AW: Chemo Tagebuch, Erfahrungsaustausch, gemeinsames Durchstehen!!!
*winkt in die Runde*
Viele liebe Gruesse *gähn*
Bin jetzt gerade erst aufgestanden. Habe wunderbar tief und fest geschlafen.
Vom Baujahr her, bin ich im September 60 Jahre alt geworden. Vom Herzen her, fühle ich mich noch, wie ein Kind. 14 Tage nach meinen Geburtstag wurde der Verdacht auf Krebs ausgesprochen. Ab da, war nichts mehr so, wie es vorher war.
Ich hatte auch meinen Humor verloren. Und dieser hat mich mein Leben lang begleitet. Ihr kennt sicher das Lied *Probiers mal mit Gemütlichkeit. Mit Ruhe und Gemütlichkeit*. Und ich war die Anlaufstelle, wenn irgendwo mal ein Problem war und jemand *Hilfe* brauchte. Alles, war über Nacht weg.
Eine Eiszeit tat sich auf und hielt bei mir fast 4 Wochen an. Es war eine sehr schlimme Zeit für mich. Für unsere Kinder. Für meinen Lebenspartner. Und auch für meine Arbeitskollegen. Ich schottete mich total ab. Ich bat auch meinen Arbeitsgeber, keinen Ruckruf zu starten, weil ich mich erst fangen musste. Denn ich würde mich selber wieder melden. Und das tat ich auch dann. Vielleicht war da, Mortimer bei mir. Kann ja sein.
Bei Bedarf 30 Tropfen MCP, steht auf einem Begleitzettel bei mir. Über dieses Medikament habe ich mit dem Oberarzt gesprochen. Da ich einen Wirbelsäulenschaden habe. Und sowieso Gliederschmerzen kenne. Und zusätzliche Schmerzen nicht gebrauchen kann. Weil mir das Gehen nach 20 Schritten sehr schwer fällt, da sich meine Wirbelsäule dann zusammen staucht. Und der Nervenstrang zuwenig Platz hat.
Bevor der Krebs mir dazwischen kam, war ich in Orthopädischer Behandlung. Und mein Arzt wollte mich einem Kollegen vorstellen, wegen der Wirbel. Aber... die Krebsdiagnose kam... meine Wirbelbeschwerden wurden auf Eis gelegt. Wiedervorstellung erst... ???? Lass ich mal offen.
Er gab mir den Rat, auf *Magnesium Brausetabletten* auszuweichen, die man in jeder Lebensmittelfiliale bekommt. Denn die reichen völlig aus, um Krämpfe vorzubeugen.
Mein Internist sagte mir, Magnesium kam man unbedenklich nehmen. Es interlässt keinen körperlichen Schaden, wenn man zuviel erwischt. Man erkennt eine Überdosis daran, wenn man einen kleinen netten *FLOTTEN OTTO* erwischt. Was will man mehr, so ist eine Verstopfung auch beizukommen *grinst*.
Meine beiden Fussgelenke sind seit Jahren geschwollen. Und ich merke manchmal wie die Waden etwas hart werden. Also schwappt das Zeug hin und wieder hoch, aber erreicht bei mir noch nicht die Knie.
Um dieses Aufzufangen habe ich mir einen kleinen Fahrradtrimmer angeschafft. Den ich mit Fernbedienung an und ausschalten kann. Und meine Füsse festbinden kann. So kann ich die Geschwindigkeit nach meinen Bedürfnissen einstellen. Und höre und staune, ich sehe *Fernsehen* dabei.
Zur Krönung des Ganzen, habe ich mir eine Massagedecke besorgt, die ich auf einen Sessel angebracht habe. Und wenn ich meinen *Wellnesstag* starte, bin ich Bestens versorgt. Denn im Hintergrund lauert noch ein Entsafter, den mir die Kinder geschenkt haben. Sowie meine Bäuerin, die mich mit frischem Gemüse versorgt.
Ich frage mich nur, wann ich mit dem ersten Wellnesstag anfangen soll. Ab Morgen habe ich keine Tabletten mehr und das verunsichert mich noch.
Wünsche Euch allen einen angenehmen Tag noch.
Dyara
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