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Alt 18.01.2017, 20:09
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Lymphdrüsenkrebs mit 81

Obwohl ich mehr geschafft habe als gedacht, geht es mir heute sehr bescheiden. Ist doch alles sehr bedrückend. Die Behörden haben so gar kein Verständnis, wenn ich mehr Zeit haben will, um alles Notwendige zu erledigen. Ich muss mir Hilfe suchen, Organisationen, die sich an meine Seite stellen. Bin geschockt, wie herzlos die heutige Behördengeneration geworden ist, war früher doch noch besser, menschlicher. Das alles macht mir Angst. Es gibt so viele Probleme, die ich lösen muss, dies mit viel Fristendruck, während mir meine Mutter immer mehr entgleitet und mir wegstirbt. Es kommt so viel zusammen, alle in der Familie bauen auf mich und können ihre Sachen nicht selbständig erledigen. Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht. Ich versage, ich enttäusche, weil ich nicht mehr ausreichend funktioniere und es trotzdem niemand sonst machen kann. Durch mein Aussetzen erzeuge ich negative Folgen für die ganze Familie, was ich irgendwie wieder ausbügeln muss. Ich kann nur hoffen, dass ich nach dem Auszug endlich loslegen kann im schriftlichen Bereich, wenn es körperlich nicht mehr so aufreibend ist wie jetzt. Und ich hoffe, dass meine Mutter doch noch etwas bleibt. Es geht mir einfach alles viel zu schnell. Ich kann das nicht verarbeiten. Es tut so weh, auch wenn ich weiß dass es weitergeht. Das alles wirft mich selbst auch total um. Der Tod relativiert auch mein Leben. Er ist ein Eispickel, der eine tiefe Wunde in meine Seele schlägt. Ich friere die ganze Zeit, obwohl ich warm angezogen bin.
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LG Dream