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Alt 09.09.2009, 07:24
Mutige Mutige ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Hallo Christel, guten Morgen an alle anderen,

ich bin Angehörige, obwohl ich mich selbst als Betroffene einstufe. Ja, nein, ich bin nicht krank, aber wir sind betroffen. Mein Mann, 54, Adenokarzinom T4,N2,M0, Diagnose Okt 07.
Chemo, Bestrahlung, halbes Jahr Ruhe, jetzt erneute Chemo.
Die Scheuklappentaktik hat bei uns ganz gut funktioniert, er ist ungeheuer zäh und wir haben uns nicht um andere, nicht um Erfahrungen, nicht um Durchschnitte gekümmert, wir haben nur auf uns selbst geschaut und in uns hineingehört.

So kam es, dass ich auch erst jetzt weiß, was das TNM mit den Zahlen bedeutet und erst jetzt in Foren lese. Am Anfang 2007 hätte mich das verrückt gemacht, ich habe es vermieden. Deshalb habe ich auch so lange gebraucht, auf diese letzte Seite zu klicken, und eventuell nichts mehr von dir zu lesen, Christel, bitte verzeih, dass ich das so deutlich sage. Umso mehr bauten mich deine Beiträge gestern und vorgestern auf.

Wir befassen uns gerade mit den Befunden, versuchen die Begriffe zu ergoogeln, ich weiß nicht wieso erst jetzt, bisher hieß es einfach nur, mit Hilfe der Chemo am Leben zu bleiben.

Nun treten Wassereinlagerungen auf. Die Empfehlung der Ärzte zur Pleurodese und das Gespräch mit einem jungen angehenden Arzt, Freund meines Sohnes, brachten uns dazu, diesem Eingriff kritisch gegenüber zu stehen. Wenn ein "Lehrling" schon so viel gegen diesen Eingriff zu sagen hat, wieso wird er dann einfach so von den "Meistern" gemacht, wenn der Patient es unkritisch zulässt?
Bei Durchsicht der Befunde sind wir auf den Begriff palliative Chemotherapie gleich zu Anfang der Chemo gestoßen und wenn wir gewusst hätten, dass das nur noch schmerzlindernd ist, dann hätten wir uns gleich den Strick genommen. Das Testament, das uns der Doc gleich bei der ersten Besprechung mitgab, legten wir äußerst irritiert auf die Seite und kümmerten uns nicht mehr drum. Ein Jahr später entließ uns der gleiche Doc mit Überraschung und der Bemerkung, ich solle ihn gut hegen. Das hätte er wohl nicht erwartet!

Nun, wir leben.
Die Wassereinlagerungen müssen verschwinden. Ich glaube, ich muss mich mit der Forumssuche noch ein bisschen durchlesen, sonst frage ich, was hier schon längst steht. Ich bin auf der Suche nach Für und Wider bei getunnelter Dauerdrainage, habe noch nichts brauchbares gefunden, vor allem, wer das in Bayern macht.

Nun muss ich zur Arbeit, melde mich später wieder und wünsche allen einen wunderschönen Spätsommertag.

Gisela