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19.10.2003 02:44

Diagnose Lungenkrebs
 
Nun muss ich doch endlich eine Frage loswerden, die mir schon seit Monaten unter den Nägeln brennt, eigentlich seit ich zum ersten Mal hier darüber las. Noch immer bin ich auf der Suche nach Ursachen und Erklärungen - ich denke das bleibt einfach nicht aus, wenn man einen Menschen durch eine Tumorerkrankung verloren hat. Mein Vater hatte einen großzelligen Tumor, ein Adenokarzinom, warum spricht man bei dieser Krebsart mit so großer Entschiedenheit von einem "Nichtraucherkrebs"? Mein Vater hat über 40 Jahre stark geraucht, allerdings über zehn Jahre vor der Diagnose aufgehört. Wir gingen dennoch davon aus, dass er den Grundstein für seine Erkrankung mit seinem Zigarettenkonsum gelegt hat. Worauf führt man die Ursachen für einen Großzeller zurück? Gibt es darüber Erkenntnisse? Und gibt es Erkenntnisse darüber, warum kein Zusammenhang besteht zwischen Rauchen und Adenokarzinom?

KWO 19.10.2003 10:23

Diagnose Lungenkrebs
 
Bettina schreibt:
"Mein Vater hatte einen großzelligen Tumor, ein Adenokarzinom, warum spricht man bei dieser Krebsart mit so großer Entschiedenheit von einem "Nichtraucherkrebs"?"

Hallo Bettina,

es ist nun mal so, daß der kleinzellige Lungenkrebs mit größter Wahrscheinlichkeit von Rauchen kommt. Bei Nichtrauchern findet man den nämlich so gut wie gar nicht. Umgekehrt ist es dadurch nun wieder so, daß beim nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom die Nichtraucher in der Überzahl sind. Aus dieser Tatsache hat nun der Volksmund den nichtkleinzelligen Lungenkrebs zum "Nichtraucherkrebs" gemacht und den kleinzelligen zum "Raucherkrebs". Anders ist das nicht zu werten. Obwohl (fast) jeder weiß was gemeint ist, gibt es die Begriffe "Raucherkrebs" und "Nichtraucherkrebs" so in der Medizin jedenfalls nicht.

Viele Grüße und schönen Sonntag

KWO (Klaus)

19.10.2003 15:20

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Gerlinde
Es ist in diesen Forum unwichtig was man hat und ich will nicht darüber reden da man sonst gleich mit Weisheiten zugeschüttet wird. Ich habe lange gekämpft und wie es aussieht habe ich gewonnen, aber jetzt bin ich Angehöriger geworden und die Lage sieht einfach trostlos aus. Nach 5 Chemo -Zyklen haben sich Metastasen im Rippenfell und in den Knochen gebildet und zwar in einer Geschwindigkeit die sogar die Ärzte nicht erklären können. Ich dachte daß ich hier etwas Hilfeleistung bekomme zumindest ein klein wenig, aber die Probleme sind so groß daß es bei anderen dann zu belastend wirkt. Ich denke daß ich alles wußte, aber es ist so schlimm wenn ein geliebter Mensch von einem stückchenweise Abschied nimmt.
Güße und danke

20.10.2003 10:01

Diagnose Lungenkrebs
 
hallo tini
es geht nicht um meinen lunegenkrebs...ich war nur angehörige....

mein dad hatte lungenkrebs....und hatte schon weit über zwanzig jahre nicht mehr geraucht.....
bei ihm war es übrigens asbestose was zum ausbruch des blöden schaltentieres geführt hatte....
sicherlich mag rauchen eine der grössten auslöser für dieses blöde schalentier sein...
aber wie gesagt auch ein mensch der niemals geraucht hat kann den raucherkrebs bekommen

hallo gast...
man denkt immer nun muss ich doch irgendwann alles an wissen
haben...aber man lernt nie aus...und auch erfahrungen...macht man immer wieder neue.....
viel kraft wünsche ich dir

alle anderen seien herzlichst gegrüsst
assi

20.10.2003 12:25

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Assi,
meine Mutter hat einen Kleinzeller, inkl. Adenocarcinom - gerade sie als Nichtraucherin, die immer durchgesetzt hat, dass in ihrer Gegenwart nicht geraucht wird - bittere Ironie der Geschichte.
In dieser Zeit habe ich einige dumme Bemerkungen über Lungenkrebs und Rauchen hören müssen (das bezieht sich jetzt nicht auf Dich): da rühmen sich Raucher dafür, dass ihre Verwandten starke Raucher waren und als 80 jährige nicht an Lungenkrebs gestorben sind - nein, an Nierenkrebs... Leider sieht man den Krebszellen nicht an, was sie verursacht hat und Raucher haben nicht das Vorrecht auf eine bestimmte Krebsart, auch wenn die ein oder andere Krebsart vorwiegend bei ihnen auftaucht (das Gift wirkt überall im Körper, die Lunge ist ihm besonders stark ausgesetzt).
Wenn ich mich auf der Onkologie umsehe, kommt in mir allerdings die Frage auf, wieviele von diesen Menschen nicht zum Teil so grauenhaft sterben müssten, wenn sie einfach nicht geraucht hätten. Klar gibt es auch andere Auslöser (und wenn es eine genetische Disposition ist), aber für mich ist es Fatalismus, wenn man die Haltung an den Tag legt, was bringt es mir nicht zur Zigarette zu greifen, wenn ich dann doch Krebs bekomme. In diesem Fall ist Risikominimierung super einfach.

Ich bin weit davon entfernt, auch nur einem Raucher seine Zigaretten madig zu machen, aber es weckt manchmal bei mir heftiges Kopfschütteln, wenn ich mitbekomme, wie diese Leute sich selbst belügen und das in einer Zeit, in der es so einfach ist, sich über mögliche Konsequenzen zu informieren.

Liebe Grüsse
tini

20.10.2003 12:40

Diagnose Lungenkrebs
 
hallo tini
das mit den dummen bemerkungen kannte ich auch..bzw. höre sie zeitweise heute noch.....
denn ich bin raucher.....und habe auch nicht vor es
aufzugeben....
es mag sich nun auch haltlos anhören....
aber wie gesagt..mein dad hatte vor jahren aufgehört zu rauchen...auch dem alkohol hatte er sich schon vor jahren abgewandt.....
und ich hab für mich einfach den weg gewählt....sterben werde ich so oder so...wer weiss...evtl auch an krebs....aber bis dahin lebe ich und ich geniesse das leben....

und wie du schon schreibst...der krebs ist überall..wer weiss wann er wo ausbricht und ob er ausbricht...das kann nieman vorraussagen....
ich denke man kann es auch nicht vom menschen abhängig machen...denn dann würd ich nicht vertsehen warum es schon kleinkinder treffen muss...die ja nicht geraucht oder getruken haben...
der krebs fragt nicht wer oder was du bist....
george harrison ist auch an lungenkrebs verstorben...und der hatte ja nun wirklich die möglichkeit die allerbesten mediziner zu konsultieren...und die besten behandlungsmöglichkeiten zu bekommen.....
ich war gestern hier in hamburg in der körperweltenausstellung...auch das ist ja ansichtssache...
ich für meinen teil fand dieses ausstellung sehr interessant..und auch lehrreich...von den betrachtungen her.....
man hat u.a. auch sehr viele krankheitsbilder dargestellt....
so eine sichtweise ist einmalig....

ich hoffe ich werde nicht für unverfroreb gehalten...ist halt meine meinung...
liebe grüsse
assi

20.10.2003 14:17

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo an alle,
für mich ist es total erschreckend, dass sich jemand, der einen Angehörigen an LK verloren hat, auch nur noch eine einzige Zigarette ansteckt und dabei sagt, dass er ja gar nicht aufhören will. Da bleibt mir vor Erstaunen der Mund offen stehen. Mein Vater als leidenschaftlicher Raucher hatte auch immer solche Sprüche drauf, als er noch gesund war. Nach Diagnose konnte er sich nicht mehr erklären, warum er jemals eine Zigarette geraucht hatte. Hätte er ja gar nicht müssen, wenn ich mir das so durchlese. Sterben müssen wir schließlich alle! Und lieber 5 Jahre MIT Zigarette weniger leben als unglücklich.
In diesem Sinne einen schönen Tag
Vroni

20.10.2003 14:49

Diagnose Lungenkrebs
 
danke assi, aber auf solche erfahrungen würde ich nur zu gerne verzichten

20.10.2003 14:51

Diagnose Lungenkrebs
 
hallo gast...
welche erfahrung meinst du denn ???
die körperweltenerfahrung oder meine kritikerfahrung als raucher?

assi

20.10.2003 15:48

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo an Alle.
War auch schon öfter hier dabei. Meine Mutter ist gerade am Sterben und hat ca. 50 Jahre lang geraucht, und um der heutigen Debatte Folge zu leisten ist sie dann am nicht kleinz. "Adeno-Karzinom" (Anmerkung der sog. Nichtraucherkrebs) erkrankt. Sie ist vor einem Monat 70 Jahre alt geworden.
Ich habe auch mal geraucht, allerdings nicht hardcore (konnte nie vor 12 Uhr Mittags!). Heute bin ich eine Party-Raucher in Verbindung mit Alkohol. Das ist wohl immer noch schlimm genug, denn egal was erzählt wird: Es ist erwiesen, dass mind. 80 % aller LK - Fälle auf das Rauchen zurückzuführen sind, ganz zu schweigen von anderen Dingen wie Gefässkrankheiten, Krebserkrankungen der Mundhöhle, Zunge etc.
Bin zu der Überzeugung gekommen, dass der Mensch die Dinge nicht fürchtet, die in der abstrakten Zukunft liegen (20 Jahre später etc.).
Schönen Tag.
Bine

21.10.2003 11:53

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Bine,
selbst in einer schrecklichen Gegenwart fürchtet der Mensch die Dinge nicht, die ihm nicht offensichtlich schaden: vor der Lungenklinik stehen öfter Patienten, mit ihren Sauerstoffgeräten, Schlauch in der Nase, Zigarette in der Hand, die einem stolz erzählen, das ihnen der Arzt sogar erlaubt hat, zu rauchen. Du siehst sie in ihren viel zu weiten Jogginganzügen, ihre grauen, ausgemergelten Gesichter und weißt, dass man ihnen die letzten zwei Wochen ihres Lebens ihre letzte Freude nicht mehr nehmen wollte.
Eine Diskussion mit Rauchern über ihr "Laster" (mit dem sie leider auch unbeteiligte belästigen) ist sinnlos. Leben und sterben lassen. Leider.

Tschüss
tini

22.10.2003 07:48

Diagnose Lungenkrebs
 
laut einem vortrag, der letzte woche in der thorax-klinik in heidelberg stattgefunden hat, wird im jahre 2020 die krankheit lungenkrebs in der statistik der häufigsten krankheiten in deutschland anführen.
und warum..? bestimmt nicht vom nichtrauchen.
warum steht jetzt auf fast allen zigarettenschachteln in fetter schrift, dass rauchen tödlich sein kann?
warum raten die ärzte mit dem rauchen aufzuhören?
und es geht hier nicht nur um den lungenkrebs..
leider habe ich noch von keinem arzt gesagt bekommen, dass es diesen sogenannten nichtraucherkrebs gibt. werde das aber auf jeden fall noch nachfragen.
ich würde es zu gerne glauben.
klar, gibt es auch genug nichtraucher, die leider an lungenkrebs erkranken.
aber die hauptursache ist nun mal das rauchen.
meine mutter hat auch vor drei jahren aufgehört..und? trotzdem hat sie nun lungenkrebs. einen adeno grozeller.
mein opi hat auch geraucht und ist an lungenkrebs gestorben..auch ein adeno großzeller..
ich will hier niemanden verurteilen, ich habe selber geraucht.
für manche menschen ist das nun mal ein großer halt, denke ich.
aber man hier auch viel schönreden!
viel grüße pocahontas

22.10.2003 11:19

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo Tini,
recht hast Du. Meine Mutter ist in Grosshansdorf. Die Leute stehen tatsächlich mit Sauerstoff-Gerät draussen und qualmen was das Zeug hält. Da kann man nichts machen. Und auch wenn man schon Krebs hat, ist es auch für die weitere Behandlung erheblich besser nicht zu rauchen, da die Organe einfach Sauerstoff besser annehmen und der allg. Zustand sich bessert.
Ich frage mich natürlich auch wo die Freude in den letzten Wochen bei akuter Atemnot liegen soll wenn man dann auch noch raucht ? Aber missionieren liegt mir fern und bringt auch nichts. Gruesse aus Hamburg (heute einmal wieder sonnig)

23.10.2003 22:08

Diagnose Lungenkrebs
 
Hallo assi, habe mich nur einfach bedankt für deinem zuspruch.
Wegen dem rauchen noch zu diskutieren wenn man schon erkrankt ist, finde ich besserwisserisch und ungerecht. Krankheit ist krankheit und diese menschen brauchen unseren trost und unsere liebe. Mein mann hat 2 monate vor ausbruch seiner krankheit noch geraucht ist er deßhalb weniger wertvoll als ein kranker der nicht geraucht hat ?

24.10.2003 07:53

Diagnose Lungenkrebs
 
hallo gast
ich denke mal dein mann ist so oder so wohl das wertvollste was es für dich gibt.....
egal ob er geraucht hat oder nicht.....
mein dad hatte ja auch in jugen jahren geraucht....juno ohne filter....bähhh...eckelige zigaretten....
die diskussion rauchen oder nicht rauchen wid es immer geben
und dem krebs ist es egal ob es eine raucherlunge ist oder eine nichtraucherlunge....
deinem mann alles gute und dir viel kraft....

ich habe auch versucht meinem dad alles zu geben was ich ihm noch geben und/oder vermitteln konnte......

liebe hgrüsse
assi
hallo bine...mein dad war in harburg......


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