AW: Geht es euch auch so?
Liebe Yogi, liebe Vintage,
Worte dürfen, ja, sie sollen sogar berühren.... und Tränen dürfen sie auch hervorrufen, wenn sie denn der Erkennung des Gleichsamen dienen.
Wir sitzen im selben Boot, rudern, oft bis an unsere körperlichen und seelischen Grenzen um uns in ein "neues" Leben zu bewegen und entdecken, dass wir wieder die Paddel nicht in die Hand genommen haben, sie in die falsche Richtung bewegt haben, uns im Kreis drehen und und und... Ich selbst hab ganz lange gebraucht um die Paddel Paddel sein zu lassen, mich treiben zu lassen, mich dem Universum anzuvertrauen, mich dem Leben gleitend, ohne meinen geliebten Mann, neu anzuvertrauen. Und ich tanze nicht, singe nicht, funktioniere nicht im gesellschaftlichen Sinne, ich erfreu mich an der Natur, am Sonnenauf- und -untergang, am Gedeihen meiner Gartenpflanzen, an unverhofften, netten mitmenschlichen Begegnungen und stelle auch nach mehr als 4 Jahren fest, das ich die Bereitschaft auf eine neue Beziehung ganz weit von mir weise.
Ich empfinde das mit Guido Erlebte so reichlich, das mich danach nicht dürstet.
So verquer ich in meinen Gedanken, Meinungen und Aktionen bin, bin ich auch eine Zumutung für die Gesellschaft. Und diesen Prozess zu durchleben, zieht auch den Preis der Einsamkeit, des Kopfschüttelns nach sich. Nur wer Ähnliches erlebt hat, den Verlust eines Menschen"der mit dir war", kann begreifen - und das ist nicht das Gros.
Gedanklich bin ich mehr mit dem Ableben als mit dem Neuerleben beschäftigt. Ob das gut ist, weiß ich nicht, es ist so und Veränderungen im Gedankenfeld sind immer willkommen. Das ich sie nicht mehr rigoros zurückweise, das ist mein "Überlebenserfolg". Andere mögen da mehr Erfolge vorweisen können, scheinbar oder tatsächlich??? Eine Frage, der ich nicht mehr nachgehe. Ich muss mein Leben finden, Punkt.
Das es euch weniger schwer gelingt
Sjarissa
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Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.
Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
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