Liebste Ela,
ich habe mich gerade mal etwas durch Deinen Thread gearbeitet.
Es tut mir leid, was Du momentan so alles durchzustehen hast. Da fragt man sich doch manchmal, ist es nicht genug einen Teil seiner Eltern zu verlieren. Normalerweise reicht das an Problemen.
Dieses Gefühl beide verloren zu haben, kenne ich auch. Du gehst mit der Situation richtig um. Lass Dir die Zeit und wenn Dir Dein Körper so deutliche Zeichen bezüglich Jutta sendet dann ignoriere sie nicht. Gehe, wenn Du sie nicht treffen willst. Dein Vater scheint ja langsam auch dahinter zu kommen, das etwas nicht stimmt.
Deine Idee mit dem Luftballon zum Jahrestag- Ela die ist so schön. Da sind mir vorhin echt die Tränen gelaufen. Aber Du hast recht und tief in Dir hast Du die Erkenntnis die ich auch habe die mir aber zu akzeptieren gerade eben so schwer fällt. Man muss loslassen. Man hat ein Recht auf seine Trauer und sie ist gut und wichtig. Ich fühle mich teilweise angekommen aber man muss die Trauerarbeit auch beenden. Irgendwann muss der Zeitpunkt kommen wo man sich liebevoll erinnert wo man sich aber nicht mehr zurückfallen lässt in diesen tiefen unglaublichen Schmerz. Wir müssen weiterleben, und dem Frohsinn wieder die Türe öffnen. Klar wir werden weiter weinen ab und an aber viel öfter sollten wir mal lächeln und unsere Lieben im Herzen spüren! Wie gesagt, die Trauerarbeit muss abgeschlossen werden - ein Jahr danach ist wohl der richtige Zeitpunkt. Nicht umsonst heißt es Trauerjahr. Ich stehe kurz vor diesem Abschluss und wie gesagt, dass zu akzeptieren fällt mir schwer. Aber nach meinen Tiefs kamen immer Hochs und sie waren immer schöne als die Hochs davor, weil ich in meinen Tiefs immer wichtige Schritte der Trauerarbeit gegangen bin.
Mensch, was ein Roman.
Ich bin in Gedanken bei Dir - und Du hast meine Hochachtung im Umgang mit Deiner Situation.
Deine Sandra