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Alt 23.10.2013, 21:48
Lovemum Lovemum ist offline
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Registriert seit: 23.10.2013
Beiträge: 2
Standard Verzweifle - Liebe Meine Mutter

Hallo Ihr Lieben,
ich wende mich an Euch, weil ich allein nicht mehr klar komme. Damit Ihr Euch ein Bild von mir machen könnt schildere ich meine Situation (Vorsicht länger, als ich es eigentlich wollte):

Vor ziemlich genau einem Jahr hat meine Mutter (heute 66 Jahre) erfahren, dass sie Eierstockkrebs mit vielen Metastasen hat. Eine Operation war aufgrund der Tumorgröße und aufgrund von Verwachsungen nicht möglich. Man riet uns, eine Chemo (Carboplatin/Taxol) zu machen und dann zu schauen, ob eine OP möglich ist. Diese haben wir dann auch in der Filderklinik (Anthroposophisch) durchführen lassen. Zusätzlich bekam meine Mutter meine Mutter die Mistel und die Christrose (habe die Infos hierüber aus diesem Forum). Zudem nahm sie noch zahlreiche andere Präparate ein, die wir im Internet gefunden haben. (Und die ihr bisher noch nicht offensichtlich geschadet haben - geholfen = ??? - z. T. sicherlich schon)

Anfangs hat die Krebsdiagnose meiner Mutter, meinem Vater (76) und mir (39) den Boden unter den Füßen weggezogen. Aber da meine Mutter die Chemo verhältnismäßig gut verkraftete (hatte Durchfall, Schwindel-, und leichte Taubheit in den Füßen und fühlte sich im Kopf etwas benommen war aber nach 10 Tagen wieder relativ fit), schöpften wir Hoffnung.

Diese Hoffnung bestätigte sich auch nach der ersten Zwischenuntersuchung: einige Tumore hatten sich zurück gebildet, andere waren gleich geblieben. Der Tumormarker war rasant gesunken.

Den ersten Dämpfer bekamen wir nach der zweiten Zwischenuntersuchung: Die Tumore waren alle gleich geblieben, aber die Tumormarker reduzierten sich weiterhin schön.

Meine Mutter wollte eine Pause ( zwei Monate) machen und hoffe, dass der Tumor währenddessen seine Größe beibehält. Doch der letze Tumormarker verhielt sich nicht wie gewünscht. Er war wieder gestiegen! Das neue CT- Ergebnis steht noch aus. Doch inzwischen hat meine Mutter wieder Schwierigkeiten mit dem Stuhlgang (Der Krebs hat sich um den Darm gewickelt und so haben wir erst herausgefunden, dass sie Krebs hat).

Ich verzweifele fast. In dem vergangen Jahr habe ich die Beziehung zu meiner Mutter wieder sehr intensiviert und ich werde die Angst nicht los, dass sie zu früh stirbt. Ich würde mir so sehr wünschen, dass sie wenigstens 70 Jahre alt wird und bis dahin ein gutes Leben führt.

Das unfassbare ist: Abgesehen von den Problemen mit dem Stuhlgang geht es ihr sehr gut und sie sieht klasse (mir ihrer Perücke) aus. Ich komme einfach mit der Situation nicht klar. Eigentlich versuche ich es zu verdrängen und eine gute Zeit mit meiner Mutter zu haben. Doch es belastet mich mehr als ich wahrhaben will.

Ich könnte jede Sekunde anfangen zu weinen und ich bekomme auch im Alltag die Angst und die Trauer keine Sekunde los. Aberich will/muss ein bisschen abschalten . Es ist so schlimm, dass ich schon zwei Geschäftsreisen völlig falsch gebucht (ich bin selbständig) und extrem wichtige Termine völlig verpennt habe.

Meine Frage: Wie geht ihr mit der Situation um? Was mach ihr, um nicht durchzudrehen? Könnt ihr dem Tod Eurer Angehörigen ins Auge sehen? (Momentan sieht es bei ihr glücklicherweise so aus, dass es bis dahin noch eine Weile geht, aber ich kann es einfach nicht einschätzen.

Was ratet ihr mir? (Da wir in einem Dorf im Schwarzwald wohnen ist ein Psyho-Onkologe recht weit weg)

Bitte entschuldigt, dass dieser Text jetzt so lang geworden ist. Ich versuche meine Situation so klar zu schildern, wie es geht.

Viele liebe Grüße
Eure
Lovemum

PS:
Ich weiß, dass man sich in meinem Alter wesentlich mehr von seiner Mutter abgenabelt haben sollte. Doch sie ist eben ein seeehr wichtiger Mensch in meinem Leben. Sorry
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Stichworte
burnout, eierstockkrebs, ovarialtumor, trauer, verzweiflung


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