AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken
Hallo jule_sonne,
ich bin auch noch relativ neu hier im Forum und habe aber auch oft "leise" die Beiträge mitgelesen. Ich war froh, mit allem nicht allein zu sein. Immer ist jemand hier und kann dir helfen, wenn es dir nicht gut geht.
Deine angst kann ich sehr gut nachvollziehen. Da ich in München wohne und meine Familie im Rheinland, war ich wegen dem Beruf nicht die ganze Zeit bei ihnen und habe meist von Telefonaten gelebt. Bei meinem Daddy hat sich, seit er wußte, er hat nimmer lange zu leben, alles verändert. Auch seine Einstellung. Man merkte richtig, dass es jeden Tag mehr bergab mit ihm ging. Der am Anfang noch so Lebensfreudige und Kampffreudige (er sagte immer, er wird den Krebs besiegen) war auf einmal ein armer, krebskranker Mann. Total abgemagert und der Glanz in seinen Augen war weg.
Die letzte Woche, wo er gelebt hat, haben wir neben ihm an seinem Bett verbracht. Wir wollten ihn nicht allein lassen. Er hat immer weniger gesprochen und am letzten Tag hat er mit letzter Kraft "Eva + Danke" gesagt. Ich hatte mich sehr darüber gefreut. Als ich mich am abend bei ihm verabschiedet hatte, sagte ich ihm, dass ich ihn sehr lieb hätte und wünschte ihm eine gute Reise. Er selbst hat täglich mit dem Tod gerechnet. Oft habe ich mich mit welchen unterhalten und gesagt, dass es für meinen Daddy wirklich das Beste ist, wenn er bald von seinem Leiden erlöst wird. Oft sagte man mir, dass sei wirkliche "Liebe" einen Menschen gehen zu lassen, obwohl man ihn sehr liebt!
Trotz allem wünsche ich allen weiterhin sehr viel Kraft!!!
LG
Eva
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