Mein Paps ist gestern in meinen Armen eingeschlafen. Er war 2 im KH. Er konnte sich nicht mehr bewegen, nicht reden,hat nichts gegessen und seine Augen standen immer nach oben gedreht offen. Immer wenn die Schwestern ins Zimmer kamen, hat er schon gestöhnt. Wenn sie ihn umgebettet haben, oder den Schleim abgesaugt haben, konnte er sich nachher lange nicht beruhigen und hatte Tränen in den Augen. Ich war Tag und NAcht bei ihm. In seiner letzten NAcht entschlossen sich meine Schwestern nach Hause zu fahren - ich weigerte mich, wollte unbedingt bei ihm bleiben und seine Hand halten. Als morgens um 6:45 Uhr die Schwestern kamen um ihn zu waschen und umzubetten, musste ich rausgehen. Doch nach einer Minute wurde ich reingerufen, sie meinten, es wäre Zeit sich zu verabschieden und ließen mich allein. Ich habe meinen Paps in die Arme genommen und gestreichelt, gesagt wie sehr ich ihn lieb habe und ihm eine gute Reise gewünscht. Auch habe ich ihn gebeten, mir abends ein Zeichen zu geben, wenn er da wo er jetzt ist angekommen ist und er jetzt glücklich ist.
Was soll ich sagen? Abends gegen 20 Uhr saß ich mit meinen Kids da, wir hatten Kerzen angezündet und über Paps geredet. Auf einmal kam ein richtig starker Windzug! Unser Fenster war geschlossen und wir saßen alle still da! Jetzt könnte man ja sagen ich habe mir das eingebildet - aber meine Tochter(7) schaute mich erstaunt an - und erzählte, was sie eben gespührt hat!
Ich bin zwar sehr traurig, dass mein Paps nicht mehr bei uns ist, aber auf der anderen Seite bin ich durch dieses Erlebniss doch erleichtert und froh. Mein Paps hatte sich im KH sehr gequält. Wenn es bei uns so ein Hospiz gegeben hätte, wir hätten uns auch dafür entschieden!