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  #1  
Alt 11.09.2008, 14:23
Tristanne Tristanne ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Zitat:
Zitat von Bianca-Alexandra Beitrag anzeigen
Meine liebe Tristanne,

ich staune über Deine Beurteilung - und frage mich schon, woher Du diese Beurteilungsfähigkeit nimmst???

"Wie Du bin ich auch keine Freundin von großen (Dankes)Reden.
Und ich finde allgemein, man sollte man auch unterscheiden und sich wohl überlegen, ob das, was man glaubt noch alles sagen oder machen zu müssen, der Mutter hilft, oder ob man "nachher", doch eigentlich aus egoistischen Gründen sagen will: "Ich habe alles gesagt/getan ich habe mir nichts vorzuwerfen, ect."

Meine liebe Bibi,

ich schrieb nicht von "meiner eigenen" "Beurteilung", genausowenig von "meinen" "Fähigkeiten".
Es geht überhaupt nicht darum, ob ich eine solche Urteilsfähigkeit in bezug auf das von mir Angesprochene besitze oder nicht.
Ich schrieb auch gar nichts davon, daß man ein "Urteil" fällen soll (ein Urteil setzt ein Ergebnis bzw. eine Lösung voraus, und auch darüber schreibe ich nichts, es war nur als Denkanstoß gedacht), sondern davon, daß man sich meiner Meinung nach überlegen sollte, wem damit vor allem geholfen ist, da ich der Meinung bin, daß man seine Gewissensinteressen während der Begleitung zurückstellen sollte. Aber das hatte ich ja geschrieben. Also bitte lesen (oder auch nicht), dann gibt's auch nichts zu "staunen".

Meinungen kann man sich auch objektiv bilden, man muß nicht immer von sich selbst ausgehen. Ich habe - bei mir nahestehenden Menschen - miterlebt, daß sie angesichts der Krebsdiagnose noch viel bereinigen wollten. Zum Beispiel bei einem guten Freund. Der Vater ist vor 2 Jahren an Magenkrebs gestorben. Der Freund hat sich mit dem Vater aussprechen wollen, nachdem feststand, daß das Leben des Vaters begrenzt ist. Der Vater hat ihm zu verstehen gegeben, daß es ihn JETZT auch nicht mehr interessiert. Das kann man so sehen, daß es ja schließlich der Sohn es ist, der mit der Schuld bzw. mit unbereinigten Dingen weiterleben muß und die Aussprachebereitschaft des Vaters wäre nötig. Kann man aber auch so sehen, daß der Sohn in seinem Leben genug Gelegenheiten gehabt hat, mit dem Vater ins Reine zu kommen und nicht erst im Angesicht der Diagnose. Natürlich betrifft es nicht immer den einen ODER den anderen, sondern beide zusammen, nur, das Leben des einen ist begrenzt.
Das Problem aus der Sicht des Angehörigen, das ich angesprochen hatte, gibt es (auch hier im Forum) genauso wie viele (stille) Mitleser - und nicht nur die, die das große Glück einer harmonischen Beziehung vor der Diagnose hatten.

Die von Dir "bestaunte" Textstelle war genau wie der ganze Beitrag kein Kommentar zu Deiner Mutter und zu Dir, vgl. dazu auch das Wort "allgemein".
Warum Dir das, was ich geschrieben hatte, offenbar so gegen den Strich geht, daß Du mir auf recht ironisch-verachtende Weise (Empfindung der Empfängerin) Dein Mißfallen bzw. Dein Unverständnis ausdrücken mußt; oder ob es gar um etwas anderes geht, weiß ich nicht. Du wirst es wissen.
Es tut mir leid, falls ich mich unverständlich oder umständlich oder unsinnig oder sonst wie ausgedrückt habe, aber eine Nachfrage/Kommentar die/der für das Gegenüber, das man nicht kennt, möglichst neutral klingt, tut's auch. Danke.

Grüßle,
Anne
__________________
Mami *12. Juni 1938 †3. August 2007
Danke. Hab Dich so lieb. Für immer.


"Weißt Du, ich glaube nicht, daß man völlig tot sein kann. Wir haben doch auch nicht völlig gelebt".
aus: Thomas Lehr "Die Erhörung"
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  #2  
Alt 11.09.2008, 15:14
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Tristanne,

ich hatte schon den Eindruck, dass Du Dich auf meinen Text beziehst, deswegen habe es natürlich auch so empfunden, dass Du mich mit dem Egoismus gemeint hast.

Du hast ja schon geschrieben, dass Du das so nicht gemeint hast.

Aber ich denke, Du hast schon recht mit dem was Du in Deinem letzten Beitrag schreibst, vor allem im Bezug auf die Bekannten. Meine Mom und ich hatten sicherlich nicht durchweg ein harmonisches Miteinander, da waren schon im Laufe der Jahre viele Zwiste. Das, wovon Du sprichst, ähnelt mehr dem, das man sich als Angehöriger die Absolution von demjenigen holen möchte, der an einer Krankheit wie dieser leidet. Und Du hast ganz recht, bzw. ich kann denjenigen gut verstehen der dann sagt dass es jetzt zu spät dafür ist und natürlich anderes als die - in dem Fall - egoistische Sorge des Angehörigen im Vordergrund steht.

Dinge, die wir ausgesprochen haben waren eher Dinge, die im Laufe der Jahre in irgendeiner Weise wichtige Stellen eingenommen haben, aber immer in Gesprächen "umschifft" wurden. Und wo - sowohl meine Mom, als auch ich - den Austausch bisher einfach nicht gewagt hatten. Absolutionen in dem Sinne standen Gott sei Dank nie im Raum. Wohl aber hatte mir meine Mom ein paar Monate vor ihrer Diagnose gesagt, sie hätte jetzt ein neues Leben (neu verheiratet) und sie hielte nichts von diesen regelmäßigen, sonntäglichen Besuchen, sie sei lange genug Mama gewesen ....

Daraufhin zum Beispiel war ich ganz schön eingeschnappt und habe mich natürlich sehr zurück gezogen. Dennoch war ich die erste, die sie anrief, noch bevor sie zum nächsten Arzt fuhr als die Röntgenbilder des Tages den Verdacht nahe legten. Und ich war sehr schnell bei ihrem behandelnden Arzt, noch bevor sie aus der Besprechung zurück war. Solche Themen haben wir dann schon besprochen, ich wollte wissen wieso sie mich auf Abstand bringen wollte. Wollte wissen woher das kam. Es lag auch viel an ihren Erkrankungen und es war gut und richtig, das zu verstehen. Auch zu verstehen, dass sie mit gewissen Handlungsweisen von mir nicht klar kam.

Für meine Mom und mich war es gut, über alles gesprochen zu haben. Und auch jetzt versuchen wir immer, alles sofort zu klären. Das war schon immer meine Denkweise. Es entspricht ein bißchen dem "Carpe diem", nur das eben vor dem Hintergrund einer solchen Erkrankungen allen auf einmal sehr viel bewusster wird, wie schnell die Chance verstreichen kann etwas richtig zu stellen.

Ein gesprochenes Wort zurücknehmen zu wollen
hieße,
das gefallene Blatt wieder an den Baum zu nageln.
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Liebe Grüße - Bibi
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Geändert von Bianca-Alexandra (11.09.2008 um 15:17 Uhr)
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  #3  
Alt 11.09.2008, 16:17
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annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo,

möchte auch noch was dazu sagen - ganz auf mein Verhältnis zu meiner Mutter bezogen.

Wir haben uns sehr lieb, und hängen sehr aneinander. Genauso gerne zoffen wir uns manchmal. Wir vertrauen einander, aber es gibt gesunde Grenzbereiche. Oft denken wir wohl, jeder aus seiner Perspektive, darüber nach, was da auf uns zukommen wird. Davor haben wir beide große Angst. Jeder auf seine Art und Weise.

Jeder Mensch ist verschieden, ebenso wie jeder Krankheitsverlauf, jedes zwischenmenschliche Verhältnis und alles eben was uns und unsere Lieben ausmacht. Oft lese ich hier Sachen, die ich noch vor 2-3 Monaten mit völlig anderen Augen gesehen hätte, die ich unterdessen aber verstehen kann.
Selten kann man sagen:"Ja, ganz genau so ist das bei uns auch." Darum ist es auch schwer, in individuellen Situationen einen guten Rat zu erteilen. Ich habe hier gelernt, dass man sich irgendwie weiterentwickelt und manchmal distanziere ich mich von manchen Schreibern, weil ich einfach denke, wenn ich jetzt das schreiben würde, was ich denke - oder von der Erfahrung die ich gemacht habe, dann wäre das einfach nicht richtig, weil derjenige erst an der Stelle steht, wo ich selber vor geraumer Zeit noch gestanden habe. Es ist eine Entwicklung - ein stetig foranschreitender Prozess - manchmal muss man einander die Zeit und den Raum lassen, bestimmte Dinge mit sich selbst auszumachen und diese zu erfahren.

Unterdessen habe ich gelernt, dass mein Bauchgefühl eigentlich ein zuverlässiger Partner ist. Oftmals ist darauf Verlass und in Verbindung mit der Tatsache, dass meine Mama und ich uns nahezu in- und auswendig kennen, vertraue ich darauf, irgendwann einfach vom Gefühl her, das mich leiten wird, das Richtige zu tun.

Im Gespräch mit der Trauerbegleiterin haben wir uns mal über dieses "Loslassen - den anderen gehen lassen" unterhalten. Auch das ist wieder ganz individuell und etwas sehr persönliches. Man kann nicht sagen...das ist richtig oder falsch. Aber es wird sich zeigen, und da verlasse ich mich auf mein Gefühl, ob es dessen bedarf oder nicht.

Ich finde es sehr wertvoll, wenn hier Menschen bereit sind, einen an der eigenen Erfahrung teilhaben zu lassen. Es erweitert wieder die Sichtweise auf das, was evtl. möglich sein kann und wie andere Menschen empfinden, damit umgehen und denken.

Liebe Grüße

Annika
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  #4  
Alt 11.09.2008, 17:06
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Thessa,

schlussfolgere ich richtig, dass am 22.7. die Chemo aufgrund einer Kontroll CT umgestellt wurde? Dann wäre ja um den 22.9. wieder eine, oder? Ist der Rythmus bei Euch anders?

Es ist gut und richtig, dass Du Dich nciht auf solche Aussagen einlässt. Statistiken - das hast Du schon gelesen, sie machen nur eins: Angst. Abgesehen davon, meine Mom mit Kleinzeller - ich bin so froh, dass sie die dummen Zahlen Lügen straft. Auch was die Prognose des Arztes angeht hast Du völlig recht. So vernünftig wie Du konnte ich erst sehr, sehr viel später nach vielen blauen Augen werden.

Ist Deine Schwester jünger als Du?
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Liebe Grüße - Bibi
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  #5  
Alt 11.09.2008, 23:00
Thessa76 Thessa76 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Liebe Bibi, liebe Annika,

habt vielen Dank für Eure Zeilen. Ihr schreibt immer so schön und in meinen Augen so viele richtige Dinge.... da ist es nicht leicht zu sagen, ok, wir sind so, wie wir sind. Sicher ist jede Familienkonstellation anders, und bestimmt gibt es x beliebige Arten und Formen von Mutter-Tochter-Beziehungen... die alle auf ihre Art einzigartig sind.
Ich habe mich sicher auch sehr verändert und gehe meinen Weg, sehe heute Dinge mit anderen Augen als am 24. März bei der Diagnosestellung. Und doch ist mir dieses Bild soooo sehr eingebrannt, als wir zu dritt, Mama, ihr LG und ich im Zimmer der Ärztin sassen und sie uns die Diagnose mitgeteilt hat. Für mich ist so viel zusammengebrochen, und jeden Tag bricht ein Stück mehr. Ich komme mit dieser Krankheit nicht zurecht, nicht damit, dass sie das alles durchmachen muss, ich würde ihr so gerne alles abnehmen.

Meine Oma, die mit 85 noch sehr fit ist und sie versucht täglich zu bekochen, sagte mal "womit hat sie das verdient, wo sie doch in ihrem Leben so wenige Glücksmomente hatte".
Die Vorstellung, meine Eltern zu verlieren, wobei es normal ist, dass die Eltern vor den Kindern gehen, treibt mich um. Jeden Tag, mal mehr, mal weniger, aber heute wieder besonders schlimm.
Und sicherlich leben viele Menschen einfach in den Tag, ich tue das nicht mehr. Ich geniesse es, wenn Mama auf der Höhe ist. Und freue mich heute und denke nicht an morgen. Uns trennen ja noch 500 km und natürlich können zwei Telefonate täglich nicht ein in den Arm nehmen ersetzen. Ich möchte ihr gut tun, alle anderen Sorgen, die sie sich um die Restfamilie macht, abnehmen. Sie soll sich auf sich und ihren Körper konzentrieren und nicht noch mehr negative Dinge im Kopf haben. Sie soll geniessen.... so gut es eben geht.

Ich denke soviel über das "Gehen" nach und weiss wirklich nicht, wie mein Leben weitergehen soll, wenn meine Mama mal nicht mehr ist.

Ich habe mir ja Hilfe gesucht in Form eines Psychologen und wir betrachten gerade die Beziehung zwischen Mama und mir. Er findet sie ungesund eng. Ich muss loslassen. Ein Stück. Mein Vater sagt dasselbe. Und mein Freund manchmal auch. Das hat etwas mit unserer Vergangenheit zu tun und würde hier den Rahmen sprengen. Ich glaube, es ist richtig. Wobei ein lockern nicht gleichzusetzen wäre mit weniger lieben. Aber vielleicht gesünder lieben? Ich weiss es nicht.

Es gab bei uns seit Diagnosestellung ja noch gar kein CT. Am 24.09. ist das erste. Bei jeder Chemo wurde geröntgt, also quasi ein kleines Mini-Zwischenstaging. Nun ist es glaube ich so, dass die Ärztin selbst nicht mehr weiter weiss. Darum das CT. Weil es sich eben verändert hat. Ich bin noch sehr ruhig, merkwürdigerweise.
Aber es wäre schön, würde Mama bald wieder auf die Beine kommen. Am 25. geht dann die Chemo weiter... aber dann ist eben auch Gespräch mit der Ärztin.
Meine Schwester ist bald 31, nur 16 Monate jünger als ich. Dazu gehört noch eine andere Zwillingsschwester. Die interessiert sich ebenso wie meine zwei Brüder nicht besonders offenkundig für den Krankheitsverlauf. Zwar interessiert, wie es Mama geht, aber manchmal denke ich, sie geht davon aus, dass das wie eine Grippe zu werten ist.

So, nun habe ich hier viel zu viel Eure Augen strapaziert. Morgen kann der Tag nur besser werden.
Euch allen eine gute Nacht,

Eure Thessa
__________________
Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0.
Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait.
14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01.
am 09.02.2009 in unseren Armen eingeschlafen
1946 - 2009
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  #6  
Alt 12.09.2008, 08:25
didi-mei didi-mei ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo Anne, hallo Bibi, hallo Annika,

Ihr drei seid auch irgendwie süß...da schreibt Ihr Euch die Seele aus dem Leib und wisst doch eigentlich alle, dass jeder unserer schweren Fälle individuell läuft und irgendwie blind funktioniert, ob das andere nun auch so machen würden oder nicht. Insofern finde ich Annikas Worte wichtig - das ist eine gewachsene Struktur, die sich durch die Krankheit freilich nochmal ändert, aber an den Grundfesten und dem Mutter-Tochter-Ding ändert das nix.
Richtig finde ich auch Anne`s Ansicht, dass man Dinge und Taten nicht noch machen sollte, weil mans weiß und jetzt alles ach so furchtbar ist.

Ich finde, bei aller Sorge und Verantwortung, die wir jetzt alle haben, sollten wir uns nicht dazu aufschwingen die Beurteilung unserer Mütter über uns zu analysieren. Sie haben uns bekommen und geprägt, lange bevor wir Gefühle wie Leid und Verantwortung überhaupt kannten. Unsere Mütter wissen schon, was sie von uns zu halten haben.Da würde ich es als Mutter viel komischer empfinden, wenn mein Kind nach meiner Diagnose auf einmal die Emotionen rauslässt, mich mit Gesprächen überhäuft und auch sonst ungewöhnliches tut.

Meine Mutter kennt und schätzt meine Art damit umzugehen - auch um sich zu beruhigen. Wenn ich nicht zum tiefschürfenden Gespräch aushole, sondern umschreibe und scherzhaft erwähne, weiß sie dass ich mich damit beschäftige, hat aber gleichzeitig das Gefühl, das ich damit umgehen kann. Sie ist froh, dass ich alles im Leben so gut wegstecke (sie staunte immer über mich nach dem Tod von meinem Bruder und meinem Vater). Sie weiß mich so in einer Stärke, die mir auch hilft, wenn sie nicht mehr da ist.
Sie sagt jetzt sogar oft: Nun ist aber gut, so schlimm ist das doch nun auch nicht, lass dich nicht so gehen. Danach hast du wenigstens nichts mehr zu sorgen und zu bemachen. Das ist Mama - der Capitän !

Also vielleicht sollten wir nicht soviel durchdenken und Mütter analysieren. Wir können nur akzeptieren und für den Moment sorgen und da sein, alle weiteren Bestrebungen reiben nur auf. Eine Mutter ist eine Mutter - auch wenn sie schwach ist und Hilfe braucht, Tochter und Ratempfänger sind immernoch wir. Ich denke das tut Müttern auch gut, sorgende Töchter zu haben, ohne entmündigt zu werden.

Also Ihr Lieben, Ihr seid alle anders toll und liebendwert.
Danke
Didi
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  #7  
Alt 12.09.2008, 08:39
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Hallo ihr lieben alle hier,

hallo Didi,

ich glaube, das war ein großes Stück mehr Offenheit von Dir und Einblick in Deine Sicht der Dinge als ich bisher gelesen habe. Und Du hast recht. Zuviel Denken macht kaputt, zuviel umdenken unnatürlich.
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  #8  
Alt 12.09.2008, 12:53
Engel07 Engel07 ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Zitat:
Zitat von Thessa76 Beitrag anzeigen
Ich denke soviel über das "Gehen" nach und weiss wirklich nicht, wie mein Leben weitergehen soll, wenn meine Mama mal nicht mehr ist.

Ihr Lieben Töchter,

Ich schreibe das für jede, die es jetzt auf sich bezieht.

ich möchte euch irgendwie Mut machen.

Die Angst lähmt uns manchmal, macht uns unsicher. Wir können uns nicht vorstellen, dass das Leben weitergeht.

Das dachte ich auch und es hat mich fast verrückt gemacht.

Aber ich sag euch was....

Als mein Papa gegangen war, sind Mama und ich nach Hause gefahren, vorbei an allen Bäumen und Häusern, die dort vorher schon waren. Man sieht Menschen, die man sonst öfter sieht, wird von der Sonne gewärmt, hört die Vögel, spürt das Leben. Man kommt nach Hause und findet alles dort, wo man es zurückgelassen hat.

Wir dachten vorher, die Welt wird stehenbleiben, aber das tut sie nicht.

Aber eines passiert, trotz allen Schmerzes und aller Traurigkeit. Man spürt die tiefste, inngste Liebe. Was bleibt ist die reinste Liebe.

Auch wir hatten vorher Situationen, wo man nicht weiß, was man sagen soll und an anderer unerwarteter Stelle ergeben sich Momente von unschätzbarem Wert.

Hört darauf, was euer Gefühl euch sagt, dann werdet ihr das schaffen.

Ich wünsche euch von Herzen alle Kraft....
__________________
Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen.
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  #9  
Alt 12.09.2008, 14:16
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Standard AW: Betroffene und Angehörige im Umgang miteinander

Lieber Engel,

ich danke Dir für Deine liebevollen Worte. Ich hoffe so sehr, es wütet nicht zu sehr in Dir, hier zu lesen...

Du hast so recht. Angst lähmt manchmal.
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