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  #1  
Alt 10.08.2010, 14:48
Nicole Schumann Nicole Schumann ist offline
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Unglücklich AW: Auch meine Mama hat es ni geschafft

Hallo Heike & Jeanine,


ich kenne das gefühl. Meine Mama ist heute genau 6 wochen & 1 tag tot.Ich bin auch sehr traurig. Meine Mama ist halb Anonym beerdigt worden.Ich komme immernoch nicht drüber weg, das meine Mama nicht mehr da ist.Ich vermisse Sie sooooooooooooooo sehr.Was das schlimme ist, das ich für alle da sein muss und selbst noch nicht richtig getrauert habe. Ich konnte mich nicht verabschieden und das ist was mir auch so zu schaffen macht.Habe viele fragen und keiner beantwortet die mir.Habt Ihr tips wie ich damit besser fertig werde?Ich zerbreche unter der lasst.



lg.nicole
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  #2  
Alt 10.08.2010, 17:15
JeanineK JeanineK ist offline
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Standard AW: Auch meine Mama hat es ni geschafft

Hallo Nicole,

ich kenne das, mit den Fragen. Auch mir fällt immer wieder was ein, was mir keiner beantworten kann.

Ich habe es mit einer Therapie versucht..... aber ich habe das Gefühl, die Therapeutin kann mir auch nicht alle Fragen beantworten.
Ich weiß ja nicht, was Deine Fragen sind.
Einige meiner kann ich mal kurz beschreiben:
- Die ganze Zeit dachte ich, was wäre passiert, wenn meine Mama keine Therapie gemacht hätte. Wäre sie noch am leben?
Da konnte mir die Therapeutin helfen, weil sie sich gut mit Krebs auskennt. Sie konnte mir sagen, dass meine Mama wahrscheinlich mehr gelitten hätte.
- Aber, dass mir z.B. Fragen in den Kopf kommen, wie: Warum bin ich mit Mama nicht mehr in den Urlaub gefahren?
Warum habe ich nicht gemerkt, dass sie weniger ißt?
Warum habe ich ihr die letzte Spritze geben lassen?
Was hat sie beim Sterben gefühlt?
Hatte sie anst?
Hat sie wirklich nichts gemerkt?
Konnte sie mich noch hören?
Wollte sie wirklich, dass ich dabei bin?

.... Bei so Fragen kann mir keiner helfen.

Ich habe bei einigen gelernt, auf mein Gefühl zu hören. Leider war das nicht immer die Antwort, die ich gerne hören wollte.

Zur Zeit muss ich mich mit blödem Schriftkram (neben meiner Arbeit) auseinandersetzen. Das z.B. die Telekom eine Sterbeurkunde verlangt für die "vorzeitige Aufhebung des Vertrages". Oder eine Versicherung Nachricht haben möchte, obwohl meine Mutter dort ihre Sterbeversicherung hatte.
Mich nervt das alles nur.
Dann muss ich die Wohnung bis Ende August geräumt haben. Dort bin ich selber aufgewachsen. Ich sehe überall Erinnerungen und spüre meine Mama nicht mehr so, wie ich sie am Anfang gespürt habe.

Ich kann Euch so gut verstehen. Es wird Tage geben, da geht es uns ganz schlimm. An anderen sogar ganz "gut".
Leider gibt es kein Mittel, das uns helfen kann.

Ich wünsche Euch und auch mir viel Kraft.

Vielleicht hilft uns ja dieses Forum.

Liebe Grüße
Jeanine
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  #3  
Alt 10.08.2010, 18:25
Heike 82 Heike 82 ist offline
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Standard AW: Auch meine Mama hat es ni geschafft

Hallo ihr lieben, vielen Dank für euer Herzliches empfangen- tut richtig gut.

So schlimm es auch ist, aber es tut mir gut zu sehen das es nicht nur mir so geht, mit meiner Trauer. Ich denke das mir das gut helfen wird, wenn man einige Erfahrungen uns Erlebnisse austauschen kann.
Würd mich freuen noch mehr von euch zu hören und zu erfahren und wenn ihr mehr erfahren wollt über mich, fragt einfach.
liebe Grüße Heike
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  #4  
Alt 10.08.2010, 20:45
Benutzerbild von MS78
MS78 MS78 ist offline
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Beiträge: 46
Standard AW: Auch meine Mama hat es ni geschafft

Hallo Heike,

meine Mama starb am 20.11.08 an Gebärmutterkrebs. Im Sommer 2008 wurde der Krebs bei ihr festgestellt. Danach bekam sie Bestrahlungen. Die hat Mama sehr gut verkraftet und es ging ihr richtig gut. Doch Anfang November 2008 kam sie mit starken Rückenschmerzen wieder ins Krankenhaus. Dort wurde festgestellt, dass die Bestrahlungen an einer Stelle angeschlagen haben, jedoch sind sie dafür an einer anderen weiter gewachsen.

Auch für mich ist es immer noch unbegreiflich und es tut immer noch weh. Mama war für mich nicht nur meine Mutter, sie war für mich auch wie eine sehr gute Freundin. Sie fehlt mir so… Alle paar Tage, manchmal sogar täglich, fahre ich zum Friedhof und gehe zu ihr ans Grab. So kann ich wenigstens bei ihr sein.

Viele liebe Grüße

Markus
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  #5  
Alt 11.08.2010, 16:16
Nicole Schumann Nicole Schumann ist offline
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Beiträge: 34
Standard AW: Auch meine Mama hat es ni geschafft

Hallo Heike,

ich wünsche dir viel kraft die schwere zeit zu überstehen.Ich kenne es,es ist sehr hart.Halte den Kopf hoch.Ich weis ist leichter gesagt als getan.Wenn du mehr über mich wissen willst frage ruhig.

lieben Gruß

Nicole
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  #6  
Alt 11.08.2010, 18:58
Heike 82 Heike 82 ist offline
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Beiträge: 133
Standard AW: Auch meine Mama hat es ni geschafft

Hallo Nicole,

danke für deine netten Worte tut sehr gut. Was du da im Krankenhaus erlebt hast ist ja echt der Hammer. Zum Glück war das bei uns ganz anders, im Krankenhaus waren immer alle total lieb zu uns und zu meiner Mutsch ( so hab ich sie immer genannt). Meine Mutsch ist allerdings bei uns zu Hause eingeschlafen in den Armen meines Bruders. Wir konnten sie alle bis zum Schluß begleiten und uns verabschieden-aber sie hat davon nicht mehr soviel mitbekommen durch die starken Medikamente-sie hatte dann auch Halluzinationen-was für mich sehr schlimm war mit anzusehen. Denn Mutsch war immer eine so starke und gestandene Frau und dann liegt sie da und is völlig verwirrt und teilweise gar nicht mehr ansprechbar.
Es ist immer noch schwer für mich darüber zu erzählen, es ist jetzt schon fast 2 Jahre her ( am 29.09.2008 ist sie eingeschlafen), aber ich bin froh jetzt hier Kontakt zu haben mit Leuten wie euch den es genauso geht.
Ich wünsch dir viel Kraft und hoffe sehr du kannst mit der Zeit lernen auch mal zu weinen denn das ist enorm wichtig, glaub mir, mir ging es am Anfang auch so-konnte auch nicht trauern weil alle etwas von mir wollten und ich mich zu der Zeit um alles gekümmert habe.
Wie lang ist deine Mama jetzt eingeschlafen und was hatte sie? Wo kommst du her und wie alt bist du und wie alt war deine Mama??

Sei lieb gegrüßt
Heike
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  #7  
Alt 12.08.2010, 12:21
Nicole Schumann Nicole Schumann ist offline
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Unglücklich AW: Auch meine Mama hat es ni geschafft

Hallo Heike,

danke für die tröstende Worte. Meine Mama ist am 28.6.2010 eingeschlafen & wäre fast 67 jahre geworden. Ein tag nach meinem Sohn seinen 11ten geburtstag. Sie war auch immer eine starke & lustig Frau. Meine Mama hatte Krebs.Sie ist wegen starken Kopfweh und verwaschener sprache zum Arzt hin. Der hat Sie überwiesen in die Klinik zum CTG. Da stellte man am 17.2.2010 fest das sie 4 Metastasen im Kopf hat. 2 im Kleinhirn & 2 im Großhirn. War nicht operabel. Ich habe das gefühl, das die meine Mama als Versuchskaninchen benutzt hatten. Du fragst dich warum ich das so sage. hier die erklärung wie ich dadrauf komme.

Meine Mama bekam 10 bestrahlungen und bei der 10 bestrahlung auch die 1 Chemo. Ich habe aber gelesen das die dann nicht rauchen dürfen und die Ärzte meinten das sie das im gleichen maßen weiter darf. Stimmt das? Nach 5 mal Chemo hieß es, das alles wieder zurückgegangen ist & ein gekappselt ist.
Man sagte ihr das Sie noch 10 Chemo´s braucht, um ein 100% igen erfolg hat. Meine Mama wurde nach der 3 Chemo immer schwächer. Erst hat sie 7 tage gebraucht um wieder mit Ihrem Hund zu gehen. Nach der 2 ten schon 10 - 14 tage & nach der 3 schon 14-21 tage. Nach der 4 ten konnte meine Mama schon kein Haushalt mehr führen & nach der 6 schon kein essen mehr machen.Machte mein Dad alles. Meine Mama ging es sehr schlecht.Ich habe gesehen wie Sie immer mehr abbaute. Das tat soooooooo weh.Nach der 7ten Chemo starb sie 6 tage später.

Ich vermisse meine Mama soooooooo sehr.Sie fehlt an allen ecken und kannten.Wir haben jeden morgen telefoniert.Das vermisse ich auch.Ich konnte mit allen sorgen zu ihr gehen.

Ich bin 37 Jahre alt und komme aus Stuhr. Das liegt ca 10 km von Bremen & 10 km von Delmenhorst.


Lg Nicole

Geändert von Nicole Schumann (12.08.2010 um 12:29 Uhr)
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  #8  
Alt 12.08.2010, 13:27
Heike 82 Heike 82 ist offline
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Standard AW: Auch meine Mama hat es ni geschafft

Hallo Nicole,
das klingt ja tatsächlich so als wäre deine Mama eine Art Versuchskaninchen gewesen. Das mit dem Rauchen bei der Chemo weiß ich auch nicht so genau, aber wenn man mal nach Logik geht, ist es doch bestimmt besser wenn man da aufhört oder?
Meine Mama hatte auch Krebs-Gallenblasenkrebs. Der wurde im Dezember 2007 bei einer Rutineuntersuchung festgestellt, im Januar 2008 wurde sie dann in der Uni-Klinik Dresden operiert, da sagte man uns dann das alles entfernt ist und es ganz gut aussieht. Nach 12 Tagen kam sie wieder heim und dann noch 3 Wochen Reha. Im April waren wir bei der Nachuntersuchung und da wurde uns gesagt das ein neuer Tumor gewachsen ist den man nicht operiern kann. Sie bekam dann Chemo-die sie aber nicht vertragen hat, es mußte immer wieder unterbrochen werden. Ich glaub sie hat nur 4 oder 5 bekommen. Zwischendurch war sie immer wieder im Krankenhaus weil sich der Gallengang zugesetzt hat. So ging das fast ein halbes Jahr.Sie konnte dann auch nix mehr essen und wenn dann hat sie alles wieder ebrochen, weil wie wir später erfahren haben der Tumor den Mageneingang zu gemacht hat.
Es war total schlimm mit anzusehen wie sie immer weniger wurde und spürbar ihre Kraft nach ließ.
So schlimm es für uns war als sie eingeschlafen ist, aber für sie war es die Erlösung von all ihren Qualen-das ist mein einziger Trost, ich bin mir sicher das es ihr jetzt besser geht.
Meine Mutsch ist 55 Jahre geworden.
Wenn du weitere Fragen hast oder einfach nur was los werden willst,meld dich einfach.

Vlg Heike
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