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Zum Sterben nach Hause
Ich weiss gar nicht, ob ich hier richtig bin, aber ich denke es passt.
Ich suche nach ein wenig Trost (gerne auch ganz viel) denn mein Vater hat Prostatakrebs im Endstadium. Ich kann keine Laborwerte oder andere Titer-Zahlen liefern, nur seine Geschichte. Vor einigen Jahren hatte er den weissen Hautkrebs. Dieser wurde entfernt. Ein paar Jahre später hatte er Blut im Urin= Blasenkrebs. Dieser war verkapselt und wurde entfernt. Chemo nicht nötig. Wieder einige Jahre später Diagnose Prostatakrebs. Das war vor gut 4 Jahren. Er wurde mit Hormonen behandelt. Das ging lange gut. Dann im Frühjahr 2009 Schmerzen im Brustkorb. Röntgenbild zeigt Metastasen. Erst wurde mit Calzium behandelt und das dann im November eingestellt. Leider habe ich nie Infos aus erster Hand bekommen, sondern immer nur die "Meinung" meines Vaters. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. Seit einer Woche ist er im Krankenhaus und ich kann zusehen, wie sein Leben zu Ende geht. Es wird nur noch Schmerztherapie durchgeführt. Donnerstag soll er nach Hause zu meiner Mutter kommen. Wir haben die Pflege organisiert und hoffen nun, dass er es noch schafft. Er möchte so gern zu Hause sterben. Ich bin so aufgelöst, schwanke zwischen "zusammenreissen", völliger Leere, organisationswut, ihn nicht leiden sehen zu wollen, ihn aber auch nicht gehen lassen wollen und unendlicher Traurigkeit. Bitte, drückt die Daumen, dass er es schafft, nach Hause zu kommen und dort seinen Frieden zu finden. Wenn ich mit ihm telefoniere, hört er sich an wie immer. Er ist vollkommen klar im Kopf. Ich weiß gar nicht, ob es mir das leichter oder schwerer macht. Ich kann ja auch kaum noch denken. Naja, wenn irgendeiner mein Gefasel verstehen kann, dann wohl die Menschen in diesem Forum. Danke fürs Lesen achja, mein Papa ist schon 81 Jahre alt, ich weiss, ein stolzes Alter und er hat sein Leben wirklich gelebt, aber er ist mein Papa und es fällt irre schwer loszulassen.... |
#2
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AW: Zum Sterben nach Hause
Hallo Wusel99.......,
das ist doch kein Gefasel.Ist doch klar das du auf der "Gefühlsachterbahn" fährst.Wer möchte schon gern einen lieben Angehörigen verlieren.Und wenn wir dich hier nicht verstehen können,wer dann? Schreib dir ruhig alles von der Seele.Das hilft!Ich drücke euch jedenfalls ganz fest die Daumen,das der Wunsch deines Vaters erfüllt wird und er nach Hause kann.Vielleicht könnt ihr die gemeinsame Zeit zusammen noch genießen. Wünsche dir und deiner Familie viel Kraft für das Kommende! Fühl dich gedrückt! LG Bettina
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In liebevoller Erinnerung:Papa 30.12.1938 - 31.01.2011 |
#3
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AW: Zum Sterben nach Hause
Liebe Wusel,
wie gut kann ich dein "Gefasel" verstehen. Mein Vater ist am 1.8.09 an Prostatakrebs in der Palliativstation eines krankenhauses gestorben. Es ging alles relativ schnell. 6 Wochen vor seinem Tod erfuhren wir erst von dem weit fortgeschrittenen Krebs und hatten eigentlich gar keine Zeit mehr um das zu verdauen. Mein Vater selbst erfuhr nichts mehr von seiner Krankheit, spürte aber recht bald, dass es zu Ende gehen würde. Wir organisierten sehr viel für die Pflege zu hause, aber es kam nicht mehr dazu. Mein Vater war schon über 90 Jahre alt. Man denkt irgendwie, dass in diesem Alter nicht mehr der Krebs zuschlägt, sondern der Betroffene relativ leicht an Altersschwäche stirbt. Aber dem ist leider nicht so. Ich kann dich sehr gut verstehen, dass du nicht weißt wo dir der Kopf steht. Mitten in Hektik und Oranisation bist du zutiefst verzweifelt über den Zustand deines Vaters. Und es ist im Endeffekt völlig egal, wie alt die Eltern sind. Sie sind einfach geliebte Menschen, die gehen müssen. Ich wünsche dir und deinem Vater ganz stark, dass dein Vater nach Hause kommen kann, um seinen letzten Weg zu gehen. Aber sorgt dafür, dass die Schmerzfreiheit auch zu hause gesichert ist. Viel Kraft und alles Gute Liebe Grüße Viki |
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AW: Zum Sterben nach Hause
Liebe Viki, liebe Bettina
Danke für Euren lieben Worte. Viki, es tut mir sehr leid, das Dein Schwiegervater gestorben ist. Das ging ja sehr schnell. Leider kann mein Vater morgen doch noch nicht nach Hause, da er seit heute Mittag dauernd Atemnot hat. Erst meinte die Ärztin, er wäre nur aufgeregt oder es wäre psychisch Als ich seine blauen Lippen sah, dachte ich mir, da stimmt doch was nicht. Meine Mutter hat dann auch noch Alarm geschlagen, und dann kam noch ein anderer Arzt dazu. Dieser untersuchte meinen Vater gründlich und kam zu dem Ergebniss: Extremer Flüssigkeitsmangel. Er hat dann einen Tropf bekommen. Tja, ob daher nun die Atemnot kam?! Ich glaube nicht. Essen kann er auch fast nichts mehr. Er bekommt Astronautennahrung. Ich breche schon bei jedem Telefonklingeln zusammen. Aber ich war heute mittag zwei Stunden ganz allein mit ihm, und diese Zeit war sehr schön und wichtig für uns. Für mich ist immer wieder erstaunlich, wie fit er noch im Kopf ist. Das Pflegebett ist da und alles ist geregelt. Ich hoffe immer noch, dass er nochmal nach Hause kommt. Liebe Grüße |
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AW: Zum Sterben nach Hause
Liebe Wusel....,
drücke weiterhin ganz fest die Daumen,das dein Papa nach Hause kommen kann.Vielleicht geht es ihm durch den Tropf ein wenig besser,denn wenn er so dehydriert war und nun Flüssigkeit bekommt,könnte das ja sein.Ich hoffe dein Vater hat wenigstens keine Schmerzen und wünsche euch,das ihr noch viel Zeit miteinander verbringen könnt. LG Bettina
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In liebevoller Erinnerung:Papa 30.12.1938 - 31.01.2011 |
#6
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AW: Zum Sterben nach Hause
Auch von mir Grüße und Kraft für dich alles zu überstehen...es ist gut für denjenigen,der im Beisam der geliebten Familie "gehen kann" ob er dabei im Hospitz oder zu Hause ist ...Hauptsache einer der Familie ist bei ihm und er kann in Ruhe gehen...
Habe selbst schon 2 Familienmitglieder gehen lassen müssen....mein Mann (jetzt 58 Jahre) ist ebenfalls betroffen.....daher ist es gut für dich und alle Angehörigen hier schreiben zu dürfen....um Mut zugesprochen zu bekommen und Vertsändnis..... Alles Liebe, die Frohsinn |
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