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  #1  
Alt 24.09.2010, 22:05
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Gelli ich kenne deine Geschichte, und ich habe still geweint.

Versteht mich nicht falsch aber dieser Abschnitt Krebs sorgt dafuer, dass ich niemals Kinder haben will um ihnen dieses Sterben auf Raten der Eltern zu ersparen.

Es ist nicht richtig, das Eltern ihr Kind beerdigen und es ist nicht richtig, das Kinder Ihre Eltern frueh verlieren!

Ich habe Angst, dass meine Mum auch erkrankt, meine Schwester, mein Mann
furchtbar...ich schlafe nie vor 3h ein, bin um 7h wach, ohne TV geht nicht nachts, weil ich Angst vor den Gedanken habe,die ihr alle gut kennt.

Es macht muerbe, staendig muede zu sein.
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  #2  
Alt 25.09.2010, 09:34
Benutzerbild von GreenEye1972
GreenEye1972 GreenEye1972 ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

@S.Weinrich

Über Deinen letzten Beitrag war ich sehr erschrocken. Er ist wie ein Spiegel, den man mir vorhält, allerdings gehört es der Vergangenheit an. Noch vor ca. 5 Jahren konnte ich nicht mal daran denken, dass meine Eltern mal nicht mehr sind. Die Vorstellung, mal am Grab meiner Eltern zu stehen, brachte mich fast um den Verstand.

Heute denke ich anders darüber. Das Sterben gehört zum Leben dazu - keiner bleibt auf dieser Erde. Wenn wir geboren sind, steht fest, dass wir hier keinen dauerhaften Platz haben.

Ich möchte Dir einen Satz mit auf den Weg geben ....
„Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”
Dieser Satz hilft mir bis heute in schlimmen Lebenssituationen. Er ist auf alles im Leben anwendbar!!!!!

Auch das Buch "Sorge Dich nicht, lebe" von Dale Garnegie würde ich Dir dringend empfehlen zu lesen. Es sind alles nur kleine Hilfestellungen .... aber letztendlich ist es ein Versuch Wert, Dich Deiner Angst "zu stellen, bzw. eine Chance, die eigene Sichtweise zu ändern.

Meiner Mama geht es im Moment sehr schlecht. Ich rechne eigentlich schon seit längerer Zeit damit, dass ein Anruf kommt, und man mir sagt, dass Sie im Sterben liegt oder gestorben ist. Ich sehne diesen Augenblick jeden Tag herbei, weil ich weiss, dass dann ein schlimmer Leidensweg zu Ende ist. Angst habe ich nicht - im Gegenteil, es ist Dankbarkeit gespickt mit teilweise unbändiger Hilflosigkeit und auch zeitweise Wut, dass ich NICHTS ÄNDERN KANN. Vor was sollte ich Angst haben? Ich bin und war nicht für das Leben oder das Sterben meines Vaters verantwortlich. Ich hab mein eigenes Leben, für welches ich in jeder Hinsicht volle Verantwortung trage. Schon oft hatte ich Angst, aber ich musste jedesmal feststellen, dass Sie mich nur negativ beeinflusst. Angst ist Hilflosikeit, Stillstand, Rückschritt, macht auf Dauer Dich selbst krank .... und ist unnötig .... vor allem weil Angst keine Probleme löst.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein kleines bisschen weiter helfen .... bitte fang an, Dir selbst zu helfen!!!!!

LG GreenEye
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  #3  
Alt 25.09.2010, 13:02
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Du hast recht und ich danke die fuer die Zeilen, dein Beitrag macht Hoffnung, es gibt Momente,da lache ich dann fuehle ich mich schlecht, ein Teufelskreis .


Ist mein erster Todesfall, null Erfahrung damit..
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  #4  
Alt 30.09.2010, 17:36
Claudia1982 Claudia1982 ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

es tut wirklich gut zu wissen, dass man nicht alleine ist. mein vater ist zur zeit in portugal, er erholt sich und kommt am 15.10. wieder dann folgt das ct und damit die nackte wahrheit... wirds schlimmer oder haben wir noch zeit???

es ist wie ein knoten der sich in meiner brust zu zieht und einem die luft zum atmen nimmt, obwohl das manchmal irgendwie auch gut tut, klingt blöd ist aber so. ich weiß manchmal nicht was ich mir wünschen soll, ihn noch lange bei mir zu haben oder einen schnellen tod? darf man sowas?

ich weiß noch nicht mal, ob er seine enkel kennenlernen wird.

mir hilft musik hören sehr... dann fliehe ich immer in eine ganz andere welt, die so weit weg ist, als wäre ich in trance.

ich denke an euch.
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  #5  
Alt 01.10.2010, 12:23
Benutzerbild von susen10
susen10 susen10 ist offline
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Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hallo Claudia

freu dich doch für deinen Vati,dass er sich gerade in Portugal erholen darf und kann.

Ich hätte es mir für meinem Sohn so gewünscht und immer wieder gehofft,
er schafft es noch einmal zu verreisen.Bitte sei doch glücklich darüber und denke
nicht schon wieder an das bevorstehende CT.
Du kannst es nicht beeinflussen wie lange es noch dauert,wenn es soweit ist,dann ist es so.
Geniesse lieber die Zeit mit ihm,wenn er wieder da ist und nutze sie.

Ich denke du machst dich verrückt und es schadet auch deiner Gesundheit.

Wünsche euch alles Gute

L.G. Geli
__________________

_____________________


Ich bin gegangen, nur einen kleinen Schritt
und gar nicht mal weit.
Und wenn Du dorthin kommst, wo ich jetzt bin,
wirst Du Dich fragen warum Du
geweint hast.
unbekannter Verfasser
___________________________________________
Mein geliebtes Kind *18.09.1976 +29.08.2010
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  #6  
Alt 01.10.2010, 17:48
Claudia1982 Claudia1982 ist offline
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Beiträge: 54
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

liebe susen,

natürlich freue ich mich für meinen vater, ich freue mich dass er das meer geniessen kann und die sonne auf seiner haut spürt, ich freue mich über jeden atemzug den er machen kann und darf. so war das alles auch nicht gemeint.
ich bin für vieles so dankbar, denn habe ich diese gedanken, die einfach über mich hereinplatzen, und mich traurig machen...

leider...
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  #7  
Alt 01.10.2010, 18:05
Benutzerbild von GreenEye1972
GreenEye1972 GreenEye1972 ist offline
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Beiträge: 112
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Ich denke, dass solche Gedanken kommen, liegt einfach daran, dass man sich als Angehöriger mit dem Sterben auseinander setzt. Wenn die Diagnose Krebs festgestellt ist, denkt man zwangsläufig ans sterben und man bereitet sich teilweise - jeder auf seine Art vor - auf das was einem bevorsteht. Bei meiner Mama ist es im Moment genau so. Ich freue mich über jeden Tag, an dem ich Sie habe und gleichzeit sehe ich wie schlecht es Ihr geht, wie hilflos Sie ist und wie hilflos ich doch selbst bin. Zwangläufig wünsche ich mir das Ende herbei, damit das ganze Leiden ein Ende hat. Für meine Mama wünsche ich es mir ... aber auch für mich, weil es für mich oft unerträglich ist ... und mir selbst inzwischen an die Nerven geht! Meine Mama leidet, ich leide, mein Mann leidet, weil ich leide. Ich kann Ihr nicht mal mehr Hoffnung geben, weil eben alles hoffnunglos ist. Da wünscht man sich schon mal, dass es einfach "einen Schlag tut" und das kommt, was sowieso kommt - weil man weiss, dass es kommt.
Man will einfach nur noch, dass es vorbei ist
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