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13.06.2003 13:43

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Ihr Lieben,
Stephan ich denk an dich bei deinem gang, er wird nicht einfach sein aber ich glaube doch das dein opa seinen frieden jetzt hat den er verdient.

Katrin ich wünsche euch das die medikamente den erfolg bringen und deine mutter doch wieder etwas appetit bekommt, denn dann kommen ja auch die kräfte wieder-dumme frage fällt mir nur grade ein- habt ihr es schon mal mit der sogenannten astronautenkost versucht.weiß allerdings nicht ob es in ordnung ist vielleicht kannst du den arzt mal fragen.
Katrin, es ist für deinen freund mit sicherheit nicht einfach zurückzustecken, es ist eine schwere situation aber ich denke doch das ein streit manchmal ganz hilfreich ist- hört sich blöd an- aber daran merken wir das wir uns nicht ganz gleichgültig sind. denk mal drüber nach und vorallem er.

Pedi, ja ich gebe die hoffnung nicht auf vielleicht hört mein vater doch mal irgendwann auf mich, wobei bei uns einfach die räumliche trennung blöd ist.wir arbeiten daran.

Nun mal etwas ohne krankheit: meine kinder geniessen die sonne und spielen draussen, ich geniesse den frieden und die ruhe im haus. fast wie urlaub.

hoffentlich habe ich niemanden vergessen aber ich kann immer nur eine seite zurück sonst muß ich wieder neu anfangen und mit meinem gedächtniss klappt das momentan nicht so gut.

Viele liebe Grüße an alle seit gedrückt ich denk an euch

Beate

13.06.2003 14:41

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo ihr Lieben,

auch wenn ich momentan einfach nicht so viel schreibe, trotzdem lese ich eure Postings regelmäßig und denk an euch. Besonders heute an Stephan.

Pedi, gestern war es wirklich total stickig und heiß bei uns. Gehör eben nicht zu den Menschen, die dieses Wetter "super" finden ;-). Wenn ich schon morgens in die Küche komm und da 25 °C hab, vergeht mir der Appetit.

Claudia K., ja, man sollte sich eine Auszeit ab und an gönnen. Aber das kriegt man oft nicht hin. Meine Gedanken schlepp ich doch immer mit mir rum. Ich würde so gern mal mit meinem Mann wieder schön essen gehen, völlig unbeschwert. Vielleicht wenn die Chemo überstanden ist und Mutter wieder besser auf den Beinen. Dann nehmen wir sie einfach mit :-).

Katrin, der Streß mit deinem Freund ist wohl auch völlig normal. Du stehst doch psychisch so dermaßen unter Druck, erwartest dann, was völlig in Ordnung ist, daß dein Freund das versteht und dich unterstützt. Vielleicht ist er aber auch mit dieser Situation überfordert, vielleicht will er dir auch helfen, Männer stellen sich dabei nur oft etwas trampelig an, denken, sie tun was Gutes und man könnte sie dafür auf den Mond schießen. Ich weiß von mir, daß mein Mann momentan ein sehr dickes Fell braucht. Aber wir haben eben schon sehr schlimme Zeiten gemeinsam durchgestanden, das ist wohl der Unterschied, sind ja auch schon fast 28 Jahre zusammen. Ich bin teilweise durch diese ganze Sache ziemlich unausstehlich, nörgelig und immer gleich auf 180.
Als mein Vater nach seinem 2. Herzinfarkt im KH lag, da wollte er auch nichts essen. Vater konnte auch so verdammt stur sein. Irgendwann hab ich Mutter vorgeschlagen, sie soll ihm doch einfach mal frische Äpfel raspeln und ihm mitbringen. Das hat er dann auch wirklich gegessen und allmählich kam der Appetit wieder. Ich weiß nicht, diese Hitze verschlägt doch auch uns selbst den Appetit. Mag deine Mutter evtl. frisches Obst, z.B. frische Erdbeeren? Ein leckerer Obstsalat, schön kühl, evtl. noch ein Sahnehäubchen drauf...Oder ein großes Eis, irgendwas Erfrischendes und egal ob gesund oder ungesund. Ich weiß ja, als Mutter nach der 1. Chemo so durchhing, hab ich auch immer gehört, nein, ich will nichts. Eigentlich mochte sie dann nur Fruchtquark, diese Dole-Früchteschälchen und Bananen. Hab ich mich vielleicht gefreut, als sie zum ersten Mal wieder Lust auf Pizza hatte :-). Aber es ist schon zum Verrücktwerden. Zwingen kannst du sie nicht. Wenn sie so wie meine Mutter ist, reagiert sie womöglich nur stinkesauer auf alle Versuche, ihr irgendwas schmackhaft zu machen.

Mutter hat heute Chemo Nr. 6 bekommen, aber auch nur mit Ach und Krach, da die Blutwerte im untersten Grenzbereich waren. Sie hat den Doc auch gefragt, wie es dann nach der Chemo weitergeht. Nun, eben wieder die ganzen Untersuchungen (darf nicht dran denken, daß sie dann wieder evtl. ins KH müßte) und je nachdem, wie die Chemo angeschlagen hat, eben ein weiterer Zyklus. Eigentlich hab ich schon jetzt Angst vor den nächsten Untersuchungen und den Ergebnissen. Ich hoffe eben, die Chemo war nicht für die Katz.

Das alles knabbert schon sehr heftig am Nervenkostüm, aber euch allen geht es ja auch so.

Ganz liebe Grüße an euch alle!!

Christa

13.06.2003 18:03

Diagnose Lungenkrebs
 
Ach Pedi,

vielleicht liegt es am Wetter, daß es uns so heulemäßig geht, eigentlich geht es mir wie dir. Ich fühl mich momentan auch so ausgepowert. Dein Job, die Kinder, ich hätte gedacht, da hast du Abwechslung, kannst auch mal an was anderes denken. Ist wohl aber absolut nicht so, oder? Siehste, ich sitz zu Hause, hab es scheinbar so gut, keine anderen Probs etc. Aber mir geht es zur Zeit auch beschissen, weil eben der Krebs den Alltag von morgens bis abends bestimmt. Allerdings muß ich zugeben, ich schlafe momentan wie ein Stein, fühl mich aber morgens nach dem Aufstehen so, als ob ich eine durchzechte Nacht erlebt hätte. Es geht uns allen gewaltig an die Substanz. Wir sind keine Roboter. Ich bin froh darüber, daß ich bei Mutter im gleichen Haus wohn und daher immer in ihrer Nähe bin. Aber ich merk, daß dieser Krebs auch mir die psychische Kraft rauszieht. Und die brauchen wir doch so nötig. Wie ich bei Claudia K. schon geschrieben hab, ich würde so gern mal wieder mit Männe unbeschwert essen gehen oder endlich mal wieder mit Männe auf dem Motorrad los, aber der Kopf spielt nicht mit. Nenn es schlechtes Gewissen oder sonstwas. Ich war auch schon besser drauf als momentan. Hab ja gestern schon geschrieben, daß ich mich am Liebsten in ein Mauseloch verkriechen würde. Es ist eben auch so, ich hab verdammte Angst, nach meinem Vater jetzt auch womöglich in nicht allzu ferner Zeit meine Mutter zu verlieren. Ich hoffe, ich hab sie noch lange, aber nicht für den Preis, daß sie leiden müßte. Im Gegensatz zu den betroffenen Angehörigen, bei den es bei euch geht, ist meine Mutter eben in dem Alter, daß man sich eben auf den Tod einstellen muß. Ist klar, macht es mir aber kein bißchen leichter. Als mein Vater gestorben ist, hatte ich wenigstens noch meine Mutter. Wenn Mutter was passiert, weíß nicht, wie ich das verkraften kann. Auch wenn ich mit Gerd schon bald 3 Jahrzehnte zusammen bin, es ist bei aller Liebe irgendwie ein Unterschied, ob es um die Beziehung zwischen Eltern und Kind oder eben Partner geht.
Pedi, jetzt hab ich euch auch zugedröhnt.

Ich geh jetzt zu Mutter, ist ja das Schöne, wenn man nur eine Treppe hoch muß. So ganz doll geht es ihr heute nach der Chemo nicht, auch die Aussicht auf evtl. noch einen Chemo-Zyklus zieht sie wohl nieder und der ganze Untersuchungs-Marathon, der wohl wieder ansteht....

Pedi, schick doch mal wieder einen Smiley rüber :-))

Drück euch alle in Gedanken

Christa

13.06.2003 23:07

Diagnose Lungenkrebs
 
Ach Mensch...seid Ihr alle lieb!
Ich dachte schon...jetzt kommt sowas, wie...was will sie denn, ist doch alles jetzt soweit gut...!
Ich sach ja...fühl mich im Moment wie ein Jammerlappen...aber es wird wieder.

Liebe Christa,
bin ich froh, daß es nicht nur mir so geht....aber ganz ehrlich...von Euch allen , müßte es mir doch eigentlich am besten gehen...na, tut es vielleicht ja auch...Ihr jammert halt nur nicht soviel.
Ja, Du hast recht....die Abwechslung ist schon da...aber irgendwann braucht man einfach mal einen Moment für sich, um auch mal Probleme bekämpfen zu können und nicht nur wegzuschieben...diese Zeit fehlt mir momentan einfach!
Ich kann Dich vollkommen verstehen...einfach mal weg....spontan...aus den Bauch heraus..aber geht bei mir ja auch nicht..nicht wegen meinem Vater, aber wegen der Kinder, darüber möcht ich mich jetzt aber nicht beschweren, da ich froh bin sie zu haben und es mir selbst ausgesucht habe...aber verstehen tu ich Dich trotzdem....Du hast es Dir nämlich nicht so ausgesucht.
Ja, wenn man immer zu Hause ist....ja dann grübelt man wohl nur noch...ist wohl auch nicht das Wahre...Kinder sind da dann doch manchmal wahre Wundermittel!
Die Angst um Deine Mutter kann ich verstehen....es ist immer zu früh...egal welches Alter. Klar, irgendwann geht jeder diesen Weg, aber das macht es auch nicht einfacher den geliebten Menschen gehen zu lassen...aber auch das Loslassen müssen wir irgendwie lernen....! Frage mich nur...wie?

Liebe Biba,
ich danke Dir besonders für Deine lieben Worte...eigentlich dürftest Du mich überhaupt nicht verstehen...gerade Du müßtest sagen....was will sie denn, SIE ist doch gesund....SIE ist doch nicht der Betroffene...

Klar...ich wäre nicht ich, wenn ich aus diesem Loch nicht wieder rauskomme...wäre doch gelacht! Nicht mit mir!

Deswegen...morgen geht es mit neuer Energie wieder los....

Das all Eure Wünsche in Erfüllung gehen...
Pedi

Christa1 14.06.2003 09:57

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Pedi,

Energie aufgetankt??

Mir schwirrt heute morgen andauernd Joe Cocker´s "With a little help from my friends" durch den Kopf. Geht mir ab und zu so, da brummt mir ein bestimmtes Lied den ganzen Tag so durch den Kopf. Mußte dann auch an dich, Katrin und alle hier denken. In Gedanken schick ich für alle das Lied über den Äther :-). Aber nur die Woodstock-Version :-).

Mutter meinte heute morgen, sie fühlt sich garnicht gut. Nun, gestern Chemo, kein Wunder. Dann dieses bescheuerte Wetter. Ich hab zu ihr gesagt, laß doch alles links liegen, leg dich hin. Aber nix zu wollen, schleppt sich wieder mit Staubtuch durch die Wohnung und Betten machen und sonstwas.......Einerseits ist es ja gut, wenn sie noch so rumwurschteln will, aber müßte momentan bei 27 - 28 °C am frühen morgen in ihrer Wohnung wirklich nicht sein. Ich krieg ja selbst kaum den Hintern in unserer etwas kühleren Wohnung hoch. Der Eisbär sehnt sich nach Alaska :-), muß aber jetzt ans Tageswerk :-(.

Grüß euch alle ganz lieb.

Christa

14.06.2003 11:57

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Ihr Lieben
Pedi, ich habe dich in der ganzen zeit noch nicht jammern hören warum sollte es dir nicht auch zustehen. ich denke wir haben alle die gleich schwere zeit-wobei wenn ich bei dir lese ich auch fast glaube etwas zuviel oder?.und es ist absolut so das man den typischen zusammenbruch erst dann bekommt wenn alles überstanden ist oder scheint. in dem schockzustand in dem man steht wenn man die diagnose hört bekommt man alles andere nur am rande mit- das familienleben geht ja weiter auch wenn man für sich glaubt die welt bleibt stehen. deine kinder sind auch wohl noch in dem alter wo sie nicht unbedingt verstehen warum es mama schlecht geht und für sie geht der tag so weiter wie vorher, ist ja auch gut so nur das du nicht alles so leicht nimmst wie zu anderen zeiten.
meine kinder sind da sehr einfach bei dem großen ist es auch schon das alter und versteht wenn ich sage es geht mir nicht gut ich mache mir sorgen um opa und dann nimmt er sich seinen kleinen bruder und spielt mit ihm, das ist absolut eine große hilfe.ihr lebt wie du schreibst auf dem lande es ist dort bestimmt nicht einfach jemanden zu finden der mal auf eure kinder aufpasst, doch vielleicht ergibt sich ergibt sich doch mal die gelegenheit. packt deinen mann und dich dann einfach mal ein und geht nett essen. würde den job wohl übernehmen wenn wir nicht so weit auseinander wohnen würden.aber ich glaube du findest schon eine lösung.und wenn du dann wieder etwas aufgetankt hast klappt es wieder besser. eine mutter und ehefrau muß nicht funktionieren wie ein roboter, ausserdem haben selbst roboter manchmal ihre akkus leer.ich gehöre wahrscheinlich zu den wenigen menschen die egoistisch oder nicht die schon immer auch an sich gedacht haben ich hatte und habe in schweren zeiten oder manchmal auch einfach nur so meine mutter und meine schwester die die kinder mal nehmen mal fürs wochenende oder in den ferien auch für 1 oder2 wochen ich sehe wohl ein das der absolute luxus ist und ich bin auch dankbar dafür und kann immer nur danke sagen. genauso bin ich so egoistisch auch mal alleine los zu ziehen mein mann passt dann auf die kinder, ich weiß auch wohl das dieses nicht die regel ist.aber ich kann es jeder mutter nur raten. dann hat man auch wieder die kraft die die familie braucht.


Viele liebe grüße an euch alle

Ich schicke euch ganz viele smileys in gedanken denn anders weis ich nicht wie es geht

Beate

14.06.2003 20:00

Diagnose Lungenkrebs
 
liebe pedi, du und ein jammerlappen??? ich schmeiss mich gleich weg.... grins... also das lassen wir doch auf gar keinen fall gelten! als ob du nicht wirklich genug um die ohren hast. das hört sich doch eher nach 24-stunden full-time-job an und da darf man getrost auch mal das handtuch werfen. dass du müde und ausgepowert bist, ist doch vollkommen klar. vielleicht könnt ihr ja eure kleinen "lümmels" mal jemanden aufs auge drücken und ihr könnt euch einen gemütlichen abend zu zweit machen? ich würd sie dir gerne nehmen - aber doch ein bißchen weit.

ich glaube ein streit mit dem partner ist in den situationen so gut wie normal. ich war auch oft sehr gereizt und ungerecht. dann tut es einem wieder unendlich leid. aber es gehört wohl dazu.

ich denke oft, dass problem bei vielen männern ist, dass sie nicht so offen und viel mit uns über unsere sorgen, nöte und ängste sprechen können. sie versuchen es, aber wehe ein "falsches" wort und schon versteht man alles wieder andersrum - nerven spielen da wohl etwas verrückt.

liebe katrin, ich denke bei euch ist das momentan ähnlich. vielleicht würde es ja wirklich helfen, deinen freund mitzunehmen. wenn er dich unterstützen kann direkt vor ort und auch sieht wie es tatsächlich deiner mutter geht.
du, wie beate auch schon gefragt hat - wie sieht es denn wirklich mit der astronautennahrung aus? also es gibt da recht leckere süppchen (muss man halt noch ein klein bissl verfeinern - damits wirklich lecker ist) obstsäfte und milchprodukte in verschiedenen geschmacksrichtungen. die sachen haben super viel kalorien und sind soweit ich weiss gleich auch sehr vitaminreich. evtl. könnt ihr sie mit sowas ja ein bißchen zur normalen kost aufpäppeln. die sachen werden vom arzt verschrieben und müssen NICHT bezahlt werden.
viell. mal den arzt drauf ansprechen, von alleine rücken die meist sowas nicht raus.

liebe christa, schön dass deine mutter aber noch so fleißig druch die wohnung wuschelt. das zeigt doch, dass sie noch ihren eigenen kopf duchsetzt und ihren eigenen willen hat. das ist gut so.
hat`s bei dir heut mittag auch so kräftig gewittert? man das ging ja rucki zucki. erst affenhitze und ein paar minuten später so dunkel, als ob die welt untergehen würde.
christa, du solltest dir auch tatsächlich mal den abend mit deinem "bullen" (hi,hi) alleine gönnen. in enkenbach kann man doch glaub ich auch ganz schnuffig was futtern gehen? ich weiß, auch dann kann man sicherlich die gedanken nicht verdrängen. aber ein mini, mini, mini-bißchen ablenken.

beate, hoffe auch sehr für dich, dass dein vater sich bald dir gegenüber mehr öffnen wird. das wär soviel einfacher für ihn und für dich. meinst du, dass es wirklich an der räumlichen trennung liegt? ich weiss nicht. wie meinst du ihr arbeitet daran? denkt ihr an umziehen? oder hab ich das nun falsch verstanden....

so morgen wollen wir mit unseren drei nichten (5,6,8 jahre) einen ausflug machen. je nach wetter-u.stimmungslage steht schwimmbad, holiday-park oder zoo auf dem programm. uff, die werden uns wieder schön auf trapp halten. aber gut so.

die letzten tage haben wir im garten von "papa" verbracht. leider müssen wir ihn zum großteil stillegen. wir schaffen das ansonsten einfach nicht. das einzige was wir noch retten konnten waren erdbeeren, johannisbeeren (gab`s heut mittag als kuchen - christa bärmsche hi, hi) rhababer und vor allem das unkraut. das wächst und gedeiht und fühlt sich pudelwohl. nun ja wir versuchen es zu bekämpfen. mein männchen hat 30 sack rindenmulch
a`60 liter ca. 35 stufen raufgeschleppt. das war nun erst der anfang. der garten ist schon riesengroß. und momentan haben wir doch alle hände voll zu tun. an papa`s sachen trauen wir uns aber noch nicht dran. das bleibt erst noch schön alles wie es ist. ich kann mich von nichts trennen. selbst seine alten, vergammelten, verschlissenen gartenschuhe konnte ich nicht wegwerfen. es ist wie wenn ich ein stück von ihm hergeben würde. versteht ihr das? eine kollegin von mir hat im letzten jahr ihre mutter ganz plötzlich verloren. die haben nach 14 tagen alles von ihr ausgeräumt. aber nur so haben sie sich besser gefühlt. so unterschiedlich sind die menschen. und man kann nicht sagen was richtig und falsch ist. gibt es wohl nicht.
war dann noch bei paps am grab und hab ihm erzählt was wir wieder alles noch ernten konnten. ich glaub er hat sich gefreut. nein, ich bin SICHER er hat sich gefreut!!! wenn ich nur wüßte wo er steckt? die wini in "lungenkrebs" hat mal geschrieben, es ist wie ein umziehen in ein schöneres haus. das sag ich mir nun immer vor.
so die krokodilstränen sind nun nach den paar zeilen von papa schon wieder in strömen da und ich seh gleich nix mehr.
ich wünsch euch allen ganz ganz ganz viel kraft.

allen einen knuddeligen abend und einen suppi sonntag.
ach ja, noch schöne grüße an meine "namensvetterin" claudiaK

14.06.2003 21:39

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Ihr Lieben,

die Tips, die Ihr mir da gebt....tja, die würde ich auch jeden anderen geben...aber so einfach ist es leider nicht. Mit meinem Mann war ich das letzte Mal vor einen halben Jahr alleine weg...nur wir 2...im Kino! Herr der Ringe...
Krieg meine Kleinen leider nicht so ohne weiteres unter, meine Eltern mag ich da zur Zeit nicht mit kommen und meine Schwie-eltern...na ja. Kann Euch da ein Beispiel geben...noch nicht lange her...mein Mann war mal wieder auf Geschäftsreise...ich muß aber trotzdem irgendwie arbeiten, mein Mum hat aufgepaßt, aber ein Tag ging es eben einfach nicht. An dem Tag sind meine Schwie-Eltern vorbeigekommen..mein Schwiepa wollte was bei uns arbeiten...für sich wohlgemerkt, nicht für uns...Schwiema kam mit, hat sich ein Stuhl genommen sich in mein Garten gesetzt...
ich habe meine beiden Mäuse mit zum arbeiten genommen...habe bald doppelt so lange gebraucht....was meint Ihr? Hätte sie nicht mal kurz auf die beiden...wohlgemerkt, Ihre Enkelkinder, aufpassen können?
Deswegen...hinterher betteln tu ich da nicht...würdet Ihr auch nicht machen! Dann krieg ich das auch schon so irgendwie hin...meine Große ist auch nicht das Problem, die spielt ja auch woanders..die krieg ich schon unter, aber der Lütte? der ist jedem zu klein..und reagiert auf Menschen, die ihm nicht so vertraut sind, ziemlich unwirsch...! Da ist es wieder...nur meine Eltern kriegen das gebacken...sie bemühen sich eben auch...aber die haben im Moment Streß genug....dann schläft er ja auch nicht durch und weint...das mag und kann ich denen im Moment echt nicht zumuten!
Tja, Beate...die Auszeit alleine hatte ich auch mal...aber dann habe ich eben diesen Job angenommen..wenn mein Mann kommt...schnell,schnell,schnell alles besprechen...Kinder ins Bett...ich zur Arbeit...dafür bleibt mir leider nicht die Zeit...und Wochende? Da bin ich froh das wir 4 mal zusammen sind und ich wenigstens mal dann mit meinem Männe ein paar ruhige Minuten verbringen kann...das Familienleben kommt im Moment schon arg zu kurz! Haben dann ja auch oft Besuch...aber es ist eben nicht das Gleiche, wie einfach mal raus...!
Aber nun es ist ja nun besprochen, zum 30.Sept. kündige ich und dann wird wohl auch einiges wieder besser...Eure Worte haben mir sehr gut getan! Danke! Ich weiß es zu schätzen...denn diese Problemchen gehören hier ja eigentlich nicht rein...tat aber gut zu schreiben...da kann einen niemand unterbrechen! Und jetzt Schluß damit...es kann nur besser werden.Und wird es auch!

Bärmsche? Was ist das?
Claudia...ich bin mir sicher Dein Paps hat es gesehen und sich gefreut! Mit den persönlichen Sachen wegwerfen...kann ich verstehen, daß das nicht einfach ist...irgendwie verbindet man ja mit jedem Teil eine Geschichte oder ein Bild...ich glaube auch, wenn man alles entsorgt, wird einem richtig klar, wie unwiderruflich alles ist..
Liebe Claudia, laß Deine Tränen zu...sie erleichtern, ich drück Dich ganz doll...!
Katrin hatte mir mal das Buch " Leben nach dem Tod" empfohlen...bin ich gerade bei zu lesen...kann ich jeden nur empfehlen...vielleicht würde es Dir auch ein wenig helfen...oder kennst Du es schon?

So, Ihr Hasis...jetzt muß ich erstmal wieder in die Küche...mein Männe hat morgen Geburtstag...muß noch viel vorbereiten...grrr!

Schlaft schön und träumt was Schööööööönes!
Pedi

14.06.2003 22:08

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Claudia,

ja, es hat heute mittag gewittert, aber so schlimm war es nicht. Es war einfach eine himmlische Abkühlung :-). Irgendwie sieht es so aus, als ob es nochmal was gibt, es bauschen sich gerade wieder heftige Wolken auf. Mal sehen. Weißt du, wo ich gern zum Futtern hingeh? Ins "Idyll" bei Eselsfürth, kennst du bestimmt. Nicht zu teuer, dann an einem Weiherchen... Mir ist allerdings mal so nach einer richtigen Knobi-Orgie beim Griechen.... Wenn du mir einen im Kreis KL empfehlen kannst... :-). Ich glaub, wir warten mit dem Essengehen, bis Mutter wieder auf den Beinen ist und nehmen sie dann mit.
Ei, e Bärmche hats geb :-). Pfälzisch ist doch schön, gell? Was war dann druff?
Bei uns hängt auch jetzt die ganze Gartenarbeit an uns. Wenn es mir wenigstens Spaß machen würde....
Claudia, als mein Vater starb, stand danach ja sein roter Fiat in der Garage. Ich konnte in das Auto einfach nicht rein, hab meinen gammeligen Kadett dann immer weitergefahren, obwohl der kurz vorm Zusammenbruch war. Erst nach über einem halben Jahr hat mein Mann dann gemeint, weg mit dem chaotischen Kadett, nimm den Fiat, bevor der auch noch total zusammenrostet. Ich seh meinen Vater noch immer vor mir, wie er seinen Fiat immer gewienert und poliert hat. Ich seh ihn vor mir, mit seiner Arbeitsmütze, als ob es gestern wäre. Vater hing sehr an einem Fensterblatt, einer Grünpflanze, kennst du bestimmt. Ich hab immer noch einen Ableger, den ich trotz ungrünen Daumens immer weiter durchbringe. Es sind Kleinigkeiten, die uns überlebenslang mit unseren Lieben verbinden. Ich versteh dich voll und ganz. Ich hab vor kurzem einen Brief meines Vaters gefunden, den er mir nach dem 1. Herzinfarkt geschrieben hat, ich war da evtl. 10 Jahre alt. Seine Handschrift, seine Worte, einfach eine Kostbarkeit für mich. Aber manche wollen sich eher schnell von den persönlichen Dingen trennen, es ist wohl ihre Art zu trauern, muß man akzeptieren. Der Sohn meiner Patentante, die im Februar verstorben ist, hat jetzt schon das Haus ausgeräumt und verkauft. Ich hab auch gedacht, das könnte ich nicht. Aber Peter meinte, er könne sich eben um das Haus nicht kümmern, es wäre schwer, aber es ginge nicht anders.
Mein Vater ist ´87 gestorben. Es vergeht kein Tag, an den ich nicht an ihn denke. Ich vermisse ihn unheimlich, besonders jetzt. Aber ich spür auch oft seine Gegenwart. Das gibt mir irgendwie wieder eine gewisse Ruhe. Und nach all den vielen Jahren, ja, da kommen mir immer noch die Tränen, weil ich meinen Vater so sehr vermisse. Aber er lebt in meinem Herzen weiter, bis ich auch irgendwann den Löffel abgeben muß.

Biba, du bist nicht allein!!! Schreib dir doch alles vom Herzen runter, alles was dich belastet!!! Sicher, keiner kann dir die Erkrankung abnehmen, aber vielleicht eben ein Teil der Ängste, einfach seelisch unterstützen. Ich kenn jetzt leider deine Diagnose nicht. Aber glaub mir, als Angehöriger macht man auch die Hölle durch. Du mußt dir die Sorgen von der Seele reden oder schreiben. Egal, ob Betroffene/r oder Angehörige/r, wir brauchen psychische Unterstützung und ich hoffe, wir finden sie hier. Mir ginge es bedeutend schlechter, wenn ich nicht auf die lieben Menschen hier getroffen wäre, einer liegt mir besonders am Herzen, den ich von meinem grauen Monsterchen ein paar liebe Schnabelschnubser rüberschicken soll :-)). Biba, ich schick dir eine dicke Umarmung und gib nicht auf. Mutter wird bald 80, aber sie kämpft!

Nun wünsch ich euch allen noch einen ruhigen und auch hoffentlich schönen Abend.

Liebe Grüße

Christa

14.06.2003 22:37

Diagnose Lungenkrebs
 
Claudia, wer von uns klärt Pedi denn nun übers Bärmche uff ;-)??????

Pedi, im Kino war ich schon seit über 20 Jahren nicht mehr. Männe hat zu lange Beine und fühlt sich in den Kinositzen nicht wohl.... "Herr der Ringe" hab ich mir dafür auf DVD zugelegt und schon mindestens 5 oder 6 mal angesehen. Und wohl tausendmal gelesen.....
Ich denke, du bist völlig urlaubsreif. Kommen jetzt ja auch bald die Sommerferien und dann gibt es wohl nochmal Streß mit den Kiddys.....
Ich wünsch dir eine ganz dicke Portion Kraft, ist wohl auch keine schlechte Idee zu kündigen, es gibt wichtigere Sachen als Job und Geld.
Wie geht es deinem Vater, wie lange geht noch die Kur?


gute Nacht an euch alle


Christa

15.06.2003 16:08

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Ihr Lieben,
nein claudia wir werden nicht umziehen aber vielleicht schaffe ich es ja auch anders meinen vater zu überzeugen.
ich glaube heute habe ich den totalen durchhänger. wird sich hoffentlich bald wieder ändern.

Schönen Sonntag euch allen
Beate

15.06.2003 19:49

Diagnose Lungenkrebs
 
Ihr Lieben,

ich warne euch gleich vor, es folgt eine ellenlange Litanei. ;-)
Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.
Zunächst mal die gute Nachricht: ich bin von gestern bis heute bei meinem Freund gewesen, und meine ellenlange Rede über Egoismus und Bedürfnisse hat vielleicht doch nicht ganz ins Leere getroffen. Jedenfalls hat er sich gut betragen! ;-)
Ich hab bei unserer Diskussion versucht ihm klar zu machen, dass er momentan einfach nicht in der Position ist, Forderungen an mich zu stellen. Aber ich habe auch versucht ihm klarzumachen, dass er jetzt wichtig für mich ist. Das denkt er wahrscheinlich nicht, weil wir uns so wenig sehen. Vielleicht fragt er sich dadurch, was er mir grad bedeutet. Aber das wichtigste ist doch jetzt das WISSEN, er ist da, wenn ich ihn brauche. Und er hört mir zu, und sei es nur am Telefon. Und er ist nicht sauer auf mich, weil ich seinen Bedürfnissen jetzt nicht gerecht werden kann. Mehr ist doch gar nicht nötig.
Mal sehen, wie es weitergeht. Ich hoffe, dass auch für die nächste Zeit jetzt alles geklärt ist.
Ich würde ihn aber nie mit nach Hause nehmen. Meine Mutter würde nicht wollen, dass irgend jemand sie so sieht, und mein Freund könnte uns hier einfach nichts abnehmen. Das einzige, was ich tun kann ist, ihm immer wieder klar zu machen, dass es mir schon viel bedeutet, wenn er mir (am Telefon) zuhört und ich um seinen guten Willen weiß.
Wißt ihr, wir sind jetzt 6 ½ Jahre zusammen, aber man kann nicht gerade sagen, dass wir eine Beziehung mit Familienanschluss führen. Wir mögen die jeweils andere Familie, und auch unsere Eltern kennen sich und finden sich sympathisch. Aber das war es auch schon. Und ich finde das okay so. Deshalb kann ich ihn jetzt aber auch nicht so in die Geschehnisse einbeziehen, wie es manche von euch mit ihren Männern tun.
Vielleicht ist das etwas, was mir leichter fällt als ihm. Aber das Spekulieren ist müßig. Ich hoffe einfach, das beziehungstechnisch in nächster Zeit alles geklärt ist und ich auf ihn zählen kann. Punkt.

Und sonst? Tja, das Dronabinol war DER Schuß in den Ofen. Meine Mutter hat morgens um fünf die zweite Kapsel genommen und lief ab sechs Uhr wie aufgezogen rum, räumte den Kühlschrank aus, erzählte wirres Zeug, warf mit Flaschenverschlüssen und ging zwischendurch immer wieder ins Bett. Irgendwann im Laufe des Vormittags wurde sie dann ruhiger und hat die meiste Zeit geschlafen. Übel war ihr den ganzen Tag zwar nicht, aber Appetit hatte sie trotzdem auch nicht. Vielleicht ist diese Hyperaktivität nur die ersten paar Tage so schlimm, oder es ist eine Wechselwirkung mit ihrem Schmerzpflaster. Aber das werden wir nicht erfahren. Wir können es uns nicht leisten, ein paar Tage am Stück Mama völlig aufgedreht hier rumlaufen zu lassen. Es müsste wirklich permanent jemand wach sein und aufpassen. Denn wenn sie so durcheinander ist, stürzt sie womöglich noch, oder haut sich gleich ein ganze Ladung von Tabletten rein. Zudem hat sie selber gesagt, sie will nix mehr haben. Gegen Übelkeit nimmt sie die Zäpfchen und zusätzlich wieder Paspertin, fertig.

Ich könnte echt kotzen! Was habe ich (wir alle) für Hoffnungen da rein gesetzt. Ich kam mir auch noch vor wie der Esel des Tages, weil wir auf meine Initiative das Medikament besorgt haben. So eine Enttäuschung. Aber wißt ihr, irgendwie haben wir alle schon ein bißchen damit gerechnet, dass es nicht helfen würde. Wir haben (vor allem natürlich meine Mutter) in den letzten Monaten so viel gemacht, rausgesucht, probiert, gelesen ... und wo stehen wir heute? Es soll wohl einfach nicht sein. Es ist egal, was meine Mutter tut, es wird alles immer nur schlimmer. Sogar die kleinste Erleichterung bleibt ihr versagt. Ich verstehe das einfach nicht.
Es geht ihr auch so schon schlecht genug! Aber nein, dass sie sich Tag und Nacht um Kopf und Kragen spuckt reicht noch nicht! Ihre Nase blutet vom Sauerstoff, der da reinpustet und alles austrocknet. (Zum Glück braucht sie das Ding nicht mehr oft). Ihr ist schlecht von der Chemo, fast täglich übergibt sie sich. Aber auch das reicht nicht! Sie kriegt noch unerträgliche Nervenschmerzen, die es erforderlich machen, sie unter Dauermedikation zu stellen. Davon wird sie wieder dauer – müde. Und nun haben wir Hoffnung gehabt, dass wir ihr wenigstens die Übelkeit nehmen und den Appetit wiedergeben könnten, damit sie etwas kräftiger wird und ein bißchen Lebensqualität gewinnt – aber nein! Das darf natürlich nicht sein! Ich verstehe es einfach nicht.
Ich habe wirklich das Gefühl, das Schicksal pinkelt uns so richtig an Bein, und was wir auch tun, wir kriegen bloß eine lange Nase gedreht!

Meine Mutter isst weniger als ein Spatz. Mit Astronautennahrung haben wir es schon versucht. Mein Vater hat ein paar Proben mitgebracht, Getränke in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Aber sie kann es nicht trinken, weil es süss ist. Alles Süße kann sie nicht essen, weil es für sie widerlich schmeckt: kein Obst, keine Säfte, kein Eis, nichts. Sie trinkt immer noch viel Milch und Buttermilch (ein Glück, da sind wenigstens noch Nährstoffe drin). Eine Tasse Hühnersuppe mit Nudeln hat sie heute mittag gegessen, heute abend konnte ich sie zu einem Fruchtgläschen (für Kinder) nötigen. Ich hatte ihr erst haferflockensuppe gemacht, aber die kriegte sie nicht runter. Hat sie dann mit weinerlicher Stimme abgelehnt. Habe dann gesagt „Mama, ich will dir doch nix böses, ich will ja nur, dass du wieder auf die Beine kommst.“ Sie sagte, ja Kind, ich weiß, und hat dann nach dem Gläschen verlangt. Hat sie auch aufgegessen.
Ich muss jetzt erstmal selber was essen. Außerdem wird der Beitrag gleich zu lang. Schreibe lieber später weiter.(Aber ich fürchte, dann fasse ich mich auch nicht kürzer :-) Da müsst ihr jetzt durch, ihr armen Hasen.)
Also bis später!

15.06.2003 20:00

Diagnose Lungenkrebs
 
Dann nehme ich den armen hasen schon mal auf mich, katrin schreib und wir lesen. ich werde mir bestimmt nicht arm vorkommen höchstens hilflos weil ich wie ihr mit dem latein am ende bin und einfach nicht mehr weiß was ich noch als hilfe für euch anbieten kann.ausser meine augen die lesen und meine gedanken die bei euch sind.

Liebe grüße
Beate

15.06.2003 20:05

Diagnose Lungenkrebs
 
liebe pedi,
was ein "bärmsche" is?? grins... na typisch pflalz auf jeden fall.
hm probier es mal zu erklären. ein ganz einfacher rührteig. eier, zucker, vanillezucker, mehl unterheben - fertig. das ganze nennt sich glaub ich auf hochdeutsch tortenboden, aber in der pfalz ist es eben ein "bärmsche". und das kann belegt werden mit früchten was es halt grad so gibt. bei uns waren es die johannisbeeren aus papas garten.
mmmh mit lecker frischer sahne, gut gekühlt - da verzichte ich doch glatt auf jede torte.
christa, war das richtig so?? wird bei euch sicher ah so gemacht. oder?
so, bin etwas in eile. melde mich morgen wieder.
knuffelgrüße an alle
claudia

15.06.2003 22:04

Diagnose Lungenkrebs
 
So, da bin ich wieder.

Ja, wie gesagt, meine Mutter ißt weniger als wenig. Nun bin ich mir manchmal nicht sicher, ob sie nicht essen KANN oder nicht essen WILL. Ich möchte ihr da nichts unterstellen, und ich kann mich schließlich auch nicht in ihre Lage versetzen. Aber wenn sie 20 mal hintereinander wie ein Mantra sagt „ich kann nicht essen, ich kann nicht“, Mahlzeiten schon ablehnt, bevor wir sie ihr überhaupt angeboten haben und nach einem Fruchtgläschen meint, sie hätte „zuviel gefressen“, dann bin ich mit meinem Latein am Ende!

Manchmal spricht sie davon, dass die Ärzte im KH ja eigentlich in 2 Wochen schon wieder die nächste Chemo mit ihr vorhaben. Dann sagt sie „die sollten mich jetzt mal sehen“. Meine Schwester, dass sie vielleicht aus Trotz nicht essen will, so nach dem Motto „jetzt habt ihr mir die Hammer – Chemo verpasst, jetzt werdet ihr sehen, was ihr davon habt“.
Der Witz ist: sie weiß ja, dass alles Süße ihr nicht schmeckt. Trotzdem müssen wir ihr Äpfel reiben, Eis kaufen und Säfte. Dann nimmt sie ein bißchen in den Mund, verzieht das Gesicht, sagt „Iih, ist das süß, nein, dass kann ich nicht essen“ und ich muss es wegschmeißen. Aber das ihr zum Beispiel das Eis nicht schmecken würde, habe ich vorher schon gewußt. Und ich vermute, sie auch. Dann kriege ich das Gefühl, ich musste es nur kaufen, damit sie einmal mehr beweisen kann, was sie alles nicht essen kann.
Und wenn ich sowas denke, fühle ich mich schon wieder schrecklich ungerecht. Ich darf ihr doch nichts unterstellen, denn ich weiß ja nicht, wie sie sich wirklich fühlt. Vielleicht hat sie wirklich gehofft, es würde ihr bekommen! Wenn sie die Milchsuppe wegschiebt, weil sie meint, wenn sie das isst übergibt sie sich, wie kann ich ihr unterstellen, sie übertreibe?
Ich hasse mich selbst in solchen Augenblicken dafür, dass ich ihr gewisse Dinge unterstelle. Dann tut sie mir schon wieder schrecklich leid, und ich frage mich, wie um alles in der Welt ich das alles schaffen soll, was die Zukunft uns bringt.

Dann ihr Husten: sie spuckt wesentlich weniger Schleim als noch vor kurzem. Dafür hustet sie mehr. Es ist ein trockener Husten, und meistens spuckt sie nicht viel aus. Aber ich habe manchmal den Eindruck, sie hustet absichtlich wie verrückt, mehr als eigentlich nötig. Zum Beispiel kurz nachdem sie das Fruchtglas gegessen hatte. Da stand sie im Bad und hat gehustet wie verrückt. In dem Moment kam mir der Gedanke, ob sie vielleicht mit Absicht erbrechen wollte, den Hustenattacken haben schon öfter dazu geführt .Ich dachte, vielleicht will sie mich dafür bestrafen, dass ich sie dazu gekriegt habe, was zu essen, indem sie es wieder erbricht, um dann zu sagen „siehst du?!“.
Doch dann frage ich mich wieder, wie ich dazu komme, so etwas zu denken. Und sie tut mir wieder furchtbar leid, weil ihr einfach nichts schmeckt.
Vielleicht isst sie auch so wenig, weil sie eben so eine Riesenangst vor dem erbrechen hat, was ich wirklich gut verstehen kann. Aber dafür sind schließlich die zwei Mittel, und wenn sie sich permanent einredet, sie müsse sich gleich übergeben, dann ist die Wahrscheinlichkeit auch höher!

Ich möchte nicht, dass ein Betroffener, der dies hier vielleicht liest den Eindruck bekommt, ich wolle alles besser wissen. Nein, ich habe noch keine Chemo hinter mir und weiß nicht, wie es einem danach geht. Ich bin auch kein Kranker, der trotz aller eigenen Bemühungen nur Rückschläge hinnehmen musste und immer elender wird.
Deswegen bin ich mit meinem Urteil über meine Mutter vorsichtig. Und wenn sie jetzt einfach ein Phase hat, in der sie frustriert und demotiviert ist, dann kann ich das verstehen. Sie hat so lange gekämpft, vielleicht hat sie einfach die Schnauze voll davon, und das kann ich ihr nicht verübeln. Ich hätte das Handtuch wahrscheinlich schon viel eher geworfen.
Langer Rede kurzer Sinn: ich weiß nicht, was jeweils die Gründe für ein bestimmtes Verhalten sind. Als besorgter und liebender Angehöriger mache ich mir eben meine Gedanken dazu. Eben auch weil ich mich immer fragen muss: wie kann ich da helfen? Was kann ich am besten tun?

Meine Mutter ist zum Teil sehr patzig zu meinem Vater. Ich habe hier schon öfter gelesen, dass die Person, die den größten Teil der Pflege übernimmt es dem Kranken plötzlich nicht mehr recht machen kann. Vielleicht spielt da der unterbewußte Frust eine Rolle, dass man selber so leidet und der Partner aber völlig gesund ist. Auch da kann ich nur spekulieren.
Aber wenn sie dann so ungerecht zu ihm ist, werde ich wütend auf sie. Dann kriege ich wieder Schuldgefühle und Mitleid. Ich denke, ich darf nicht wütend auf sie sein, denn sie ist totkrank. Dann denke ich mir wieder, nur weil sie krank ist, hat sie nicht das Recht so patzig, zum Teil fast aggressiv zu werden. Aber dann überwiegt doch wieder das Mitleid. Mein Vater und meine Schwester sehen da wohl als erstes den Menschen und reagieren dann schon mal selber ein bißchen harscher. Ich jedoch kann das nicht. Ich denke mir, dass sie nicht mit Absicht so ungerecht ist, und sie es schwer genug hat.
Ich lasse ihr sicherlich deswegen nicht alles durchgehen, vor allem nicht, was das essen angeht. Aber ich schweige lieber und bringe eine Eselsgeduld auf. Und frage mich: in ihrer Situation, braucht sie da den Tritt in den Hintern oder Trost? Oder ihre Ruhe?
Eines weiß ich aber ganz bestimmt: den Tritt in den Hintern kriegt sie nicht von mir!
Wenn ich so darüber nachdenke, könnte ich schon wieder heulen. Ich hasse es, dass ich mir überhaupt solche Gedanken über meine Mutter machen muss. Auf der einen Seite denke ich manchmal, das ist überhaupt nicht mehr derselbe Mensch. Sie ist so anders, seit sie hier zu Hause ist. Doch auf der anderen Seite weiß ich, das ist Mama, und ich würde alles tun, wenn ich ihr irgendwie helfen könnte.

Ich habe mich schon manches Mal bei dem Gedanken ertappt, es möge doch einfach alles vorbei sein. Der Zustand, wie er jetzt ist, kann nicht ewig so weitergehen. Wenn es die Möglichkeit gäbe, mit dem Finger zu schnippen und alles wäre in Ordnung, dann werde ich das natürlich tun. Ich wünsche meiner Mutter schließlich nicht den Tod. Und ich weiß, dass ihr Tod mir so unvorstellbaren Kummer bringen würde, dass ich schon wieder merke, dass der Wunsch nicht ganz der Realität entspricht. Der Gedanke, dass sie irgendwann einfach weg ist, ist immer noch furchtbar weit weg!
Und dann fühle ich mich auch schuldig, weil ich denke, ich habe sie aufgegeben, bevor sie es selber getan hat. Und das will ich nicht, habe mir geschworen, das nicht zu tun.

Doch im Moment fühle ich mich wie in einem Zeitloch. Alles dreht sich nur noch um die Krankheit. Die Tage haben ein unheimliches Gleichmaß. Wir alle in meiner Familie bringen einfach nur die Tage hinter uns und harren der Dinge, die da kommen mögen. Es regt sich nichts. Und doch, so sehr ich mir Veränderung wünsche, so sehr fürchte ich mich auch davor.

Wenn ich Menschen im Zug sehe, die einfach lachen und sich über Banalitäten unterhalten, komme ich mir vor wie ein Außerirdischer. Ich kann diese Leute nur staunend beobachten und belauschen, und die Unbeschwertheit, die sie haben kommt mir völlig fremd vor.
Ich will mich nicht beschweren, dass ich jetzt nicht unbeschwert sein kann. Ich wünsche mir diesen Zustand nicht um meinetwillen, sondern für meine Mutter herbei. Denn ich könnte nur unbeschwert sein, wenn sie gesund wäre.
Ich will nur sagen, ich bin gar nicht wütend auf andere Menschen wegen ihrer Sorglosigkeit. Ich staune einfach nur darüber.

Das war jetzt wirklich viel, und ich habe immer noch nicht alles ausgedrückt.

Ich hoffe nur, ihr fangt jetzt nicht das schielen an nach diesem schier endlosen Beitrag.
Selbst wenn ihr es nicht alles lest, bin ich doch froh, es einfach aufgeschrieben zu haben. Meine nächste Umgebung will ich mit diesen Wirren nicht auch noch zuschütten.

Ich habe eure Beiträge in den letzten tagen verfolgt und wollte zu so vielen Sachen auch was sagen. Aber ich hab die Zeit nicht gefunden, und jetzt lass ich es auch besser, sonst sprenge ich endgültig den Rahmen.

Vielen Dank für´s zulesen, und macht euch keinen Kopf, weil ihr mir nicht helfen könnt: ihr helft mir schon, weil ihr einfach da seid und besser als andere versteht, was ich meine. Und schließlich hat jeder von euch genug damit zu tun, sich über die eigenen Probleme den Kopf zu zerbrechen.

Ich drück euch alle, schicke jedem einen Danke – Schmatzer und wünsche euch eine erholsame Nacht!
Alles Liebe,
Katrin

15.06.2003 22:45

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Katrin,

puuh....! Das mit dem Droni hatte ich schon gelesen...Du hast schon recht...ich hab auch das Gefühl...alles was Ihr versucht, geht irgendwie nach hinten los...!
Menno, helfen, Tips geben kann ich Dir nicht ..schon gar nicht im Umgang mit Deiner Mutter...ich war ja noch nie in so einer Situation. Aber zulesen und an Dich denken ...das tu ich...hab auch nicht das Schielen bekommen.
Worte des Trostes? Kann man glaube ich nicht geben...aber ich weiß, daß das Schreiben hier erleichtert...also schreib...egal wie lang! ich denke, wir alle fühlen mit Dir...

Ich schick Dir den Schmatzer zurück...
und hoffe, daß DU eine erholsame Nacht hast!
Liebe Grüße
Pedi

15.06.2003 22:48

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Katrin,
die Gedanken, die Du hast, kenne ich genau. Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, weil jeder Mensch, der so nah an einem Menschen ist, den er liebt, und dem er nicht mehr helfen kann, diese Gedanken hat. Das schreckliche bei dieser Krankheit ist, dass es immer weniger wird und man nicht mehr helfen kann. Die Kranken verändern sich nicht nur physisch sondern auch psyschisch und das macht den Umgang mit ihnen so schwierig. Deshalb hatte ich den Vorschlag mit dem Pflegedienst gemacht. Der nimmt das Verhalten nicht persönlich, weil der Abstand da ist.
Es gibt eine Zeit danach und es gibt eine Erinnerung an die Zeit jetzt und mit der Erinnerung müsst Ihr dann leben.
Ich habe vor 16 Jahren, als mein Vater innerhalb von 6 Wochen an LK starb, mit ihm nicht über die Krankheit sprechen können, weil es mir der Arzt verboten hatte. Ich habe mich auch nicht verabschieden können, weil er zum Schluß nicht mehr ansprechbar war. Darunter leide ich heute noch. Aber auch meinem Vater war die Chance genommen worden, seine Angelegenheiten zu regeln.
Ich würde heute anders handeln.
Man soll die Hoffnung nie aufgeben. Aber wenn der Kranke nicht mehr will, dann muss man ihn auch gehen lassen. Ich bin heute noch nicht über den Tod meines Vaters hinweg, aber ich weiß, dass ihm viel erspart worden ist und uns als Angehörigen auch.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft. Ich denke an Euch.
Brigitte

16.06.2003 13:03

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Katrin, ich weiß genauso wenig wie alle anderen hier was ich dir schreiben soll, versuche dein geschriebenes zu verstehen- vom verstand her- versuche deine mutter zu verstehen, vielleicht denkt sie sich es hat keinen sinn mehr und wenn ich nicht esse können sie keine chemo mehr machen wenn ich nicht esse wird es mir vielleicht besser gehen, ich glaube nicht das deine mutter dir, euch eine antwort geben würde wenn ihr sie nach fragt, weil sie es vielleicht noch nichtmal bewusst macht.
der mensch macht viele dinge im unbewußten zustand einfach weil sein körper sagt ich kann nicht mehr.
ich weiß dieses ist bestimmt keine hilfe für euch aber vielleicht ein verstehen für die reaktionen deiner mutter.

Ich drück dich und denke an dich.
Beate

16.06.2003 14:05

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo ihr Lieben,

habt vielen Dank für eure Unterstützung!
Brigitte, ich bin wirklich froh, dass jemand einfach mal sagt "ich weiß, was in dir vorgeht". Wenigstens weiß man dann, dass man nicht überschnappt. :-)

Liebe Beate,
wir werden wohl nie erfahren, welche Motive meine Mutter jeweils antreiben. Du hast ganz recht, viele Dinge passieren unterbewusst. Deshalb sind sie auch nicht so leicht zu lösen.

Heute ist meine Mutter schon den ganzen Tag auf und hat zu Mittag ein Gläschen für Kinder mit reis und Gemüse gegessen. Immerhin. Sie hat einen kleinen Schubs gekriegt, allerdings nicht von ihrer Familie, sondern von einer außenstehenden Person, der sie vertraut. Und vielleicht fruchtet das mehr, als wenn wir uns den Mund fusslig reden. Manchmal kann eben die eigene Familie nichts bewirken.

Heute abend gehts mal wieder nach Münster, bis Mittwoch. Meine Eltern bleiben so lange alleine, das heißt, meine Schwester kommt morgen nachmittag, aber sie übernachtet hier nicht. Sie meinte, es wäre für Mamas Autonomiegefühl ganz gut, wenn einfach mal keiner da ist, der ihr ständig hinterherlatscht. Besonders jetzt, wo sie langsam etwas wacher wirkt und nicht mehr ganz so durch den Wind ist.
Papa meinte auch, er kriegt das schon hin. Uff, loslassen können ist auch nicht so ganz einfach!

Christa, wie geht es dir denn? Drückt dich immer noch ein Stimmungstief? Ich habe vor ein paar Nächten schon wieder geträumt, ich hätte einen Hamster. Aber der war voll schnell und ist immer wie verrückt hinter mir her, um mir in die Hacken zu beissen. Vielleicht ist das ein Zeichen, dass die Haustieridee eben doch nicht so doll ist! ;-)

Ich muss erstmal Schluss machen. Aber heute abend werf ich noch einen Blick rein!
Liebe Grüße,
Katrin

16.06.2003 16:45

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Leute,

Claudia, hätte "Bärmche" auch nicht besser erklären könnnen, aber mir ist der Begriff "Tortenboden" nicht eingefallen.... Is ewwe Bärmche. Naja, so lange wir noch nicht Dampnudele erklären müssen ;-). Oder Hoorische ...

Katrin, naja, es geht mir eben wie euch allen. Man hat momentan mehr psychische Tiefs als Hochs. Irgendwie ist es einfach nicht mehr möglich an was anderes zu denken. Es geht schon damit los, daß ich es morgens kaum packe, konzentriert mal die Zeitung zu lesen. Irgendwie interessiert einem kaum noch, was so drumherum passiert. Das Meiste frustriert ja noch zusätzlich. Und wenn ich wirklich mal denke, jetzt hau ich mir ein PC-Spiel rein, da plagt mich schon wieder das schlechte Gewissen, daß ich anstelle von blödem Gedaddel nicht bei Mutter sitze. Dabei weiß ich auch genau, daß man mal abschalten muß, weil man sonst selbst noch zusammenklappt.
Ja seltsam, auf Außenstehende hört meine Mutter auch eher als auf mich... Und einerseits will sie sich auch nicht betütteln lassen, andererseits dann eben doch. Man macht es wohl nie richtig. Die letzte Chemo hängt ihr auch ziemlich in den Knochen. Naja, letzte Woche war es eben auch ziemlich an der Grenze mit den Blutwerten, ich denke, die sind jetzt mal wieder in den Keller. Mal sehen, was am Freitag wird.
Die Anschaffung von einem Haustier, auch wenn es nur ein Hamsterchen ist, muß man sich gründlich überlegen. Ich könnte eben nicht ohne meine Viecher leben, würde ich absolut nicht aushalten. Heute hab ich meinen Beo schon 8 Jahre :-). Hoffentlich bleibt er noch ein paar Jährchen so gesund und munter. Und Schmusen mit meinem Grauen, das ist die reinste Seelenmassage. Wenn er nicht gerade schlechte Laune hat und einen piercen will...... Gerds "Kampfverletzung" an der Backe verheilt jetzt allmählich ... ;-).

Ich schick euch allen ganz liebe und dicke Grüße rüber.

Christa

16.06.2003 20:36

Diagnose Lungenkrebs
 
liebe katrin,
es ist eine unheimlich harte zeit. wir können dich glaub ich alle ganz gut verstehen. wenn man doch mehr helfen könnte!
du darfst es deiner mutter wirklich nicht übel nehmen, wenn sie mal "rummosert". habe schon oft gelesen, dass gerade in den zeiten in denen es den patienten nicht so gut geht, eine gewisse agressivität an den tag kommt, die sie selbst gar nicht möchten. in der einen minute, möchten sie gerne "betüttelt" werden und in der nächsten möchten sie einfach in ruhe gelassen werden und nicht auf diese sch.... krankheit angesprochen werden.
mein papa hat auch manchmal um sich gehauen und ich dachte: "jetzt reichts"!
aber man muss sich wirklich erst mal in die situation des menschen versetzen, der todkrank ist... man kann es einfach nicht wirklich.... man leidet soviel mit... aber wie leidet derjenige nur?

wichtig ist nur, dass du für deine mama da bist. und das bist du ja wirklich ständig. bleib weiterhin an ihrer seite und hör ihr zu wenn sie dir was zu sagen hat.
wenn sie nicht reden möchte, dann unterstütze sie mit deiner anwesenheit.

ich kenne das gefühl dass man plötzlich menschen beobachtet und denkt - wieso können die so einfach glücklich sein? warum ich nicht?

ich weiß, es tut unendlich weh...

ích drück dich ganz dolle
claudia

16.06.2003 21:06

Diagnose Lungenkrebs
 
Ha.....
Dampfnudeln kenne ich!Aber Hoorische...?

Liebe Katrin,

ich habe mir da mal ein bißchen Gedanken gemacht. Ich bin einer der Menschen, die unter Migräne leiden...ich bin dann so was von unzufrieden und ungerecht. Ist keiner da zum umtüteln...bin ich sauer....lassen mich ja alle mit dem Scheiß sitzen, ich bin ja völlig egal. Sind sie da und versuchen mir zu helfen....bin ich auch sauer...können die mich nicht alle mal in Ruhe lassen...meine Güte geht denn nichts ohne mich alle 2 Minuten zu nerven?
Ich weiß wohl...auch in dem Moment...daß ich sowas von ungerecht bin...kann dann aber einfach nicht aus meiner Haut...wenn es mir dann besser geht, dann sage ich auch, ich habe mich echt wieder völlig daneben benommen.
Wohlgemerkt ich schreibe hier über Migräne...ist sicherlich nicht angenehm...aber geht auch wieder weg. Eure/unsere Lieben sind krebskrank...die stehen nicht morgen wieder auf und sagen....heute ist ein schöner Tag...
Was ich damit sagen will? Liebe Katrin...ich denke im Herzen tut es Deiner Mutter auch schrecklich leid...wie sie mit Euch umspringt, aber sie kann einfach nicht anders...ich kann mir vorstellen, es ist auch ein Zeichen von Liebe, die sie für Euch empfindet...sie sieht ja auch, wie Ihr leidet und das will sie nicht...kann es aber nicht ändern...
Agressiv...ich glaube es liegt nicht an der Krankheit, sondern an der Hilflosigkeit es zu ändern....meine Güte, es muß schrecklich für den Betroffenen sein...er weiß NICHT ob und wann er wieder aufsteht...

Ich glaube Claudia hat es auf den Punkt gebracht...seid einfach für sie da....

Katrin, richtig helfen kann Dir wohl keiner...ich glaube auch, tief im Herzen weißt Du das alles selber...erleichter Dich hier weiter über Deinen Schmerz...wir sind alle in Gedanken bei Euch!

Liebe Grüße
Pedi

16.06.2003 21:09

Diagnose Lungenkrebs
 
P.S. Katrin trotzdem mußt Du auch weiter an Dich denken...damit Du die Kraft und die Energie behältst alles durchzustehen...ich kann mir gut vorstellen...das man den vermeintlichen "Nörgler" einfach mal anschreien möchte...denn schließlich hast Du auch Gefühle...aber das wäre jetzt wohl gänzlich unangebracht...deswegen versuch irgendwie auch mal abzuschalten...

Einen dicken Knuddler
Pedi

16.06.2003 21:14

Diagnose Lungenkrebs
 
liebe pedi,
das buch "leben nach dem tod" kenn ich nicht. ich hatte mir nur gerade die ISBN-nr. von dem buch "über den tod und das leben danach" rausgesucht - verlag die silberschnur gmbh - ist das vielleicht das selbe?????? ich wollte es mir nämlich auf alle fälle bestellen. ich glaube auch, dass mir das weiterhelfen und ein bißchen verstehen helfen wird.

das schlimmste für mich ist eigentlich, dass das leben nach nur so kurzer zeit einfach ganz normal weitergeht. jeden morgen klingelt der wecker, du gehst zur arbeit, reisst dir den "A...." auf und es dankt dir eh fast keiner. und dabei fehlt dir einer der wichtigsten menschen in deinem leben. wie kann es sein, dass alle welt so tut, als wäre das ganz normal?
mein mann sagt immer, es ist gut, dass das leben einfach weitergeht. es darf nicht stehenbleiben. wir müssen uns wieder einfinden. aber mir geht das alles zu schnell.
die kollegen, bekannte, manch geglaubte "freunde" -die haben doch schon wieder alles vergessen. das entsetzt mich und ich sehe wie wenig die menschen füreinander da sind in schwierigen zeiten. ich weiss nun auch sehr genau, wer meine freunde sind. komisch, dass erst sowas passieren muss um mit offeneren augen durch`s leben zu gehen.

christa, du sagst es ist kein tag seitdem vergangen an dem du nicht an deinen vater gedacht hast. ich frage mich, ob das bei mir auch so sein wird? ob man vergessen wird, kann, will???
wie du sagst, jede kleinigkeit wird zur kostbarkeit. und so empfinde ich auch. alles aufsaugen und nicht mehr hergeben.
mein paps hatte sich ein paar wochen bevor er von uns gegangen ist, eine CD gewünscht (von monika martin - kennt ihr sicher nicht - ging uns auch so)
da sind lauter ganz melancholiche lieder drauf. sowas hätte papa nie gehört. sie handelt von der liebe, vom träumen, von englein, dem himmel und den sternen. für uns ist sie zur kostbarkeit geworden. denn da sind seine empfindungen drauf, die er uns so nie mitteilen konnte.
ein lied heißt: "lass die träume nie verloren gehn, halt sie fest bis wir uns wieder sehn"!
an seiner beerdigung haben wir es ihm vom cd-player vorgespielt. es ist wie ein abschiedsbrief von ihm an uns. einfach viel zutreffendes. bei einem ist der text: "es wird ein morgen sein, ein kühler morgen - und du wirst befreit aus den armen der nacht"
ich bin papa die ganze nacht nicht von der seite gewichen und es war ein ganz "kühler morgen" als er die augen für immer schloß.
ihr haltet mich viell. jetzt für verrückt, aber für uns ist das alles kein zufall....

so, jetzt hab ich euch genug zugelabert. sonst fragen mich meine kollegen morgen ob ich die nacht durchgezecht habe wg. den dicken augen?!

viele liebe grüße
claudia

16.06.2003 21:17

Diagnose Lungenkrebs
 
christa, das idyll kenn ich eigentlich nur vom vorbeifahren. war noch nie zum futtern dort. für die knobiorgie fällt mir das nicht wirklich was gutes ein. außer den in der altstadt. den kennst du sicher eh? wir wär`s kroatisch? da kenn ich einen richtig leckeren?

16.06.2003 21:21

Diagnose Lungenkrebs
 
pedi, hoorische? das überlass ich nun doch lieber christa zum erklären.
noch nie selbst gemacht, ein haufen arbeit, aber gigantisch, suppi lecker - am besten aus mamas küche direkt zu essen.
christa, bei uns hat mama da immer noch "würstchen" gerollt, die schmecken gleich noch anders. ist das bei euch auch so?

16.06.2003 23:53

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo meine Mäuse,
ihr seid alle wirklich lieb!
Wisst ihr, ich kann meine Mutter so was von verstehen! Sie war so lange Zeit so tapfer und hat so gekämpft, aber irgendwann sind auch einfach mal keine Kräfte mehr da.
Ich weiß auch nicht, wie ICH in derselben Situation reagieren würde.
Ich nehme ihr ihr Verhalten nicht wirklich übel, wenn sie ungerecht ist oder sich total hängen lässt. Dazu bin ich gar nicht in der Position! Aber im ersten Moment merkt man doch, wie man beginnt sich zu ärgern.
Wisst ihr, momentan taucht in mir keine Emotion ohne das entgegengesetzte Gefühl auf. Daher schwimme ich einfach in einem schrecklichen Gefühlschaos.

Pedi, meine Tante (Schwester meiner Mutter) hatte vor vielen Jahren eine schwere Notoperation. Gestern hat sie mir erzählt, dass sie nach der OP, als sie nichts essen konnte und noch nicht klar war, ob alles wieder in Ordnung kommen würde auch furchtbar wütend war. Sie wollte ihren eigenen Mann nicht sehen, und erst im Nachhinein merkte sie, wie ungerecht sie zum Teil den „Gesunden“ gegenüber gewesen war.

Ich würde niemals ein hartes Wort zu Mama sagen. Dann würde ich mir selber das Herz brechen, schätze ich. Ich versuche ein bisschen nachdrücklich zu sein, wenn’s ums essen geht, aber ansonsten will ich einfach nur lieb zu ihr sein. Das streng sein sollen andere übernehmen.

Ich bin in der Familie nicht nur das Küken, sondern auch die mit dem weichsten Herzen. Neulich hat mein Neffe einen (verdienten) Rüffel von meiner Schwester gekriegt. Sie hat mir am Telefon davon erzählt, und ich hab geseufzt. Da sagte sie „ach, da hör ich doch schon wieder dein mitleidiges Herz“.
Na ja, irgendwie pack ich das jedenfalls schon alles. Hab ja euch! :-)

Schlaft alle schön und seid gedrückt!
Halt, noch was vergessen: der Tod und das Leben danach ist von Kübler – Ross, Leben nach dem Tod von Moody (mir fällt grad nur der Nachname ein). Ich kann letzteres nur jedem ans Herz legen, es ist unheimlich tröstlich, wissenschaftlich, leicht zu lesen und sozusagen meine Bibel. :-) Und es ist lange nicht so platt, wie der Titel vielleicht vermuten lässt!

Übrigens, Claudia, hält dich hier sicher keiner für verrückt! Ich jedenfalls bestimmt nicht. Was du da erzählt hast, klingt sehr schön. Es ist doch wundervoll, wenn man tröstliche Zeichen entdeckt! Ich würd gern noch mehr schreiben, aber das verschieb ich auf morgen, damit ich nicht auf dem Schreibtisch einschlafe!
Also alles Liebe,
Katrin

17.06.2003 09:04

Diagnose Lungenkrebs
 
hallo katrin.....
viele dinge von deiner ma erinner mich sehr an den ablauf bei meinem dad....
die ungerechtigkeit..darf man nicht persönlich enhem...mein dad hat auch viel an meiner ma rumgemäckelt...obwohl viele dinge nicht gerecht waren...
das mit dem essen war auch so ....nichts schmeckte....alles war nur salzig....meine ma kocht machte tat....mein dad aß zwei bissen udn weigerte sich weiterzuessen...es schmeckte ja eh nicht.....
sollte deine ma auch weiterhin nicht essen wollen so versuche über den arzt astronautenkost zu bekommen ..da sind alle wichtigen nahrungsergänzungsstoffe drinne....

so wie du dich verhälst ist es total ok......auch wenn man oft an sich selbst zweifelt.....

und das man anfängt über banale digen nachzudenken...ich habe es auch getan....
und ich habe viele dinge ge und verändert.....
als mein dad gestorben ist...hatte ich ein erleichtertes gefühl in mir....zum einem weil ich wusste er hat es geschafft...er muss sich nicht mehr quälen und zum anderen weil dies totale permanente anspannung von mir ging......
ich sehe viele dinge nun lockerer...will mich nicht mehr ärgern.....undund und....

so nun erstmal genug....ich denke du wirst meine geschichte eh schon hier im kk gelesen haben......
wenn ich jedoch helfen kann frag nur...ich bin auch für dich da
lieb grüsse
assi

17.06.2003 10:23

Diagnose Lungenkrebs
 
Liebe Assi,

ich bin wirklich froh von anderen Leuten zu hören, dass es ihnen ähnlich ging wie mir.
Ich meine, ich habe mir schon gedacht, dass die momentane Situation sicher keine noch nie da gewesene ist, und bin auch nicht davon ausgegangen, dass meine Gedanken vor mir noch nie jemand gedacht hat.
Aber es dann wirklich zu lesen, dass jemand sagt „was du schreibst kommt mir so bekannt vor“ tut doch irgendwie verdammt gut.
Ja, ich habe von dir schon im Kompass gelesen, und daher weiß ich auch, dass du immer für alle da bist, um zu helfen wenn du kannst.
Für dein Angebot ein dickes Dankeschön und für dich weiterhin alles Liebe!

Liebe Claudia,

ich wollte noch was zu deinem Beitrag schreiben.
Dass die Menschen um dich rum schnell zur Tagesordnung übergehen und dasselbe von dir erwarten kann ich mir gut vorstellen. Da fällt doch sicher auch mal der Satz „das Leben geht weiter“, oder?
Dein Mann hat vielleicht nicht unrecht; es ist gut, dass das Leben nicht stehenbleibt. Aber vielleicht trifft das eben nicht auf jeden zu. Weißt du, was ich meine? Vielleicht würde dein Mann mit seinem Kummer am besten fertig, wenn er sich schnell wieder in den Alltag stürzt. Aber für dich gilt das eben nicht.
Vielleicht trauen manche deiner Kollegen oder Freunde sich auch nicht dich zu fragen, wie es dir inzwischen geht, weil sie glauben, du möchtest jetzt nicht immer und immer wieder darauf angesprochen werden?! Nur eine Spekulation.

Ich glaube, dass man eine geliebte Person niemals vergisst. Auch wenn du irgendwann merken solltest, dass manche Tage vergehen, ohne dass du an deinen Papa denkst, dann hat das nichts damit zu tun, dass du ihn vergisst oder nicht mehr liebst. Im Herzen wird er bestimmt jeden Tag deines Lebens bei dir sein!

Püh, ich muss nachher zu zwei Dozenten in die Sprechstunde und sie bitten, mich Hausarbeiten schreiben zu lassen um Scheine zu bekommen. Leider habe ich an ihren Veranstaltungen kaum teilgenommen und werde das wohl auch in den nächsten Wochen nicht regelmäßig können, aber ich hoffe, dass sie mir helfen, wenn ich ihnen meine Situation erkläre. Aber mir ist schon ein bißchen flau; wenn meine Dozenten sich nicht ein bißchen kulant zeigen, dann kann ich dieses Semester komplett vergessen.
Naja, drückt mir die Daumen!
Ich wünsch euch allen einen möglichst schönen Tag!
Liebe Grüße,
Katrin

17.06.2003 14:01

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Katrin,
ich hoffe mit dir das deine dozenten meschlich sind und drück die daumen das es klappt.dann hättest du wenigstens eine sorge weniger.

Liebe Grüße
Beate

17.06.2003 21:19

Diagnose Lungenkrebs
 
liebe katrin,
hoffe du hattest erfolg bei deinen herren dozenten.
das kann doch gar nicht so schwer zu verstehen sein. es hat bestimmt geklappt. oder?

ganz liebe grüße an alle und eine kuschelige gute nacht....bin leider strohwitwe... mein männchen ist die ganze woche unterwegs.. doof sowas..
bin soooooooooo müde .... es kommt gerade ein gewitter bei uns herein. regnen tut`s sicherlich auch gleich... blumen gießen somit gespart... schön..
uih es blitzt wie wild.. grummel, grummel...
schlaft schön

Christa1 17.06.2003 21:57

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Claudia,

oh ja, es braut sich was zusammen. Wäre für eine erfrischende Abkühlung dankbar. Männe arbeitet ja in KL, hat Nachtdienst und ich hab soeben mit ihm telefoniert. Da hat er mir auch gesagt, daß in K-town alles bedrohlich dunkel wird.... Heute abend bin ich sozusagen auch Strohwitwe. Ehrlich gesagt, ich bin auch soooooooooooooo müde, ist das unser pfälzisches Wetter? Ich komm absolut nicht mehr in die Gänge.
Blitz und Donner sind allerdings noch nicht angekommen.

Ich denk an euch alle und ganz liebe Grüße

Christa

ClaudiaK 17.06.2003 23:10

Diagnose Lungenkrebs
 
Liebe Katrin,
zu Deinem text ist ja schon alles geschrieben worden, auch meine Mutter war sehr aggressiv insbesondere zu meinem Vater aber auch manchmal zu uns. Es ist schwer auszuhalten aber verständlich durch die Situation und man kann es eigentlich nur aushalten, aber leider wenig dagegen tun.
Aber ich wollte eigentlich zu dem trockenen Husten etwas schreiben. Auch sie litt unter trockenem Reizhusten, der insbesondere in der Nacht aufgetreten ist und sie nicht schlafen liess. Nachdem wir die Situation dem Pflegedienst geschildert haben, ist nach verschiedenen anderen Versuchen ein starkes Beruhigungsmittel gegeben worden und das hat dann geholfen.
Vielleicht würde das ja bei Deiner Mutter auch helfen.
Viele Gruesse,
Claudia
P.S.: bei uns ist das Gewitter schon rum und es hat ein wenig geregnet, aber richtige Abkühlung verspüre ich noch nicht

18.06.2003 00:10

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo zusammen,

ich habe heute zwei erfolgreiche Gespräche mit Dozenten hinter mir. Vor allem bei dem einen war ich mir nicht sicher, ob er kulant sein würde. Aber bei dem einen darf ich jetzt eine Hausarbeit schreiben, bei dem anderen versuche ich, das Referat, welches ich ursprünglich übernommen habe auch wirklich zu halten. Er meinte, ich soll es versuchen, und wenn ich sehe, dass ich bin zum angesetzten Termin nicht fertig werde, soll ich ihm eine Woche vorher Bescheid sagen. Und dann könnte ich auch dort eine Hausarbeit schreiben, die dann erst am Ende des Semesters fertig sein müsste.
Ich werde ja versuchen, das Referat zu halten und in dem andern Fall am Blockseminar
(2 Wochenenden) teilzunehmen. Aber ich brauchte einfach die Zusicherung, dass ich in beiden Fällen auch allein für eine Hausarbeit, ohne Teilnahme am Seminar noch einen Schein bekommen würde. Schließlich weiß ich nicht, wie sich zu Hause alles entwickelt.

Morgen muss ich jetzt einen Berg von Kopien machen und mir noch ein Buch ausleihen. Und dann werde ich hoffentlich zu Hause ein bisschen was für die Uni tun können.

Heute hatte ich einen richtig guten Tag (natürlich immer nur so weit, wie es in der momentanen Situation überhaupt geht, aber ihr versteht sicher, was ich meine). In der Uni zu sein, Unterlagen zu besorgen, über Uni – Sachen zu sprechen… es war, als hätte ich einen Tag mal wieder ein Stück weit in die normale Welt hinüberwechseln dürfen.
Zwischen den beiden Sprechstunden habe ich dann zufällig noch eine (sehr gute) Freundin von mir getroffen. Wir sind Eisessen gegangen und haben uns über alles mögliche (natürlich auch über Mama) unterhalten. Einfach mit einer Freundin in der Stadt zu sitzen und zu quatschen, das hab ich ewig nicht gemacht, weil ich für Gespräche über irgendwelche Banalitäten gar keinen Sinn gehabt hätte.
Vermutlich ist das jetzt auch etwas so besonderes für mich, weil ich mich in den letzten Wochen doch extrem abgeschottet habe. Aber das war zu einem gewissen Grad auch einfach nötig! Und wird es in Zukunft vielleicht auch immer wieder sein.

Morgen geht’s also wieder nach Hause. Wird wirklich Zeit, dass endlich das beamen möglich gemacht wird. Das würde mir viele langweilige Zugfahrten ersparen!

Jetzt wünsch ich euch erstmal eine gute Nacht und natürlich alles Liebe!

Katrin

Ach ja, Claudia K., meine Mutter nimmt zum Schlafen manchmal auch ein Beruhigungsmittel. Der Erfolg ist nicht durchschlagend, aber es ist besser als gar nichts. Vielleicht nimmt sie auch einfach das verkehrte Mittel. Aber das Schmerzpflaster macht auch noch müde, und wenn man Psychopharmaka oder ähnliches einsetzt, muss man immer erst gucken, wie die Wechselwirkungen sind.

Ach und Gewitter gabs hier eben auch schon, aber harmlos. Trotzdem ganz schön kühl hier. Aber so kann ich wenigstens besser schlafen, ist sonst nämlich ganz schön mollig in der Bude hier!

18.06.2003 12:41

Diagnose Lungenkrebs
 
hallo katrin
super dass deine dozenten dich nicht hängen lassen ...
so hat man den kopf mal wieder für andere dinge ein bischen freier.....
ich denke auch das spontane date mit deiner freundin tut gutes in dir...einfach mal die seele baumeln lassen....ist auch wichtig..

hallo claudia...
sicherlich sollte jeder auf seiner art mit der trauer und dem trauern umgehen......

ich für meinen teil habe den stolzen weg gewählt...
denn ich bin stolz so einen tollen dad erlebt haben zu dürfen....
ausserdem gibt es viele dinge die mich täglich an meinen dad erinnern.....
sein brilli den ich trage...seine goldkette...
ein tatoo welches wir gemeinsam haben stechen lassen...
und ein stern am himmer der auf seinen namen getauft ist......

ich hab mir halt gesagt..
trauern..bzw mich nun hängen zu lassen bringt nichts....
ich kann die dinge nicht rückgängig machen...
also den blick nach vorne richten.....

mein dad hat immer gesagt wenn gott gewollt hätte dass wir zurückblicken...dann wären die augen am hinterkopf......

dir viel aufbauende positive gedanken...
alles lieb
assi

18.06.2003 12:49

Diagnose Lungenkrebs
 
und übrigens....hier im norden ist es kühl....
ich schicke euch ne kleine abkühlung ´runter`...hihi

assi

18.06.2003 18:47

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Ihr Lieben,

wollte mich nur kurz mal melden...mein Vater ist zu Hause wieder bestens angekommen. Katrin...schön, daß Deine Dozenten Verständnis haben...Claudia...mit dem Buch...falls Du die Nr. haben möchtest, schreibe ich sie Dir. Ich habs bei Ebay günstig bekommen...ist echt interessant..!
Assi....kühl? Ja als Du schriebst, war es noch kühl...aber jetzt...!

Tschüssi
Pedi

18.06.2003 22:56

Diagnose Lungenkrebs
 
hallo ihr lieben,
liebe pedi danke, hab mir das buch heute schon gekauft und mich auch für die version von katrin entscheiden - "leben nach dem tod" von moody.
da nun morgen ja ein gemütlicher feiertag ist, werde ich sogleich mal darin stöbern. (mein männchen ist nämlich gerade in niedersachsen unterwegs - dort ist leider ja kein feiertag)aber dafür hab ich dann jede menge zeit.

pedi, wie geht`s deinem paps nun so frisch aus der kur? ist er immer noch so positiv gestimmt?

liebe katrin, schön dasss du einfach mal gemütlich ein eis essen warst. das glaub ich dass dir das mal wieder richtig gut getan hat. abschalten und mal ein bißchen was anderes sehen und hören.
wirklich schade dass das beamen nun immer noch nicht erfunden ist. das würde dir nun wirklich einiges erleichtern. hi, hi

noch auf deine antwort von gestern zurückzukommen. ja, den satz das "leben geht weiter" hab ich jetzt wirklich oft gehört, aber natürlich auch bestimmt selbst schon mehrmals losgelassen..... wahrscheinlich hast du recht mit deiner "spekulation" dass einige leute einem auch nicht ansprechen trauen. weisst du, manchen denen ich schon erzählt habe, dass ich hier lese und schreibe können es teilweise gar nicht verstehen. die haben schon gesagt, ich solle mich doch nicht so quälen. dabei fühlt man sich doch gleich um 10 kg leichter wenn man sich was von der seele geschrieben hat. gelle!!!

liebe assi, oder glaub ich auch "chaoskind" genannt. danke, für deine aufbauenden worte und positiven gedanken. es ist soooo schön wie du über deinen dad sprichst. ich hoffe, dass ich das irgendwann genauso empfinden kann. dann wär ich echt auch stolz. kenne deine geschichte auch ein bißchen, hab lange mitgelesen, als mein paps so krank war. (ich weiß dass dein schreibtisch immer bumm voll liegt... grins)
bei uns ist allerdings alles noch nicht mal 3 monate her und somit noch verdammt frisch. ich sehe leider immer schreckliche bilder der letzten wochen und tage vor mir. sie erschrecken mich so sehr. meine mama hat mir auch gerade gestern erst wieder gesagt, ich soll die positiven, schönen momente hervorholen. ich versuch es, aber es funktioniert nicht immer wirklich.

hallo liebe christa,
heute müsste es dir ja eigentlich wieder besser ergangen sein. hast du nun ausgeschlafen?ausnahmsweise bei uns endlich auch mal wieder ein bißchen kühleren tag. sogar geregnet hat`s ein wenig, unglaublich...das war dann schon eher was für dich. oder?

so, wünsch euch allen eine gute nacht und wer den einen hat - einen schönen feiertag!
VIELE UND LIEBE Grüße
Claudia

19.06.2003 09:47

Diagnose Lungenkrebs
 
hallo pedi......
in anbetracht der la<ge dass ich eh frostknödel bin...war es für mich kalt...hihi...dafür stöhne ich nicht rum wenn es so 30 grad im büro sind...
das find ich schön.....naja was solls....
aber es war doch erschreckend schwül am nachmittag......
man gut dass es heute nacht geregnet hat......
ansonsten freut es mich dass es deinem dad gut geht....


liebe claudia ...
ja du hast recht...ich bin das chaoskind mit dem ebenso chaotischen schreibtisch....hihi..meine kollegen haben sich darn gewöhnt.aber wenn ich aus´m urlaub zurück bin herrscht erstmal grandechaos..bei mir.....
weisst du womit ich meinen schrecklichen bilder vertrieben habe.....mit dem gefühl der erleichterung dass es alles eine erlösung ist...und nun keine leid mehr vorhanden ist.....
mein dad ist allerdings auch mit einem sehr glücklichem seufzer eingeschlafen...ich denke dieses bild hilft auch viel...bei mir
und ...dut ding will weile haben...ich denke es wird die zeit bringen.....es ist ja auch noch nicht sooo lange her bei euch....
abe ich bin da recht zuversichtlich...ich denke du wirst diesen weg für dich finden......

mariejane.....
heute sind es nur noch 14 tage bis zum flug.....
ich hoffe dein dad wird sich bis dahin wieder ein bischen erholen.....

so ihr lieben...die arbeit ruft....bin mal wieder etwas spät hier aufgeschlagen.....
bis später
assi

19.06.2003 09:54

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Ihr lieben,

bei uns ist es fast schon kalt,na ja etwas übertrieben aber auch für mich mal recht angenehm müßte ich doch dringenst mal ein paar hausarbeiten tätigen und das macht bei sonne überhaupt keinen spass.
Claudia, klar sagt man das leben geht weiter aber es wird in der ersten zeit nicht einfacher ich glaube der mensch ändert sein denken und leben nach dem tot eines geliebten menschen.ich glaube auch nicht das die aussage -quäl dich doch nicht damit auch noch bei anderen zu lesen wie es dort weiter geht- so richtig ist es ist vielleicht hilflosigkeit der leute die nicht in solch einer situation gewesen sind. ich denke das jeder für sich selber ausmachen muß wie er mit dieser situation fertig werden kann.
ich bewundere menschen wie Assi, welche sich an die positiven seiten erinnern und eigentlich wohl nur und die letzten tage vergessen können.es ist schwerer. man hat doch schneller das bild vor augen wie schlecht es gegangen ist, diese bilder kann man schwer oder garnicht verdrängen, vergessen schon garnicht. man wird irgendwann damit leben aber wann dieser zeitpunkt gekommen ist müssen wir wohl mit uns selbst ausmachen.
mir macht dieser gedanke angst das es bei uns irgendwann auch so sein wird und ich weiß heute genauso wenig eine antwort wie ich reagieren werde nur eines weiß ich das ich hoffe das ihr hier seit und meine familie da ist.

Pedi, wie geht es deinem papa- er ist bestimmt froh wieder zuhause zu sein und freut sich bestimmt auf die geburtstagsnachfeier von seinem enkel. viel spass dabei.

Katrin ich feue mich genauso wie alle anderen hier das deine dozenten dir diese chance geben hoffe es klappt dann auch alles. beamen wäre cool, würde bei uns glaube ich auch einiges vereinfachen.

Christa, dieses wetter erinnert zwar noch nicht an grönland aber auch momentan nicht an afrika. hatte gestern eine cd an da regnete es im hintergrund na ja hörte sich so an und ich mußte gleich an dich denken, weil dann ist es doch schon etwas kühler oder?

Viele liebe Grüße
Beate


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