AW: Brauche Hilfe!!!
Ach Mensch, liebe Heike,
wenn ich deine Zeilen lese, schnürt es mir den Hals zu.
Wollte dir eigentlich eine PN schicken, aber ich denke, davon bekommst du derzeit genug. Das kann ja auch überfordern.
Schön ist, dass du auf deine Freundin zurückgreifen kannst.
Ich hatte nach Palliativstationen recherchiert, es gibt aber nur eine einzige im DRK-Krankenhaus, und ich weiß nicht, wie weit das von euch weg ist. Dort befindet sich das ambulante und stationäre Schmerz- und Palliativzentrum.
Ich weiß nicht, ob du dich erinnern kannst, dass mein Vater in der Uni lag und dort innerhalb von 3 Tagen körperlich zerfallen war; ich ihn dann rausboxte und in ein anderes KH auf die Palliativstation bringen ließ. Dort haben sie ihn so sehr aufgepäppelt, dass es ihm wieder für eine Weile besser ging (er hatte auch Lebermetas). Ich finde das mit dem KH eine gute Idee, aber es wäre wirklich sinnvoll, sich Palliativmediziner zu suchen. Auf einer normalen Station wird er möglicherweise nicht die Behandlung bekommen, die er dringend braucht - schon aus Personal- und Zeitgründen nicht. Auf Palliativstationen geht es völlig anders zu, dort gibt es mehr Personal und eine bessere Betreuung.
Denk mal drüber nach und sprich es bitte mit an.
Was mir noch sehr wichtig erscheint: Ich weiß ja, dass Mike nicht wirklich gesprächig ist. Aber .... gibt es irgend eine Möglichkeit, dass ihr euch beide mal das Leid von der Seele sprecht? Vielleicht habt ihr beide gleichviel Angst, und jeder traut sich deshalb nicht anzufangen. Wenn euch das gelingen würde, glaube mir, das würde eine große Befreiung für beide bedeuten. Denn mit wem kann sich Mike unterhalten, seine Sorgen und Nöte besprechen? Ich denke, dass zu all der Krankheit auch mittlerweile noch erhebliche Depressionen hinzugekommen sind und vielleicht auch Todesangst. Irgendwo muss er das auch mal lassen können. Und auch dir wäre damit geholfen, über seine Gefühle und Gedanken besser Bescheid zu wissen; aber auch umgekehrt ihm zu zeigen, wie sehr du leidest und wie wichtig er dir ist.
Zusammen zu weinen, kann auch ungemein verbinden.
Ach, das ist alles so schrecklich.
Ich wünsche euch wirklich sehr, dass wieder ein kleiner Aufschub kommt.
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)
Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!
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mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
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