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  #1  
Alt 21.08.2010, 00:52
Birdie Birdie ist offline
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Beiträge: 623
Standard AW: Wie sollten Tipps für Angehörige aussehen?

Lieber Rudolf,
der Gedanke, der Anmeldungen geht mir auch immer wieder durch den Kopf ..

Geändert von Birdie (18.08.2012 um 20:55 Uhr)
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  #2  
Alt 21.08.2010, 11:02
Arda Arda ist offline
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Registriert seit: 14.06.2009
Beiträge: 50
Standard AW: Wie sollten Tipps für Angehörige aussehen?

Liebe Birdie,

eine solche Broschüre kann für Angehörige und auch für Freunde von an Krebs Erkrankten gewiss hilfreich sein.
Bitte berücksichtigt, dass es viele, wie z.B. mich, gibt, die ohne festen Partner leben, die alleine mit dem Gefühlsansturm und den täglichen Problemen fertig werden müssen.
Meinen Söhnen teile ich immer nur die Veränderungen mit, weil ich nicht in die Rolle der Trösterin kommen möchte. Ich weiß, dass ich mich notfalls auf ihre Unterstützung verlassen kann, dass sie aber selbst in ihren Familien und Beruf ausreichend mit Problemen versorgt sind.

Trost will ich keinem geben, Trost brauche ich selber.

Aus eigenem Erleben kann ich sagen, es ist wichtig,
-dass Freunde zuhören ohne zu denken, sie müssten gleich helfen,
-wenn ich schlecht drauf bin,
-wenn ich jammere,
-wenn ich in depressiven Phasen versinke,
-dass Freunde mich einfach mal aushalten.


Freunde können auch helfen, indem sie
-mit mir zum Arzt fahren, denn vier Ohren hören mehr
und eine "neutrale" Sicht auf den Arzt und das, was er sagt ist mir auch wichtig;
-mir erlauben, sie, egal um welche Uhrzeit, anzurufen;
-es mir erzählen, wenn sie etwas von anderen über Krebsbehandlung hören;
-mich zu einem Spaziergang abholen und sich auf mein Lauftempo einstellen;
-in guten Phasen mich behandeln als wäre ich gesund;
-verstehen, dass mein Krebs wie eine chronische Krankheit ist.

Ich hoffe, ich konnte Dir einige Anregungen geben und wünsche dem Projekt viel Erfolg. Lass doch mal über den Fortgang hören.

Viele Grüße, Arda

Ich habe gerade noch mal nachgelesen, es soll ja keine Broschüre werden sondern ein Artikel.
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  #3  
Alt 25.08.2010, 16:52
Benutzerbild von Big Sister
Big Sister Big Sister ist offline
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Ort: Zernsdorf
Beiträge: 956
Standard AW: Wie sollten Tipps für Angehörige aussehen?

Hallochen Powerfrau Birdie,
mir hat damals der Erfahrungsbericht von Ulrike weiter geholfen.
Ich konnte so meinen Bruder besser verstehen und lernte mit seinem Verhalten besser umzugehen.
Es ist immer schwer in solch einer Situation das Richtige zu sagen, zu tun.
Auch das Thema Angst ist ein wahrer Teufelskreis zwischen Betroffenen und Angehörigen.
Der Betroffene kann/ will nicht über seine Ängste sprechen, da er seine Liebsten nicht noch weiter "belasten" will .
Mein Bruder sagte damals: "Es tut ihm so unendlich leid, was er uns da antut."
Ich war geschockt, wütend, traurig - aber danach hell wach.
Das offene Reden, Weinen , Lachen tat uns nach dieser Aussage gut.
Auch wir haben nämlich nicht mit ihm über unsere Ängste gesprochen aus dem gleichen Grund.
Wir haben unseren gemeinsamen Ängsten ein "Gesicht" gegeben und einen Namen.
Somit konnte sie nicht mehr unsere Seele auffressen.

Sei lieb gegrüßt von Rika
__________________
Leben allein genügt nicht, sagte der Schmetterling, Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume muss man auch haben.http://www.youtube.com/watch?v=bP9_bcDPW28&translated=1
Für Per http://www.youtube.com/watch?v=OOlDp...eature=related
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  #4  
Alt 25.08.2010, 19:05
Benutzerbild von anke1
anke1 anke1 ist offline
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Ort: Mecklenburg Vorpommern
Beiträge: 157
Standard AW: Wie sollten Tipps für Angehörige aussehen?

Tolle Idee mal wieder von dir Birdie!!!
Sicher ein schwieriges Thema,dass mit Sicherheit auch oft einfach nur nebenher abgehandelt wird.Dabei ist es doch so wichtig darüber zu reden wie es einem geht und damit meine ich nicht nur die Betroffenen.

Für meine Family war es damals ein Schock,alle waren wie gelähmt,wussten nicht was sie sagen sollten,wie sie mit mir umgehen sollten.
Ich hab dem schnell ein Ende bereitet,indem ich ganz offen mit allen gesprochen habe...genaue Diagnose und Prognose.Ich habe nachdem ich den KK hier gefunden hatte,allen gesagt sie sollen mal hier reinschauen,einige taten es,einige nicht.
Wichtig war mir das alle offen mit mir umgehen und mich ansprechen wenn sie etwas wissen wollen.Nichts ist schlimmer als immer dieses Hintenherum.Es war bei uns hier im Ort sogar schon soweit das ich knapp 3 Monate nach Bekanntwerden meiner Krebserkrankung schon halb im Sterben lag.....grausam....und einfach nur weil ich kaum auf der Strasse zu sehen war.Ist ja auch logisch wenn man wochnlang mit ner knapp 10cm offenen Wunde rumrennt,dass man dann kaum stundenlang spazieren geht.
Der härteste Satz den ich danach gehört habe war von einer Bekannten..."Du siehst ja gar nicht krank aus"....Horror....ich hab sie einfach stehenlassen,was soll man darauf denn auch bitte antworten!!!Ich hab doch keinen Stempel auf der Stirn....KREBS!!!!ACHTUNG!
Mittlerweile wissen alle wie sie mit mir umgehen können und ich weiß sie durch meine lustige,lebensfrohe Art zu nehmen.
Fazit: Jeder sollte zu seinen Gedanken stehen und wenn jemand erstmal Ruhe brauch,denke ich sollte man das auch respektieren...aber nur nicht verkriechen lassen.Interesse zeigen aber nicht geheuchelt,normal mit dem Betroffenen umgehen,ihn nicht in Watte packen. Genauso wichtig finde ich das ein Betroffener mit seinem Umfeld normal umgeht,nicht nach Mitleid sucht,sich nicht aufdrängt,auch mal nach den Gedanken der Angehörigen/Freunde erkundigen,sie und ihre Probleme/Ängste ernst nehmen.
Und was ich für beide Seiten ganz wichtig finde...nicht den Krebs dominieren lassen,die schönen Seiten des Lebens sehen und genießen,nicht verkriechen.

Das ist meine Devise und bisher sind sowohl ich,als auch mein Umfeld gut damit gefahren!

LG an alle!
Anke
__________________
"Du kannst dem Morgen den Rücken zudrehen und im Gestern leben oder Du kannst dankbar für das Morgen sein,eben weil Du das Gestern erlebt hast"
NZK re ´02/05 Op04/05 patholog.Befund Pt 1b;Mo;No;G3
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