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Alt 19.04.2007, 08:51
JaninS JaninS ist offline
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Standard AW: junge Frauen und der Tod der Mutter

hallo,
ich schreibe dir eigentlich bezugnehmend auf deine erste nachricht. ich bin selbst erst 25 meine mam ist am 6.3.2007 verstorben nach 2 jahren glioblastom- krebs.
ich hab zwar selbst ein kleines kind- fühle mich aber wie du.
ich wollte nie erwachsen werden- um jeden preis.
durch die krankheit fühle ich mich als hätte mir jemand die watte in die ich gepackt war vom körper gezogen und mich in das loch der selbstständigkeit gestoßen. ich habe es mir zugegebenermaßen immer sehr einfach gemacht, viel scheiße gebaut und mama hats geregelt. von einem tag auf den anderen mußte ich alles allein hinbekommen, denn meine mam hat damals zu mir gesagt, dass sie sich jetzt nichtmeihr um uns kümmern kann und wir endlich erwachsen werden müssen. ich fühle mich so entwurzelt, wie ein ballon der über dem boden hängt, ein vogel der aus dem nest gefallen ist und ein ausgerissener strauch.
ich habe gemerkt das ich sehr viel kritischer und pingeliger geworden bin und das ich mir für vieles eine fassade aufgebaut habe. ich finde es sehr traurig- es verändert einen nicht alles zum positiven.
obwohl ich sagen kann das meine mam vielleicht sehr stolz auf mich ist weil ich nicht mehr alles so schleifen lasse.
die ganze zeit der krankheit, diese erfahrungen, die ich lieber nicht gemacht hätte, haben mich sehr altern lassen- klingt wahrscheinlich seltsam wenn jemand das mit 25 sagt.
weiß nicht ob es das ist was andere auch empfinden- ich wünsche nur jedem das beste
viele grüße und danke fürs lesen
byebye sagt janin
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