Zitat:
Zitat von Bianca-Alexandra
Meine liebe Tristanne,
ich staune über Deine Beurteilung - und frage mich schon, woher Du diese Beurteilungsfähigkeit nimmst???
"Wie Du bin ich auch keine Freundin von großen (Dankes)Reden.
Und ich finde allgemein, man sollte man auch unterscheiden und sich wohl überlegen, ob das, was man glaubt noch alles sagen oder machen zu müssen, der Mutter hilft, oder ob man "nachher", doch eigentlich aus egoistischen Gründen sagen will: "Ich habe alles gesagt/getan ich habe mir nichts vorzuwerfen, ect."
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Meine liebe Bibi,
ich schrieb nicht von "meiner eigenen" "Beurteilung", genausowenig von "meinen" "Fähigkeiten".
Es geht überhaupt nicht darum, ob ich eine solche Urteilsfähigkeit in bezug auf das von mir Angesprochene besitze oder nicht.
Ich schrieb auch gar nichts davon, daß man ein "Urteil" fällen soll (ein Urteil setzt ein Ergebnis bzw. eine Lösung voraus, und auch darüber schreibe ich nichts, es war nur als Denkanstoß gedacht), sondern davon, daß man sich meiner Meinung nach überlegen sollte, wem damit vor allem geholfen ist, da ich der Meinung bin, daß man seine Gewissensinteressen während der Begleitung zurückstellen sollte. Aber das hatte ich ja geschrieben. Also bitte lesen (oder auch nicht), dann gibt's auch nichts zu "staunen".
Meinungen kann man sich auch objektiv bilden, man muß nicht immer von sich selbst ausgehen. Ich habe - bei mir nahestehenden Menschen - miterlebt, daß sie angesichts der Krebsdiagnose noch viel bereinigen wollten. Zum Beispiel bei einem guten Freund. Der Vater ist vor 2 Jahren an Magenkrebs gestorben. Der Freund hat sich mit dem Vater aussprechen wollen, nachdem feststand, daß das Leben des Vaters begrenzt ist. Der Vater hat ihm zu verstehen gegeben, daß es ihn JETZT auch nicht mehr interessiert. Das kann man so sehen, daß es ja schließlich der Sohn es ist, der mit der Schuld bzw. mit unbereinigten Dingen weiterleben muß und die Aussprachebereitschaft des Vaters wäre nötig. Kann man aber auch so sehen, daß der Sohn in seinem Leben genug Gelegenheiten gehabt hat, mit dem Vater ins Reine zu kommen und nicht erst im Angesicht der Diagnose. Natürlich betrifft es nicht immer den einen ODER den anderen, sondern beide zusammen, nur, das Leben des einen ist begrenzt.
Das Problem aus der Sicht des Angehörigen, das ich angesprochen hatte, gibt es (auch hier im Forum) genauso wie viele (stille) Mitleser - und nicht nur die, die das große Glück einer harmonischen Beziehung vor der Diagnose hatten.
Die von Dir "bestaunte" Textstelle war genau wie der ganze Beitrag kein Kommentar zu Deiner Mutter und zu Dir, vgl. dazu auch das Wort "allgemein".
Warum Dir das, was ich geschrieben hatte, offenbar so gegen den Strich geht, daß Du mir auf recht ironisch-verachtende Weise (Empfindung der Empfängerin) Dein Mißfallen bzw. Dein Unverständnis ausdrücken mußt; oder ob es gar um etwas anderes geht, weiß ich nicht. Du wirst es wissen.
Es tut mir leid, falls ich mich unverständlich oder umständlich oder unsinnig oder sonst wie ausgedrückt habe, aber eine Nachfrage/Kommentar die/der für das Gegenüber, das man nicht kennt, möglichst neutral klingt, tut's auch. Danke.
Grüßle,
Anne