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  #1  
Alt 11.01.2014, 08:20
rondaxx rondaxx ist offline
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Registriert seit: 01.08.2013
Ort: Angath (Tirol)
Beiträge: 13
Standard Es ist vorbei.......

Nun wurde bestätigt, was wir alle schon seit ein paar Wochen gespürt haben - es gibt nichts mehr, was die Ärzte tun können. Nach 2 Jahren Kampf gegen das Glioblastom wird meine Mama diesen wohl in den nächsten Monaten verlieren....... Es ist so schrecklich - ich habe es gewusst im tiefsten Inneren - sie gibt zeitweilig keine Antwort mehr und wenn dann dauert es lange, kann nicht mehr so gut gehen etc..... Sie sieht auch viel schlechter aus........ Aber dennoch, wenn man es dann so von den Fachleuten hört, ist es doch ein Schlag ins Gesicht....... Ich hoffe, dass sie nicht mehr alles so mitkriegt - laut meinem Papa war ihre Reaktion nicht so groß darauf. Momentan dreht sich in meinem Kopf alles - einmal bin ich zutiefst traurig, dann bin ich wahnsinnig zornig auf dieses "Teil" das alles zerstört und darauf dass meine Mama mit 60 Jahren sterben muss, dann wieder will ich es einfach nicht glauben, dass heutzutage noch keine Möglichkeit besteht diesen Tumor zu besiegen, wo es doch sonst schon soviel gibt was man medizinisch machen kann. Ich habe Angst davor es meinem Sohn zu sagen, dass die Oma bald nicht mehr da sein wird. Wie habt ihr das gemacht mit Euren Kindern? Wann ist der richtige Augenblick, wenn es ihr noch schlechter geht, oder jetzt schon? Ich weiss es einfach nicht - habe schon Bücher zum Thema sterben zu Hause. Mein Sohn (8) hatte eine ziemlich enge Bindung zu seiner Oma bevor sie krank wurde. Seit der Erkrankung hat er sich noch mehr dem Opa zugewandt. Ich weiss nicht wie er reagieren wird - bei meiner Tochter (3) ist das noch etwas einfacher, da sie nicht so eine enge Bindung zu meiner Mama hat - sie mag sie gerne, ist aber halt nicht die ersten Jahre im selben Haus aufgewachsen - so wie ihr Bruder. Außerdem ist sie ja noch um einiges kleiner. Was wird noch alles auf uns zukommen - und auf meine Mama? Die Ärzte haben gesagt, sie wird vielleicht gar keine Schmerzen haben - stimmt das wirklich?

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich hier ein paar Antworten bekomme...

lg Manuela
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  #2  
Alt 11.01.2014, 17:40
etoile09 etoile09 ist offline
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Beiträge: 213
Standard AW: Es ist vorbei.......

Hallo liebe Manuela,
ich kann deine Gefühle gut verstehen, meine Mama ist vor einem Monat mit 62 Jahren gestorben.
Es tut mir sehr leid, dass es für deine Mama keine Hilfe mehr gibt. Dieses Gefühlschaos zwischen Hoffnung, Verzweiflung, Trauer, Wut und Ratlosigkeit ist ganz schlimm.
Meine Kinder sind 12 und 3 Jahre alt. Die Große versteht natürlich genau, was passiert ist, aber sie redet selten darüber, weint auch nur selten. Ich werde nächste Woche einen Psychologen-Termin machen, will nicht, dass irgendetwas "versackt" und hängenbleibt. Der Kleine fragt fast jeden Abend, warum die Oma nicht mehr kommt, warum sie krank war, warum sie jetzt im Himmel ist, warum, warum, warum... Ich versuche immer auf ihn einzugehen, alles zu erklären, nichts zu verheimlichen - aber es ist schwierig. Er ist ja noch klein. Ich denke, richtig schwer wird es am Geburtstag Ende März. Meine Mama war immer zu den Geburtstagen für 1 Woche bei uns. Wir haben 400 km entfernt gewohnt. Das wird uns allen sehr fehlen.

Für die kommende Zeit wünsche ich dir ganz viel Kraft. Versuche, viel Zeit mit deiner Mama noch zu verbringen. Das ist das Einzige, was du noch Gutes tun kannst. Ich war die letzten 16 Tage ständig bei ihr und ich bin unheimlich dankbar dafür.

Fühl dich fest umarmt. Alles Gute.

LG Yvonne
__________________
Meine Mutti
BSDK mit Lebermetastasen (ED 06/2013)
07.03.1951 - 09.12.2013
Nun bist du auch ein Engel
Du fehlst mir!

Mein Vati
Darmkrebs 24.07.1952 - 25.02.1989

Meine Omi
Brustkrebs 03.03.1929 - 23.01.1997

http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=60158
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  #3  
Alt 11.01.2014, 19:39
rondaxx rondaxx ist offline
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Registriert seit: 01.08.2013
Ort: Angath (Tirol)
Beiträge: 13
Standard AW: Es ist vorbei.......

Hallo Yvonne,

vielen Dank für Deine Nachricht und für Deine Umarmung.........

Dir auch herzliches Beileid - tut mir sehr leid für Euch - 62 Jahre ist einfach viel zu früh um schon zu sterben - wie geht es Dir selbst? Es muss unheimlich schwer sein - zusätzlich noch die Fragen des Kleinen und die Angst bei der Großen etwas zu übersehen! Wann bzw. wie hast du denn Deine Kinder im Vorfeld darauf vorbereitet, dass die Oma bald sterben wird?

Hoffe ihr übersteht diese erste Zeit der Trauer gut...........

lg Manuela
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  #4  
Alt 12.01.2014, 00:16
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Ort: Lüneburg
Beiträge: 917
Standard AW: Es ist vorbei.......

Hallo Manuela,
ich habe Dir eine PN geschickt.

Es ist sehr schwer, zu akzeptieren was IST ...
wir haben das alles auch durchgemacht und ich
weiß auch, dass da tausend Fragen durcheinanderkreisen.

Was ich Dir zunächst raten möchte:
verbring so viel Zeit mit/bei Deiner Mutter, wie es Dir möglich ist
ABER: vergiss Dich in der Sorge um sie und auch Deinen Kindern nicht selbst!

Ihr habt eine schwere Situation und Belastung zu tragen und es wird
noch auf Dich zukommen, was Du irgendwie wirst tragen müssen.
Dazu brauchst Du viel Kraft - wie auch jetzt.

Fühl Dich verstanden und mal
unterstützend gedrückt von hier.

Schreib auf, was Dich belastet -> das entlastet Dich vielleicht etwas.
Stell Fragen, hau raus, was Du loswerden willst.

HIER sind so einige, die Dich in Deiner Situation verstehen
und Dich ein Stück des Weges begleiten können.

Bis bald, Angie
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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  #5  
Alt 12.01.2014, 08:11
rondaxx rondaxx ist offline
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Registriert seit: 01.08.2013
Ort: Angath (Tirol)
Beiträge: 13
Standard AW: Es ist vorbei.......

Hallo Angie,

vielen Dank für Deine lieben Worte und Deine PN (habe jetzt ein paar Anhaltspunkte wie ich es meinen Kindern beibringen kann). Ich muss nur noch einen "passenden" Augenblick finden. Habe bis jetzt immer noch gehofft, dass noch ein Wunder geschieht und ich es nicht ansprechen muss - leider ist diese Hoffnung nun fort...... Mein Großer hat schon gesehen, dass es der Oma immer schlechter geht, er weiss auch schon, dass man daran sterben kann, aber nicht, dass es so schnell schon kommen kann....... Ich frage mich die ganze Zeit, ob es besser wäre, wenn ich es ihm möglichst spät sage, damit er noch ein bisschen davon "verschont" bleibt, auch wegen der Schule - er tut sich sonst schon nicht immer ganz so leicht - ist leicht ablenkbar... Laut Experten soll man es aber frühzeitig den Kindern erklären, also vielleicht doch besser in den nächsten Tagen??

Ja - es ist sehr schwer zu akzeptieren, dass nun die letzte Zeit vor uns liegen soll - sie ist doch gerade erst 60 Jahre geworden.........

Gestern war ich bei meinen Eltern - mein Papa hat bereits eine Trauerrede vorbereitet, weil er jetzt noch Zeit hat und danach vielleicht "keine Kraft mehr dazu hat" - ich sollte sie probelesen, ob sie so passt und habe dabei geweint wie eine Wahnsinnige.... Es war alles so traurig....... Als ich gelesen habe, dass meine Mama zu meinem Papa öfter gesagt hat, dass sie doch so gerne noch ihre Enkelkinder aufwachsen sehen wollte, war es völlig aus bei mir..... Es ist einfach so traurig und ungerecht..........

Wir wissen momentan überhaupt nicht, wie wir das alles überstehen sollen - meine Mama hatte sich soviel vorgenommen für die Zeit als Pensionistin - sie wollte sogar eine Weile ins Ausland bei einer Hilfsorganisation mithelfen....

Und nun das? Wenn ich an die Zukunft denke - an all die Feiern und Feste, bei denen sie nicht mehr dabei sein wird, werde ich einfach unsagbar traurig....

lg Manuela
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  #6  
Alt 12.01.2014, 09:21
Morgensonne Morgensonne ist offline
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Beiträge: 108
Standard AW: Es ist vorbei.......

Hallo Manuela,
das klingt alles sehr traurig u. ich muß dabei immer wieder daran denken, dass es auch mir eines Tages mit meiner Frau so gehen wird.
Ich hatte Dir im vergangenem Jahr auf "Sauerstoffzufuhr unterbrochen" geschrieben. Auch wenn das sicherlich nicht gerade der richtige Augenblick für Fragen ist, hätte ich gern gewust, was in dieser Zeit für Deine Mama getan wurde. Wir kämpfen immer noch. Meine Frau ist inzwischen 57. Die Krankenkasse hat jetz nach Einspruch des Arztes Avastin genehmigt. Haben denn die Ärzte bei Deiner Mama überhaupt so einen Versuch gemacht? Ich weiß, dass auch das nur eine lebensverlängernde Maßnahme ist, habe aber immer die Hoffnung, dass uns noch etwas Zeit geschenkt wird.
Sei ganz lieb umarmt, Gernot
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  #7  
Alt 13.01.2014, 11:51
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Beiträge: 917
Standard AW: Es ist vorbei.......

Zitat:
Zitat von rondaxx Beitrag anzeigen
Mein Großer hat schon gesehen, dass es der Oma immer schlechter geht, er weiss auch schon, dass man daran sterben kann, aber nicht, dass es so schnell schon kommen kann....... Ich frage mich die ganze Zeit, ob es besser wäre, wenn ich es ihm möglichst spät sage, damit er noch ein bisschen davon "verschont" bleibt, auch wegen der Schule - er tut sich sonst schon nicht immer ganz so leicht - ist leicht ablenkbar... Laut Experten soll man es aber frühzeitig den Kindern erklären, also vielleicht doch besser in den nächsten Tagen??
Hm, das ist eine gute Frage ... Vielleicht kannst Du erstmal mit dem Klassenlehrer/der Klassenlehrerin sprechen und die Situation schildern - manchmal können die gut unterstützen. Du schreibst, Dein Sohn merkt schon, dass es der Oma schlechter geht ...

Mein Bauch sagt mir irgendwie:
vielleicht wäre es tatsächlich gut, es ihm von selbst noch nicht so klar zu sagen ... ihm aber ehrlich zu antworten, wenn er danach fragt und ihn nicht belügen um ihn dann zu schonen.
Das mit der Schule ist völlig egal - ob nun jetzt oder später der "Hammer" kommt, denke ich.

Mein Gedanke dabei ist: traurig ist er noch früh genug - vielleicht sollte man ihm, wenn es geht, JETZT noch etwas Unbeschwertheit gönnen im Umgang mit seiner Oma.

Vielleicht aber wäre es auch richtig, wenn Deine Mutter es ihm sagen kann - mit Dir gemeinsam? Das käme darauf an, wie sie selbst mit ihrem Sterben umgeht ...
Ich habe Menschen kennengelernt, die waren irgendwann mit dem Thema, dass sie bald sterben werden, versöhnt - und sie versuchten, denen, die zurückbleiben Mut zuzusprechen und ihre Ängste zu nehmen.

Hier bei uns gibt es eine Institution, die nennt sich Lichtblick.
Dort gibt es gratis professionelle Hilfe für Kinder, die jemanden verlieren werden oder verloren haben. Ich suche Dir das mal raus und schicke Dir den Link per PN.

Vielleicht magst Du dort sonst einfach anrufen - und bekommst wichtige Informationen dazu.


Alles Liebe,
Angie
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