Erneuter Krebs bei meiner Oma

[DarkRose]

Hallo!

Meine Oma ist derzeit 88 Jahre alt. 2005 wurde bei ihr Brustkrebs diagnostiziert. Man hat ihr die eine Brust abgenommen und alles war wieder ok. Vor ein paar Wochen wurde aber festgestellt, dass der Krebs in Form von Metastasen wieder da sei. Leberkrebs. Die Leber ist zu 60% (wie ich heute gelesen habe) von Krebs befallen (ist das viel oder wenig?). Der Onkologe meinte, dass sie keine OP durchführen könnten, auf Grund des hohen Alters meiner Oma. Ihr wurde eine leichte Chemotherapie in Form von Tabletten verordnet. 1-2 Std nach der Einnahme ging es ihr immer sehr schlecht - Übelkeit, Durchfall etc. Nun war sie aber letztens wieder bei einer Untersuchung und die Therapie musste abgebrochen werden, weil die Blutwerte dadurch zu schlecht wurden. Meine Oma macht mittlerweile kaum mehr etwas - sie geht nurnoch alleine zur Toilette. Für uns (meine Mutter und mich) bedeutet das viel arbeit - wir müssen sie waschen (macht aber immer meiner Mutter), anziehen, für sie kochen etc. Ihr Gesundheitszustand wechselt sehr stark. An einem Tag geht es ihr recht gut, d.h. sie hat nicht starke Schmerzen und kann alleine aufstehen und zur Toilette gehen. Manchmal geht es ihr aber auch sehr schlecht, d.h. sie hat starke Schmerzen und kann sich kaum bewegen.
Vielleicht kann mir hier ja jemand sagen, wie die Chancen stehen und was ihr dazu meint...
Meine Mutter und Oma erzählen mir kaum etwas, nur so grobe Fakten. Wahrscheinlich wollen sie mich einfach nur schützen...

Liebe Grüße

[Biene 37]

Guten morgen,
heute morgen habe ich Deine Zeilen gelesen und mir sind die Tränen gekommen.
Ich kann Dir zwar nicht viel über den zustand Deiner Oma sagen , sei einfach für Sie
deine Oma da.Meine Schwester hat auch mestas das Brustkrebs in der Leber
bekommen .
Ich wünsche Euch für die kommende Zeit viel kraft.
Liebe Grüße Biene

[Elli]

Hallo Dark Rose,

leider kann ich Dir auch keine Antwort auf Deine Frage geben. Ich kann Dir nur sagen,wie ich mich entscheiden würde .Ich würde mich auf den Onkologen verlassen,und auch keine OP mehr machen lassen. Denke mal das das in dem Alter,eine OP ein zu großes Risiko birgt,mit ungewissem Ausgang.
Damit Ihr mit der Pflege entlastet werdet,schaltet doch bitte einen Pflegedienst ein,damit Ihr die verbleibende Zeit zusammen verbringen könnt,ohne Euch um die ganze Pflege zu kümmern. Ich halte es auch für sehr wichtig,das Deine Oma auf Schmerzmittel eingestellt wird,denn Schmerzen müssen heute nicht mehr sein.
Für die bevorstehende Zeit wünsche ich euch alles,alles gute.

Liebe Grüsse
Elli

[DarkRose]

Erstmal danke für eure Antworten.

@Biene: Das mit deiner Schwester tut mir leid. Ich wünsche euch viel Kraft, dass sie den Kampf gewinnt. Ich versuche, viel für meine Oma dazusein, aber es ist manchmal sehr anstrengend.

@Elli: Pflegedienst ist beantragt. Vom Hausarzt und Onkologen ist sie bereits dafür 'akzeptiert', jetzt fehlt nurnoch das OK vom Pflegedienst. Der will aber nächste Woche vorbei kommen und sich das mal anschauen... Ich denke aber nicht, dass er es Ablehnen wird. Ist halt nur die Frage, wie meine Oma das akzeptiert, weil sie sowas gar nicht leiden kann. Aber ich glaub, sie stimmt zu. Muss sie ja eigentlich schon gemacht haben. Schmerzmittel nimmt sie, denke ich. Bei den vielen Tabletten blicke ich nicht durch, was wofür ist. Aber sie nimmt Schmerzmittel.

Gestern war sie wieder beim Arzt. Ich hab noch nicht gefragt, was raus kam, sie haben mir auch noch nichts erzählt...

[DarkRose]

Meine Oma muss wieder Tabletten nehmen. Erstmal für 14 Tage und die Blutwerte werden regelmäßig kontrolliert. Letztesmal hat sie sie ja so schlecht vertragen, dass die Blutwerte schlecht wurden und Gefahr für innere Blutungen (oder so) bestand. Donnerstag ist der erste Kontrollcheck. Meine Oma meinte, dass sie die Tablette gestern recht gut vertragen hätte. Ist das jetzt positiv oder negativ?

[DarkRose]

Sie war heute beim Arzt. Die Blutwerte sind gesunken, aber sind nicht unter der Grenze. D.h. sie nimmt die Tabletten weiter.

[Elli]

Hallo Dark Rose,

freue mich ,das Deine Oma die Tabletten weiter nehmen kann,auch wenn die Blutwerte evtl. nciht gerade berauschend sind.
Drücke Euch ganz doll die Daumen,das es bald wieder aufwärts geht.

Liebe Grüsse
Elli

[DarkRose]

Heute ging es ihr sogar richtig gut.

Meine Oma hat jetzt einen Aufsatz für die Toilette bekommen, damit es für sie einfacher ist und sie nicht so hoch aufstehen muss, einen Lifter in der Dusche (so einen hatte mein Opa auch) und einen Stuhl für die Nacht. Hat die Krankenkasse alles übernommen, nachdem sie überprüft haben, ob es notwendig ist.
Ich glaube, wir beantragen keine Pflegedienst, sondern nur Pfflegegeld für meine Mutter, damit sie mehr Geld zur Verfügung hat... Momentan ist es nämlich etaws schwierig. Meine Mutter ist alleinerziehend und verdient nicht so viel, wir bekommen die Rente meiner Oma. Das Geld muss für 4 Personen reichen... Naja, aber bisher hat es eigentlich recht gut geklappt.

[Elli]

Hallo Dark Rose,

freute mich sehr.das es Deiner Oma zur Zeit doch recht gut geht.Wüsche Euch sehr,das der Zustand noch recht lange stabil bleibt.

Zum Pflegegeld noch einen kleinen Tip. Falls Ihr doch einen Pflegedienst in Anspruch nehmen solltes,dann könnt Ihr die sogenannte Kombnationsleistung wählen. Das heißt,das Pflegegeld beträgt dann 384 Euro (ab 1.7. 420 Euro Pflegestufe 1).Wenn der Pflegedienst dann z.B. nur 3 mal die Woche zum Duschen kommt,wird Deiner Oma die Differenz zum Pflegegeld ausbezahlt,und sie kann es an Deine Mutter weitergeben.
So habt Ihr zumindest eine kleine Erleichterung,auch bei der Pflege.
Wenn Du noch Fragen hast,dann melde dich bitte.Wünsche Euch ein schönes Wochenende.

Liebe Grüsse

Elli

[DarkRose]

Hallo ihr Lieben,

bin gerade wieder aus dem Urlaub wieder gekommen und wollte euch mal den neuesten Stand mitteilen.

Während wir im Urlaub waren, war meine Tante bei meiner Oma und hat sich um sie gekümmert. Meine Mutter konnte den Spruch "Ist ja toll, dass die das macht!" nicht mehr hören. Find ich auch verständlich, da sie beiden ja die Töchter von meiner Oma sind. Meine Mutter kümmert sich immer um sie und da kann sie auch mal zwei Wochen da sein. Sie hat dann in der Zeit bei uns gewohnt und sich um alles gekümmert. Sonst hätten wir auch nicht fahren können.

Pflegedienst kommt nicht in Frage, das will sie auch gar nicht.

Der Abschied war sehr schwer. Oma hat geweint und meinte: "Hoffenltich sehen..." Sie wollte es wohl nicht ganz sagen, damit wir uns keine Sorgen machen. Aber wir wussten, dass sie angst hatte, uns nicht mehr zu sehen.

Währenddessen war sie auch zweimal beim Arzt. Der ist sehr zufrieden! Die Therapie schlägt sehr gut an. Sie hatte vorher 11 kritische Werte, nun sind es 7. Bei der letzten Untersuchung waren zwar die Blutwerte wieder was schlecht, aber sie hat dann ne Spritze bekommen, die sich gehalten hat und daher waren auch bei der nächsten Untersuchung die Werte im Rahmen. Der Arzt ist sehr zufrieden und auch etwas verwundert, weil er nicht gedacht hatte, dass die Therapie so gut anschlägt. Klar, der Krebs kann nicht geheilt werden, das wissen wir. Aber man kann ihn aufhalten.

Oma ist jetzt auch viel zuversichtlicher und es geht ihr auch viel besser. Sie ist total stolz auf ihre neuen Hilfsmittel. Am Anfang, als sie die Diagnose, fiel sie in ein tiefes loch. Aber jetzt gehts wieder.

Muss Schluss machen, bin noch bei ner Freundin. Montag seh ich Oma wieder =)

Liebe Grüße
DarkRose

[Elli]

Liebe DarkRose,

na dann will ich mal hoffen ds Ihr trotzallem einen schönen Urlaub hattet.

Das sind doch mal schöne Nachrichten. Freue mich sehr,das es Deiner Oma wieder besser geht,und das sich so so einige Werte verbessert haben und das die Medis anschlagen.

Das die Blutwerte unter einer Therapie mal schlecht werden ist eigentlich nicht so sehr ungewöhnlich,aber Ihr scheint ja einen super guten Doc zu haben,der dann sofort eingreift.
Ich denke Lebensqualtität ist ungeheuer wichtig,egal wie alt man ist.Und das scheint der Doc ja auch so zu sehen.

Wünsche Dir noch ein schönes Wochenende.

Liebe Grüsse
Elli

[Hope68]

Liebe DarkRose,

habe eben erst Deine Zeilen zum ersten Mal gelesen. Gerne würde ich Dir etwas positives sagen. Deine Frage betraf den Befall der Leber "..ist 60% viel?.."

Dazu kann ich Dir nur sagen: In der Regel ist es so, dass die Leber, solange sie noch 10% ihres "normalen" Gewebes aufweist welches funktionstüchtig ist, die Entgiftungsfunktion des Körpers "stemmen" kann. Natürlich darf man dabei nicht vergessen, dass auch weitere Medis die Leber in ihrer Funktion einschränken können - aber - sie können auch die Metas schrumpfen lassen.

Es freut mich, dass es deiner Oma besser geht! Wenn sie die Therapie gut verträgt, lasst sie bitte weiter therapieren. Oftmals wird nur vom "offiziellen Alter" her entschieden und die Person, die dahintersteht wird nicht wahrgenommen. Wir haben damals mit meiner Oma die Erfahrung gemacht, dass man gar nichts mehr machen wollte - aufgrund des Alters. Da bin ich aber Amok gelaufen - meine Oma war nämlich geistig und körperlich ziemlich fit - für ihre 94 Jahre (da ist sie dann noch mal operiert worden - Darmkrebs - und hat die OP phantastisch überstanden !!!). Sie hat danach noch knapp 4 Jahre gelebt, obwohl sie uns nach der OP gesagt haben, wir sollten uns freuen, wenn wir noch einen schönen Sommer mit ihr verbringen könnten. Und - ganz ehrlich - sie hat mit 96 noch mit ihrer Enkelin bei sich im Flur Fußball gespielt und riesigen Spaß daran !

Du siehst, die ganzen Prognosen sind immer nur "Erfahrungswerte" und jeder Körper reagiert anders. Also lasst Euch nicht unterkriegen!

Liebe Grüße
Birgit

[DarkRose]

Ja, der Urlaub war sehr schön

Der Arzt scheint wirklich gut zu sein, ich hab ihn bisher nur einmal getroffen und fand ihn richtig sympathisch. Auch die Praxis gefiel mir sehr gut, sie ist hell und freundlich eingerichtet. Das sind zwar nur Kleinigkeiten, aber trotzdem beruhigen sie einen in gewisser Weise.

Geistig ist meine Oma auch noch ziemlich fit. Manchmal hat sie jedoch ihre Hänger... Gestern z.B. Da hat sie vergessen zu abend zu essen und die Tabletten zu nehmen. Aber meine Mutter war rechtzeitig bei ihr unten nachgucken, ob sie alles gemacht hat und von daher war dasn icht weiter tragisch.
Körperlich geht leider nicht mehr so viel.

Naja, ich schreib was neues, wenn es was gibt

[DarkRose]

Körperlich geht es ihr soweit recht gut. Aber geistig nicht mehr so wirklich. Unsere grüne Tonne ist weg und sie dachte, dass sie deshalb kein Geld von der Barmer bekomme. Sie bekommt jeden Monat das Pflegegeld überwiesen, diesmal haben sie Ende Juli schon für August "bezahlt". Und Oma dachte jetzt, dass sie kein Geld bekommen hätte (sie hat es bekommen, aber im Juli!), weil die grüne Tonne weg ist. Dabei hat das doch gar nichts miteinander zu tun. Mama hat erstmal lange mit ihr geredet und es ihr erklärt - sie versteht es noch immer nicht ganz. Gibt noch andere Situationen, in denen man sowas richtig merkt...

[Hope68]

Hallo DarkRose!

Nach Deinen Zeilen war mein erster Gedanke: trinkt sie genug? Das wäre das Erste was mir dazu einfällt. Könnt Ihr das beobachten und wisst Ihr somit, wieviel sie trinkt? Ein zu geringe Flüssigkeitszufuhr kann nämlich genau diese Symptomatik hervorrufen. Sie sollte mindestens 1,5 - 2 Liter am Tag trinken.

Sollte sie genug trinken, dann wäre zu überlegen, ob evtl. Hirnmetastasen vorliegen oder ob es sich um eine beginnende Demenz oder Verkalkungen handelt.

Schade, ich hätte Euch gewünscht, dass Ihr sie noch lange fit bei Euch haben dürft. Ich wünsche Euch alles Gute und hoffe, dass Deine Oma wieder einigermaßen auf die Beine kommt.

Liebe Grüße

Birgit