dienstag beim Arzt sehen will mit einer Überweisung zum Proktologen zu mindestens einer Rektoskopie. Sie hatte zwar erst 2007 die letzte Darmspiegelung, wo auch ein Polyp entfernt wurde, und turnusmäßig war die nächste für 2012 vorgesehen, aber die aktuelle Situation gefällt mir gar nicht.

Ich hoffe trotzdem wirklich, dass bei ihr das alles nur eine harmlose Ursache hat.
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  #3  
Alt 26.05.2010, 20:13
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Muttern war übrigens tatsächlich Dienstag ganz früh beim Doc, hat sich die Überweisung zum Proktologen geben lassen und ist gleich am selben Tag im Bottroper MHB gewesen. Sie hatte direkt da angerufen und man meinte, dass es zwar so kurzfristig keinen Termin gäbe, aber sie sollte einfach mal gegen 13 Uhr bei der proktologischen Ambulanz auf der Matte stehen.

Ganz zu ihrer Verwunderung musste sie nicht einmal groß warten und ist direkt in die Sprechstunde zum Doc (übrigens sogar dem Cheffe der Colo-Proktologie, der es sich nicht nehmen lässt auch in der Ambulanz die Patienten zu versorgen - ich habe immer die Vermutung, der Kerl kennt das Geheimnis wie man einen Tag auf 72 Stunden verlängern kann) rein gekommen (meine Mutter ist übrigens auch "nur" gesetzlich versichert - aber anscheinend ist denen am MHB sowas glücklicherweise total egal.).

Offenbar sind das Problem in der Tat hauptsächlich die Hämorrhoiden, die der Doc postwendend ambulant verödet hat. Sie soll - wenn nicht vorher Beschwerden auftreten - in 8 Wochen noch einmal vorbeischauen, dann guckt er sich das noch einmal an. Die Ohnmacht lag wohl tatsächlich am Dulcolax, und sie soll das Zeug bloß nicht noch einmal nehmen.

Okay, also ist zum Glück an dieser Baustelle auch erst einmal Aufatmen angesagt.
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  #4  
Alt 29.01.2011, 20:41
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Ich wollte mich mal wieder melden, weil mein Dad diese Woche wieder bei der Nachsorge war. Die Ärztin in der onkologischen Praxis (die haben dort 2 Ärzte und eine Ärztin, die allesamt wirklich erstklassig sind) hat ihn ausgiebig mit Ultraschall untersucht und nichts Verdächtiges gefunden.

Sein Tumormarker (CEA) liegt zwar immer im 20er Bereich, aber irgendwie scheint das bei meinem Vater normal zu sein - erst vor wenigen Monaten war er wegen der Werte nochmal komplett mit CT und allem auf den Kopf gestellt worden, aber es war zum Glück wieder rein gar nichts zu finden.

Ihm selber geht es prima bis auf immer noch leichte Empfindungsstörungen in Fingern und Zehen, und er hat schon wieder gewichtsmäßig ziemlich zugelegt, weil er einen etwas zu guten Appetit hat. (O-Ton Onkologe: "Ihr Kardiologe wird darüber vermutlich nicht begeistert sein, aber für mich ist das immer ein sehr gutes Zeichen.")

Er hat auch in einigen Wochen noch einmal einen Termin zur Koloskopie, weil der Chefarzt der Koloproktologie in Bottroper MHB offenbar gerne auf Nummer mehr als sicher geht.

Aber alles in allem sieht alles derzeit sehr gut aus, und ich hoffe, es bleibt auch so.
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  #5  
Alt 11.09.2011, 09:36
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Ich wollte mal wieder einen Update da lassen, da es viele Leute deprimiert, weil es seltener gute Nachrichten als schlechte Nachrichten zu lesen gibt.

Vor knapp einem Monat hatte mein Dad wieder seinen Check-up mit Ultraschall, und diesmal gab es zunächst einen ziemlichen Schock, da der Doc etwas gefunden zu haben schien, was nicht da hingehörte - und auf der Überweisung zum CT stand auch das gruselige "RF 4-5cm", also Raumforderung zu lesen.

Als mein Dad dann aber seinen CT Bericht bekam, war die Erleichterung groß - durch die umfangreiche OP Ende 2008 und die Tatsache, dass er viel Sport treibt, hatten sich wohl einige Organe etwas auf Wanderschaft begeben und die Raumforderung entpuppte sich als Kombination aus etwas verdrehter Milz, verschobenem Nierenpol und offenbar auch ein paar Verwachsungen.

Er soll jetzt sicherheitshalber noch eine Koloskopie bekommen, aber derzeit sieht alles immer noch recht gut aus, auch wenn sein CEA permanent leicht erhöht ist (Aber das ist er im Prinzip durchgehend seit der OP, und der Doc hat ihn jetzt schon so oft auf den Kopf gestellt und nie etwas gefunden, dass er meint, der Marker zeigt bei meinem Dad einfach nicht richtig an).

Das einzige, was meinen Dad nervt, ist, dass er immer noch Empfindungsstörungen im Vorderfuß und den Fingern hat (nicht stark, aber eben merkbar), und das mittlerweile 2 Jahre nach seinen 12 Zyklen FOLFOX4.
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  #6  
Alt 05.12.2011, 01:45
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Kleines Update zu meinem Dad...

Also, Darmkrebs-technisch sieht alles immer noch prima aus. Das ist die gute Nachricht.

Allerdings gibt es auch eine nicht ganz so prickelnde schlechtere News. Leider hat mein Dad Zeit seines Lebens immer sehr der Sonne gefrönt und jeden Sommer stundenlang Grillhähnchen gespielt. Das Ergebnis - jetzt wurde letzte Woche ein malignes Melanom am Bauch festgestellt. Zum Glück hat der Hautarzt nicht lange gefackelt und das suspekte Teil sofort entfernt. Ich hab zwar noch keinen Bericht gesehen, aber nach Löchern des Docs erfahren, dass es ein 0,2mm dickes SSM (also noch sehr frühes Stadium) war, das komplett im Gesunden entfernt werden konnte, auch wenn noch mal ein Nachschnitt zur Sicherheit gemacht wurde. Bleibt zu hoffen, dass es damit jetzt gut ist. Zwei so grundverschiedene Krebsarten auf einmal sind ja nicht wirklich normal...
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  #7  
Alt 02.10.2012, 02:05
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So, nach längerer Zeit mal wieder ein Lebenszeichen. Mein Dad ist heute wieder zur Nachsorge gewesen und sowohl vom Darmkrebs als auch seinem MM ist derzeit nichts zu entdecken. Ich hoffe es bleibt auch weiterhin so.
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