Ich, die Marionette und die Sicht der Dinge im Theater des Lebens
Marionette
Regie: Andere!
Irgendwann einmal habe ich geglaubt, die Zukunft liegt in meinen Händen, sämtliche Wege sind mir offen! Und ich habe gedacht, eine wunderbare Welt tut sich für mich auf, nichts ist da, was mir in die Quere kommen kann!
Ich habe geglaubt, ich kann mein Leben lenken, bestimmen in welche Richtung es geht, und was ich irgendwann davon ernten kann! Ja, Etappenziele habe ich wohl erreicht, doch ehrlich, ich wollte etwas mehr, etwas mehr von allem was sich Leben nennt!
Irgendwann kam auch die Erkenntnis, die Welt gehört nicht mir allein, die Regie in diesem Stück habe nicht ich, ich kann nicht walten und schalten so wie ich es möchte. Ich bin nach und nach eher eine Marionette geworden, abhängig von dem, was mir das Leben bietet und von dem, was mein Körper zuläßt und vorallem auch was nicht! Und ich habe mich gefragt: kann es sein, daß ich von nun an immer darauf achten muß, was mir mein Körper für Nachrichten gibt, was er so treibt? Werde ich immer diese kleine Marionette sein, die sich nach dem Regisseur zu richten hat. Die Regie liegt hauptsächlich in den Händen der Ärzte, ich bin nur ein Statist.
Meine jetzige Welt ist eine andere Welt als die, die ich vor langer Zeit vor Augen hatte. Sie ist nicht ärmer, sie ist nicht häßlicher, nur einfach ganz ganz anders! Und in Anbetracht der Tatsache, daß die Wertigkeiten sich auch mit diesen Veränderungen verschoben haben, ist dieses kleine wunderbare Leben noch um einiges Wertvoller geworden! Es ist wohl der wunderschönste Funken an Leben, der mir vorab nie aufgefallen war!
Also habe ich einfach einmal nur meine persönliche Betrachtungsweise nieder geschrieben, es könnte die Sichtweise einer Marionette sein, die Regie wird stets von anderen geführt. Ich versuche die Ziele zu erreichen, die für mich realistisch sind!
Ich bin und bleibe garantiert ein absolut Lebensbejahender Mensch!
Das ist das, was ich weiterhin haben möchte, jede Regung des Lebens!
Und irgendwann bin ich dann wieder der Maler, der sein Bild malt, der seine Gefühle in den Farben und Motiven öffnet, das ist meine kleine Welt! Sie ist bunt wie der Regenbogen! Schön, selbst wenn es regnet und ergiebig, selbst wenn man glaubt, bitterarm zu sein.
et struwwelchen