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26.04.2003 22:18

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Mädels,

Pedi, wann geht es ab in den Urlaub? Ich werde dich auch ganz doll vermissen *heul*. Aber es tut euch bestimmt gut.

Katrin, du bist wohl doch unser Küken ;-))). Hihi, wenn ich jung angefangen hätte, könnest du meine Tocher sein *lach*

Mutter hat sich doch entschieden, in Richtung Bett zu krabbeln. Ich denke auch, Schlaf ist wichtiger als Moik. Sie konnte sich ja kaum noch auf den Beinen halten. Ich hoffe auch, es geht ihr morgen besser. Und dann mal sehen, was sie essen möchte. Ich werde am Montag mal jede Menge Frischobst, Fruchtquark etc. besorgen.

Wegen dem Trinken lieg ich meiner Mutter heut schon den ganzen Tag in den Ohren. Leider hat sie ein "Problem", wenn sie husten muß, haut es eben dann diesbezüglich durch. Ich hab ihr gesagt, das wäre doch wirklich halb so schlimm. Aber es ist ihr eben total unangenehm.

Der Hausarzt hat ihr wieder Tabletten mit Codein verschrieben. Das finde ich ehrlich gesagt nicht so toll.

So, ich marschiere jetzt endgültig auch in Richtung Bett.

Liebe Grüße

Christa

27.04.2003 08:14

Diagnose Lungenkrebs
 
Guten Morgen!
Sag mal Katrin, ich habe gerade so gedacht, gestern Freund, dann zu Eltern....
Wohnt Ihr alle im anderen Ort? Das ist ja auch ganz schön stressig!
Was willst Du eigentlich machen, nach dem Studium?

Christa, das mit dem Codein würde mich auch nicht so freuen, ich denke der Schleim muß doch auch ´raus!?
Hoffentlich ist Deiner Mum heute wieder ein bißchen wohler.
Ich fahre nächste Woche, am 3. Mai in Urlaub und bin dann am 10. Mai wieder da!
Drückt mir mal die Daumen, daß das Wetter wieder besser wird.

So das war mal so auf die Schnelle.
Seid alle lieb gegrüßt
Pedi

27.04.2003 11:39

Diagnose Lungenkrebs
 
hallo ihr,

ich fühle mich sowas von besch........!

wir müssen jetzt gleich losfahren um meinen mann wieder ins krankenhaus zu bringen,habe so eine angst vor morgen ( wegen op )FÜHLE MICH SO HILFLOS UND LEER.
habe über esoteriker nach gedacht.
habe von dem christos dissinakis gehört,kennt ihn jemand vom hören oder aus dem fernsehen?
werde ihn morgen mal anrufen glaube ich-weiß aus verzweiflung auch schon nicht mehr .
ok-muß schluß machen-müssen gleich los.

27.04.2003 14:03

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo kerstin,

ich habe von ihm noch nie was gehört, hat aber bei mir nichts zu bedeuten. Ich habe keine Ahnung auf dem Gebiet. Auch jetzt weiß ich ehrlich gesagt noch nicht, was ich davon halten soll. Mein Vater ist seitdem er bei der Esot. war überzeugt, er war vorher ein absoluter Gegner. Ist da ja auch mehr durch Zufall ´reingeraten. Er wußte bis zum Zeitpunkt, wo er da war, nicht was ihn erwartet.Er wäre sonst wohl nicht hingefahren. Und ich dachte auch, er geht zum normalen Heilpraktiker, war auch sehr skeptisch als ich hörte, was es nun wirklich ist, wo er war. Beim Bekannten meiner Eltern hat sie schon verschiedene Sachen geheilt. U.a. starke Migräne. Ist natürlich nicht vergleichbar mit Krebs.
Ich weiß nicht, als ich nach den Kosten fragte, war ich überrascht, war in meinen Augen nicht soviel. Hatte immer mit richtiger Abzockerei gerechnet.
Und jetzt hat man sich über die Dame auch ein bißchen schlau gemacht. Sie soll Kunden aus aller Welt haben, und eine Koriphäe auf dem Gebiet sein. Sie soll eben auch schon Krebs in hoffnungslosen Fällen geheilt haben.
Die handfesten Beweise stehen, natürlich (wie immer)aus. Mal sehen, ob sich bei meinem Vater jetzt was getan hat, was man als Beweis werten kann!
Was ich ganz wichtig finde, daß sie nicht von der Schulmedizin abgeraten hat. Also, sie hat jetzt nicht gesagt:" Jetzt bist Du ja hier und brauchst nie wieder zum Arzt." Ich finde, dann wird das ganze sehr unseriös.
Und mein Vater macht ja auch weiter alles, was der Schulm. möglich ist. Er sieht es eben als Zusatz und nicht als Ersatz.
Ganz ehrlich, wenn Du meinst daß der Christos D. serös ist, ruf an, schaden tut es doch nicht. Warte nicht weiter.
Ich bin 100% überzeugt, daß ICH alles versuchen würde. Wenn es nicht unbedingt auf der Schiene "Neue Medizin" ´rausläuft. Da habe ich doch zu arge Zweifel, denn müßte ich mich von der Schulmedizin abwenden, was ich bestimmt nicht tun würde.
Und bin auch nach wie vor froh, daß mein Vater es gemacht hat.
Man kann wenigstens nicht sagen, hätte man doch...
Liebe Kerstin, nimm jeden Strohhalm, den Du ergreifen kannst, aber versuche so weit es geht die Spreu vom Weizen zu trennen.
Ist natürlich nicht einfach.
Wodurch ist der Christos bekannt geworden? Hat er nachweislich geheilt oder hat er von sich selbst aus auf sich aufmerksam gemacht? Ich finde dies ist ein wichtiger Punkt. Ich denke immer, die Menschen die sich selber nicht so sehr in Vordergrund stellen, sind die, die am meisten können.

Ich denke ganz doll an Dich und versuche bitte irgendwie einen klaren Kopf zu behalten.

Viele liebe Grüße
Pedi

27.04.2003 14:24

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Kerstin,

ich denke auch ganz arg an dich! Ist so hart, den Partner wieder zurück ins Krankenhaus zu bringen, wo man nicht weiß, was jetzt auf ihn zukommt.
Wenn dein Mann erst der 3. Fall in Deutschland ist, der diese Krankheit hat, dann haben die Ärzte ja auch noch nicht soviel Erfahrung, und können nicht gleich sagen, ihr sollt euch keine großen Hoffnungen mehr machen. Es kann ja auch sein, daß es heilbarer ist, als sie annehmen.
Ärzte sind manchmal ziemlich abgestumpft, und gehen meist rein nach Statistiken.
Eurer ganzen Familie alles alles Liebe!
Gruß N.

27.04.2003 15:39

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo ihr Lieben,
was soll ich euch erzählen? Gefühlsmäßig geht bei mir einfach alles durcheinander.
Ich habe euch ja geschrieben, dass die Akupunkteurin sagte, es sein kein Emphysem.
Die beiden Heilpraktiker sagen aber nach wie vor, es sei auch kein Krebs.
Also habe ich die ganze Zeit gedacht: du lieber Himmel, was soll es denn sonst noch sein? Irgendwo muss der Schleim ja herkommen!
Doch langsam wird mir klar, dass es total egal ist, WAS es denn nun ist. Denn wenn nicht bald jemand etwas gegen den Schleim tut, erstickt meine Mutter womöglich, und dann ist es schnurz, ob ein Krebs den Schleim produziert, ein gutartiger Tumor oder was auch immer.
Die Akupunkteurin hatte meiner Mutter gesagt, dass der Husten erst schlimmer werden wird. Doch sie hat nun bald zehn Sitzungen hinter sich, da müsste doch irgendwann auch mal ein Verbesserung eintreten!
Morgen muss sie wieder hin, und meine Schwester und ich reden auf meine Mutter ein, dass sie mal nachfragen soll, wann denn die Beschwerden mal besser werden müssten.

Ich habe mir den Text über die Geistheilerin, zu der Mama Freitag geht mal durchgelesen. Ich persönlich fand das, was da stand nicht so sehr überzeugend. Irgendwas hat mich gestört. In dem Buch stehen noch viele weitere Adressen, und auch viele, die ich wesentlich ansprechender fand. Aber das ist ihre Entscheidung, und vielleicht ist meine Skepsis unberechtigt.
Ach ja, Pedi, wenn Du die Adresse von der Esoterikerin in Büsum weißt, bist du so lieb und schickst sie an diese Adresse: daskatrinchen@freenet.de ?! Hab Dank!

Übrigens wohnen wir tatsächlich alle ein Stück auseinander: ich in Münster, mein Freund in Bielefeld und meine Eltern nochmal 50 Zugminuten von Bielefeld in Richtung Hannover. Ich fahre also wirklich ziemlich viel rum, aber so ist das, wenn man versucht, allen gerecht zu werden.

Dein Papa muss morgen wieder ins Krankenhaus, stimmts? Wie geht’s ihm denn dabei? Naja, hellauf begeistert wird er sicher nicht sein, aber er ist doch wenigstens zuversichtlich, oder?

Melde mich später nochmal!
katrin

27.04.2003 22:34

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Pedi,
ich bin mir noch nicht ganz sicher, was genau ich mit meinem Studium anfangen will. Ich würde später gerne mit Frauen und Mädchen arbeiten, aber bin mir noch nicht sicher, wie weit meine Grenzen da gesteckt sind. Ich glaube, dass es verdammt an die eigene Substanz geht, täglich misshandelte Mädchen vor Augen zu haben.
Vermutlich wird ohne eine Zusatzausbildung eh nicht viel los sein. Aber ich weiß einfach noch nicht genau, was es dann letztendlich sein wird.

Aber im sozialen Jahr habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich offensichtlich ganz gut mit Menschen kann, und ein paar meiner Patientinnen, bzw. Kundinnen, zu denen ich ein sehr gutes Verhältnis hatte, haben mir das bestätigt und mich bestärkt.
Dass ich einen sozialen Beruf ergreifen würde, lag wohl schon lange in der Luft, und deshalb schien Diplom - Pädagogik die beste Möglichkeit zu sein.

Aber eigentlich mag ich ans Studium grad gar nicht denken, es interessiert mich momentan nicht für 5 Pfennig! (Oder muss ich jetzt sagen Cent?)

Ich hoffe so sehr, dass die Frau am Freitag meiner Mutter wenigstens den Husten schonmal etwas nehmen kann, denn sie hustet wirklich sehr viel Schleim ab. Jedesmal, wenn ich das höre oder sehe, ist es für mich wie ein Stich ins Herz!


Ich bete so für meine Mutter, und euch werd ich auch alle mit einschließen.
Wünsche allen eine gute Nacht und alles Liebe!
Katrin

28.04.2003 00:30

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Ihr Lieben,

Katrin, Dir habe ich gerade eine Mail geschickt.

Meinem Vater ging es heute natürlich nervlich nicht ganz so gut.
Auf der einen Seite sagte er, er wüßte ja jetzt, was auf ihn zukommt, auf der anderen Seite hatte er tierische Schiss vor der Untersuchung der Lungenfunktion.
Wir mußten ihm ein bißchen gut zureden, haben es zumindest versucht.
Tja, er wird wohl heute wieder eine schlaflose Nacht bekommen, aber ich bin froh, wenn er das Ganze endlich hinter sich hat und ich hoffe weiterhin, daß er sich nicht noch weiteren Behandlungen, wie Chemo oder Bestrahlung unterziehen muß.
Drückt mal die Daumen, daß er so schnell wie möglich operiert wird, nicht daß sich das Ganze noch solange hinzieht.


Viele liebe Grüße
Pedi

P.S. Bei meinem Sohn zeigten sich heute die ersten Windpöckchen!!!http://www.gif-speicher.de/gif-verze.../winnie-16.gif

28.04.2003 15:44

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Leute,

sorry, daß ich mich gestern nicht gemeldet hab, aber ich hab einfach mal versucht etwas abzuschalten und an meinem Häkelvorhang weitergearbeitet, mal ein paar ungesehene Videos angesehen, mit meinem Papagei gespielt. Das mußte einfach mal sein. Mutter hat ja die letzten Tage sehr viel geschlafen, daher hatte ich dann auch etwas Zeit für andere Dinge. Eigentlich hätte ich die Zeit zum Putzen ausnützen sollen, aber es hat einfach mal gut getan, sich nur mal so in den Sessel zu lümmeln. Allerdings kann ich ja immer wieder zwischendurch nach Mutter sehen. Wenn sie geschlafen hat, bin ich wieder runter, wenn sie wach war, bin ich bei ihr geblieben. Das ist der große Vorteil, wenn man im gleichen Haus lebt.

Kerstin, ich drück deinem Mann ganz fest die Daumen!!! Ich hoffe, die Ärzte finden letztendlich doch eine gute Therapie für ihn. Ihr dürft die Hoffnung nicht aufgeben.

Petra, auch deinem Vater drück ich ganz doll die Daumen!!! Sicher, jede Untersuchung macht Angst, da man sich hauptsächlich vor dem Ergebnis fürchtet.

Katrin, als mein Vater schwerst herzkrank wurde, hab ich auch mitten in der Diplomarbeit gesteckt. Ich kann verstehen, daß dir momentan das Studium ziemlich schnurz ist, aber vielleicht lenkt es ja auch ab, man ist auch unter Leuten. Meine Studienfreunde waren damals auch unheimlich mitfühlend und haben mich sehr unterstützt. Allerdings hab ich die Diplomarbeit letztendlich auch total lustlos erledigt, wollte einfach nur noch fertig werden und weg von der Uni.

Meiner Mutter scheint es heute endlich etwas besser zu gehen. Wenigstens hat sie mal etwas Suppe gegessen und soeben einen Milchreis. Ihre Codein-Tabletten sind aufgebraucht und ich weiß jetzt nicht, ob ich ihr die nochmal verschreiben lassen soll oder den Arzt lieber nach einem schleimlösenden Mittel fragen soll. Sie kann ja viel Schleim aushusten. Es ist eben die Frage, ob sie nachts ohne das Codeinzeugs evtl. nicht schlafen kann.
Heute hab ich ihr das Orthomol immun pro aus der Apotheke gekauft. Das Zeug ist zwar recht teuer, aber ich denke, es ist auch sinnvoll. Es enthält eben Vitamine, Mineralstoffe etc, auch probiotische Kulturen, und ist speziell in der Zusammensetzung als Ergänzung während der Strahlen- bzw. Chemotherapie abgestimmt.

Ich muß zugeben, daß ich zwar befürworte, wenn die Menschen auch die Möglichkeit einer Behandlung beim HP nutzen, aber das mit der Esoterik-Schiene... da bin ich sehr skeptisch. Aber das muß jeder für sich entscheiden. Sicher, der Glaube kann Berge versetzen. Aber ich wäre sehr vorsichtig, denn wie schnell kann ein gutgläubiger Patient schlichtweg ausgenutzt werden. Aber das ist eben nur meine persönliche Meinung.

Euch allen jedenfalls ganz liebe Grüße

Christa

28.04.2003 15:51

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Leute,

muß mich mal kurz melden zum Reden!

Rufe ich vorhin bei meiner Mum an. Sie hat ja heute meinen Vater ins KH gebracht. Um 8.00 Uhr sollte er da sein, um 11.00 Uhr saß er immer noch da, hatten kein Zimmer frei und dergleichen. Die ganzen Untersuchungen sollen heute noch gemacht werden, weil er gleich morgen operiert werden soll. Na ja , jedenfalls gingen nachher die Untersuchungen los und meine Mutter fuhr nach Hause. Nun ist Stand der Dinge, daß er heute in irgendein Zimmer kommt, morgen nach der OP auf die Intensiv und dann übermorgen (wenn alles glatt verläuft) auf die eigentliche Station kommt. Nun ist es aber so, daß er dadurch, daß er nun noch kein endgültiges Zimmer hat, nicht tel. erreichbar ist.
So, wie gesagt, ich rief nun bei meiner Mutter an und fragte, wie es so gelaufen ist. Sitzt sie am Telefon und heult...
Scheiße Leute, und ich kann nicht hin. Habe das besagte Mädchen hier, deren Mutter mal wieder keine Zeit hat und weiß nicht wohin mit ihr.
Ist das nicht mistig? Jetzt kriege aber echte Schuldgefühle, daß ich sie so alleine lasse!!!
Sie sagte zwar, ist nicht schlimm, sie muß sowieso erstmal Ruhe haben, aber trotzdem!
Oh Mann!
Zieht mich natürlich auch ´runter.
Wollte mir jetzt ein paar aufbauende Worte bei meinem Mann holen, also angerufen. Pustekuchen! Er hat keine Zeit.
Toll, ich weiß daß er nieeee Zeit hat, aber wenigstens EINMAL!
Wißt Ihr er geht morgens um 5.30 Uhr aus dem Haus und ist abends manchmal erst zwischen 7.00 und 8.00 Uhr zu Hause und auch dann hat er keine Zeit mit mir über diesen ganzen Mist zu reden. Wißt Ihr,wenn schon nicht mit ihm, mit wem dann...?
Ach, vergeßt es, ich glaube ich werde jetzt ungerecht.
Nicht, daß Ihr mich falsch versteht, ich habe für mich den besten Mann der Welt, aber mit solchen Sachen kann er einfach nicht umgehen. Tut schon weh, wenn der Partner einen da nicht gerade so eine große Stütze ist!
Liegt wohl auch an seiner Familie. Vater tut immer alles so ab, Mutter hat sowieso immer irgendwelche Wehwehchen.
Mein Vater hat Lungenkrebs uns sie erzählt mir, ihr tut auch der Finger weh!!! Ausgesprochen wird sich in der, ach so feinen Familie nie, geschweige denn diskutiert. Aber irgendeine saublöde Etikette muß IMMER eingehalten werden! Herzlichkeit und der Mensch selber, werden in der Familie eher klein geschrieben. Man muß ja das Gesicht wahren und der Ruf...! Ecke bei denen auch immer etwas an, weil ich meinen Mund leider nicht halten kann. Das haben sie nicht so gerne , wenn irgendwas angezweifelt oder in Frage gestellt wird. Und von so einer blöden erst "35jährigen" schon garnicht, wir sind ja auch alle doof und haben von nichts ´ne Ahnung! Deren Meinung steht und muß nicht akzeptiert, sondern übernommen werden. Ich wage einfach mal zu schreiben, daß ich doch über eine gewisse Intelligenz verfüge und dadurch für manche Menschen doch ein bißchen unbequem werde, da ich eben kein Blatt vorm Mund nehme und auch nicht so erzogen wurde.
Hätten man lieber ihre Kinder( immerhin 3) ein bißchen offener erziehen sollen! Nein, ist ja wichtiger, daß alle Berufe haben, womit man ja richtig schön angeben kann.
Scheiße! Hätte lieber einen Hilfsarbeiter zum Mann, der auf mich eingehen könnte.
Gott sei Dank, ist mein Mann wenigstens nicht so! Aber so richtig offen Gefühle zeigen, kann er eben nicht! Wurde ihm alles versaut!
Langsam kriege ich hier echte Horrorlocken!!!

Ja, bei meiner Mutter ist es nun so, daß wohl heute alles über sie zusammengebrochen ist. Krankheit, Umzug, wieder alleine u.s.w., das aufgestaute eben.
Oh Mann, ich bin richtig wütend (weiß nicht mal genau auf wen)!
Werde sie nachher noch mal anrufen, hoffe sie hat sich bis dahin gefangen!

Oh Leute, habe mich jetzt richtig in Rage geschrieben.Ich denke,wenn es hier ein Aufsatz wäre würde d´runterstehen " Thema vefehlt".
Aber mußte ich mal ´rauslassen.

Danke für´s "zulesen"
Pedi

28.04.2003 16:46

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo liebe Pedi,
ich streite jetzt einfach mal ab, dass du das Thema verfehlt hast.
Wenn einer in der Familie Krebs hat, kommen nicht nur die Ängste um die betreffende Person zum Tragen, sondern eben auch viele, viele andere Dinge. Und über die muss man sich eben auch manchmal auskotzen.
Es tut mir erstmal superleid, dass das so ein beschissener Tag für euch alle war. Es ist ja schon schlimm genug, dass dein Papa wieder ins Krankenhaus muss und wieder eine OP ansteht, aber dann noch dieser ganze Mist drumrum…da soll man wohl mal überschnappen dürfen!
Heißt das, ihr werdet erst morgen erfahren, wie die Untersuchungen verlaufen sind und um welche Zeit dein Papa operiert wird?? Was ist denn das für eine Organisation in dem Krankenhaus??!

Ach Pedi, ich kann dich so verstehen. Was emotionale Sachen angeht, da ist mein Freund mir auch keine Hilfe. Er ist sich seiner Defizite in diesem Bereich bewusst und verspricht auch, an sich zu arbeiten. Aber ich habe da allergrößte Zweifel.
Es war einfach eine Riesen – Enttäuschung für mich, dass ich so im Regen stehengelassen wurde.
Momentan hoffe ich einfach, dass er Verständnis dafür hat, dass ich grad sehr wenig Zeit für ihn habe. Aber ich möchte jeden freien Tag bei meiner Familie sein.

Ich bin vor einer Stunde wieder in Münster angekommen, und ich konnte mir schon im Zug das heulen nicht verkneifen. Meine Mutter hustet so viel Schleim ab, und das erschöpft sie natürlich mit der Zeit. Es tut mir alles so leid, und ich wünschte so sehr, ich könnte ihr helfen, diesen Mist loszuwerden. Ich darf mir gar nicht vorstellen, wie es in ihr wohl aussehen mag; sie hat bestimmt eine Riesen – Angst.

Ach Süße, das ist wohl für uns beide ein ziemlich mieser Tag. Vielleicht hilft es dir, wenn ich dir versichere, dass du dich hier über ALLES auskotzen kannst und bestimmt immer jemand da ist, der dir gerne „zuliest“ (mich natürlich eingeschlossen).

Natürlich sehe ich später wieder rein. Alles Liebe und eine dicke Umarmung!
Katrin

28.04.2003 17:05

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Pedi,

als mein Vater mit dem zweiten Herzinfarkt ins KH eingeliefert wurde, war kein Zimmer auf der Station frei. Zig Patienten waren auf dem zugigen Flur untergebracht. Mein Vater mußte die ganze Nacht auf dem Flur verbringen. Wir waren damals auch stinkesauer. Es ging ihm so schlecht und er wurde einfach so abgestellt.

Als bei Mutter die Punktion angesagt war, hatten wir sie nachmittags besucht, wir wußten ja alle nicht, daß der Arzt eigentlich einen Termin für die Untersuchung geplant hatte. Als wir wieder gingen, begegnete uns der Arzt und fragte uns, ob unsere Mutter schon abgeholt worden wäre..... Als wir verwundert verneinten, hat der Arzt gemeint, eigentlich hätte sie schon längst bei dem Termin sein müssen, aber es war mal wieder kein Personal da, um sie abzuholen.... also fand die Untersuchung erst am nächsten Tag statt.
Überhaupt, die Patienten müssen oft stundenlang drauf warten, abgeholt zu werden, dann noch mal enorme Wartezeiten bei den Untersuchungen, und danach dürfen sie nochmal geduldig drauf warten, wieder in ihr Zimmer gebracht zu werden. Ich hab immer gedacht, nur unser KH wäre so ein Schlamperladen.
Wenn dein Vater ja noch gut laufen kann, vielleicht kannst du ihn ja über die Station erreichen oder ruf doch dort die Schwestern oder Pfleger an. Meistens sind die ja sehr nett.

Daß deine Mutter am Telefon weinen muß, ist klar, ihre Nerven liegen ja auch blank, irgendwann kann man einfach nicht mehr. Du darfst dir jetzt keine Vorwürfe machen, daß du nicht bei ihr bist. Ruf einfach nach einer gewissen zeit noch mal bei ihr an, dann hat sie sich evtl. etwas beruhigt. Manchmal ist man so fix und fertig, da kann man die Tränen nicht zurückhalten. Versuch eben, ihr am Telefon zunächst mal etwas Trost zuzusprechen. Vielleicht kannst du ja heute abend zu ihr fahren.

Dein Mann ist wohl beruflich sehr eingespannt. Ich weiß ja nicht, welchem Streß er den ganzen Tag ausgesetzt ist. Irgendwann kann auch der liebste Mann einfach nicht mehr, wenn dann auch solche dramatischen Situationen im Privatleben vorliegen. Bei meinem Mann ist es in etwa ähnlich. Er arbeitet als Polizist im Schichtdienst auf der Einsatzleitstelle. Er kommt dann auch während den Schichten total erledigt nach Hause und fühlt sich momentan sicher auch überfordert, wenn ich dann gleich wieder mit dem Thema anfange. Ich kann ihn zwar zwischendrin immer mal anrufen und wenn er Zeit hat, hört er mir auch zu. Wenn er dann seine freien Tage hat, reden wir allerdings schon. Es ist für uns alle eben eine verdammt schwere Zeit. Hast du Geschwister? Ich kann wenigstens auch mit meiner Schwester und meiner Nichte reden. Meine Schwester ist eigentlich die psychisch stärkere. Aber gestern abend haben wir auch nochmal miteinander telefoniert und ich hab dann auch gemerkt, daß sie große Angst hat.

Ach Petra, manchmal muß man sich einfach Luft machen.

Mutter mußte heute nachmittag auch noch erfahren, daß eine Frau, die sie seit langem gut kennt, heute gestorben ist. Sie hatte Hautkrebs, hat viel mitgemacht. Ich hab es Mutter selbst gesagt, unsere Vermieterin hat es mir erzählt, denn spätestens, wenn sie die Todesanzeigen in der Zeitung gelesen hätte, hätte sie es ja doch erfahren oder jemand anders hätte es ihr erzählt.

Wenigstens hab ich das Gefühl, es geht Mutter heute endlich etwas besser. Nun, müde ist sie eben, aber das läßt sich noch aushalten.

Liebe Grüße

Christa

28.04.2003 18:04

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Christa,

habe gerade gelesen, daß unser Schreiben sich wohl überschnitten hat. Erstmal schön, daß Du gestern ein wenig Deine Seele baumeln lassen konntest. Das muß auch einfach mal sein! Dann freut es mich natürlich, daß es Deiner Mutter heute schon ein bißchen besser geht.

Äh, nee das kam vorhin wohl ein bißchen falsch ´rüber, habe mich nicht unbedingt so über das KH geärgert. Obwohl es schon ein bißchen doof war, er kam ja angemeldet. Ist für ihn ja auch irgendwie blöde jetzt noch jeden Tag umzuziehen. Aber wie gesagt, auf das KH war ich jetzt nicht sauer.
Mußte mir nur so irgendwie mal Luft machen. Es hat mich ja auch ein bißchen betrübt, meine Mutter so down zu erleben.
Tja, beim schreiben kam hier eben alles hoch.
Weißt Du, ich rede da mit meinem Mann eigentlich nicht weiter darüber, obwohl ich weiß, daß es ihm mit meinem Vater auch schmerzt. Und das ist eben das Problem, daß er sich da nicht mal öffnen kann. Würde mir auch mal ganz gut tun, wenn ich mich mit ihm mal in Ruhe darüber unterhalten könnte. Irgendwie muß ich mich da auch einfach mal ausheulen. Ich bin zwar momentan ziemlich optimistisch, aber meine Hänger habe ich auch.
Und irgendwie hatte ich eben das Bedürfnis ihn vorhin anzurufen (das tu ich nicht wegen jeder Kleinigkeit, also da kann er sich nicht beschweren), und war nun eben ein bißchen enttäuscht, andererseits wüßte ich vielleicht auch nicht was ich sagen sollte.
Ja, mein Mann ist sehr eingespannt. Er arbeitet manchmal 7 Tage die Woche. Er ist Konstrukteur von Beruf und muß auch manchmal auf Geschäftsreise. Alles bitten von mir, mal kürzer zu treten hilft leider nichts. Naja , bei der heutigen Arbeitssituation, kann man ja auch froh sein einen Job zu haben und dieser Einsatz wird nun mal verlangt. Und noch dazu ist es sein "Traumjob". Aber manchmal mache ich mir eben auch Sorgen. Er wird jetzt 38, hat wie gesagt , schon einen Hörsturz hinter sich. Manchmal denke ich, er übernimmt sich eben. Vor allen Dingen habe ich ja noch die Vision selber mal wieder arbeiten zu gehen. Bloß das kann ich mir momentan abschminken. Naja, gefällt mir zu Hause auch ganz gut.;-)

Ich habe eíne Schwester. Bloß leider schert sie sich einen Dreck um die Familie. alles zu beschreiben, würde zu lang werden, nur soviel. Meine Eltern haben seit 3 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr, ich seit 2 Jahren. Schade, aber sei es drum! Sie wollte den Kontakt nicht mehr, b.z.w. mein lieber, lieber Schwager. Sie ist übrigens so alt wie Du, also 9 Jahre älter als ich(wenn ich mich da neulich nicht verrechnet habe).
Schon komisch, sie war immer die liebe Tochter, ich war schon immer ein kleiner Teufel, habe meinen Eltern auch schon viel Kummer gemacht, aber mit meinen Eltern zu brechen? Auf die Idee würde ich nie kommen, wüßte auch nicht warum, habe keinen Grund, sie hatte übrigens auch keinen Grund.

Jetzt noch mal was anderes, ich habe schon mit meiner Mutter telefoniert. Sie hat sich wieder gefangen. Mein Vater hat um 17.00 Uhr ein Zimmer zugewiesen bekommen, auf dem er sich nun ausruht, war eben doch anstrengend. Das Beste, die Lungenfunktion ist besser, als vor der 1. OP. Ist das nicht toll?
Er ist nun auch nicht mehr ganz so angespannt, denn nun weiß er ja, daß es losgeht und nicht daran scheitert. Die LuFu war nämlich wieder seine größte Sorge, war sie vor der 1.OP auch.
Geröntgt wurde er nicht, CT-Gerät kaputt. Hätte mich ja nun mal interessiert, ob das Besprechen was gebracht hat.
Na, vielleicht wird es ja noch gemacht.

So, jetzt erst mal wieder
Tschüssi
Pedi

28.04.2003 20:13

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Pedi,

schön, dass Du inzwischen einigermaßen gute Nachrichten bekommen hast.
Ich werde morgen an dich und vor allem natürlich an deinen Papa denken. Ich bin sicher, dass alles gut verlaufen wird. Aber ich weiß, dass der Tag einer Operation immer unheimlich angstbesetzt ist. Aber die Voraussetzungen scheinen doch ganz gut zu sein! Ich drück euch auf jeden Fall ganz fest die Daumen!

Ich weiß auch nicht, warum einfach keine Besserung eintritt. Der Akupunkteur hatte ihr anfangs eigentlich Mut gemacht. Es hieß ja auch, dass sich die Beschwerden dadurch anfangs verschlimmern werden, aber die Akupunktur heute war, glaube ich, schon die zehnte, und die Beschwerden, die sie jetzt hat, können unmöglich immer noch unter Erstverschlimmerung fallen!
Sie hat gesagt, dass sie heute bei der Akupunktur nachfragen will, wann sie eigentlich mit einer Besserung rechnen könnte. Hoffe, sie hat es gemacht.
Heute Abend ist sie mit meinem Vater bei einem Vortrag von einer Frau, die selber Krebs hatte und über biologische Krebsabwehr und die Simonton – Methode spricht. Das ist sicher interessant.
Ich denke, dass sie mich dann später noch anrufen wird, und vielleicht hat sie dann ja was Positives zu berichten.

Was die Unterstützung seitens meines Freundes angeht: ich weiß ja, dass es für ihn, wie für alle anderen in dieser Situation schwer ist, die richtigen Worte zu finden. Es ist eben nicht leicht für ihn, mit so was umzugehen. Aber ich erwarte da ja auch gar nicht viel. Eine einfache Umarmung reicht doch schon. Oder vielleicht einfach zu sagen, das das alles einfach ganz große scheiße ist. Denn so ist es nun mal. Gewählte Worte oder die ultimative Tröstung erwarte ich ja wirklich nicht. Aber manchmal denke ich, dass ihm das gar nicht klar ist.

Ich kann sein Verhalten in dieser Situation noch mal so schlecht verstehen, weil ich selber da ganz anders bin. Im sozialen Jahr habe ich einige Male gemerkt, wie viel schon eine einfach Umarmung einem Menschen bedeuten kann, der verzweifelt ist. In hatte auch ein oder zweimal Angst, vielleicht zurückgewiesen zu werden, doch das passierte nie.
Es ist für mich nicht so ein Problem, mit traurigen oder verzweifelten Menschen umzugehen, wie für meinen Freund, ganz im Gegenteil. Das ist wohl auch ein Grund, warum ich mich für meinen Studiengang entschieden habe.

Ich habe übrigens auch eine Schwester, und sie ist 12 ½ Jahre älter als ich (und hat einen Sohn, mein besagter Neffe, der immer meine Knuddel – und Knutsch – Attacken abzuwehren versucht). Wir waren immer „ein Herz und eine Seele“, wie unsere Verwandtschaft immer wieder begeistert bemerkte. Püh!
;-) Seit wir wissen, dass meine Mutter immer noch nicht gesund ist, habe ich viele Dinge mit mir selber ausgemacht, doch inzwischen reden wir beide auch viel darüber. Meistens war sie es wohl, die mich irgendwie trösten konnte, doch ich hoffe schon, dass es manchmal auch umgekehrt ist.

Christa, ich kann nur bestätigen, was du über deine Schwester schon mal gesagt hast; das sie die Gefasstere ist. Den Eindruck hatte ich bei uns beiden auch so manches Mal. Aber ich weiß, dass sie auch Momente hat, in denen sie ganz verzweifelt ist und weint. Sie macht sich ebenso viele Sorgen wie ich, aber sie geht vielleicht manchmal anders damit um. Die Jahre, die sie älter ist, spielen dabei sicher ein Rolle, und auch, dass sie weiter ihrem Job nachgehen und für ihr Kind sorgen muss. Sie kann eben nicht, wie ich, einfach mal die Decke über den Kopf ziehen, sich in ihr Zimmer verkriechen und gar nichts tun.
Ich kann es immer gar nicht fassen, wenn Familien miteinander brechen. Klar, manchmal gibt es gute gründe dafür. Aber ich bin unendlich froh, dass ich meine Schwester habe, und meine beiden Eltern; alles nicht selbstverständlich. Und auch für meinen Neffen bin ich super- froh: wenn ich in den letzten Monaten traurig war, dann hat mich schon der Gedanke an ihn getröstet. Nicht, dass er ein Engel wäre, oh nein! ;-)
Aber er ist, trotz seiner 13 Jahre, immer noch ein Kind, mein Knuddelhase, ein Teil meiner Familie den ich gar nicht wegdenken mag und von all den Sorgen und Ängsten, die wir alle haben, viel weniger betroffen.
Habe in meinem Zimmer auch voll viele Fotos von ihm, wenn ich könnte, würde ich mein Zimmer damit tapezieren, weil er als Kleinkind so ein Marzipan – Schwein war, richtig zum Anbeißen.
Aber ich schweife ab, hüstel.
Ich weiß, ehrlich gesagt, gar nicht mehr, worauf ich jetzt genau hinaus wollte. Habe öfter das Problem, dass ich von einem Gedanken in den nächsten falle.
Deshalb mache ich lieber erstmal Schluss und melde mich erst wieder, wenn ich mich geordnet habe! :-)
Alles Liebe,
Katrin

28.04.2003 21:50

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo ihr Lieben,

ich hab wohl einen Super-Schatz von Ehemann. In solchen Lebenssituationen wird mir das extrem bewußt und ich seh ein, daß ich mich manchmal einfach total unsinnig über ihn ärger. Er hat mir beim Tod meines Vaters sehr beigestanden, jetzt in dieser Situation auch wieder. Als der Verdacht auf Lungenkrebs nur bestanden hat, hab ich mich bei ihm ausheulen können. Und als die Diagnose stand, auch wieder. Er hat mich einfach nachts im Arm gehalten und ich hab drauf losgeheult. Wir sind seit 29 Jahren zusammen. Er kommt auch nicht gerade aus einer emotionalen Familie. Er hat, als mein Vater gestorben war, gesagt, mein Vater wäre für ihn der eigentliche Vater gewesen. Wir haben so viel erlebt und sind zusammengewachsen. Und die Sache mit meiner Mutter geht ihm auch verdammt nah. Allerdings reden wir so oft wie möglich darüber. Er versteht meine Ängste. Es hört sich evtl. blöd an, aber ich rede auch mit meinem Mann, was sein wird, wenn Mutter sterben müßte. Ich mag den Gedanken nicht, aber ich darf mir auch nichts vormachen. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, daß in die Wohnung dann evtl. fremde Menschen einziehen. Immerhin war es über Jahrzehnte die Wohnung meiner Eltern. Ich hab auch Angst, daß ich evtl. allein bin, wenn Mutter was passiert. Ich hoffe, es klingt nicht gefühlskalt, mich macht es fertig. Aber ich muß mich wohl oder übel darauf vorbereiten. Als Vater starb, war Mutter noch da. Wenn ihr was passiert.... Sie hat mich die letzten Monate immer so vollgequatscht, wo diese und jene Papiere sind, das bekäme ich, das meine Schwester, ich hab abgewinkt und gesagt, wozu erzählst du mir das. Jetzt ist die Situation eingetreten, wo ich erkennen muß, Mutter hat nicht mehr alle Zeit der Welt.

Mein Mann hat sich in den Jahren sehr verändert. Er wollte anfänglich auch keine Tiere, mittlerweile hängt er unheimlich an unseren Vögeln. Vielleicht erleichtern Tiere manchen Menschen, sich ihre Gefühle einzugestehen. Es gab in seinem Elternhaus nahezu keine Gefühle.

gut, meine Schwester (13 Jahre älter)und ich sind total verschieden. Sie und ihr Mann sind immer unterwegs, Gerd und ich sind eine eher ruhige Fraktion, hängt vielleicht auch mit dem Schichtdienst zusammen. Aber im Prinzip haben meine Schwester ein gutes Verhältnis, solange keiner den anderen ändern will . Wir lieben beide unsere Mutter. Und wir werden uns auch um sie kümmern.

Pedi, schön, daß die Lungenfunktion deines Vaters besser geworden ist!!!! Ich drück ihm weiterhin ganz fest die Daumen.

Katrin, ich hab mal kurzfristig in der Neurologie in der Mainzer Universitätsklinik gearbeitet, kurz vorm Studium, und zwar in der Neurologie. Ich war teilweise so schockiert, wie die Menschen zu Versuchskaninchen degradiert wurden, außerdem die Hahnenkämpfe um die Privatpatienten. Wenn ich mit den Patienten geredet hab, hing mir gleich irgendeiner im Rücken und hat gemeint, ich hätte wohl was besseres zu tun. Das hat mich unheimlich geärgert. Es waren Patienten mit MS, ALS etc., teilweise von den Partnern verlassen, die haben sich einfach gefreut, wenn sie mal reden konnten, was sie teilweise sogar nicht mehr richtig konnten. Ich fand es beschissen, wie man diese Menschen einfach emotional allein gelassen hat. Wenn du einen ähnlichen Weg einschlagen möchtest, dann fände ich das super. Aber du wirst auch viel Kraft brauchen.

Mutter ist heute abend fast wieder in alter Form. Jetzt haben wir noch Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, am Freitag dann eben wieder die Chemo-Bombe. Ich hoffe eben, daß sie bis dahin etwas Appetit hat. Jedenfalls meint sie, wenn kleine Kinder das aushalten können, dann alte Leute wie sie erst recht.

Drück euch einfach alle ganz fest.

Christa

Ich bin auch verdammt froh, daß ich bei euch meine Gedanken loswerden kann.


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