Hallo ihr Lieben,
danke für die guten Wünsche.
Ich bin wieder bei meinen Eltern. Leider verschlechtert sich der Zustand meines Papa rapide :-( Er kann eigentlich nur noch im Bett liegen, dösen oder schlafen, selbst der Gang auf einen Toilettenstuhl ist wie ein Marathonlauf für ihn, sein Herz rast dann und er bekommt schwer Luft. Die Ernährung wurde mehr oder weniger abgehängt, da ihm nach einigen Stunden davon immer schlecht wurde. Er bekommt jetzt noch intravinöse Medizin und Kochsalzlösung. Er trinkt auch kaum noch selbst, eigentlich nur, um seine Tabletten zu schlucken. Gott sei Dank ist er wenigstens gut eingestellt, was die Schmerzen angeht.
Es ist furchtbar! Morgen wird noch einmal Blut abgenommen (nach der dritten Chemo), doch die Ärzte sagen leider, dass es wenig Unterschied machen wird, ob die Chemo jetzt angeschlagen hat oder nicht. Die Metastesierung ist einfach zu weit und wir wissen nicht, wo der verflixte Primärturmo sitzt. Der kann auch im Körper "herumwandern" und munter weiter streuen. Der Krebs hat meinen Vater einfach schon zerstört

Ich befürchte wir müssen akzeptieren, dass mein Vater in den nächsten Wochen sterben wird


Es ist so unbegreiflich. Es ging alles so unendlich schnell (drei Monate...). Mein Vater ist körperlich nur noch ein Wrack und er hat so viel Angst vor allem was kommt. Wir können ihm die Angst manchmal etwas nehmen, indem wir mit ihm reden, seine Hand halten, ihm sagen, dass er nur voraus geht zu unserer lieben Oma und dass wir nachkommen werden...dass wir alle gehen müssen...
Trotzdem ist es so traurig. Meine Mutter ist auch fertig, sie hält hier alles am laufen, sie ist meine Heldin. Aber eigentlich bräuchte sie auch mal eine Pause und müsste mit ihren Gefühlen umgehen.
Heute müssen wir noch testamentarische Sachen klären, auch in unserer Familie wurde da zu spät daran gedacht, wie es so ist... Jetzt muss sich meine Mutter auch noch damit rumquälen.
Wir versuchen füreinander da zu sein und diese schwere Zeit zu überstehen.